Autor Thema: Panzer Ausbildungs- und Ersatz Bn. 1945 (Teil II)  (Gelesen 4178 mal)

Gina2

  • Gast
Hallo Allerseits,

Anfang 2004 hatte ich hier im Forum eine Frage zu einem Verwandten gestellt, dass Echo war enorm, aber das Rätsel konnte nicht endgültig geklärt werden. Nun habe ich weitere Information bekommen, vielleicht kommen wir ja weiter.
Hier ist erst einmal der alte Dialog (kopiert aus dem Archiv):

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Gina 2, 04.01.04
Guten Tag,
im Forum leses ich schon mal ab und zu mit. Heute habe ich mal eine Frage, vielleicht könnt Ihr ja helfen.
Ich versuche den kurzen Kriegsweg eines Verwandten zu rekonstruieren. Ich weiß nicht allzuviel, aber mal sehen:
also nach RAD im März 45 zu einem Panzer Ausbildungs u. Ersatz Bn. eingezogen. Dort anfänglich Ausbildung als Ladeschütze auf einem Pz V "Panther", dann aber Einsatz als Infanterie (weil kein Sprit mehr vorhanden war)im nördl. Harz und dann nach ein paar Tagen Gefangeschaft Entlassung als Erntehelfer an einen Bauern bei Klötze (NW Gardelegen)
Ist es richtig, daß nur Pz. Div. bzw Pz Brigaden diese
Pz. Ersatz u. Ausbildungs Bne. hatten?
Ist bekannt welche davon etwa im Raum Mitterldeutschland 1945 noch "in Betrieb" waren ?
Wo könnte man dazu was in den Büchern finden?
freundliche Grüße
Gina (2)

Germania, 04.01.2004
Eine richtig Einheit wäre hilfreich A. u. E. Eiheiten sind eigentliche typisch für die SS, nördlicher Harz kann auch in Indiz sein!

Gina2 04.01.04
Tja, eine richtige Einheit. Darum gehts ja gerade.
Der Einsatz erfolgte dann wohl im Rahmen einer "Kampfgruppe", der Name fiel auch einmal im Gespräch und den habe ich aber vergessen.
"Burg" war es aber definitiv nicht.
Einsatzort (oder Quartierort) im Harz war Hasselfelde.
Somit käme Division "Potsdam" in Frage, die hatte aber
keine Panzer.
W-SS möchte ich nicht ausschließen, halte es aber für sehr unwahrscheinlich.
Gina (2)

Siebi 05.01.04
Über die Kämpfe im Harzkessel berichtet sehr ausführlich
Ulrich Saft in seinen Buch Krieg in der Heimat - das ende
im Harz ( oder Nordwesten ? ) Beim Arndt Verlag in Kiel
gibt es auch ein neueres Buch zum Kriegsende in der Harzregion , war der Bauer aus der Klötzer Gegend evtl. aus
Kusey ?

Gina2 28.01.04
Hallo Siebi,
das Buch werde ich mir mal ausleihen. Der Bauer war
aus Groß-Apenburg.
Es existiert noch ein amerikanisches Dokument:
Exemption from security restrictions
Allied Expedition Force
1 May 1945 usw usf mit dem Text: "Permit to go from Klötze to Rittleben, during circulation hours, in order to work"
Stempel und Unterschrift (Ami)
dieser Ami-Schein ist ein richtiges Formular mit fortlaufender Nummer (Nr. 04592)
allerdings siehts doch ein bischen deutsch aus, also
1. May 1945 und nicht May 1st oder so und
Nr. und nicht No.
Vielleicht von einer deutschen Druckerei im Auftrag gedruckt.
Aber das nutzt ja nicht viel, ich will je die Spur aufnehmen von davor, er kann ja ewig gewandert sein, ehe er da ankam.
Ich dachte über diese Panzer-Ausbildungseinheit komme ich weiter.

na ja, mal sehen
Gina (2)
Endzeit 31.1.04
Hi
Die Verbände wurden aus allem was noch da war aufgestellt.
Also auch Lehrpersonal.
dein Verwandter kam dann auch zu solch Einheit.
Er kann halt zum Stamm des Btl. gehört haben.

Gina2 31.01.04
Hi Jan, danke
sicher haben irgendwann die Strukturen aufgehört zu funktionieren, aber es gab doch sicher PzDivisionen
die im weitläufgen Raum "Mitteldeutshland" ihre Basen hatten.
War es denn ein ständiges "Neuaufstellen" und "Umgliedern"
oder gab es sowas wie Zentren, Panzerschulen oder so ?
Was war die Panzerschule Krampnitz?
Gina (2)

Siebi 01.02.04
In Burg bei Magdeburg dem Aufstellungsort der 13. Panzerdivision, später Feldherrnhalle 2, befand sich in den Unterkünften um diese Zeit die Sturmgeschützschule, ich glaube sie wurde dann Sturmgeschützabtlg. 300, war auf jeden Fall an der Eindrückung des amerik. Brückenkopfes bei
Barby beteiligt

Endzeit 01.04.04
Wie der Name schon sagt war dies eine Schule.
Diese Truppe stellte ständig Truppen auf. Wie auch andere Schulen und Ausbildungsverbände auch.
Zum schluß kamen Teile zur Panzerdivision Clausewitz.
Der Rest stellte einen Verband auf. siehe www.diedeutschewehrmacht.de.
Vielleicht kannst du mir noch was erzählen.
Wo Standort??
Feldpostnummer??
Letzter bekanter Aufendhaltsort.

Siebi 02.02.04
Wie gesagt, ich weiß nur daß die Sturmgeschützschule von
Burg einen Verband stellte ,der den Brückenkopf bei Barby eindrückte, habe da einen Erlebnisbericht einen ehem. Fahnen
junkers, ich glaube er sagte zu mir das sie die Sturmgeschü-
tzabtlg. oder Brigade 300 bildeten, nach den Einsatz bei
Barby sicherten sie im Raum Coswig - Wittenberg unterstellt
General Wenck, aber welche der dort eingesetzten Divisionen
kann ich nicht sagen, vermute aber " Jahn " oder "Hutten "

FritzR 02.02.04
lt Tieke:
ab 20. April 45 wird die Kampfgruppe Burg aus der Sturmgeschützschule Burg unter Führung von Major Alfred Müller gebildet
Einsatz dann an den von Siebi beschriebenen Orten. Dabei gliedert Major Müller alle zurückflutenden Einheiten in die Kampfgruppe Burg ein, die in wenigen Tagen Divisionstärke erreicht (man, da muß aber ne Menge "zurückgeflutet" sein in den Tagen)
Darauf Umbenennung der Kampfgruppe Burg in Division "Ferdinand von Schill" und Eingliederung in 12. Armee (Wenck

Gina2 05.0.04
Schönen Dank für die Hinweise, leider helfen sie nicht so richtig weiter. Ist wohl auch nicht zu erwarten. Mehr Daten habe ich nicht außer: Er war an zwei Gefechten beteiligt, beim ersten ist die ganze Einheit geflohen, er ist auch geflohen, hat aber im gegensatz zu den anderen sein Gewehr nicht weggeworfen sonden vielmehr noch das MG gerettet.
dafür wurde er mit dem EK 2 ausgezeichnet (Inflation der Auszeichnungen?)
Beim zweiten Gefecht gab es vor dem Angriff der Amerikaner
Ari-Feuer mit Verwundeten, er sollte daraufhin den Arzt holen. Als er mit dem Arzt zur Stellung zurückkerte, wurde die Stellung gerade von den Shemarmann Panzern eingeebnet, Schützenloch für Schützenloch. Daraufhin hat er sich dann abgesetzt "und beim Bauern versteckt"
Irgendwelche Unterlagen, außer dem Passierschein, sind nicht mehr vorhanden.
That` s all. Any idea`s ?

Siebi 06.02.04
Von Deiner Beschreibung her und vom genannten Zeitpunkt
würde ich auf den Raum Fallersleben oder im Harzgebiet
schließen, Fallersleben ist auch nicht allzuweit von Klötze
entfernt. Hier würde es sich dann um die Clausewitz handeln,
aber wie gesagt nur eine Vermutung

Gina2 06.02.04
Siebi,
kannst Du mehr zu Fallersleben sagen. Den Harz bin ich schon ziemlich durch, und Clausewitz habe ich auf meiner Liste auch nocht nicht endgültig gestrichen.
Gina (2)
...irgendwie ist das ziemlich spannend, Detektivarbeit.
macht spaß

Siebi 07.02.04
Zu den Kämpfen bei Fallersleben ( heute fast ein Stadtteil von Wolfsburg )findest Du Informationen in den Büchern von Ulrich Saft " Kriegsende im Nordwesten " und " Letzte Divisionen " vom Amun Verlag in Schleusingen, eine Kampfgruppe konnte sich bis in dem Raum Dreieck Klötze -
Kusey - Jahrstedt durchschlagen und wurde dort von den Amis
aufgerieben bzw. zersprengt. Zum Harzkessel gibt es ein neueres Buch vom Arndt Verlag in Kiel " Zeitzeugen " von
Robby Zeitfuchs und Volker Schirmer

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Die neuen Informationen besagen: er war im Sennelager oder in Münsterlager und er war doch in der Waffen-SS (wie Germania schon vermutet hat)

Habt Ihr eine Idee, welche Einheit (Kampfgruppe) das gewesen sein konnte? SS-Panzerbrigade Westfalen?


Danke
Grüße
Gina2

Jan-Hendrik

  • Gast
Re: Panzer Ausbildungs- und Ersatz Bn. 1945 (Teil II)
« Antwort #1 am: 10.05.08 (22:33) »
Also wenn ers wirklich bis in den Harz geschafft hat, dann bleiben eh nur Reste der 116.PD oder halt die "Westfalen" übrig...soweit kamen sonst von da nämlich keine Verbände mehr  :)

Jan-Hendrik

 

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