Nein, wir wollen jetzt nicht gemeinsam die alte Volksweise anstimmen
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Vielmehr geht mir da so eine Frage durch den Kopf, die nun durch Tortenarsch aus dem Goebentread wieder aktualisiert wurde.
Es geht um die "Quellen", aus denen wir schlussendlich alle schöpfen. Meist handelt es sich ja um entsprechende Literatur und a lese ich immer wieder: dieses oder jenes Buch "kannste knicken", "in die Mülltonne treten" und weitere Nettigkeiten über die sich der Verfasser sicher freuen oder weit darüber stehen würde.
Gibt es einen Standart, welche Quellen (vom Thema unabhängig) denn nun die "richtigen" sind, welche darin enthaltenen Aussagen und Behauptungen denn nun der Wahrheit entsprechen und welche Meinung denn nun die einzig gültige sei?
Beispiele für unterschiedliche Auslegungen und Beurteilungen ein und der selben historischen Situation gibt es genug und auch genug Autoren/Historiker, die sich dieser angenommen und analysiert haben um ihre Ergebnisse in mehr oder weniger gelungener Form zu Papier zu bringen und der Welt kundzutun.
Ich zB., als in der Gilde der Hobbyhistoriker in der alleruntersten Reihe stehender, kann mich lediglich auf Secundärliteratur berufen. Ich habe keinen direkten Zugang, ausser die allgemein zugänglichen, zu irgendwelchen Quellen/Zeitzeugen, zeitgenössischen Dokumenten uä. Interessiere mich dennoch für Geschichte und möchte, sehr zum Verdruss mancher Zeitgenossen, meine Sicht der Dinge, gewonnen aus den mir zugänglichen Quellen, der Welt zur Kenntnis bringen auch wenn sie es vielleicht gar nicht wissen will
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Woran aber erkenne ich welche nun die "wahren Quellen" der Weisheit sind? Der eine empfiehlt dieses Buch zum Thema und der andere will es in die Tonne werfen. Der eine vertritt diese Ansicht und der andere tut sie als völligen Unsinn ab. Der eine schreibt, das war richtig, der andere das es falsch war!
Ist zB. ein Buch schon deshalb schlecht, weil es zB. zeitnah entstand, also aus heutiger Sicht veraltet sein könnte oder ist es gerade dadurch, dass zwischen Erscheinen und dem geschildertem Ereignis erst wenig Zeit vertrichen ist, besonders autentisch?
Ist ein Buch und sein Inhalt dadurch "wahrer", weil es 2008 erschienen ist, oder bleibt eine Unwahrheit von 1970 auch heute eine Unwahrheit und umgekehrt eine Wahrheit von 1970 auch heute noch eine Wahrheit?
Manchmal tauchen neue Fakten auf, die man 1970 nicht kannte, manchmal auch ganz geheime, die so geheim sind, dass der Autor unmöglich die wahren Quellen nennen kann. Was soll man mit solchen "Wahrheiten" anfangen?
Was ist sinnvoller, sich bei der Beurteilung einer Situation auf die Meinung eines Aussenstehenden zu berufen oder eher auf die eines direkt beteiligten oder eine Mix aus beiden?
Manchmal werde ich den Eindruck nicht los, mancher sucht solange nach Quellen*, bis er alle gefunden hat, die seiner Meinung entsprechen und seinen Vorstellungen der Dinge am nächsten kommen. Alles andere wird dann rigoros geknickt und in die Tonne geworfen.
Die Frage nun: Woran erkennt man, welche Quellen solide und wahrhaftig sind? An der Auflagenzahl ja wohl eher nicht
, oder doch
?
* Forumsteilnehmer ausgeschlossen
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