Man sollte schon den ganzen Thread lesen und sich nicht nur einen Beitrag von 2004 rauspicken, lieber Waldi
Meine Meinung:
Hitler wollte angreifen, Stalin wollte angreifen, die Wehrmacht war eben halt nur ein paar Wochen schneller.
Punkt, aus.
Diskutiert lieber die Anlage des Feldzugs und die daraus entstandenen Friktionen, das ist viel interessanter
Jan-Hendrik
Ok, ok- sorry, stand eben so schön schlüssig gleich ganz vorne
!
Zuvor sollte vielleicht erstmal der Begriff "Friktion" erläutert werden. ist sicher nicht jedem bekannt.
Friktion - Definition und Erklärung
Friktion - Unter Friktionen versteht man ganz allgemein das Auftreten von Planungshemmnissen, operativen Hemmnissen oder Transaktionshemmnissen.
Friktion ist ürsprüngliche ein Begriff aus der Mechanik und bezeichnet die Reibung zwischen Gegenständen (Haftreibung, Luftreibung etc.). Der deutsche Offizier und Militärtheoretiker Carl von Clausewitz hat diesen Begriff auf die Militärtheorie übertragen, um damit jene Probleme zu beschreiben, die zwischen strategischer Planung und realer, operativer Durchführung liegen. "Friktion ist, was den wirklichen Krieg von den militärischen Planungen unterscheidet." Grund dafür ist nicht nur, dass auch die genaueste Planung nicht in der Lage ist, alle möglichen Ereignisse, welche die operative Durchführung eines Planes behindern, einberechnen kann.Friktion entsteht auch dann, wenn die Planung immer genauer und umfangreicher wird, denn: (Friktions-Paradoxon - welches vom Prinzip her stark an die Heisenberg'sche Unschärferelation erinnert). Ja, da ist was whres dran:"Je genauer die Planung, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Realität im Detail nicht mit der Planung übereinstimmt." da denke ich aber zuerst mal an den Schliefenplan, der genau ausgearbeitet in die Hosen ging, weil man sich nicht daran halten konnte. Man hatte zuwenig Soldaten und schätzte obendrein die entstandene Situation völlig falsch ein, was zu einer Abänderung des Planes führte, das schliesslich zu seinem Fehlschlagen führte.
Jetzt weiss ich nicht genau, Jan Hendrick, wie bzw. was du in Bezug auf den deutschen oder russischen Aufmarsch mit Friktion in Verbindung bringst oder meinst du den Verlauf des Angriffs, in dessen Verlauf es ja eine ganze Reihe von Änderungen gab, die grösstenteils auf Hitler persönlich zurück zu führen waren. Unter anderem eben, weil die angetroffene Realität jemseits der russischen Grenze nicht mit den Erwartungen übereinstimmte. Hätte Hitler oder das OKW geahnt, dass hinter der Grenze das Gros der Russen standen und dass es sich tatsächlich um 10.000 Panzer und mehr handelte, hätten sie vielleicht anders entschieden als sie dann entschieden und anders geplant als sie es geplant hatten!
Auch ein Beweis, dass sie von nichts wussten und somit auch nicht präventiv handelten!
Übrigens sollte man bei der Bewertung des Aufmarsches der Russen im Westen auch nicht vergessen, dass sich dort immerhin 3 neue Sowjetrepubliken und das ganze eben okkupierte Ostpolen befand. Alles Gebiete in denen Menschen lebten, die alles andere als glücklich darüber waren in der Sowjetunion leben dürfen zu müssen
!
Übrigens: Alles was im Beitrag den Niwre in "Gehts noch" gepostet hat über die sowjetische Rüstung steht, trifft auch für Deutschland zu. Warum soll ausgerechnet die Sowjetunion auf eine Rüstung verzichten, war doch gerade sie von einer Welt von feinden umgeben und Militärs haben schon immer Pläne für alle Eventualitäten gemacht. Zum Glück für uns alle blieben sie meist nur Pläne, auch bei den Russen!