Am 4. und 5.April 1945 vollführte die Kriegsmarine wohl eine ihrer absoluten Glanzleistungen , in dem sie es schaffte , das komplette VII.Panzerkorps von der Oxhöfter Kämpe gen Hela und von dort aus gen Meck-Pomm zu verschiffen .
Zur Lage :
Nach dem die Stadt Gotenhafen an der Danziger Bucht gefallen war drückten die sowj. 19.und 70.Armee die Truppen des VII.Panzerkorps auf dem Höhengelände der Oxhöfter Kämpe nördlich der Stadt zusammen . Die deutschen Einheiten standen somit mit dem berühmten "Rücken zur Wand" . Zur Gliederung der dt. Truppen sei diese Übersicht empfohlen :
VII.PzK , stand 1.April 1945 :
4.SS-Pol.PzGrD (1 Mar.Inf.Btl., 1 Lw.Btl.), 7.PzD (Mar.Inf.Btl.103), 251.ID, 32.ID (Armee-Sturm-Reg.A.O.K.2, 1 Gren.Reg.215.ID), 215.ID (1 Btl.83.ID, 1 Btl.32.ID, 1 Btl.A.W.S. A.O.K.9, Pi.Spreng-Btl.911), 83.ID (227.ID), Festung Gotenhafen (Div.Nr.152)
Quelle :
http://www.diedeutschewehrmacht.de/2%20armee%20(II).htm Übersichtskarte über die Gegend :
http://www.mapy.blink.pl/wig/gdynia.jpg Eine wichtige Bedeutung bei der Verteidigung des Höhengeländes spielte sowohl die dort fest eingebaute Flak , z.b. die Marineflakbatterie Völzendorf :
http://www.ritterkreuztraeger-1939-45.de/Kriegsmarine/Maes-Friedrich-Wilhelm.htm als auch die Kriegsmarineeinheiten in der Danziger Bucht , die die Verteidiger mit ihrer Schweren Artillerie entlasteten !
Der Antrag auf Räumung der Kämpe seitens der 2.Armee ( immerhin waren hier über 20,000 Soldaten + zigtausend Flüchtlinge zusammengepfercht ) wurde vom OKH abgelehnt . Doch der Kommandierende General Mortimer von Kessel dachtegar nicht daran , diesen Befehl zu befolgen und besprach sich Mit Fregattenkapitän Forstmann , dem Chefd es Stabes Admiral "Östliche Ostsse" mit Sitz auf Hela . Diese konnte marineseitig die entsprechenden Vorbereitungen zu Räumung anlaufen lassen während beim VII.PzKps landseitig die Räumung minutiös vorbereit wurde ( natürlich ohne das ferne OKH zu informieren ) .
In der Nacht vom 4. zum 5.April gings dann los , in dieser wurden die Reste der 83.ID samt einer ArtAbt. übergesetzt , zum Einsatz bei diesen Aktionen kamen hauptsächlich 27 MFPs , 25 KFKs und anderer "Kleinkram" .
Planmäßig wurde die HKL immer weiter zurückgenommen , das überflüssige Material vernichtet . Ab dem 5.April morgens war dann die 7.PzDiv. an der Reihe , die "Lützow" und die "Paul Jacobi" sowie einige kleinere Einheiten sorgten tagsüber mit ihrer SA für die nötige "Luft" bei der Aktion .
Bis zum 7.April morgens war die Aktion komplett abgeschlossen , Verluste traten beim Abtransport nicht ein !
Den Abzug deckten ca. 80 Mann der 83.ID , die den rechtzeitigen Anschluß an das Unternehmen verpaßt hatten und somit unfreiwillig "Nachhut" gespielt haben . Von diesen konnten nur 5 Mann mit Sturmbooten gerettet werden .
Im Übrigen hat General von Saucken , der OB der 2.Armee dieses Unternehmen natürlich gedeckt !
Insgesamt wurden ca. 30000 Personen gerettet .
Zu Rate gezogene Quellen :
- Hans Jürgen Pantenius "Letzte Schlacht an der Ostfont - Von Döberitz bis Danzig"
- Ulrich Saft "Krieg im Osten - Das bittere Ende jenseits der Weichsel bis Oder und Neiße "
- Friedrich Husemann "Die guten Glaubens waren" , Band II
- Hasso von Manteuffel "7.Panzerdivision"
- Cajus Bekker "Flucht übers Meer"
- diverses Material und Artikel aus meinem Archiv
Jan-Hendrik