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Träger des Deutschen Kreuzes in Gold

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eifeloetzi:
Bei "World War 2 Awards.com" sind u.a. auch alle Träger des DK in Gold aufgelistet:
 
Name:     Jungfer, Josef
Date of birth:    14.10.1919
Nationality:     German
          
   DEUTSCHES KREUZ IN GOLD
Rank:    Feldwebel
Unit:    2.(F)/Aufklärungsgruppe 22
Awarded on:    October 17th, 1943

IM:
Der vermutlich jüngste Träger des Deutschen Kreuzes in Gold ist der 17jährige Matrosengefreite Horst Berger.

Er erhielt das DKiG am  8. Juli 1944 als Einzelkämpfer in der Kleinkampfflottille 361.

IM:
Ich habe gerade mal im Buch von Gerhard Bracke "Die Einzelkämpfer der Kriegsmarine" nachgeschaut.

Horst Berger erhielt das Deutsche Kreuz in Gold für seinen Einsatz in der Nacht am 6. Juli 1944 auf die alliierte Landungsflotte vor der Invasionsküste.

Im Buch findet sich aber lediglich der Hinweis:

"5.45 Uhr, Matrosengefreiter Berger, Torpedierung eines LSI, Typ "Queen Emma", Versenkung höchstwahrscheinlich."

IM:
Aus dem Buch "Das Deutsche Kreuz 1941 - 1945" von Patzwall / Scherzer:

"Abschließend verdient der Fall eines abgelehnten Verleihungsvorschlages für das DK in Gold Erwähnung. Alphons Satzger, Divisionspfarrer der 132. Infanteriedivision, wurde am 15. Juni 1942 nach seiner 6. Kriegsverwundung (Verlust eines Armes) mit dem Verwundetenabzeichen in Gold ausgezeichnet. Satzger war auch Inhaber der Wiederholungsspange 1939 zum EK II, dem EK I 1939, dem KVK 2. Klasse mit Schwertern und dem Sturmabzeichen. Bis zum Kriegsende war er in Lazarettbehandlung. Hitler verweigerte die Verleihung des DK in Gold, er wollte grundsätzlich keine Verleihungen von Tapferkeitsauszeichnungen an Geistliche, es sei denn, daß sie sich entschieden hätten, die Tätigkeit des Seelsorgers mit der des kämpfenden Soldaten zu vertauschen."

IM:
Hier habe ich eine recht ausführliche Bio von Alphons Satzger gefunden:

http://www.kirchenlexikon.de/s/s1/satzger_a.shtml


--- Zitat ---SATZGER, Alfons, röm.-kath. Priester, Jugendseelsorger im Dritten Reich, Mitbegründer der ersten katholischen Landvolkshochschule in Bayern, Prälat, * 8.11. 1899 in Unterauerbach (Bayern), + 19.3. 1978 in Steingaden. - S. entstammte einer Bauern- und Handwerkerfamilie in Schwaben, besuchte das Humanistische Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg und leistete in den letzten Monaten des I. Weltkrieges Heeresdienst beim 23. bayerischen Feldartillerie-Regiment an der Westfront (Abschnitt Flandern). Im Februar 1919 meldete er sich anläßlich der kommunistisch-spartakistischen Unruhen und Plünderungen in Augsburg freiwillig zur Einwohnerwehr und zum Freikorps Probstmayer. Nach der Reifeprüfung nahm S. im Oktober 1920 als Priesterseminarist das philosophisch-theologische Studium an der Hochschule in Dillingen auf. Am 12.7. 1925 wurde er zum Priester geweiht und wirkte anschließend 10 Jahre lang als Stadtkaplan in Kaufbeuren (Pfarrei St. Martin), wo er sich besonders in der Jugendarbeit engagierte. Deshalb ernannte ihn der Augsburger Bischof Joseph Kumpfmüller am 1.8. 1935 zum Diözesanjugendseelsorger. S. wollte ein Gegengewicht zur HJ schaffen, indem er sowohl eine nationale Gesinnung als auch eine militante Sprache in die Jugend- und Verbandsarbeit einbrachte und Heilige wie Christophorus oder Michael als männlich-dynamische Leitbilder herausstellte. Bald schon wurde er von den Nationalsozialisten genau beobachtet. Zwischen 1935 und 1939 mußte S. zahlreiche Gestapomaßnahmen gegen sich hinnehmen, u.a. 30 Verhöre, 15 Verwarnungen und 8 Haussuchungen. Mehrere Anzeigen gegen ihn beim Amtsgericht Neuburg/Donau und beim Sondergericht München wurden jeweils durch Amnestie eingestellt. - Außerordentlich aktiv wirkte er innerhalb der Priesteraktionsgemeinschaft »acies ordinata«, als deren Diözesanbeauftragter er zusammen mit seinem Sekretär Josef Lang in der Diözese Augsburg vor allem 1937 und 1938 zahlreiche Flug- und Informationsschriften gegen die nationalsozialistische Kirchenpolitik selbst anfertigte oder zumindest verteilte. Wegen vielfältiger antinationalsozialistischer Betätigung erhielt er am 10.8. 1939 Landesverweis aus Bayern, Österreich sowie dem Sudetengau und fand Unterschlupf in der Benediktinerabtei Neresheim. Um der Verbannung zu entkommen, versuchte S. freiwillig als Sanitätssoldat oder Feldseelsorger beim Heer zu dienen, was erst nach langen Verhandlungen und mehreren Gesuchen beim Reichssicherheitshauptamt Berlin gelang. Als katholischer Kriegspfarrer wurde er am 23.5. 1940 zur Wehrmacht einberufen und nahm als solcher zuerst am Frankreichfeldzug teil, wurde bald aber an die Ostfront versetzt. Schon am 3.11. 1940 berief man ihn zum Divisionspfarrer der 132. Infanteriedivision. Seine Kriegserlebnisse und seine Eindrücke vom Bolschewismus beschrieb er in seinen Kriegstagebüchern. Bei den Soldaten war S. hochgeschätzt, vor allem wegen seines Einsatzes für die Verwundeten. Am 5.11. 1941 wurde S. als einzigem Kriegspfarrer das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen. Da Hitler zunächst bestimmt hatte, daß kein Pfarrer einen Tapferkeitsorden erhalten dürfe, erhielt S. diese Auszeichnung erst, nachdem Generalfeldmarschall Keitel als Chef des Oberkommandos der Wehrmacht nach mehreren abgelehnten Gesuchen dies genehmigt hatte. Ein im Juli 1942 eingereichter Vorschlag, S. das deutsche Kreuz in Gold zu verleihen, lehnte angeblich Hitler persönlich ab. Eine schwere Schußverletzung führte am 24.9. 1942 zur Amputation seines linken Armes. Er befand sich bis Kriegsende in Lazaretten und bis Herbst 1945 in amerikanischer Gefangenschaft. - Ab März 1946 begann für S. als Wallfahrtspriester und Custos der Wieskirche bei Steingaden ein neuer Lebensabschnitt. Dort war er im November 1950 maßgeblich an der Entstehung der ersten katholischen Landvolkshochschule in Bayern beteiligt. Von 1958 bis 1960 ließ er die neuen Gebäude für die Landvolkshochschule »Dr. Georg Heim« in der Wies errichten. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er am 18.3. 1958 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen wurde er 1964 von Papst Paul VI. zum Prälaten ernannt. - S. darf zu den engagiertesten und wirkungsvollsten Priestern in Bayern während des Dritten Reiches gerechnet werden. In der Diözese Augsburg trug er wesentlich zur Verwirklichung neuer liturgischer Entwicklungen bei.


--- Ende Zitat ---

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