Das tschechisch-deutsche Drama 1918-1939: Errichtung und Zusammenbruch eines Vielvölkerstaates als Vorspiel zum Zweiten Weltkrieg
Abseits des sperrigen Titels zeigt sich das Buch als ein gut lesbarer und auch sehr gut recherchierter Überblick über die Verhältnisse in der 1918 neu geschaffenen Tschechoslowakei. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf dem Verhältnis zwischen den Tschechen und den Sudetendeutschen, aber auch die anderen Minderheiten, Karpartho-Ukrainer, Slowaken und Ungarn werden mitbehandelt.
In sehr ausgewogener Form wird die Entwicklung innerhalb des neugegründeten Staates und dessen Wahrnehmung in den relevanten Staaten Europas analysiert. Dabei werden natürlich auch manch liebgewonnene und noch heute gern tradierten Geschichtsmythen seziert und auf den wahren Kern reduziert. Auch der Einfluß Adolf Hitlers auf das Werden der Sudetendeutschen Bewegung in den 30er Jahren wird umfangreich unter die Lupe genommen.
Zum Schluß widmet sich das Buch dem Untergang des Vielvölkerstaates und den Einfluß dieses Ereignisses auf den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges.
Eine insgesamt sehr lohnenswerte Lektüre.
Jan-Hendrik