Geheimnisumwittert ist noch immer die Fahrt einiger U- Boote gegen Kriegsende in Richtung Japan. Viel wird darüber spekuliert, was sie wohl an Bord geahbt haben könnten. Nun, eines wissen wir heute mit Sicherheit: technische Unterlagen von Waffen, unter anderem auf japanischen Wunsch, auch die von deutschen Düsenjägern.
Ähnlich wie Deutschland war der Himmel über Japan schon lange ein allierter und auch die See war schon nicht mehr Japanisch, als die deutsche U- Boote mit dem deutschen Know How in Japan eintrafen. Neben technischen Unterlagen, trafen auch BMW-003- Düsenaggregate in Japan ein, die sofort studiert, modifiziert und nachgebaut wurden. Merkwürdigerweise deutlich schlechter als die deutschen Originale, aber für die japanischen Bedürfnisse wohl ausreichend.
Besonders hatte es ihnen die "Me 262" angetan und man dachte auch bei den Düsenjägern in erster Linie an Kamikazeeinsätzen. Entwickelt, auf der Basis der "Me 262" wurde dann Ende 1944 in den Nakajima Werken ein ebenfalls zweidüsiges Düsenflugzeug. Man nannte es Kukka = Chrysamtheme oder Kitsuka= Orangenblüte und es war sowohl konventionell, als auch zu Kamikazeeinsätzen fähig.
Aufgrund der alliierten Luftüberlegenheit, die dazu führte, dass man, wo immer es ging, die Startbahnen und Hanger in Höhlen verlegte, bekamen die Düsenjäger um dem Platzmangel in den Höhlen besser begegnen zu können, klappbare Tragflächen, ähnlich der Trägerflugzeuge.
Am 30. Juni wurde das erste japanische Düsentriebwerk am Boden erfolgreich getestet und am 7. August stieg nach einer ewigen Rollphase japans erster Düsenjäger auf 600 m in den japanischen Himmel, wo sie rund 20 Minuten getestet wurde.
Der zweite Versuch endete am 11. August weniger glücklich. Die Maschine stieg gar nicht erst auf und zerschellte weit jenseits der Startbahn. Der Antriebststrahl war in die falsche Richtung gelenkt worden- was ja wohl nach vorn bedeuten würde.....
Damit waren japans Düsenträume aber noch nicht völlig erloschen. Ein weiteres deutsches Projekt hatte ihre Aufmerksamkeit erregt: die "V1". Das in Massenproduktion geplante Luftgefährt glich in etwa einer V1, nur, dass eben ein Pilot in dieser fliegenden Bombe sass, die auf den lieblichen Namen Baika = Plaumenblüte getauft wurde. Eigentlich heisst es doch: Obst sei gesund
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Die Sprengladung betrug zwischen 100 und 250 Kilo und war vor dem Piloten untergebracht. Der, dem der V1 nachgebaute Antriebsmotor funktionierte so wie das Original auf der V1 und hatte in etwa auch den selben Platz.
Gebaut wurde dieser "Düsenjäger" aber dann nicht mehr - das Kriegsende kam dazwischen!