Hier ein paar Angaben aus seiner SS-Personalakte:
23.10.1943 ”mit Wirkung vom 20.10.1943 zur SS-Kraftfahr-Ausbildungs- und Ersatz-Abteilung Weimar-Buchenwald zwecks Durchführung eines Verfahrens versetzt” (Terminnotiz vom 10.11.1943: ”laut Mitteilung des SS- und Polizeigerichts XXII, Kassel, auf Befehl des Reichsführers-SS unter Verdacht der Unterschlagung und anderer schwerer Delikte festgenommen und zum KL Weimar-Buchenwald überstellt”), 00.12.1943 verhaftet und von einem SS-Sondergericht zu Gefängnis verurteilt
Über sein Verbleiben 1945 gibt es keine endgültige Klarheit: Nach Angaben des Historikers Heinz Höhne (”Der Orden unter dem Totenkopf”) wurde Florstedt kurz vor Kriegsende von der SS hingerichtet, auch der Historiker Tom Segev (”Soldaten des Bösen”) vermutet dies und der amerikanische Historiker Mark C. Yerger gibt das Hinrichtungsdatum sogar mit dem 15.04.1945 an, während Eugen Kogon in seinem Standartwerk ”Der SS-Staat” nichts über eine Hinrichtung Florstedts berichtet und auch die polnischen Historiker Zofia und Edward Gryn (”Konzentrationslager Majdanek”) eine Hinrichtung bestreiten. Nach Aussagen einer Cousine Florstedts soll er im April 1945 aus dem Weimarer Gefängnis geflohen und untergetaucht sein. Seine Ehefrau Charlotte behauptete sogar, ihr Mann sei unter falschem Namen bei der Kriminalpolizei in einer großen Stadt in Westdeutschland tätig. Nach der telefonischen Auskunft seines Biographen Peter Lindner vom 27.07.1998 war Florstedt bis 1962 bei der Kriminalpolizei in Mainz beschäftigt.
Zum Abschluss ein Literaturtipp:
Peter Lindner ”Hermann Florstedt. SS-Führer und KZ-Lagerkommandant” (1997) - kann ich nur empfehlen
AnDie