Ich habe schon das eine oder andere mal gelesen, daß Stalin aus Panik über einen Verhandlungsfrieden nachdachte. In meinen Quellen habe ich folgendes gefunden:
Lidell Hart, Geschichte des II. Weltkriegs Bastei Lübbe 1979, S. 671:
Er beschreibt zuerst die Stimmung innerhalb der sowjetischen Führung 1943. So klar, wie für uns Nachgeborene war ein sowjetischer Sieg damals nicht. Die Rote Armee hatte zu dem Zeitpunkt zwar bereits grosse Abwehrerfolge erzielt, namentlich vor Moskau 41/42 und in Stalingrad 42/43, die Deutschen waren aber noch zu großen Offensivoperationen in der Lage, Kursk stand beiden Seiten erst noch bevor. Stalin war sich im Frühjahr 43 daher nicht sicher, ob nicht wie 42, die bereits geschlagen gewähnte deutsche Armee wieder antreten würde. Die Rote Armee hatte bis zu dahin mörderische Verluste erlitten und war operativ noch lange nicht auf dem Stand wie 44 bei der Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte.
Zu den Verhandlungen schreibt er:
„Diese tiefsitzende Unsicherheit war wohl der Grund für ein diplomatisches Zwischenspiel vor dem Wiederbeginn der großen Kämpfe. Im Juni 1943 trafen sich Molotow und Ribbentrop in Kirowograd, das noch von den Deutschen besetzt war, zu einem Gespräch über die Möglichkeit einer Beendigung des Krieges. Mach Mitteilung deutscher Offiziere, die als technische Berater dabei waren, schlug Ribbentrop als Friedensbedingung vor, Russlands künftige Grenze solle am Dnjepr verlaufen., während für Molotow nur die volle Wiederherstellung der früheren russischen Westgrenze dikutabel war. Das Gespräch.... wurde abgebrochen, nachdem eine Meldung darüber zu den Westmächten durchgesickert war.“
Wie Ronny nehme ich nicht an, dass Katyn etwas damit zu tun hatte. Die Amis glaubten noch fest an das Gute im Russen und den Briten war´s einfach wurschd.