Dresden koennte ich evtl. finden, muss ich mal nachsehen.
Ansonsten:
7/61 Carlow (Mecklenburg)
6/74 Heide
1/77 Tinnum/Sylt
6/115 Wartha/Schlesien
7/134 "Herzog H. Julius" Neuwegersleben
9/142 Groitzsch
3/143 "Georg Friedrich Händel" Halle
6/145 Hettstedt/Südharz
4/151 "Liebermann v. Sonnenberg" Weissig b. Kamenz/Sa.
3/152 Pausa i. Vogtl.
1/154 Pirna
5/154 "Max Beulich" Neukirchen i. Erzgebirge
2/221 "Staatsminister Motz" Frankenberg
4/224 "Günther Groenhoff" Dietges
3/235 "Ludwig der Springer" Reisbach
4/240 "Wilhelm Heinrich Riehl" Gebhardshain
2/257 "Graf Werder" Bad Schwalmbach
5/295 Eggenfelden
2/353 "Otto Planetta" Pottenbrunn
6/91 "Horst Wessel" Lanke?
6/298 Pocking?
Im Hauptstaatsarchiv/Dresden liegen die Akten von Reichsarbeitsdienst Abt. 8/151 und 8/160 im Zeitraum 1934-1938.
zu Pirna:
Die gebotene Ãœbersicht zum freiwilligen Arbeitsdienst in unserem Kreis
erscheint unvollständig. So erfahren wir aus anderer Quelle auch von
einem Lager in Cunnersdorf bei Königstein, dessen Kräfte am Taubenteich
eingesetzt waren. Hier wird auch deutlich, dass unter den neuen
Machthabern ein ganz anderes Arbeitsregime Einzug gehalten hatte: Der
aus Rottwerndorf stammende Hans Ebermann wurde wegen Widersetzlichkeit,
Gehorsamsverweigerung und Aufputschens seiner Arbeitskollegen durch
Lagerleiter Schneider und das Forstamt am 16.6.1933 angezeigt und in
Schutzhaft nach Hohnstein verbracht.[193]
Zur Zentralisierung des Arbeitsdienstes sollte das Gruppenstammlager des
Arbeitsdienstes mit einer Belegungsstärke von 210 Mann im
Kasernengelände an der Rottwerndorfer Straße untergebracht und ab
1.8.1933 in den staatlichen Arbeitsdienst übernommen werden. Der
firmierte bereits im September 1933 als Arbeitsdienst der NSDAP, Abt.
1/154 (Pirna), Arbeitsgau 15, Sachsen-Ost.[194] Als weitere Standorte
mit eigenen Abteilungen im Kreis sind genannt: Königstein (2/154),
Neustadt (3/154), Hertigswalde (7/154) und Berggießhübel (9/154).[195]
Es währte noch bis zum Sommer 1935 ehe der freiwillige Arbeitsdienst
endgültig durch Gesetz zur Arbeitsdienstpflicht vom 26.6.1935 für
männliche und weibliche Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren mit
halbjähriger Dienstpflicht verbindlich wurde.[196] An die Spitze des
Reichsarbeitsdienstes (RAD) trat Reichsarbeitsdienstführer Hierl.
Als Ehrendienst am deutschen Volke sollte der RAD Standesunterschiede
einebnen und zeigen, 'dass der eigentliche Sinn an der Arbeit nicht im
Verdienst liegt, den sie einbringt, sondern in der Gesinnung, mit der
sie geleistet wird'. In zunehmendem Maße diente der RAD der
militärischen Ausbildung, die besonders ab 1944 dominierte.[197]
Exerzieren mit Spaten statt Gewehr und beim Militär üblicher
Schleifdienst kennzeichneten den RAD von vornherein. So beobachteten
zwei Pirnaer am 4.12.1934 Übungen von Arbeitsmännern auf dem Sportplatz
Rottwerndorfer Straße, wobei der Truppführer unflätige Schimpfworte
gebrauchte. Einer der Beobachtenden rief daraufhin: Haut dem Kerl den
Spaten ins Kreuz! Das brachte ihm Einweisung ins Schutzhaftlager
Sachsenburg ein und eine Verurteilung zu einem Monat Gefängnis durch das
Amtsgericht Pirna.[198]
Ãœber den RAD im Kreis Pirna ist heute nicht mehr viel zu erfahren. Die
wesentlichsten erlangbaren Kenntnisse hier in kürze: Der erste
Arbeitsdienstjahrgang traf in Pirna am 1.10.1935 im Gruppenstammlager
Pirna ein.[199] Das Tischerstift war Gruppenstabsgebäude,[200] ehe es im
Offizierskasino an der Rottwerndorfer Straße einzog.[201] Das Schloss
Großsedlitz (auf Sedlitzer Höhe) beherbergte 1937 eine
Arbeitsdienstführerinnenschule.[202] , später Bezirksschule des
weiblichen Arbeitsdienstes genannt.[203] 1940 fuhren 75
Arbeitsdienstmänner aus dem Kreis Pirna in Arbeitslager im Protektorat
Böhmen und Mähren.[204] Wo aber die Arbeitsdienstabteilungen
untergebracht waren, bei welchen Arbeiten sie eingesetzt und welche
Leistungen dabei erbracht wurden, bleibt offen.
Gilt auch für unseren Kreis, dass der Wert der geleisteten Arbeit...in
keinem Verhältnis zu den für den Reichsarbeitsdienst aufzubringenden
Gesamtkosten stand?[205]
Immerhin konnte durch Einberufung zum RAD auch die Zahl der Arbeitslosen
gesenkt werden.
(
Quelle)
Zu 7/76: 18 Monate Westwall. Erinnerungsbuch der Reichsarbeitsdienstabt.