Ich hatte etwas Zeit und habe nochmal recherchiert.
Ein (absolutes) Märchen ist es jedenfalls nicht, es gibt scheinbar relativ viele Zeugen die sein Verhalten bestätigen.
Ab etwa 1931 aß Hitler kein Fleisch mehr/ wenig Fleisch. Aber er war kein absoluter Vegetarier. So aß er "ab und an eine Scheibe Schinken [...], Kaviar oder Schokolade [...], Leberknödel". Aber die vollständige Ernährung mit "rohem Obst, Getreide und Gemüse" interessierte ihn stark und er hielt solche Fragen zum Teil für wichtiger als das politische Tagesgeschäft.
Begründungen könnten Richard Wagners Ausführungen von 1881 sein, in denen er schreibt, "daß die menschliche Gattung durch Rassenmischung und Fleischessen unrein geworden und vergiftet sei" und auch die ursprüngliche menschliche Ernährung vegetarisch gewesen sei.
Weiterer Grund könnte gewesen sein, dass er auf Grund von Verdauungsproblemen und einer daraus entstandenen Angst vor Krebs (seine Mutter starb daran) mit dem Fleischessen aufgehört habe. Und er selbst sagte, "daß er der neuen Ernährung eine bessere Gesundheit und größere Kraft zu verdanken habe".
Sonst wird noch der Tod seiner Nichte, starkes Schwitzen bei längeren Reden (wie auch Rainer schon anmerkte) oder generell Mitleid mit Tieren angeführt.
Außerdem ließ sich Hitlers Asketismus als Vorbild auch propagandistisch nutzen.
Quelle: Proctor, Robert N.: Blitzkrieg gegen den Krebs, Klett-Cotta, 2002, 156ff.