Autor Thema: Heinrich Mayser / Pz.Abt. 8 (20. Pz.Gren.Div.)  (Gelesen 3122 mal)

Loerscher

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Hallo Leute,

hier mal ein paar Daten von Heinrich Mayser, Träger des "Deutschen Kreuz in Gold" und der "Ehrenblattspange", er kam von der Reiterei und ist 1944 gefallen.

Angaben sind aus der Personalakte im Bundesarchiv, enthalten auch die Begründung zum Vorschlag zur Nennung im Ehrenblatt !

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Heinrich Mayser

02.05.1920
geb. in Ulm/Donau

19.08.1944
nach Verwundung verstorben Feldlazarett (mot) 654
lt. Volksbund: Heinrich Mayser konnte im Rahmen unserer Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden.
Die vorgesehene Überführung zum Sammelfriedhof in Siemianowice - Sammelfriedhof (Polen) war somit leider nicht möglich

Beförderungen:
10.01.1940 = Reiter (Eintritt, Freiwilliger)
01.09.1940 = Gefreiter
01.01.1941 = Unteroffzier
01.04.1941 = Wachtmeister, O.A., Fahnenjunker, Leutnant
01.07.1943 (RDA) = Oberleutnant (akt)
01.01.1945 (RDA) = Hauptmann

Auszeichnungen:
26.06.1941 = Verw.Abz. Schwarz
04.07.1941 = EK II
15.10.1941 = Verw.Abz. Silber
15.08.1942 = Ostmedaille
18.12.1943 = Verw.Abz. Gold
24.12.1943 = Pz.Kpf.Abz. Silber
16.02.1944 = EK I
19.09.1944 = Deutsches Kreuz in Gold (20. PGD, III. Pz.K., 4. Pz.Armee, HGr. Nordukr.)
17.10.1944 = Ehrenblattspange (Nr. 4219), Tat 16.08.44 bei Stopnica (20. PGD, XXXXVIII. Pz.K, 4. Pz.Armee, HGr. Nordukr.)

Einheiten:
10.01.1940 = Rtr.Ers.Schw., Kav.Ers.Abt. 18
16.06.1940 = Marsch.Btl. 35
06.08.1940 = Rtr.Schw. A.A. 35
15.01.1941 = 6. O.A.-Lehrgang (Reiter-Einh.), Kav.-Schule Krampnitz
01.05.1941 = Kav.Ers.Abt. 18
19.05.1941 = Radf.Schw. A.A. 35
28.04.1943 = Fhr.Res. OKH
24.07.1943 = Pz.Ers.Abt. 7
12.01.1944 = Pz.Abt. 8

Verwendung:
19.05.1941 – 07.10.1941 = Zugführer Radfahrer-Schwadron, A.A. 35
08.10.1941 – 04.12.1941 = Ord.Offz. Stab A.A. 35
16.06.1942 – 17.01.1943 = Zugführer Radfahrer-Schwadron, Radf.Abt. 35
16.09.1943 – 23.06.1944 = Adjutant Pz.Abt. 8
24.06.1944 – 17.08.1944 = Führer 1./Pz.Abt. 8

Verwundungen:
26.06.1941 = Streifschuß re. Oberarm
18.07.1941 = Streifschuß re. Achselhöhle
16.08.1944 = schwer verwundet

Bemerkung:
- 16.08.1944 an Spitze seiner Kompanie verwundet, nach Einlieferung in Lazarett verstorben
- Beförderung zu Hauptmann wurde nachträglich  am 19.11.1944 durch Abtlg. (Kdr. Hptm. Weiss) vorgeschlagen
- Vorschlag Ehrenblatt vom 30.08.1944 durch Abtlg., Maj. Weiss

Abschrift „Vorschlag zur Nennung im Ehrenblatt des Deutschen Heeres“

Begründung:
Nachdem Stopnica am 16.08.44 in heißem Kampf genommen worden war, erhielt die 20. Pz.Gren.Div. den Befehl, mit Teilen nach Norden vorzustoßen, um die Höhe 209 zu nehmen und mit weiteren Teilen entlang der Rollbahn vozustoßen um Strzelce zu nehmen und dort den Übergang freizuhalten.

Am Nord- und Nordostrand von St. standen zu dieser Zeit noch 7 T 34, 1 T 43 sowie zahlreiche Pak-Selbstfahrlafetten.

Oblt. Mayser erhielt den Auftrag mit seiner Kompanie nach Norden vorzustoßen, um den Kampf des ebenfalls in dieser Richtung eingesetzten II./Gren.Batl. 76 zu unterstützen. Bereits kurz nach dem Antreten wurde festgestellt, daß ein schwerer russischer Panzerkampfwagen vom Typ T 43 derart geschickt hinter einem starken Steinhaus in Stellung gegangen war, daß er 1. außerordentlich schwer zu bekämpfen war, 2. unter dem Schutz der links und rechts davon befindlichen T 34 und Pak-SF. derart flankierend wirken konnte, daß sowohl das Heraustreten der Kompanie Mayser als auch des II./G.Batl. 76 unmöglich gemacht wurde sowie einer zweiten Kampfgruppe die nordostw. vorstoßen sollte.

Alle sofort unternommenen Versuche einer Nahbekämpfung schlugen, wegen der in überaus starker Anzahl vorhandenen Infanterie-Sicherung, Baumschützen und Scharfschützen fehl.

Sollte der, den Kampfgruppen gegebenen Befehl zum Vorstoß nach Norden durchgeführt werden, so durfte nunmehr keine Zeit verloren werden. Oblt. Mayser entschloß sich daher zu Fuß die Stellung des flankierend wirkenden T 43 sowie die der 7 T 34 die ebenfalls äußerst geschickt eingebaut waren – sodaß sie sich gegenseitit Feuerschutz geben konnten – zu erkunden. Auch das einsetzende starke Artillerie- und Granatwerferfeuer konnte Oblt. Mayser von dem gefaßten Entschluß nicht abbringen. Ungeachtet des schweren Feindfeuers führte er seine Sturmgesch. immer wieder zu Fuß selbst einweisend so heran, daß ein T 34 mit dem sich dabei befindlichen Widerstandsnest nach dem anderen niedergekämpft werden konnte. Es gelang schließlich auch den T 43 zu vernichten.

Nach Einweisung all seiner Sturmgeschütze wurde Oblt. M. auf dem Rückweg zum eigenen Sturmgesch. durch Artillerievolltreffer an Beinen, Brust und Kopf schwer verwundet. Nur dem tapferen, jeder Lebensgefahr nichtachtenden Verhalten, sowie der umsichtigen Führung von Oblt. Mayser ist es zu verdanken, daß der Kampf mit diesen flankierend wirkenden Widerstandsnestern mit Erfolg in kurzer Zeit zu Ende geführt werden konnte und damit die von der Division eingesetzten Kampfgruppen ihren Vormarsch antreten konnten.

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Wer etwas ergänzen kann, bitte !

Oliver

« Letzte Änderung: 06.01.09 (20:51) von Loerscher »