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Vorstellung Jürgen Fritsche / Projekt "Sanitätswesen"

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Jürgen Fritsche:
Moin, zusammen,

habe mich gestern nacht hier angemeldet - was ich eigentlich schon seit längerem vorhatte. Hatte Kontakt mit "Balsi", und so kam ich wieder drauf zurück ;)

Eine ganze Reihe von Euch kennen mich bereits aus anderen Foren.

Ich befasse mich insbesondere mit dem Thema "Sanitätswesen von Wehrmacht und Waffen-SS" (in Fokus stehen alle beweglichen wie auch ortsfesten Einheiten, Einrichtungen und Dienststellen). Mein Projekt bearbeitet den Zeitraum vom 01.09.1939 bis zum 08.05.1945. Zu diesem Projekt habe ich eine Info-Seite auf meiner HP eingestellt.

Würde mich freuen, wenn ich Euch ab jetzt hier und da behilflich sein könnte.  ;)

Schön wäre es auch, wenn aus Eurem Kreis auch bei passender Gelegenheit Zuarbeiten kämen, denn alleine ist das Projekt - auch bei fleißister Suche und Registrierung der gefundenen Daten - verständlicherweise nicht zu stemmen: In ca. 2.000 Tagen WK2 wurden Tausende von San-Einheiten eingesetzt und verlegt - das ergibt, bei Einbeziehung eines jeden Kriegstags, insgesamt einen potentiellen Datensatzbestand in mehrfacher Millionenhöhe. Hinzukommen noch die ortsfesten Einrichtungen, usw. Auch die Daten von San-Personal, vom einfachen Krankenträger und Sanitäter, der DRK-Krankenschwester, den San-Dienstgraden und den Ärzten im Feldeinsatz bis hin zum Generaloberstabsarzt nehme ich auf.

Ich benötige zu allen Informationen immer möglichst genaue und umfassende Angaben (s. meine HP) - und natürlich auch die genaue Nennung der Quelle. Also bei Internetfunden den direkten Link, bei Büchern exakt: "Autor, Titel, Auflage, Verlag, Jahr, Seite, Abbildung". Gerne nehme ich auch Scans entgegen, bspw. WASt-, VDK- und DRK-Auskünfte (u. a.) sowie Soldbuch-Scans, Benachrichtigungsschreiben der Einheit an die Hinterbliebenen und andere Dokumente, aus denen San-Informationen ersichtlich sind.

Versicherung: Alles bei mir direkt eingereichte Doku-Material wird selbstverständlich absolut vertraulich behandelt, verbleibt ausschließlich bei mir persönlich und dient nur zu meiner Information!


Selbstverständlich gebe ich auch Auskunft aus meinem Datenbestand (vertrauliche Info natürlich ausgenommen). Er umfaßt, durch eigene Arbeit und Zuarbeiten von Eurer Seite ständig wachsend, derzeit insgesamt etwa 10.100 DS über 3.200 San-Einheiten-DS.

Die restlichen 6.900 DS enthalten mit dem jeweiligen Tagesdatum sog. einfache "Ereignisse" (ohne direkten San-Einheiten-Bezug). Ich nehme sie mit in die DB auf, wenn sie mir per Zufall unterkommen, d. h., wenn ein Soldat an einem Ort vermißt wurde oder fiel, möglichst mit Nennung seiner Einheit, aber auch ohne. So habe ich von sehr vielen Kriegstagen auch solche (einfachen) DS vorliegen. Denn u. U. kann man auf diese Weise evtl. Datum und Ort eines "Ereignisses" sowie Einheit eines Gefallenen mit einer San-Einheit verknüpfen und Zusammenhänge daraus schließen.

Was ich nicht registriere, sind die Namen der in San-Einheiten Versorgten und Verstorbenen. Mein Projekt bezieht auch keine Kgf-Fälle (bspw. Kgf-Lazarette) während des Krieges und nach dem Krieg ein.


Apropos "hier im Forum behilflich sein":  Ich kann zwar kein bzw. nur bruchstückhaft Russisch, aber ich kenne militärische Begriffe und  kann die kyrillische Schrift gut lesen. Insofern kann ich mit damaligem sowjetischen und heutigem russischen, ukrainischen, weißrussischen, bulgarischen und serbischen Kartenmaterial gut arbeiten.

Auch mit der Suche nach Orten klappt es recht gut, denn ich suche und verifiziere grundsätzlich erstmal jeden Ort, bevor ich ihn in die DB aufnehme (natürlich auch sonstige Angaben).

Was die Komplexität einer Ortssuche und -identifizierung bedeutet, wird klar, wenn man sich vor Augen führt, daß damals wie heute die reine Transliteration aus der kyrillischen in die lateinische Schrift problembehaftet ist: Namen und Ortsnamen wurden von dt. Seite teils nur nach den Buchstaben umgeschrieben, teils wurde die russische Aussprache berücksichtigt.
Hinzu kommt, daß es dort leider gleichnamige Ortsnamen sogar in der gleichen Region, d. h., sogar auf dem gleichen topographischen Kartenblatt, manchmal gleich im Dutzend gibt. Welcher ist dann der richtige Ort? Das ist oft nur dann zu entscheiden, wenn man dann außer dem Ort des Gefechts und der Verwundung noch einen Ort der San-Versorgung und den einer Bestattung sowie Entfernungsangaben und Himmelsrichtungen zu anderen Orten hat.
Zudem muß man berücksichtigen, daß praktische alle Orte (mindestens) zweimal von deutscher und von sowjetischer Seite umkämpft waren. Viele wurden dabei ein für alle Mal völlig zerstört und verschwanden, viele, denen die sowjetische Seite Kollaboration vorwarf, wurden zur Strafe dem Erdboden gleich gemacht, andere wurden gleich damals oder später umbenannt (manchmal politisch bedingt mehrfach).
Und viele in Todesnachrichten genannte Orte waren dermaßen klein, oft Einzelhöfe, Förstereien, Weiler oder dergleichen, daß man sie i. d. R. nicht mal auf Detailkarten finden kann.

Ihr seht ansatzweise, was im Projekt an Arbeit steckt ...

Auf gute Zusammenarbeit!

IM:
Hallo Jürgen, danke für die sehr ausführliche Vorstellung.

Dann sage ich mal als erster ein herzliches WILLKOMMEN in unserer bescheidenen Runde !!



--- Zitat ---Auch die Daten von San-Personal, vom einfachen Krankenträger und Sanitäter, der DRK-Krankenschwester, den San-Dienstgraden und den Ärzten im Feldeinsatz bis hin zum Generaloberstabsarzt nehme ich auf.
--- Ende Zitat ---

Verstehe ich das richtig, Du sammelst auch Personaldaten zu Angehörigen des Sanitätsdienstes ?

Jürgen Fritsche:
Hallo "IM",

danke für die Begrüßung - und ja, Du hast das richtig verstanden ...  ;)

IM:
Wie muß ich mir denn da Deine Informationen zu diesen Personen vorstellen ?

Oder sammelst Du einfach alles was greifbar ist ?

Jürgen Fritsche:

--- Zitat von: IM am 29.11.09 (16:49) ---Wie muß ich mir denn da Deine Informationen zu diesen Personen vorstellen ?
--- Ende Zitat ---

Planmäßig prinzipiell als Lebenslauf mit militärischem Werdegang. Das jedoch ist in puncto Existenz und Ausführlichkeit aber schon sehr selten und bekanntlich nur bei bekannteren Sanitätssoldaten auffindbar.

I. d. R. steht allenfalls gerade mal ein Name mit einer San-Einheit zur Verfügung - und auch diese knappen personenbezogenen Daten sind derzeit vergleichweise noch verschwindend gering in ihrer Anzahl. Ohnehin Zufallsfunde.


--- Zitat von: IM am 29.11.09 (16:49) ---Oder sammelst Du einfach alles was greifbar ist ?
--- Ende Zitat ---

Richtig, ich sammele prinzipiell alles Greifbare - wie zu den Einheiten, Einrichtungen und Dienststellen ja auch.

Informationsselektion macht angesichts der Flüchtigkeit und potentiellen Unwiederbringlichkeit von ohnehin leider meist knappen und sehr seltenen Informationen absolut keinen Sinn.

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