Das habe ich im Buch von Hanns Bayer "Die Kavallerie der Waffen-SS" gefunden.
Zitat:
Die SS-Kavallerie-Schule
"Für die Angehörigen der SS-Kavallerie-Schule in Weende bei Göttingen wurde, als Ende März 1945 die Front näher rückte, die Verlegung der Schule in den Raum Prag befohlen. Die drei Bahntransporte wurden bereits unterwegs von sowj. Flugzeugen so stark und immerwährend angegriffen, daß ein Großteil der Führer und Mannschaften den Bestimmungsort gar nicht erreichten, der bereits vom Russen angegriffen wurde, so daß viele hier gefallen waren oder nun in Gefangenschaft gerieten" heißt es nach dem vorliegenden Bericht des Schul-Adjutanten Hstuf. Dr.Dr.h.c. Hans-Otto Mayer und des ersten Kommandeurs der Schule, Oberst i.G.a.D Alfred Sachenbacher (der in der Heeresreit- und Fahrschule Hannover/Krampnitz, Turnier- und Renn-Abt. sich einen Namen gemacht hatte.)
In der 2. Hälfte August war vom SSFHA/Abt. VI-Reit- und Fahrwesen, deren Chef Stubaf. Waldemar Fegelein war, der Befehl zur Aufstellung einer SS-Kavllerie-Schule ergangen.
Die Göttinger Kavallerie-Schule war eine Neugründung und hatte keine Vergangenheit, war aber nach dem Beispiel der Wehrmachts-Kavallerie-Schule organisiert, wenn sie auch Springstall, Military, Schulstall, Rennstall und Jagdstall, Brauhtumspflege (wie Trompeterkorps und reiterliche Wettbewerbe) zu dieser Zeit nicht unterhalten bzw. betreiben konnte.
Die Kavallerie-Schule Göttingen hatte zum 1.10.1944 ihre ersten Lehrgänge einberufen. ihre Aufgabe war die Ausbildung von Spezialisten: Futtermeistern, Fahnenschmieden, Reit- und Fahrlehrern; sie führte aber auch Kurse für Unterführer, Oberjunker und zukünftige Schwadronsführer durch. Es bestand die Lehrgruppe A: Leitung Stubaf. Fritz, für die Ausbildung der Pferdespezialsten, und die Lehrgruppe B: Stubaf. Rumpp mit drei Inspektionen für die Lehrgänge. Der Führungsstab war gegliedert und besetzt wie in einer Division. Die leitenden Posten hatten qualifizerte Führer und Unterführer inne. Die wichtige Verwaltungs-Abt. hatte Hstuf. Meyer-Mahndorf zu führen, eine nicht ganz einfache Aufgabe in jener Zeit, denn die Schule hatte 80 Personen Stammpersonal und bei voller Besetzung der Lehrgänge zusätzlich rd. 200 Mann. Der Schule standen 70 Pferde für die reiterliche Ausbildung zur Verfügung.
Gefechtsausbildung, feldmarschmäßige Übungen im Gelände, neben dem theoretischen Unterricht und der Reitausbildung, waren vorrangig. Kontakte zur Bevölkerung der Stadt bestanden nicht. Auf Anforderung wurden Gespanne zum Krankentransport für die ausgelagerte Göttinger Frauenklinik zur Verfügung gestellt.
Ab Ende November 44 war die Schule auch Leitstelle für zur Front zurückkehrende Verwundete aus Lazaretten.
Am 1.3.1945 wurde die Kommandierung des bisherigen Kommandeurs der Schule, Oberst Sachenbacher (Taktiklehrer an der Kriegsakademie) aufgehoben. Sein Nachfolger wurde Ostubaf. Gesele, der aberwenige Tage nach seinem Eintreffen bereits wieder als Div.Kommandeur der 37. SS-KD an die Front versetzt wurde. Kommisarisch führte SS-Stubaf. Rumpp die Kav.Schule-Göttingen bis zu ihrer Verlegung, d.h. richtiger Auflösung durch die Frontereignisse.
Die Pferde wurden gegen Quittung an die Landwirte in die Umgebung von Göttingen abgegeben, da ein Pferdetransport zu dieser Zeit schon nicht mehr durchführbar war.
Seit Bestehen der Schule hatten 2 Unterführer-Lehrgänge und ein Oberjunker-Lehrgang abgeschlossen werden können.
Ich hoffe das es etwas geholfen hat.
Mfg
Andreas