Militärgeschichte > Waffen und Gerät allgemein

Bester Panzer des 2. Weltkrieges

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waldi44:
Irgendwo/-wann hatten wir das Thema in ähnlicher Form schon einmal. Dennoch möchte ich es noch einmal anschneiden! Grund: Ich habe zu Weihnachten ein klasse Buch geschenkt bekommen "Panzer" von Robert Jackson. Nichts umwerfend neues, aber dennoch interessant, gut bebildert und informativ!

Über den Tiger II steht gleich in der Überschrift: ".....war der beste Panzer, der im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam." Nun ja, wenn es ein ehemaliger Kriegsgegner bzw. Autor aus dem Lager des ehemaligen Kriegsgegners schreibt, könnte man sich ja geschmeichelt und wohlwollend nickend zurücklehnen und ein freundliches "so isses" murmeln ;). "Isses" aber wirklich so? Gleich im Satz danach steht nämlich:"...aber er war langsam und schwerfällig und verfügte nur über eine geringe Reichweite."
Sind das Kriterien, die einen guten Panzer auszeichnen? Etwas tiefer steht dann noch: "...nicht zuletzt mit seinen überlappenden Laufrollen, die sich mit Matsch zusetzten . Das hatte ganz besonders im russischen Winter fatale Folgen." Die Folgen sind ja bekannt, ein festgefrohrenes Fahrwerk! Flugs mal nachgeschlagen und Feststellungen bestätigt bekommen. Man wusste es zwar, aber lieber noch mal nachgesehen  ;D!
Dann war er für das Strassen- bzw. Brückennetz oftmals viel zu schwer, was seine ohnehin eingeschränkte Beweglichkeit noch mehr einschränkte. Der Turm war in Schrägstellung(Hangstellung) oft nicht benutzbar. 5 Mann waren im Vergleich zu ähnlichen Fahrzeugen 1 Mann zuviel und sein Benzinverbrauch viel zu hoch und ansonsten war er untermotorisiert!

Jetzt stellt sich mir einfach die Frage, wie man darauf kommt, dass er "...der beste Panzer, der im Zweiten Weltkrieg...." gewesen sein soll? Weil er eine gute Kanone hatte und nur schwer kaputtbar war? Das waren andere Panzer seiner Kategorie auch, zB. der sowjetische IS-1!
Was also sind bzw. waren damals die Kriterien für einen "Guten Panzer" oder gar "Besten Panzer"?

Von November 1943 bis März 1945 nur 489 Tiger II produziert. Die 50 ersten Exemplare des Tiger II erhielten den so genannten Porscheturm und der Rest den so genannten Henschelturm. Die meisten dieser Panzer gingen wegen technischer Defekte oder durch Selbstzerstörung durch ihre Besatzungen wegen Treibstoffmangels verloren!

Jan-Hendrik:
492, um genau zu sein  ;)

Wenn eine einzige Abteilung mit Hilfe von ein paar Panzergrennies in der Lage wa, ein komplettes sowj. Panzerkorps aufzuhalten und dessen Panzerkräfte zu vernichten, dann sagt das wohl alles über die "Kampfkraft" dieses Gefährtes  ;D

Und der fünfte Mann der Besatzung war und ist eigentlich der Trumpf unserer Panzer gewesen  :D

Jan-Hendrik

waldi44:
Bin mir da nicht so Sicher, ob diese einfache Sicht der Dinge ausreicht, ein Gerät, egel welches, als "das Beste" zu klassifizieren.
Das soll ja keine Abwertung sein, aber ein unbeweglicher Panzer, der in Zeiten akuter Spritknappheit ein riesen Säufer ist, dessen Laufwerk nur Probleme bereitete? Der fünfte Mann ist meiner Meinung überflüssig gewesen, so wie bei anderen Panzern der vierte Mann fehlte. Vier Mann ist die optimale Panzerbesatzung.
Andererseits: Wenn er als Defensivwaffe gedacht war, dann kam es weniger auf Beweglichkeit, als auf Standfestigkeit an und die hatte er. Ein Panzer aber ist eher eine Offensivwaffe. Eine Waffe der Bewegung und da haperte es beim Tiger II. Richtig ist: Wo er stand da stand er- bis er zerstört wurde, von wem auch immer ;)!
Seinen Kampfwert in der Devensive will ich nicht bestreiten, aber in der Ardennenoffensive zeigte er seine Hauptschwächen: Zu langsam bei zu hohem Spritverbrauch! Was sprich dagegen, zB. den IS-1 als besten Panzer zu kühren?
Übrigens scheinen sich da die verschiedenen Autoren auch nicht ganz einig zu sein. Wie soll man sonst den satz verstehen:"Der Panther war wahrscheinlich der beste Panzer auf deutscher Seite." Ja wie denn nun, Panther oder Tiger II? In dem zusammenhang lasse ich den T-34 mal aussen vor, da dieser im Gegensatz zum Tiger II nur ein mittlerer Panzer war.
Ein gewisser Mythos um den Tigerpanzer entstand auch, weil die Alliierten ihn völlig verkannten und so zB. am Kasserine Pass mit leichen M3 und M5 Panzern gegen Pz IV und Tiger I antraten und gnadenlos zusammengeschossen wurden oder, weil es eine offizielle alliierte Kampfanordnung gab, die vorsah, dass mindestens vier Sherman einen Tiger angreifen sollten und zwar von allen vier Seiten gleichzeitig um die Trefferwahrscheinlichkeit in den weniger stark gepanzerten flanken bzw. dem Heck zu zerhöhen!
Das war aber alles eher eine Frage der Panzerung- ähnlich der sowjetischen KW Panzer, die auch nur von hinten oder der Seite geknackt werden konnten.

Jan-Hendrik:
Tja, schau ihn dir mal im Video real in Bewgung an...und du wirst staunen, wie sehr die genannte "Unbeweglichkeit" zum billigen Mythos degradiert wird  :P

Und der fünfte Mann war ungemein wichtig, ohne diese Arbeitsteilung war die Leistung der dt. Panzertruppe einfach nicht möglich  ;)  Es war nun mal ungemein wichtig, dass sich jedes Besatzungsmitglied voll seiner Aufgabe im Gefecht widmen konnte!

Swar der Panther das bessere Gesamtkonzept, aber zur Zeit seiner Einführung war der Schutz der wertvollen, weil durch lange Ausbildung gegangenen Besatzung einfach wichtiger...und da hatten Tiger I und II im 2.WK die Nase bekanntlich unschlagbar weit vorne  :P

Jan-Hendrik

Andi:
Ich will ja jetzt nicht als Klugschei**er auftreten aber heißt es nicht JS-1 statt IS-1.  ???
Grüße,

Andreas

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