Militärgeschichte > Orden und Auszeichnungen

Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz

<< < (15/24) > >>

Richtschuetze:
Sehr interessanter Bericht!! Danke fürs einstellen.!


--- Zitat ---Selbst die Umstellung eines T-34 von Diesel auf Otto-Motor wurde von ihm schnellstens durchgeführt.
--- Ende Zitat ---

Dazu hätte ich mal eine Frage ist sowas unter den Bedingungen von damals möglich gewesen und kam das öfters vor? Vielleicht ist hier im Forum ja einer der sich damit aus kennt!  ???

Gruss

Karloff:
Gibt es eigentlich noch Überlebende Träger des RK zu KVK? Mir ist nur Kurt Reuschel bekannt, wobei ich weiß das er zuletzt sehr krank gewesen ist. Lebt er überhaupt noch, bzw. sind noch andere lebende Träge bekannt?

IM:
Kurt Reuschel ist der letzte lebende Träger des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz.

Karloff:
OK, danke für die Info Ingo!

Loerscher:
Ich stelle mal hier noch einen Vorschlag ein, aus dem Bestand RH 7 im Bundesarchiv Freiburg:


Vorschlag zum Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern (verliehen 04.06.1944)

Oblt. d.R. Wolfgang Römer            
* * * * * *

Panzerjäger-Regiment 656

Vorschlag für die Verleihung des Ritterkreuzes zum Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern

St. Pölten, den 20. April 1944

(Schmidtgen)
Oberst und Regiments-Kommandeur

An OKH./PA. 1. Staffel
a.d.D.

Römer, Wolfgang
geb. 23.06.1910 in Chemnitz
Oberleutnant d. Res. (RDA 01.10.1942)
Rgts.Ing. Pz.Jäg.Rgt. 656 seit 15.4.1943

Diensteintritt: 26.08.1939

Auszeichnungen:
11.08.1941 = EK II
20.04.1942 = K.V.K. 2. Kl. m. Schw.
20.04.1942 = K.V.K. 1. Kl. m. Schw.
30.07.1942 = Ostmedaille
29.01.1944 = Pz.Kampfabz. Silber

Kurze Begründung und Stellungnahme der Zwischenvorgesetzten:

Panzer-Jäger-Rgt. 656                  St. Pölten, den 20. April 44

Das schwere Pz.Jg.Rgt. 656ist das einzige Panzerjäger-Rgt. des deutschen Heeres. Seine Hauptwaffe ist der schwere Pz.Jäger „Ferdinand“, der nur in diesem Rgt. zum Einsatz kam und mit dem sich das Rgt. schon nach kurzer Zeit einen Namen machte. Dieses Fahrzeug ist eine einmalige Ausführung, das bisher noch nie gekannte technische Neuerungen hat und das Wartungspersonal in jeder Beziehung vor neue Tatsachen stellte. Zu diesem Zwecke wurde das Rgt. mit 2 ½ Werkstattkompanien, Zivilarbeitern, Fachleuten und einigen Zivilingenieuren ausgerüstet.

Die Einsatzbereitschaft und die erhoffte Waffenwirkung dieses bislang schwersten deutschen Panzers hing lediglich von einer wohldurchdachten und gutorganisierten technischen Betreuung ab.

Oblt. Wolfgang Römer, der Anfangs Kp.Chef einer Werkstattkp. des Rgt. war, hatte sich in stiller, rastloser Arbeit so schnell mit den Neuerungen des Fahrzeugs vertraut gemacht, daß ihm nach kurzer Zeit die gesamte Reparatur aller gepanzerten Fahrzeuge des Rgt. übertragen wurde.

Mit dem ersten Einsatz des Rgts. – vom 5. Juli 43 ab im Rahmen des XXXXI. Pz.Ks. in der Angriffsschlacht südlich Orel – hatte auch Oblt. Römer mit seinen Instandsetzungsdiensten die erste Bewährungsprobe abzulegen. R., der die ihm gestellten Aufgaben klar erkannt hatte, hat in rastloser Arbeit bei Tag und bei Nacht den Erfordernissen Rechnung getragen und dem Rgt. immer soviel Ferdinande zum Einsatz stellen können, daß dieser Panzerklotz auch wirklich zu vernichtender Wirkung kam. Vom 5.7. bis 31.7.43 beim 2. Pz.AOK im Orelbogen, vom 3.9. bis 23.9.43 im Brückenkopf Dnjepropetrowsk, vom 24.9. bis 28.10.43 im Brückenkopf Saporoshje, vom 29.10. bis 22.12.43 im Brückenkopf Nikopol beim XXXX. Pz.Korps bzw. bei der Gruppe Schörner eingesetzt, hat das Rgt. über 700 Feindpanzer und über 600 Geschütze vernichtet. Bis zum letzten Einsatztag, nach 5 Monaten Kampf, standen noch 8 Ferdinande einsatzbereit. Dies alles ist der unermüdlichen, nie erlahmenden und stets mit besonderem persönlichen Schwung geleisteten Arbeit des Oblt. Römer zu verdanken. Er war die Seele der gesamten Instandsetzung, er arbeitete selbständig an der Verbesserung des Panzers und konnte durch sein hervorragendes Können manche Mängel des Panzers, den Forderungen der kämpfenden Truppe entsprechend, z. B. die Verbesserung der Grätings, durch eigene Erfindung beheben.

Die Instandsetzungsdienste des Rgts. haben unter der Leitung dieses überragenden Offiziers in 4 ½ Monaten, bei einer Arbeitsleistung von über 430.000 Stunden, 1.031 Panzer selbst repariert. Diese Leistungen der Werkstätten konnten nur vollbracht werden, da den Männern der nie erlahmende Oblt. Römer als leuchtendes Vorbild voran stand.

Bei aller Dringlichkeit, bei aller rastlosen Arbeit, die besonders im Brückenkopf Nikopol vom 29.10. bis 22.12.43 durch tagtägliche und allnächtliche Bombenangriffe erschwert wurden, hatte R. noch immer Auge und Ohr für die Nöte und Sorgen seiner Männer. Sein Eifer, seine Fürsorge für die Verpflegung und Unterbringung all der ihm Anvertrauten war vorbildlich. Er selbst lebte mit seinen Leuten im primitivsten Bunker, er selbst war morgens der Erste und nachts der Letzte. Mit Liebe, Verehrung und Achtung hängen seine Leute an ihm. Obwohl R. immer mitten unter seinen Leuten stand und dort, wo es am schwierigsten war, immer wieder selbst zugriff, hat er doch  nie versäumt, seinen Leuten ab und zu Außergewöhnliches zu bieten, sei es nun in Verpflegung, geistiger Betreuung oder ähnlichem.

Im Dez. 43 wurde das Rgt. zur Generalüberholung in die Heimat befohlen. Im Nibelungen-Werk St. Valentin ist es wieder R., der im Mittelpunkt dieser wichtigen Aktion steht. Nahezu 2 Jahre ohne Erholungsurlaub, stand er nun wiedr Tag und Nacht an der Arbeit, beseelt von dem Gedanken, die Panzer baldmöglichst wieder einsatzbereit zu bringen. Mit unvorstellbarer Präzision ist diese Instandsetzung angelaufen. Ohne auch nur eine Hilfskraft aus dem Werk zur Seite arbeitete er die gesamte Arbeitsplanung aus und brachte es fertig, daß das Arbeitsprogramm planmäßig verlief. Mit seinen Leuten demontierte und montierte er selbst jeden einzelnen Panzer und es ist weitaus sein Verdienst, daß unter den schwierigsten Umständen die gestellten Termine eingehalten wurden.

Seit 15.2.44 nun endgültig Rgts.Ing. hat es R. geschafft, daß in knapp 3 Monaten wieder 47 Ferdinande zum Kampf bereit standen. Als äußere Würdigung wurde ihm dafür der Dank und die Anerkennung des Führers ausgesprochen.

Oblt. Römer ist beseelt von der großen nationalsozialistischen Idee, lebt und handelt danach und ist ein vorbildlicher Offizier, unerschrocken im Einsatz, tapfer und unbedingt zuverlässig. Beste Umgangsformen, Frische und Klarheit vor der Front zeichnen ihn aus.

Die überragenden Leistungen des Oblt. Römer rechtfertigen nach meiner ernsthaften Überzeugung die außergewöhnliche Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern in jeder Weise. R. ist ihrer besonders würdig.

gez. Schmidtgen
Oberst und Rgts.Kdr.

* * * * * *

Inspekteur der Panzertruppen      Berlin, den 11.5.1944

An
Generalinspekteur der Panzertruppen

Der Antrag wird besonders befürwortet.

Als Führer des XXXX. Panzerkorps im Herbst 1943 unterstand mir auch das Pz.Jg.Rgt. 656.

Die überragenden Erfolge dieses Regiments wären ohne die beispielhaften Leistungen des Oblt. Römer nicht möglich gewesen.

Als  Inspekteur der Panzertruppen untersteht mir das Pz.Jg.Rgt. 656 seit Anfang Dezember 1943. Die Verdienste des Oblt. Römer bei der Generalüberholung der „Ferdinande“ im Nibelungen-Werk sind einmalige. Es handelt sich bei Römer um Verdienste von entscheidender Auswirkung für die Kriegsführung. Sein Name ist schon seit langem ein Begriff für die gesamte Panzerjäger-Waffe.

gez. Eberhard
General der Panzertruppen
Inspekteur der Panzertruppen

* * * * * *

Der Generalinspekteur der
Panzertruppen            H.Qu./OKH, den 17.5.44

Dem befürwortenden Antrag des Insp. d. Pz.Tr. schließe ich mich voll an.

Römer hat wegen seiner überragenden Verdienste um die Einsatzbereitschaft des s.Pz.Jg.Rgt. 656 ganz wesentlichzu den stolzen Erfolgen des Rgts. beigetragen.

Ich halte ihn der hohen Auszeichnung mit dem Ritterkreuz des Kriegsverdienstkreuzes mit Schwertern für besonders würdig.

gez. Guderian
Generaloberst und
Generalinspekteur der Panzertruppen

*******

Oliver

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln