Im Zusammenhang mit der von der Roten Armee und der Wehrmacht durchgeführten Taktik der "Verbrannten Erde" darüber zu streiten, wer was gemacht hat, geht doch am Kern der Sache völlig vorbei.
Seit es Kriege gibt wurde so ewas in der Praxis durchgeführt. Allerdings wohl nicht in dem Ausmaße und mit solchen Auswirkungen vor allem auf die Zivilbevölkerung. Und vor allem auch nicht auf die eigene Bevölkerung, wie im Bsp. der Sowjetunion. Selbst aus der nächstgrößeren Katastrophe der Menschheit, dem 1.WK, ist ein derartiges Verhalten in dieser Dimension von keiner Kriegspartei bekannt. Auch die russ. zaristische Armee hat ihre eigene Bevölkerung bei den großräumigen Rückzügen und Gebietsverlusten im 1.WK nicht in dieser Art behandelt. Insg. wurde es im 1.WK, wenn überhaupt, mit der Zerstörung milit. relevanter Strukturen bei Rückzügen belassen. Ein ähnliches Verhalten in der jüngeren europäischen Kriegsgeschichte findet man beim Angriff Napoleons auf Rußland wieder. Allerdings wurde hier die Taktik der "Verbrannten Erde" seitens der Russen "nur" in einer gewissen Breite entlang des Vormarschweges der franz. Truppen angeordnet und durchgeführt.
Insofern ist der 2.WK, oder besser gesagt, der Beginn des Rußlandkrieges, schon mal ein Rückschritt auch in zivilisatorischer Hinsicht gewesen, eine Perversierung und Barabarisierung in bisher nicht gekannter Art. Vor allem zurückzuführen seitens der Sowjets auf die traditionell schon bei den Russen geringe Wertschätzung von Menschenleben allg., und natürlich aufgrund der ideologischen Inhumanisierung des Landes seit Machtübernahme der Bolschewisten. Eine Inhumanisierung, die sich über die bekannten innenpolitischen Gräueltaten in den 20-iger und 30-iger Jahren nach Kriegsbeginn 1941 noch steigerte, da es hier um den Überlebenskampf der kommun. Ideologie ging.
Auch deutscherseits veränderte sich die Art der Kriegführung, zunächst vor allem als Reaktion auf die bisher unbekannte brutale Art und Weise der Kriegsführung des Gegners, und spätestens ab Mitte 1943 und dem Beginn des allg. Rückzuges auch als allg. Überlebenskampf.
Wurde zunächst versucht im Hinterland möglichst geordnete Verhältnisse herzustellen und zu erhalten, alles andere machte keinen Sinn, wenn sowohl die Wehrmacht aus dem besetzen Gebiet versorgt werden sollte und dazu noch das Reich und die russ. Bevölkerung, hat man beim Rückzug darauf dann keine Rücksicht mehr genommen.
Insofern ist vom Fakt her die Furie des Krieges über die leidgeprüfte russ. Bevölkerung zweimal hinweggegangen, einmal von den eigenen Machthabern und dann von den Besatzern. Darüber kann es keinen Zweifel geben.
Allerdings wurde nach dem Krieg und wird auch heute immer noch gern so getan, als wenn allein die Wehrmacht für diese großen Zerstörungen verantwortlich ist. Es wird hierzu gern unterschlagen, daß zum einen die reinen Kriegshandlungen beider Parteien und schwere Kämpfe mit oftmals hin-und herwogenden Fronten allein schon naturgemäß größte Schäden anrichteten, und zum anderen die Taktiken der "Verbrannten Erde" beider Armeen vielen Landstrichen nochmals schwer schadeten.
Fand schon die Wehrmacht beim Vormarsch in vielen Dörfern und Städten durch Abbau von lebensnotwendigen Einrichtungen oder deren Zerstörung, durch Vernichtung der Ernten und Anbauflächen, durch Tötung oder Wegtrieb von Nutzvieh seitens der Sowjets vor, die damit die Bevölkerung praktisch dem Hungertod preisgaben, werden all diese Fakten, die sich zumeist erst nach einem längeren Zeitraum voll auswirken mußten, der dt. Seite zugeschoben.
Es geht also gar nicht darum, ob so etwas stattgefunden hat, natürlich hat es das, auch deutscherseits, sondern wem auch in dieser Frage immer wieder eine Allein-und Globalschuld zugesprochen wird.
Und solchen Unsinn und so eine eindeutige Lüge kann man nun wirklich bald nicht mehr hören!