Autor Thema: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)  (Gelesen 26340 mal)

Ronny22

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 2380
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #15 am: 19.04.06 (23:19) »
@Ronny22

Lies einfach mein Posting vom 17.04.06 (um 5:45 Uhr) http://forum.balsi.de/index.php?topic=1173.60
Darin findest du eine ausführliche Antwort auf diese ... und auch zukünftige Fragen von dir an mich.

Tipp: Leg dir diesen Kommentar z.B. als Word-Doku ab, damit er jederzeit zu finden & nachlesbar ist ;)


Du weichst wie so oft der Frage aus...und da du selbst immer darauf bestehst das man Dir antwortet, tue ich das auch mal.

Die Frage lautet: "Meinst du das Hitler nicht gewußt haben soll was in Auschwitz, Treblinka usw. ablief ??"


Geht ja ganz leicht zu beantworten.  ;)
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

Stiggy:)

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #16 am: 28.08.06 (20:29) »
Hey Leute...ist zwar was her, aber ich habe die Facharbeit geschrieben und eine 1(-) bekommen....
Ich poste mal einfach meine Facharbeit hier rein...allerdings ist das noch die unkorregierte Version...also da werdet ihr viele Tippfehler oder so drin finden...aber lasst euch nicht stören;)
-----------
PSYCHOPATH ODER WAHNSINN ?
Erarbeitung des heutigen Standes der >>Psychohistorischen Hitlerforschung<<

(dann hab ein Bild von Hitler wo ich die hälfte seines Gesichts schwarz angemalt hab; ich fange mal direkt beim Vrwort an;)

Vorwort

Der Zweite Weltkrieg war der bisher größte und verheerendste Krieg in der Weltgeschichte.
Er begann am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen und endete am 8. Mai 1945 mit c.a. 50 Millionen Toten, darunter schätzungsweise 6 Millionen Juden.
Ausgelöst wurde dieser Krieg durch Deutschlands Diktator Adolf Hitler, der neben seiner Eroberungsfeldzüge vorallem die Ideologie der „Rassenlehre“ anstrebte.

Adolf Hitler erblickte am 20. April 1889 in österreichischen Braunau am Inn das Licht der Welt. Der spätere Diktator wurde als viertes von sechs Kindern des Zollbeamten Alois Hitler (dessen Vater bis heute noch unbekannt ist,) und seiner dritten Ehefrau Klara (geb. Pölzl) geboren.
Nur seine Schwester Paula Hitler und er selbst erreichten das Erwachsenenalter, da ihre Geschwister an Krankheiten erlagen. Sein Vater hatte außerdem eine Tochter aus zweiter Ehe und einen unehelichen Sohn, Alois Hitler Jr., der eine tiefe Abneigung gegen seinen Halbbruder Adolf hegte, da er sich von seiner Stiefmutter Klara vernachlässigt und von seinem Vater mißhandelt fühlte.(1) Alois Beruf erforderte oft den Umzug der Familie Hitler von Braunau nach Passau, später nach Mambach und zuletzt nach Linz. Adolf besuchte verschiedene Volksschulen, indenen seine schulischen Leistungen im positiven Bereich lagen. Später verschlechterten sich seine Leistungen auf der Realschule in Linz. Er  wiederholte das Jahr. Angeblich sollte der „Lernstreik“ eine Art Widerstand gegen den Vater sein, da er seinen Sohn in einen Beamtenlaufbahn habe drängen wollen, während aber Adolf eine Karriere als Künstler anstrebte. Mit sechzehn Jahren ging er ohne Abschluss von der Schule ab.
Nachdem sein Vater 1903 verstarb, konnte Adolf 1905 mit einer Halbwaisenrente und der Unterschützung seiner Mutter, zu der er eine gute Beziehung pflegte, auskommen. Jahre später wurde er wegen mangelnder Begabung von einer Kunstakademie abgelehnt. Nun strebte er keinerlei Berufe mehr an. Als 1907 seine Mutter Klara an Brustkrebs starb, kam Adolf mit seiner Waisenrente und den Verkauf seiner selbst gemalten Bilder sehr gut zurecht. Sein Einkommen lag sogar fast über dem eines Lehrers. Mit zwanzig Jahren wohnte der spätere Reichskanzler in Wien, wo er schließlich auf die pseudowissenschaftliche Ideologie der sogennanten „Rassenlehre“* von Jörg Lanz von Liebensfels traf.
Nun folgte eine weitere Ablehnung der Wiener Kunstakademie. Ihm ging langsam das Geld aus. Es ist heute noch umstritten, ob der junge Adolf 1909 in einen Obdachlosenasyl wohnte und ein Jahr darauf im Männerheim lebte, wo er als Maler sein Geld verdiente.
Es ist heute noch umstritten, ob der junge Adolf 1909 in einen Obdachlosenasyl wohnte und ein Jahr darauf im Männerheim lebte, wo er als Maler sein Geld verdiente.
 Den Verkauf der Bilder soll sein jüdischer Mitbewohner** übernommen haben, weil Adolf selbst Kontaktscheu war.
Nachdem er durch das Erbe seines Vater genug Geld hatte, zog er nach München. Von dort aus meldete er sich 1914 als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg.
Nach einem Gasangriff am 15.08.1918  wurde Hitler in das Lazarett im vorpommerschen Stadt Pasewalk eingewiesen. Neuere Forschungen deuten darauf hin, dass die vorübergehende Blindheit, die er davon trug, eine sogenannte >>Histrionische Persönlichkeitsstörung (HPS)<< (2) gewesen sei, hervorrgerufen durch die Niederlage Deutschlands.
Ein Miltärarzt für Psychiatrie erklärte Adolf Hitler zum Psychopathen.


*Die Theorie, welche Menschen/Völker auf Grund seiner zugeschriebener Merkmale in „Rassen“ von     unterschiedlichem Status zuteilt. (entnommen aus http://de.wikipedia.org/wiki/Rassismus)
**Sein jüdischer Mitwohner wurde nach knapp drei Jahrzenten im Konzentrationslager Buchenwald ermodet.
4 -

Genau mit dieser Frage beschäftigt sich meine Facharbeit.
Wie ist die Psyche eines Mannes zu beurteilen, der ohne Reue und ohne Bedenken, Millionen von unschuldigen Menschen, nur auf Grund ihrer Herkunft, auf grausamer Art und Weise ihre Hoffnung, ihre Zukunft und ihr Leben nimmt?
Ist jemand, der ein Volk komplett ausrotten will und dabei zu Maßnahmen greift, die jedes Vorstellungsvermögen übersteigen, noch „normal“?
Es kommen ständig neue Theorien von Historikern, die behaupten, dass Hitler unter Psychosen* litt.
Lässt sich also das „Böse“ in Adolf Hitler als eine psychesche Krankheit definieren, wobei sich so die Narziverbrechen durch die Annahme verminderter Zurechnungsfähigkeit relativiert?
Ich werde anhand einiger historisch-wissenschaftlichen Werke versuchen, diese Fragen zu beantworten.


*psychesche Erkankungen, wobei die Persönlichkeit des Betroffenen einer völligen Fremdsteuerung unterliegt; Merkmale der Psychosen können sein: Störung des Fühlens, Denkens; Haluzination, Wahnvorstellungen; Störung  des Bewusstseins.


I. Adolf Hitlers Persönlichkeitsentwicklung
I.I :Einleitung:
Bekanntlich machen 70% der Erziehung die Persönlichkeit eines Menschen aus. Dabei sind, in erster Linie, die Verhältnisse zu Eltern und Umgebung ausschlaggebend.
Psychoanalytiker gehen davon aus, dass sich im Erwachsenenalter die Elemente der Kindheit wiederspiegeln.
Erfährt man also viel Liebe im frühen Alter, so  wird man später in der Lage sein diese Liebe weiterzugeben. Wird man aber als kleines Kind von den Eltern ständig geschalgen und erniedrigt, so hinterlässt dies eine tiefe Wunde, die sich nie schließt und später im Leben negativ auswirkt. Zerstört man die Unschuld im Kind, wird ein Monstrum kreiert,  wie im Falle „Hitler“.
Schon in den frühen Jahren können Merkmale einiger Psychosen, wie z.B. die Gefühlsabspaltung, in Erscheinung treten.
In den meisten Hitler-Biographien, wird erwähnt, dass Adolfs Vater, Alois Hitler sehr streng, autoritär und gewalttätig gewesen sei, während die Mutter sich sehr liebevoll und fürsorglich um die Kinder gekümmert habe.(1)
Aber wie genau muss die Erziehung gewesen sein, wenn am Ende das Kind ein rücksichtsloser, vom Macht und Hass besessener Mensch wird?
Alice Miller, eine erfolgreiche Kindheitsforscherin, Psychologin und Autorin hat sich näher mit Adolf Hitlers Erziehung befasst und glaubt die Gründe für seine  Begeisterung für den Krieg, seinen Hass gegen die Juden und seine Abneigung gegen geistig oder körperlich behinderte Menschen, in seiner Kindheit gefunden zu haben.
In >>Am Anfang war Erziehung<< von 1980, worauf sich dieser Kapitel meiner Facharbeit bezieht, schrieb sie über Adolf Hitler:
>>(...) auf der weltpolitischen Bühne inszinierte er unbewußt sein wahres Kindheitsdrama(...)<< (2)
Ich werde nun anhand Millers Auffassung versuchen, die psychesche Entwicklung Hitlers vom Klein auf zu erklären und der Fage nachzugehen, ob das >>radikal Böse<< (3) in ihm schon immer vohanden, oder ob er bloß das „Produkt“ seiner Erziehung gewesen war.

I.II: Alice Miller in >>Am Anfang war Erziehung<<
Alice Miller versucht in diesen Erarbeitungen der Kindheitsforschung zu beweisen, dass die >>Herkunft der menschlichen Destruktivität* << (1), wie im Falle Hitler, erzeugt, und nicht angeboren ist.
Um diese These zu stützen, stellt sie zu Beginn die Frage, wie die Kindheit eines Menschen gewesen sei, >>[...] der sein ganzes Leben vom Haß besessen war und dem es so leicht gelungen ist, andere Menschen in diesen Haß hineinzuziehen.<< (2)
Dabei geht sie von zahlreichen Hitler-Biographien aus, die davon berichten, dass Adolf Hitler, von seinem Vater täglich geschlagen(3) und erniedrigt wurde.
Um dies nachvollziehen zu können, rekonstruiert sie die Familienstruktur(4) der Hitlers, wobei der totalitäre Vater, Alois Hitler, die Rolle des Diktators verkörpert. Seine Frau und die Kinder müssen gehorchen. Klara Hitler ist auch gegenüber den Kindern eine „Herrscherin“. Sie entschädigt sich sozusagen für die, durch ihren Ehemann Alois, erlittenen Demütigungen an noch Schwächeren. Ihre Funktion entspricht der, der Sicherheitspolizei im totalitären Staat. Die Schicherheitspolizei erfüllen die Wünsche des Diktators und spielen sich als die Herrscher der >>Rechtlosen<<, also der Kinder, auf.

Um Alois´ brutalen Erziehungsmethoden auf den Grund zu gehen, versucht Miller zunächst seine Persönlichkeit zu erfassen.
Sie kommt zu dem Entschluss, dass auf ihm eine >>[...] mehrfache Schmach<< (5) lastete, da er aus ärmeren Verhältnissen stammte, ein unehliches Kind gewesen war und als fünf Jähriger von seiner leiblichen Mutter getrennt wurde. Hinzu existierte das Gerücht, dass sein Vater ein Jude gewesen wäre. Diese Ungewissheit über die Herkunft seines Vaters brachte in ihm eine große Unruhe.
Der Hitler-Biograph John Toland berichtet, dass Alois streitsüchtig und reizbar gewesen sei. Er verlangte unterdessen absolute Gehorsamkeit von seinen Kindern, besonders Alois Jr. , der laut Toland, von seinem Vater >>unbamherzig mit der Nilpferdpeitsche geschlagen<< (6) wurde.
Weiterhin heißt es, dass Alois einen Sohn mit der Peitsche >>traktiert und dann solange mißhandelte, bis er [Alois Jr.] das Bewußtsein verlor<< (7), als dieser an drei  Tagen nicht zur Schule ging, weil er ein Spielzeugboot zu Ende bauen wollte, wozu er von seinem Vater ermutigt wurde. Auch Adolf wurde, wenn auch nicht so oft wie sein Halbbruder, mit der Peitsche „gezüchtigt“. Nach Franz Jetzingers Auffassung, dessen Glaubwürdigkeit laut Miller nicht zu bezweifeln sei, wurde Adolf als ein unter vier jähriges Kind von seinem Vater geschlagen.
Dies muss einen unauslöslichen Eindruck bei dem Kind hinterlassen haben. Es wird einerseits von seinen Eltern geschlagen und gedemütigt und steht andererseits >>unter dem Gebot[...], die Person, die ihm das antut, zu respektieren<< ,  ihm zu gehorchen und >>seinen Schmerz auf keinen Fall zum Ausdruck zu bringen[...] In diesem ersten Lebensalter ist es noch möglich, die schlimmen Grausamkeiten zu vergessen und den Angreifer zu idealisieren:[...] das einst Verfolgte Kind wird in der Neuinszenierung selbst zum Verfolger.<< (8)
Toland erwähnt noch an einem Beispiel die Demütigungen, die Adolf als Kind zu ertragen hatte, als er eines Tages von zu Hause davon laufen wollte. Sein Vater erfuhr davon und schloss ihn in einem der oberen Räume ein. Nachts versuchte dann Adolf durch eine enge Fensteröffnung zu fliehen. Um durch diese enge Öffnung zu gelangen, entledigte er sich seiner Kleidung. Plötzlich hörte er seinen Vater die Treppe heraufkommen. Nun musste er seinen Fluchtversuch aufgeben. Er bedeckte >>seine Blöße<< (9) schnell mit einem Tischtuch. Als ihn sein Vater so sah, schlug er ihn diesmal nicht, sondern lachte ihn aus und rief nach seiner Frau, um sich den >>Togajüngling*<<, wie er Adolf in dem Moment nannte, anzusehen.(10) Dieser spöttische Ausdruck traf Adolf härter als jede körperliche Züchtigung. Helene Hanfstaengl soll er erzählt haben, dass er lange gebraucht hätte, um über >>diese Episode hinwegzukommen.<< (11)
Auch Rudolf Olden schrieb 1935 in seiner Hitler-Bioraphie, dass Alois kein gutes Verhältnis zu seiner Umgebung, aber dafür in seinem Haus eine familiäre Diktatur, hatte. >>Sollte der Junge [Adolf] kommen, so pfiff der alte Unteroffizier auf zwei Fingern.<< (12)
Miller vergleicht das Bild eines Mannes, der sein Kind mit einen Pfeifen herbei ruft, mit dem eines Herrchens und seinem >>Hund.<< Das Pfeifen erinnert zudem sehr stark an die Beschreibungen der KZ-Lagern.(13)
Ein weiteres Beispiel der brutalen Erziehungsmethoden liefert Miller: Als Adolf gerade mal 11 Jahre alt war und mit seinen drei Kameraden von zu Hause weglaufen wollte, wurde er >>[...] beinahe zu Tode geprügelt.<< (14)
In seiner Jugend laß Adolf viele Abenteurer Romane, worin er gelesen hatte, >>es sei ein Zeichen von Mut, seinen Schmerzen nicht zu zeigen<< (15). So nahm er sich vor, bei der nächsten Tracht Prügel, keinen Laut von sich zu geben. Seiner Sekretärinnen erzählte er später: >>Und als dies soweit war – ich weiß noch, meine Mutter stand draußen ängstlich an der Tür -, habe ich jeden Schlag mitgezählt. Die Mutter dachte, ich sei verrückt geworden, als ich ihr stolz strahlend berichtete: >Zweiunddreißig Schläge hat mir der Vater gegeben!< << (16) Toland fügt noch hinzu, dass von diesem Tage an, so behauptete Hitler, hätte sein Vater in nicht mehr angerührt.


*römisches  Kleidungsstück, aus einem 4m langen Stoff, den man über die linke Schulter nach vorn warf, den anderen Zipfel unter dem rechten Arm durchzog.

Stiggy:)

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #17 am: 28.08.06 (20:31) »
Millers Meinung dazu ist sehr einsichtig.
Alois ließ immer seine >>blinde Wut<< (17) die kennzeichnend für den >Selbsthass< ist, über die Erniedrigungen seiner Kindheit aufkommen und hat diese >>in seinen Sohn hineingeschlagen<<(18). So sei es, laut Miller,vorstellbar, dass Alois seinen Sohn unbewusst beneidete. Denn Adolf war als >>legales<< (19), eheliches Kind eines Zollbeamten geboren. Er hatte eine liebende Mutter auf seiner Seite und einen Vater, den er kannte- all das, was Alois nie gehabt hatte.
Es ist daraus zu erschließen, dass Adolf gezwungernamaßen in einer >>Hölle lebte, in ständiger Angst und im realen Trauma<< (20). Er war gezwungen diese Gefühle zu unterdrücken, um in den Augen des Vaters nicht als Feigling darzustehen und so seinen Stolz retten zu können. Er musste seine Gefühle >abspalten<.
Die Abspaltung der Gefüle bedeutet eine >>Spaltung des Bewußtseins<< (21) , die wiederrum als
ein Symptom der Schizophrenie gilt.
Dabei werden die inneren Gefühle und Gedanken, also das „private Selbst“ von dem „öffentlichen Selbst“, die für die äußere Erscheinung, Handlungen und Wahrnehmung der Realität verwantwortlich ist, getrennt.
Die Erfahrung des Geschlagenwerdens, der seelischen Demütigungen und Grausamkeiten, aus der es kein Entrinnen gab, in dem Adolf >>am Ende keinen erlösenden Schrei<< geben durfte, der nur mit Hilfe der Abspaltung und der Verdrängung vergessen werden konnte, verschafften sich im späteren Wiederholngszwang, auf der weltpolitischen Bühne einen Ausdruck. Im Jubel des Krieges lebte seine Hoffnung auf, die einstigen Erniedrigungen endlich rächenzukönnen. Er hatte nun das Erlaubnis zu hassen und zu schreien. Als kleiner Junge drückte er es durch Kriegsspiele mit seinen Kameraden aus. Er führte zuerst die Indianer, dann die Buren >>zum Kampf gegen die Unterdrücker. Nicht lange dauerte es, und der >große Heldenkampf war [ihm] zum größten inneren Erlebnis geworden[...] Von nun an schwärmte [er] mehr und mehr für alles was irgendwie mit Krieg oder Soldatentum zusammenhing.< << (22)
Auf der Linzer Realschule beklagten sich die Lehrer über Adolfs Faulheit, Widerborstigkeit und Lügenhaftigkeit. Miller bedeutert, dass ein Kind nicht als >>Lügner<< auf die Welt kommen kann. Also bedeutet das für sie, dass Adolf durch die Lügen und den schlechten Schulzeugnisse >>[...]ein Stück Autonomie im Geheimen<< (23) entwickeln wollte.
Der sogennante „Lernstreik“ kam, Millers Ansicht nach, erst durch denn Druck des Vaters zu stande. Für mich ergibt sich aber dann die Frage, wieso dieser Zustand auch nach dem Tod des Vaters noch andeuerte?
Trotzdem sieht die Kindheitsforscherin gerade hier die Ursache für die spätere Verbrennung von Büchern von freidenkenden Menschen.
Es seien Bücher gewesen, die Adolf hasste und nie gelesen hatte, aber vielleicht hätte lernen und verstehen können, wenn man ihm von Anfang an ermöglichte, seine Fähigkeiten zu entwickeln. Das Verbrennen von Büchern und die Verdammung von Künstlern seien auch eine Rache dafür gewesen, dass dieses begabte Kind >> um den Genuß der Schule gebracht worden ist[...]<< (24)
Desweiteren vergleicht Miller Adolfs Status in seiner Familie, mit dem eines >>Juden<< im Dritten Reich. Adolf war genau so rechtslos und namenlos wie ein >>Jude.<<
Die Notwendigkeit eines Rassengesetztes konnte beim genaueren Betrachten, zum einen auch Alois Hitler der >>gehasste Jude<< sein, den Adolf verachtete und jagte, mit Vorschriften bedrohte und ängstigen konnte. Denn, wäre sein Vater noch am Leben gewesen, dann hätten ihn auch die Rassengesetzt betroffen.
Durch die Einführung der Rassengesetzte wurde es für jeden Bürger notwendig, seine Herkunft bis in die dritte Generation nachzuweisen und zu legitimieren. Die möglicherweise daraus ergebenden Folgen hatte man zu ertragen. Schmach einer falschen oder unklaren Herkunft, konnte einen Menschen erniedrigen und sogar den Tod bedeuten. Dieses Ereignis hatte es in der Geschichte noch nie gegeben.
Sogar die Inquisition verfolgte die Juden wegen ihren Glaubens und gab ihnen sogar die Chance auf Ãœberleben, wenn sie konvertierten.

Zum anderen aber, sah Hitler das Judentum nicht als Religion, sondern eher als eine „Rasse“. Also konnten kein Verhalten, keine Verdienste und keine Leistungen dem Juden im Dritten Reich helfen. Er war aufgrund seiner Herkunft zur Erniedrigung und später zum Tode verurteilt.(25)
Alice Miller erkennt hier eine Wiederspiegelung Hitlers Kindheitsschicksal:
Offensichtlich hatte der Jude keine Chance den „Strafen“ zu entgehen, wie einst >>das Kind Adolf den Schlägen seines Vaters[...]<< (26) nicht entgehen konnte, denn die Ursachen der Schläge waren die ungelösten Probleme des Vaters, die Abwehr seiner Trauer um die eigene Kindeit[...]>> nicht aber das Verhalten des Kindes[...].<<  Adolf war seinem Vater wehrlos ausgeliefert. Jeden Moment konnte über ihm ein Gewitter losbrechen, >>ohne daß er es mit irgendeinem Einfall, irgendeiner Leistung hätte von sich abwenden oder vermeiden können.<< (27)
Die meisten Historiker sind der Meinung, dass es zu der damaligen Zeit üblich war, bei der Erziehung zur derartigen Maßnahmen zu greifen. Deshalb sehen sie Hitlers „Wahnkarriere“ nicht in seiner Kindheit begründet.
Auch wenn die meisten Kinder von ihren Eltern des öfteren geschlagen wurden, erfuhren sie trotzdem ab und zu Liebe, Zuwendung und Zärtlichkeit von ihren Eltern, sodass der Hass in seiner reinen Form nicht so kultiviert werden konnte. In Hitler aber wuchs der Hass kontinuierlich und eindeutig, da er von seinem Vater niemals die nötige Zuwendung erhalten hatte. In „Mein Kampf“ nannte Adolf ihn >>Herr Vater<< (28), was auf den Distantz der Beiden vermuten ließ.
Der daraus entstandene >>Selbsthass<< zeichnete sich bei Adolf Hitler so aus, dass der >>Jude<< den gedemütigten und geschlagenen Teil seines kindlichen Selbst repräentierte. Er versuchte ihn mit allen Mitteln aus der Welt zu schaffen. Man lernt ja schon als Kind, alle Grausamkeiten der Erziehung als >>Straftaten<< für das eigene Verschulden anzusehen.(29) Nach Millers Meinung, nahm die unbewusste symbolische Zielsetzung einen wahnhaften Charakter an.
Das huldigende deutsche Volk stellte den guten Teil seiner Seele dar, die den Vater liebt und vom Vater geliebt wird. Der Vater sollte die reine, kindliche Seele schützen, indem er >>die bösen Juden<< d.h., auch die >>bösen Gedanken<< vertrieb und vernichtete, damit die ungestörte Einheit zwischen Vater und Sohn einziehen konnte.(30) Somit sollte auch Adolf mit seiner Mutter in Ruhe und Frieden leben.

Alle Hitler-Biographen sind sich darüber einig, dass Adolfs Mutter, Klara Hitler, ihren Sohn sehr liebte und verwöhnte.
Alice Miller widerspricht dem aber: Hätte Adolf >>Liebe<< in dem Sinne erfahren, so wäre er später liebesfähig geworden und seine Beziehungen zu Frauen wären auf einer emotionaller Ebene gewesen. Seine Distanz, seine kalte Beziehungen zu Menschen im allgemeinen und seine Perversion zeigen aber, dass er von keiner Seite Liebe erfahren hatte.(31)
Adolf wurde tatsächlich von seiner Mutter verwöhnt. Er wurde mit Dingen verwöhnt, die er als Kind nicht gebraucht hatte. Dies war nur ein >>Ersatz für das, was man dem Kind aus eigener Not eben nicht zu geben[...]<< (32) vermochte.
Jedoch war, zu der Zeit die psychesche Lage Klaras einer sehr schweren Belastung ausgesetzt. Sie hatte innerhalb vier bis fünf Wochen eine Geburt und den Tod von drei Kindern überstehen müssen. Während das neugeborene Kind, Adolf, Ruhe, Zufriedenheit und Geborgenheit brauchte, spürte der Neugeborene die Unruhe und die Angst der Mutter, sie könnte auch ihr nun einziges Kind verlieren.
Zudem wurde Klara von ihrem Mann unterdrückt und mit ihren Leiden völlig allein gelassen.
Adolf durfte nie seine tiefe Beunruhigung, die er aus der früh gestörten Mutterbeziehung ausschöpfte, ausdrücken.(33)
Mütter, die ein Kind nach einem verstorbenen gebären, idealisieren oft das verstorbene Kind, wodurch sich das lebende Kind angespornt fühlt, sich ganz besonders anzustrengen und Außergewöhnliches leisten zu müssen, um den Verstorbenen nicht nachzustehen. Aber die wahre Liebe der Mutter gehört dem toten, idealisierten Kind.

Auch nach dem Tod von Alois hatte Klara noch den Ehrfurcht vor ihm. Deshalb konnte Adolf ihr gegenüber seine Gefühle nie anvertrauen. So versperrte er außerdem den Weg zu seinem „privaten
Selbst“.
Miller versucht dem Leser zu vermitteln, was mit einem Kind geschieht, >>wenn es immer wieder erfahren muß, daß die gleiche Mutter, die ihm vom Liebe spricht, ihm das Essen sorgfältig bereitet, ihm schöne Lieder singt, zur Salzsäure erstarrt und bewegungslos zusieht, wenn dieses Kind vom Vater blutig geschlagen wird. Wie muß es sich fühlen, wenn es immer wieder vergeblich ihre Hilfe, ihre Rettung erhofft[...]? Aber diese Rettung findet nie statt.<< (34) Man kann sicherlich nicht erwarten, dass das Kind die Situation der Mutter versteht. Jedoch ist es anzunehemen, dass das Kind bei anderen Menschen immer das Gefühl haben wird, >>ausgeliefert, preisgegeben, verraten worden zu sein.<< (35)
Darüber hinaus leitet Miller Hitlers Beziehungen zu Frauen von seiner früh gestörten Beziehung zu seiner Mutter ab. Er >>schmeichelte der >deutsch, germanischen< Frau, weil er ihre Huldigungen, ihre Wahl-Stimmen und ihre sonstigen Dienste brauchte.<< (36) Obwohl Adolf seine Mutter auch brauchte, konnte er keine wirkliche Vertrautheit entwickeln.
Stierlin zitiert N. Bromberg (1971) über Hitlers sexuealle Gewohnheiten: >>[...] um zu einer vollen sexuellen Befriedigung zu gelangen, war es für Hitler notwendig, eine junge Frau über seinem Kopfe hockend zu beobachten, die in sein Gesicht urinierte oder defäzierte.<< (37) Miller sieht darin den Beweis, dass Hilter von seiner Mutter nie zärtlich geliebt worden wäre. Solche sadomasochitischen Zwänge, würden auf eine sehr frühe Störung hinweisen, unter der Hitler gelitten hätte. Der Altersunterschied zwischen Adolf Hitler und den Frauen, mit denen er sich auf eine Beziehung einließ, entsprach meistens c.a. 23 Jahren. Alois war exakt 23 Jahre älter als Klara.(38)
Weiterhin schreibt Miller, sei Hitlers spätere Abneigung gegen geistig behinderte Menschen, an seiner schizophrenen Tante Johanna, gelegen,  die, seit seiner Geburt an, im gleichem Haushalt lebte. Ein Kind ist in der Lage die Gegegenwart einer schizophrenen Tante positiv zu verarbeiten, wenn es mit seinen Eltern über seine Gedanken und entstandene Angst, aufgrund ihres absurden Verhaltens, offen redet. Dies war aber für Adolf unmöglich.
Als der deutsche Diktator, konnte sich Adolf an seiner >>unglücklichen Tante<< für sein >>Unglück<< rächen.(39) So ließ er im Dritten Reich alle Geisteskranken in Deutschland töten. Seiner Auffassung nach waren solche Menschen >>für die >gesunde< Gesellschaft<< (40), d.h. auch für ihn als kleines Kind >>unbrauchbare Menschen<< , denn damals konnte seine Tante ihn vor seinem Vater nicht beschützen.

II. Spekulationen über Hitlers Psychosen
Nachdem ich für Adolf Hitlers Psychologie wichtige Aspekte seiner Kindheit geschildert habe, werde ich wesentliche Behauptungen von Historikern und Psychohistorikern aufgreifen, die besagen, dass Hitler unter Psychosen, in Form von Destruktivität, Wahnvortellungen oder Ähnliches, litt.
Zu den interessantesten Spekulationen gehört die Nekrophilie* Diagnose, die Erich Fromm bei Adolf Hitler festgestellt haben will.(1) Sie machte ihn zu einem Mann, der >>fortwährend alles in seiner Reichweite zu erniedrigen, töten, vernichten, zerstören trachten mußte.<< (2) Außerdem wies er einen erheblichen Mangel an Loyalität, Liebe und Realismus auf. Die Ursache hierfür liege in einer >>inzestuösen Bindung<< (3) zwischen Adolf und seiner Mutter, die jegliche Emotionen ausgeschlossen hätte. Nach Fromms Auffassung, bliebe so ein Mensch narzißtisch, kalt und reaktionsunfähig. Weiter schreibt er, Hitler >>[...] fühlt sich zu ihr [der Mutter] hingezogen, [...] sie ist  das Meer, in dem er ertrinken möchte; die Erde, in der er begraben werden möchte.<< (4) Charakterzüge, die dieser Diagnose widersprechen, werden als Abwehrreaktion bzw. als Ausdruck von Verdrängungen erkärt, in der Hitler nicht zuließe, dass seine Fehler in sein Bewusstsein eindringen.(5)
Weiterhin meint Fromm, dass Adolf somit, als eine >>stark destruktive Persönlichkeit,<< eine Fassade von Höflichkeit, Freundlichkeit und Gefühlswärme aufbauen konnte, und von Idealen und guten Absichten redete, um sich selbst und andere zu täuschen.(6)

Der Psychoanalytiker und Spezialist für Problemkinder, Helm Stierlin, ist davon überzeugt, dass Hilter gelungen sei, seine Psychosen abzustoßen, indem er sie mit einer >>kollektiven Psychose „synchronisierte“.<< (7) Dabei gebrauchte er die Begriffe >>Schuld und Scharm,<< die Adolf in eine Endlosspirale gezogen hätten. Er hatte ständig wachsende Stärke und Kühnheit beweisen müssen, um die Scham auszulöschen. Folglich wurde er in die >>Verleugnung der Realität<< gezogen.

Weitere Spekulationen deuten auf Verfolgungswahn hin.
Alice Miller spricht in >>Am Anfang war Erziehung<< einen wesentlichen Punkt der Persönlichkeitsspaltung an. So habe Hermann Rauschning über die Schlaflosigkeit Adolf Hitlers berichtet, die auf eine Überreizung des Nervensystems zurückzuführen sei. Ihm soll eine sehr vertraulichen Quelle folgendes erzählt haben: >>[...] er wache Nachts mit Schreikrämpfen auf. Er schreie um Hilfe. [...] Die Furcht schüttle ihn, sodaß das ganze Bett vibriere. Er stoße verworrene, völlig unverständliche Wörter hervor. [...] Taumelnd habe er im Zimmer gestanden, irr um sich blickend. >Er! Er! Er ist dagewesen< , habe er gekeucht. Die Lippen seinen blau gewesen. Plötzlich habe er Zahlen vor sich hergesagt. [...] Dann habe er ganz still gestanden und die Lippen bewegt. [...] Dann habe er plötzlich gebrüllt: >Da, da! In der Ecke! Wer steht da?< Er habe aufgestampft, habe geschrien.[...]<<(8)
Nach Millers Auffassung nach, blieb das für die meisten Menschen in Hitlers Umgebung, gerade weil sie alle einst >>geschlagene Kinder<< waren, ein Rätsel. Sie hätten den Zusammenhang zwischen seiner >>panischen Angst und den >unverständlichen Zahlen< << (9) nicht erkennen können. Die Angst, die Hitler als kleines Kind unterdrückt hatte, als er die Schläge des Vaters zählte, kam später zum Zeitpunkt seines poltischen Höhepunktes in seinem Unterbewusstsein wieder auf.


*Nekrophilie Sexualtrieb, angerichtet auf Leichen; Nach Erich Fromm: eine >>Charakterorientierung[...] die in Verkehrung mit biophilen (Liebe zum Lebendigen) Kräfte des Menschen im modernen Sozialcharakter eine zunehmende Tendenz zur Zerstörung neigt. Nekrophilie und Destruktivität ist nach Fromm die „Folge ungelebten Lebens“<< Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Nekrophilie



I.II. Schizophrenie oder Wahnsinn?

Fromm, Stierlin und Miller, sind nur einige vieler Psychoanalytiker, die bei Adolf Hitler eine Form der >>menschichen Destruktivität<< feststellten.
Obwohl Hitler nur wenige Symptome der Schizophrenie (Perönlichkeitsstörung) aufzeigte, sind Paul Matussek, Peter Matussek und Jan Marbach der Überzeugnung, dass der skrupellose Diktator tatsächlich an dieser Krankheit gelitten habe.
Die Erfolge eines Schizophrenen in der Öffentlichkeit begründen sie dadurch, dass Hitler auf ein Publikum traf, das >>seinen Wahn durch eine ungeheure Akzeptanzbereitschaft stabilisierte.<< (1)
Diese Behauptung versuchen sie in ihrer Studie >>Hitler- Karriere eines Wahns<<  aus psychologischer, kulturwissenschaftlicher und sozialer Sicht zu ergründen:

II.II.Paul/Peter Matussek, Jan Marbach: >> Hitler- Karriere eines Wahns <<

Unter den Hitlerforschern gibt es eine gespaltene Meinung:
Zum einen glauben die „Intentionalisten“, dass die Persönlichkeit Hitlers die maßgebliche Rolle für die Politik des Dritten Reiches zu zuschreiben hat, insbesonders auch für die systematische Vernichtung der Juden. Sie schließen eine mögliche Wiederholung solcher Ereignisse nicht aus. 
Zum anderen gibt es die „Funktionalisten“, die Hitlers Taten als eine >>Folge militärischer, wirtschaftlicher und bürokratischer Zwänge<< sehen, in der, >>der Führer<< eher eine getriebende, als treibende Kraft gewesen sei.(1)
Aufgrund der Erschöpfungen nach dem Ersten Weltkrieg und der Weltwirtschaftskrise, war das deutsche Volk auf populistische Propaganda sehr anfällig. Unter der Bevölkerung entstand eine >>Atmosphäre der Volksbereitschaft<< (2), die weitgehend ohne Druck „von oben“ zustande kam. Die Regierung und die Reichswehr arbeiteten nach dem Prinzip des Gehorchens. Hitler brauchte nicht viel zu tun, um seine Führungsunfähigkeit zu verdecken. Er überzeugte unterdessen das Volk durch seine ungeheure Kunst des Redens.
Dieses Phämomen seiner Redenkust, sei, laut Marbach, für die psychotischen Züge einer Persönlichkeit kennzeichnend. >>Hier fand ein Sonderling, der [...] unter dem Spott der anderen um so tiefer in die Wahnvorstellung der eigenen Gradniosität verspann, plötzlich ein Publikum.<< (3)

Gustav Bychowski schreibt über Hitler, dass er am Rande der Schizophrenie gewesen sei. Er hätte sich von der Realität abgewandt, mied jede Ausbildung und verfolgte hartnäckig sein Ziel, an die Kunstakademie oder Architektenschule zu gehen, obwohl er durch mangelnder Begabung mehrere Male abgelehnt wurde. Seine tiefere Beziehung zu seiner Mutter verschaffte ihm ein aufgeblähtes Ego. Er zog sich von allen menschlichen Beziehungen zurück. All das führte zu seiner Anpassungsunfähigkeit und Kontaktscheue.(4)
Lang äußerte sich in seinem >>Adolf-Hitler-Psychogramm<< von 1943, über viele Merkmale der  Psyche Hitlers, die an Schizophrenie grenzten. Das bedeutete aber für ihn nicht, dass Hitler geisteskrank im üblichen Sinne des Wortes gewesen wäre, sondern neurotisch. Er hätte nicht jeden Zusammenhang mit der Realtät verloren, doch bliebe bestrebt, sich soweit seelisch anzupassen, dass er sich innerhalb der Gesellschaftsschicht sicher bewegen könne.(5)
Ferner ist der Psychologe, Wolfgang Treher, einer der Wenigen,die bei Hitler Schizophrenie diagnostiziert. Jedoch kommt er nach Martussek/Marbach zu einer falschen Schlussfolgerung. Treher meint nämlich, dass es keine moralische Schuld Hitlers oder des Dritten Reiches nach 1933 gegeben hätte.(6)

Stiggy:)))

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #18 am: 28.08.06 (20:32) »
Was aber ist Schizophrenie?
Normalerweise findet bei einem gesunden Menschenverstand ein sogenannter >>Aspektenwechsel<< zwischen dem „öffentlichen Selbst“ und dem „privaten Selbst“ statt.
Das öffentlichte Selbst manifestiert sich im Gegenwart anderer und formt sich, wenn andere Menschen einem Individuum Eigenschaften oder Qualitäten zuschreiben. Es wird in dem Prozess der Selbstpräsentation kommunikativ vermittelt. Zudem umfasst es >>Einstellungen und Verhältnisweisen, die das Indviduum der allgemeinen Beobachtungen aussetzt, indem es sich entsprechend darstellt.<< (7)
Das private Selbst dagegen ist die Art wie eine Person wirklich ist und sich versteht, auch wenn andere dies nicht erkennen. Es folgt seinem Gewissen und nicht seiner Umwelt.
Bei Schizophrenen misslingt diese Wechselwirklung der Aspekten.
Der Zusammenbruch zwischen dem privaten und öffentlichen Selbstanteilen, auch >>kognitiven Dissonanz<< (8) genannt, tritt bei schizphrenen Psychosen da auf, wo das (abgespaltene) private Selbst gefordert ist. Ihnen fehlt die Fähigkeit zu Intimität. Private Gefüle wie Freude, Glück oder Zufriedenheit werden nicht geäußert. Stattdessen können nur negative Gefühl, in Form von Ärger und Verachtung, ausgedrückt werden.
Mögliche Sprachstörungen ergeben sich, wenn die Betroffenen mit privaten Äußerungen konfontiert werden. Eine Störung des Denkens z.B. resultiert durch eine Konfrontation einer unlösbaren Aufgabe. Denn Schizophrene sind nicht in der Lage >>sich von äußeren Anforderungen auf sich selbst, ihr Privates, zurückzuziehen.<< (9)
Bezogen auf Adolf Hitler treffen einige dieser Symptome zu.
Aufällig war gewiss seine Kontaktunfähigkeit bei gleichzeitiger Orientierung auf große Auditorien. Er hatte keine lang andeuernde freundschaftliche Beziehungen (privat), suchte und fand aber den Jubel der Massen (öffentlich).
Das Grundsymptom schizophrener Psychosen, ist die völlige Absaltung der privaten Selbstanteielen. So ist es Hitler gelungen sich vor kognitiver Dissonanz zu bewahren.(10)
Schizophrene haben einen ausgeprägten Hang zur >>defensiven Selbsterhöhung.<<
Im Falle Hitle, der vor dem Bewusstsein mangelnder Fähigkeiten oder geringen Durchsetzungsvermögen abschrottete, eignete sich Sonderheiten an, mit dem er sich vor den Anderen hervorheben wollte.
Die Ursache hierfür liet in seiner Kindheit. Es gehört zu der menschlichen Natur als „wertvoll“ angesehen zu werden und seine Taten moralisch gerechtfertigt zu wissen. Dieses Bedürfniss entsteht mit dem Angewiesensein des Säugling auf elterliche Fürsorge und deht seinen Bezugsrahmen allmählic über die Familie auf die soziale Umwelt aus. Hitler lebte in einer Angst von der überlebenswichtigen Mutter verlassen zu werden. Sein Selbstwertgefühl, der auf eine defensive Selbsterhöung baute, gab ihm Schutz vor dieser Bedrohung. Daher entwickelte er seinen Vertrauensbildung, in dem er ständig die Gewissheit der Integration brauchte. Der Schizophrene erscheint in seiner Selbstpräsentation (öffentlichem Selbst) sicherer, wenn er sich von den Anderen besonders hervorheben kann.
Hier lassen sich Paraliäten zu Alice Millers Auffassung in >>Am Anfang war Erziehung<< aufweisen. Da seine Mutter die verstorbenen Geschwister in Adolf idealisierte, erhielt er einen Sonderstatus. So fühlte er sich gezwungen außerordentliches zu leisten, um seinen Status, und damit verbunde Zuwendung der Mutter,  zu erhalten. Als Diktator wiederholte sich dieser Vorgang. Die defensive Selbsterhöhung beruhte sich nun auf das deutsche Volk und nicht mehr auf der Mutter. Er sah sich als den >>Erwählten<< das deutsche Volk >>aus der Knechtschaft emporzuführen zu den Höhen der Freiheit.<< (11) Diese Vorstellung fand Anhang beim Volk.
Hilter war in seinen Reden mit seinem >>öffentlichen Selbst<< identisch. Sein Publikum war  der Überzeugung, dass er es in seinen Vorträgen >>ehrlich<<  meinte.(12)
Je mehr er die Bestätigung seines öffentlichen Selbstes druch den Jubel des deutschen Volkes erhielt, um so mehr verlor er jeden Bezug zum privaten Selbst. Vielmehr wurde er „eins“ mit seinem öffentlichen Selbst, sodass er vollständig darin aufging.
Wer sein privates Selbst abspaltet kann seine Wirkung nicht bewusst inszenieren oder korrigieren.

Da seine Selbstpräsentation praktisch nur „gespielt“ war, um sein Selbstwertgefühl zu sättigen, musste Hitler Skeptiker fürchten.
Seine agrressive Abwehr von Bloßstellungen richtete sich selbst gegenüber.
Er wollte vermeiden, dass Andere seine Schwächen und Fehler bzw. sein privates Selbt sehen.

Desweiteren schreiben Martussek/Marbach über die Erblindung Hitlers im Lazarett in Pasewalk, während der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg, dass Dr. Edmund Forster, ein Psychiater im Miltärkrankenhaus, bei ihm die Diagnose >>Psychopath mit hysterischen Symptomen<< (13) machte. Die Erblindung wird als ein Symptom der Schizophrenie gesehen. >>Hitler mußte buchstäblich die Augen verschießen vor der Lage, in der er sich befand. Der Kireg hatte ihm aus der Misere seines zivilen Lebens befreit und in eine Ausnahmesituation versetzt, in der er seinen Wahnphantasien weitgehend ungehindert nachhängen konnte[...] << (14) Weil Adolf ständig zurückgezogen lebte und als ein Außenseiter galt, wurde er von seine Kameraden in der deutschen Armee nicht ernst genommen.(15) Nachdem er sich zahlreiche Orden durch seine Tapferkeit verdiente, bedeutete dies eine Bestätugung seines öffentlichen Selbst und somit eine Erhöhung seines Selbtwertgefühls.
Die Niederlage Deutschlands, hieß für ihn das Ende des Krieges. Ohne die Leistungen, die er während des Krieges vollbracht hatte, konnte er sich durch keine weitere Eigenschaft auszeichnen. Dann würde er keine dringende „Bestätigung“ seines Selbstes erfahren können. Also weigerte er sich jeder Anerkennung der Realität.
Sein Problem des ernst genommen werdens, spiegelte sich sogar nach seiner Machterrugenschaften in Dritten Rech, wieder. Das Massenvernichtugspogramm wurde heimlich realisiert, obwohl es deutlcih verknündet wurde. Historiker meinen, dass er dadruch öffentliche Emprung vermeiden wollte, zumal es >>Tabu<< war, das Thema Hitler direkt anzusprechen.(16) Ernst Dauerlein bestätigt, dass die >>sogenannte Endlösung der Judenfrage<< verheimlicht wurde.(17) Weiterhin hieß es, dass Hitler, nicht einal gegenübe seiner engster Umgebung, zugeben wollte, dass die Konzentration der Juden in Lagern im Osten etwas anderes gewesen sei, as Deprtation zum Zwech der Zwangsarbeit. Psychohistoriker sehen darin die Verbindung, dass die Kriegserklärung an die Juden als ein Ausdruck des früh frustierten Bedürfnisses ernst genommen zu werden, galt. Die wechselseitige Steigerung von Beschämung und Selbstüberhebung sei derart gewachsen, dass es Hitler auf grausamer Art und Weise zu realisieren gesucht und gerade dadruch verfehlt hätte.(18)
Wie aber würde der Wahn aufhören, wenn er schon an den Hächstmaß an Bestätigungen gelangt war? Seine Position als Diktator verlangte schließlich >>Maximalerfolge.<< Allerdings musste er 1945 einsehen, dass sein „Werk“ nun langsam aber sicher dem Ende nahte. Keine Kriegserfolge schienen zum Bruch mit der Realität zu führen. Nun verlor er die Glaubwürdigkeit der eigenen Wahnideen.(19) Sein öffentliches Selbst geriet unter dem Druck der Alternative, entweder ich oder die anderen „falsifiziert“ zu sehen, d.h. den Fehler entweder bei sich selbst oder den Anderen, mit unter beim deutschen Volk zu sehen.  Sein Wahn wurde diesmal negativ Bestätigt,indem der das Vertrauen des Publikums verloren hatte, worauf er sein ganzes öffentlichen Selbst- und er bestand nur noch aus dem öffentlichen Selbst -  gründete. Für Hitler boten sich letztendlich nur zwei Optionen. Er verspürte den Drang, entweder das Volk für seinen Fehler zu zerstören, was ja nicht realisierbar war, oder sich selbst zu vernichten. Er selbst war der letzte Zeuge seiner Beschämungen.
Schließlich wurde ein weiteres Symptom der Schizophrenie bestätigt: >>Suizid* Gefahr<<


III. Zusammenfassung
Nach Alice Millers >>Am Anfng war Erziehung<< bot die Judenverfolgung Adolf Hitler eine wahnhafte Option, die Fehler seiner Kindheit wieder gutzumachen. Sie stellte die Erniedrigungen der Kindheit dar.
Adolf sah zum Teil die Grausamkeiten der Erziehung als >>Straftaten<< für das eigene Verschulden.(0) Dadurch entwickelte er seinen >>Selbsthass.<< In seinen Ofpern sah er also das Bild eines kleinen Jungen, der von seinem Vater bestraft wurde.
Desweiteren galt sie als Rache an dem als Halbjude verdächtigten Vater und die Erlösung der Mutter und Deutschlands von ihrem Verfolger: dem Vater bzw. dem Juden. Dies ist auch die Queller seiner Kriegsbegeisterung.
Die Abneigung gegen Geisteskranken Menschen, verdankte er seiner schizophrenen Tante. Sie sah den Erniedrigungen seines Neffen einfach nur zu, ohne dagegen etwas tun zu können. In seinen Augen hatte sie keine Funktion.

1.Die Erarbeitung von Matussek/Marbach analysiert Hitlers Wahnkarriere als Zusammenwirken von  lebens- und sozialgeschichtlichen Faktoren. Dabei wurden einige Thesen zur Diskussion aufgestellt: Zu erst versuchen sie das „Hitler-Phänomen“ aus seiner psychischen Abnormität zu definieren.
2.Danach versucht Martussek die Lücke zwischen sozialhistorischer und psychopathologischer Hitlerforschung zu schließen. Seiner Ansicht nach ist jede Lebensgeschichte durch eine Polarität von „öffentlichen“ und „privaten“ Selbstanteilen geprägt. Hitlers krankhafter >>Übergewicht<< des privaten Selbst sei voller Depressionen gewesen. Die Wahntehemen drehten sich um persönliche Inhalte. Das Übergewicht des öffentlichen Selbst hingegen führte zur Ausprägung der Schizophrenie und wurde vom historisch-politischen Umfeld bestimmt.(2)
3.Als nächstes behaupten sie,  die wechselseitige Bestätigung individueller und kollektiver Wahninhalte, wies frühe Anzeichen >>narzißtischer Fixierung<< auf, das zum öffentlichen Selbst tendierte und keine Reste des privaten Selbst, also der Gefühlswelt, hinterließ. Die Erniedrigungen, die Hitler als Kind erlebt hatte, weckte in ihm einen >>enormen Kompensationsbedarf<< , der sich in einen >>wahnhaften Umweltbezug mit allen Zügen einer paranoid schizophrenen Psychosen steigerte.<< (3) Die Akzeptanz durch das deutsche Volk, konnte Hitlers Wahn vor dem totalen Zusammenbruch mit der Realität verhindern. In den sogenannten „transkulturellen Psychiatrie“ kann es zu Remission (Symptomrückbildung) kommen, wenn die Besonderheiten eines Schizophrenen eine soziale Integrationsmöglichkeit finden.(4) Hitler traf auf eine Menge, die ihm diese Intergration bot. Die Unterstützung führte zu einer fatalen Verstärkung der >>destruktiven Antriebe.<< (5)

Es stellt sich noch die Frage, ob Adolf Hitler tatsächlich an Schzizophrenie litt oder er bloß einige Symptome diese Krankheit aufwies. Immerhin wird diese Möglichkeit von den meisten Pychohistorikern ausgeschlossen, da sie der Ansicht sind, Hitlers Erfolge in der Öffentlichkeit würden dieser Tatsache widersprechen.
In >>Hitler- Karriere eines Wahns<< wird anhand einer neuen Studie bewiesen, dass die Schizophrenie Erfolge in der Öffentlichkeit erziehlen kann, sofern die Wahninhalte durch bestätigende Reaktion der Umwelt vor ihrem vollständigen Brch mit der sozialen Realität bewahrt werden.

Nachvollziehbarer sind jegliche Annahmen, dass Adolf Hitler, wahrscheinlich aufgrund seiner grausamen Erziehung, unter Psychosen litt. Anders kann man sein Verbrechen an die Menscheheit nicht erklären.


Kritische Stellungnahme :
In meiner Facharbeit >>Hitler- Psychopath oder Wahnsinn?<< habe ich versucht die psychesche Lage eines >>Massenmörders<< zu defenieren.
Während der letzten Jahrzehnten wurden Gerüchte lauter, dass Adolf Hitler unter schweren Psychosen litt. Andere Historiker meinten wiederrum, dass Hitler bloß dads>>radikal Böse<< in Person war.
Alice Miller begründete mithilfe der Kindheitsforschung, dass das „Monstrum“ Hitler erst durch die
brutalen  Erziehungsmethoden seiner Eltern zu dem geworden ist, was er war.
Natürlich macht die Erziehung uns Menschen zu der Person, die wir sind. Wir lernen durch unsere Eltern die Unterscheidung zwischen „Gut“ und „Böse“.
Allerdungs werden täglich tausende von kleinen Kindern von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten geschlagen, gedemütigt und misshandelt. Es ist zwar daraus zu erschließen, dass diese Kinder in Zukunft kein „normales“ Leben führen können, aber es es auch nicht zwingend erforderlich, dass alle diese Kinder zu Kriminellen werden. Wäre dies der Fall, dann würden wir in einer völlig kaputten Gesellschaft leben, in der es keine Ordnung und keine Gesetzte gibt.
Es besteht also zu 50% die Möglichkeit, dass das Kind genauso bzw. schlimmer wird als seine Eltern.
Folglich stellt sich die Frage, ob der Mensch von Natur her „gut“ oder „böse“ ist.
Philosophisch betrachtet, hat jeder Mensch für sich den Eigensinn entwickelt, der Eine mehr und der Andere weniger. Setzt man Kinder zur Welt, die ohne jeglichen Einfluss von außerhalb aufwachsen, so wird sich Eins von Zehn den negativen Element, also dem „Bösen“ hingben.
Religiös gesehen, schließt sich die Seele entweder das „Gute“ oder das „Böse“ in sich hinein.
Also sind diese Ãœberlegungen relativ.
Sind es vielleicht psychese Abnormitäten, die Aolf Hitler zu einer Diktatur und schließlich zur Massenmord trieb?
Die oben dargelegten Thesen beruhen auf Behauptungen, zumal immer noch Informationen und Hinweise über  Hiterls Herkunft, Erziehung und sogar einige seiner (Un-)Taten ziemlich spekulativ sind. Adolf verwischte seiner Zeit alle Indizien auf seine Vergangenheit, da er nicht wollte, dass man erfuhr woher er kam und wer er war. Historiker meinen, dass er damit verhindern wollte, auf
Spuren  jüdischer Vorfahren zu stoßen.
Nehmen wir mal an, Hitler hatte tatsächlich eine grawierende Persönlichkeitssörung: Wie sollte sich dann die Schuldfrage an dem Zweiten Weltkrieg und vor allem, den Tot von 6Mio. Menschen klären?
Der §20 des StGB lautet ist die Schuldfähigkeit ist bei Menschen eingeschränkt, wenn er >>bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgehenden Bewußtseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.<< Unverständlicherweise verteten Paul Martussen und Jan Marbach die Ansicht, obwohl sie bei Hitler >>Schizophrenie<< diagnistizert haben, dass Adolf Hitler schuldig gewesen sei, da er noch den nötigen Bezug zur Realität hatte. Diese Eigenschaft würde aber, die  von ihnen aufgestellten Theorie ins schwanken bringen.
Meiner Meinung nach war Hitler nicht Schizophren. Wenn man einen (Massen-)Mörder mit einer psycheschen Krankheit definiert, so wären die meisten Kriminellen >>unzurechnungsfähig<< und ihre Taten ließen sich >>entschuldigen<<.
Hitler war das >>radikal Böse<< in Person. Die Frage, wieso seine Anhänger ihm folgten und sie Morde für ihn begangen, bleibt offen

waldi44

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 3050
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #19 am: 28.08.06 (22:34) »
Interessanter Beitrag und gute Ausarbeitung.

Nun, ich denke, Hitler glaubte sich tatsächlich in der Rolle eines vom Schicksal ausgewählten, der tun (tun lassen) musste, was nach seiner Meinung (Weltanschauung)zu tun war unabhängig von Charakter, Schulbildung und Elternhaus.
Wie anders ist es denn zu erklären, dass ein kleiner Weltkriegsgefreiter zum Führer eines der stärksten Reiche der damaligen Welt werden konnte bzw Deutschland dazu machen konnte, wo doch die "Studierten" daran gescheitert waren?

Bei seinen Gefolgsleuten mag es zT. ebensolche Gedanken/Gefühle gegeben haben und sie sahen sich als Teil des Grossen, der ebenfalls das tun musste, was der Führer Befahl und somit getan werden musste. Die Amis würden sagen: Seinen Job gut machen! Mit dieser Einstellung lassen sich auch millionen Menschen umbringen ohne dass einem das Gewissen allzusehr plagt.
Das war in Russland während der Revolution und der Stalinzeit nicht anders als in der Kulturrevolution in China oder eben in Nazideutschland!

Anderen seiner Anhänger ging es nur um das, was Göring selbst so schön umschrieb und vorlebte:"Zwölf Jahre anständig gelebt!".

Niwre

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 4527
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #20 am: 29.08.06 (15:13) »
>mit dem deutschen Ãœberfall auf Polen
Es war mMn. kein Ueberfall, da Polen nicht unvorbereitet war.

>die Ideologie der "Rassenlehre" anstrebte.
Die Rassenlehre war Teil der NS-Ideologie. Eine "Lehre anstreben"?

>dessen Vater bis heute noch unbekannt ist
Nicht wirklich. Er ist nur nicht eindeutig. Johann Nepomuk Hüttler oder Johann Georg Hiedler, einer wird's schon gewesen sein.

>Bekanntlich machen 70% der Erziehung die Persönlichkeit
>eines Menschen aus.
Und was machen die anderen 30% der Erziehung?

>Zerstört man die Unschuld im Kind, wird ein Monstrum kreiert,
> wie im Falle "Hitler".
Starker Tobak.

>Das Pfeifen erinnert zudem sehr stark an die Beschreibungen
>der KZ-Lagern.
Und an Bahnhoefe, Schiedsrichter... Adolf hat also das Pfeifen in den KLs erfunden?

>Millers Meinung dazu ist sehr einsichtig.
Was hat die Meinung denn eingesehen?

>Für mich ergibt sich aber dann die Frage, wieso dieser Zustand
>auch nach dem Tod des Vaters noch andeuerte?
Vlt. stellt auch Wikipedia diese Frage?

>Es seien Bücher gewesen, die Adolf hasste und nie gelesen hatte,
>aber vielleicht hätte lernen und verstehen können, wenn man ihm
>von Anfang an ermöglichte, seine Fähigkeiten zu entwickeln.
Dagegen spricht Adolfs Ruf, sich sehr schnell Wissen anzueignen und auch kompliziertere Sachverhalte zu verstehen.

MMn. ist die wiedergegebene Argumentation von Miller hoechst unbefriedigend. Sie basiert auf Anekdoten, beachtet nicht die Nebenmaenner und die Geschichte des Holocausts, ignoriert die gesellschaftl. und polit. Rahmenbedingungen und versucht die gesamte Geschichte anhand von Adolfs Kindheitserlebnissen zu erklaeren. Nach der Theorie muesste es ja x Hitler geben.

>Stierlin zitiert N. Bromberg (1971) über Hitlers sexuealle Gewohnheiten:
>>>[...] um zu einer vollen sexuellen Befriedigung zu gelangen, war es
>für Hitler notwendig, eine junge Frau über seinem Kopfe hockend zu
>beobachten, die in sein Gesicht urinierte oder defäzierte.<<
Die Quelle von Norbert Bromberg wuerde mich interessieren.

>denn damals konnte seine Tante ihn vor seinem Vater nicht beschützen.
*au

>>>fortwährend alles in seiner Reichweite zu erniedrigen, töten,
>vernichten, zerstören trachten mußte.<< (2) Außerdem wies er
>einen erheblichen Mangel an Loyalität, Liebe und Realismus auf.
>Die Ursache hierfür liege in einer >>inzestuösen Bindung<< (3)
>zwischen Adolf und seiner Mutter
*auau

>zahlreiche Orden durch seine Tapferkeit
Bisschen uebertrieben, hmm?

>Schließlich wurde ein weiteres Symptom der Schizophrenie bestätigt:
>>>Suizid* Gefahr<<
Rahmenbedingungen... *trallala

>Anders kann man sein Verbrechen an die Menscheheit nicht erklären.
Wirklich nicht?

>Der §20 des StGB lautet ist die Schuldfähigkeit ist bei Menschen
>eingeschränkt
Heutiges Recht und er hat nicht alle Morde selbst begangen, auch wenn Alice Miller wahrsch. auch das nachweisen koennte.

>Hitler war das >>radikal Böse<< in Person. Die Frage, wieso seine
>Anhänger ihm folgten und sie Morde für ihn begangen, bleibt offen
So offen bleibt die gar nicht.

Ich hoffe der endgueltige Text hatte weniger Ausdruck- und Rechtschreibfehler und eine weniger wirre, dafuer aber kritischere, "Analyse" zu bieten.

Petronelli

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #21 am: 29.08.06 (15:30) »
Wie soll man auch ein Psychogramm eines Toten anhand von zweifelhaften Aussagen dritter erstellen, die Aufgabe von einem Geschichtslehrer toleriert und abgesegnet ist alleine schon schizoid.
Das ist was für medizinisch-psychologisch-moralische Gebiete aber hat weniger mit Geschichte zu tun.

Man sollte auch die Drogen nicht vergessen, die er von Dr. Morell bekam! Seine seltsamen Anwandlungen hatte er nachgwiesenermaßen am Anfang seiner Karriere nicht.
Auch ist der Psychische Druck durch das Wissen: SIEGEN ODER STERBEN also alles oder nichts enorm.
Hitler befand sich nicht in einer für einen normalen Menschen normalen Situation, wie soll er da objektiv beurteilt werden?
Herrscher aller Epochen waren grausam gegen echte oder eingebildete Feinde, das ist also auch kein Argument nur hatte er erstmals andere Mittel!!
Auch sollte man die Prägung die er und seine Generation im Weltkrieg erfuhren nicht außer acht lassen. Das hat diese Generation horrend geformt in ihren Ansichten und der relativen Menschenverachtung. Die halbreligiöse Weltanschauung der Nazi-Insider ist dabei auch nicht zu verkennen! Es war nicht nur Politik und Wirtschaftsdenken im Spiel.
Er war ein Kind seiner Zeit in einer Exponierten Stellung. Ohne ähnliche Vergleiche anzuführen, kann man gar keine Schlüsse ziehen. Auch finde ich die Themenstellung seltsam: Was ist wenn sich rausstellt, dass er ganz normal war...für seine Lage??? Es kann aber nur Schizo oder Wahnsinnig rauskommen, laut Thema-Überschrift...
Viel Spaß dabei

Hoth

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #22 am: 29.08.06 (21:00) »
Selten so einen wirren Unsinn gelesen! Von den Schreibfehlern mal gar nicht zu reden. Wenn Fest, Maser und die anderen Hitlerbiographen alle schon tot wären, würden die sich im Grabe umdrehen über so ein pubertäres Psychogesabbel.  ??? ::)

waldi44

  • Stammmitglied
  • ***
  • Beiträge: 3050
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #23 am: 30.08.06 (09:51) »
Seit doch nicht immer so hanrt, wenn jemand sich einem Thema von einer bestimmten Seite aus nähert. Ich meine, Hitler kann man sich von vielen Seiten nähern. Es gibt genug Biographen und genug Meinungen und Einschätzungen zum Thema. Einer Meinung muss man sich anschliessen, es sei denn, man entwickelt eine eigene. Die muss man dann aber beweisen und ob sich ein Prüfer mit der Feststellung :"Meiner Meinung nach" zufrieden gibt, wage ich zu bezweifeln.
Gefährlich sind Themen, die aus einem Mix vieler, womöglich unterschiedlicher Meinungen/Ansichten zusammengezimmert werden egal, ob sie zusammen passen oder nicht.
Mühe gegeben hat sich Stiggy, so denke ich, schon, wenn auch das eine oder andere fraglich erscheint, aber welche Analyse über historische Personen oder Ereignisse ist das nicht?
Was nun die Rechtschreibfehler anbelangt, so hat Stiggy ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diese Version die unkorrigierte sei und da schaut euch mal manche "korrigierten" Beiträge in unserem Forum an ::)....

Stiggy2006

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #24 am: 30.08.06 (16:50) »
@waldi44  : Danke  ;)

Außerdem zählt die Note meines Facharbeits :)
Wenn ich das mal so sagen darf...ich bin sehr stolz auf meine Leistung (ich meine, ich kenne mich in der Psychelogie NICHT aus...und die Bücher die ich drüber gelesen habe...oh mann...davon habe ich nicht viel verstanden...hehe...trotzdem habe ich eine 15seitige facharbeit hinbekommen- mit erfolg)

also...cya

Stiggy aka Esra




Richtschuetze

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #25 am: 30.08.06 (19:04) »
>
Zitat
zahlreiche Orden durch seine Tapferkeit

Bisschen uebertrieben, hmm

Eher wohl nicht denn EKI/EKII/Verwundetenabzeichen in Schwarz.Das Militärverdienstkreuz III.Klasse mit Schwertern,das Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit bei Fontaine sowie die Dienstauszeichnung III.Klasse.Führung sehr gut,Strafen keine!
Das alles spricht für sich!Über die Person selber kann man halten was man will.

Zitat
für Hitler notwendig, eine junge Frau über seinem Kopfe hockend zu
>beobachten, die in sein Gesicht urinierte oder defäzierte.<<


meine güte was für ein Mist!

Zitat
Selten so einen wirren Unsinn gelesen

da hat Hoth nicht ganz unrecht!

Aber Arbeit und Mühe kann man Stiggy2006 nicht absprechen.

Gruss



Niwre

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 4527
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #26 am: 30.08.06 (19:45) »
>
Zitat
zahlreiche Orden durch seine Tapferkeit

Bisschen uebertrieben, hmm

Eher wohl nicht denn EKI/EKII/Verwundetenabzeichen in Schwarz.Das Militärverdienstkreuz III.Klasse mit Schwertern,das Regimentsdiplom für hervorragende Tapferkeit bei Fontaine sowie die Dienstauszeichnung III.Klasse.Führung sehr gut,Strafen keine!

Eher doch. Das sind alles Hinterherwerforden, wobei das nicht heissen soll, dass er ein schlechter Soldat war.

Richtschuetze

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #27 am: 30.08.06 (20:24) »
Zitat
Eher doch. Das sind alles Hinterherwerforden

Was meinst Du?Hinterhergeworfen? ???

Wenn ja auch das trifft nicht zu!Denn alle Auszeichnungen hat Er wohl zu recht erhalten da es genug Zeitzeugen gegeben hat die das nach dem 2 Weltkrieg bestätigt haben.
Bedenke das alleine schon das EKI für einen einfachen Soldaten eine hohe Auszeichnung darstellte viel mehr als im 2 Weltkrieg!

Gruss

P.S Stuart Russell(Frontsoldat Hitler) oder auch das Buch von Werner Maser(Hitler Legende-Wirklichkeit)

Petronelli

  • Gast
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #28 am: 31.08.06 (06:46) »
Ja Niwre, jetzt drehen sich aber einige alte Kameraden im Grab rum....
da hat der Vorposter Recht! Der Ordenssegen gegenüber einfachen Soldaten war im 1WK ungleich dünner!! Den Pour Le Merite konnte kein "normaler" Kriegen. Das EK1 war schon ne besondere Auszeichnung.
Allerdings rätseln einige Historiker, warum er nie Uffz geworden ist. Obwohl man ihm sonst nichts unterstellen konnte, auch sein Posten als Melder war nicht ohne, das war damals kein Schnarchjob.
Gruß
Peter

nochmal an Stiggy, Du hast Dir wahnsinnig viel Mühe gemacht, aber bitte lerne, dass man nicht alles glauben sollte was man gerade über intimste Details von Adolf Hitler lesen kann (ich glaube der wusste selber nicht, dass man welche haben kann). Das ist oft nichts anderes als Sensationshascherei. Da werden anhand von nebligsten Aussagen irgendwelcher "Kenner" einfach Stories gestrickt. Das ist leider in unserer Zeit nicht nur bei Geschichtsthemen so.
Da gehts mehr drum möglichst viele Bücher zu verkaufen. Die Wahrheit ist da nicht so wichtig.

Niwre

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 4527
Re: Hitler-Schizophrenie oder Wahnsinn? (Facharbeit)
« Antwort #29 am: 31.08.06 (13:13) »
Ja Niwre, jetzt drehen sich aber einige alte Kameraden im Grab rum....
da hat der Vorposter Recht! Der Ordenssegen gegenüber einfachen Soldaten war im 1WK ungleich dünner!! Den Pour Le Merite konnte kein "normaler" Kriegen. Das EK1 war schon ne besondere Auszeichnung.

Gut, EK I mag sich bei den Verleihungszahlen im Vergleich zum 2. Wk vlt. um ein Prozent unterscheiden, aber zB. das EK II wurde im 1. Wk nahezu doppelt so oft verliehen. Mehr als ein Drittel aller Soldaten liefen damit rum. Hinterherwerforden eben.

 

post