Autor Thema: Die Kriegsmarine in der Ägäis im II. WK 1941-1944  (Gelesen 5022 mal)

byron

  • Gast
Hallo hallo,

Nach langjähriger Ausarbeitung fast aller vorhandenen Kriegstagebücher der deutschen Kriegsmarine in der Ägäis und mit dem Beistand von hilfswilligen Freunden, habe ich die Freude den Marineliebhabern meine neue Arbeit vorzustellen:

DIE KRIEGSMARINE IN DER ÄGÄIS  im II. WK  1941-1944
Schiffe, Einheiten, Fp.Nr., Offiziere, Gefechte

Byron Tesapsides

Broschiert:  302 Seiten mit 120 Photos, davon 14 in Farbe und verschiedenen Gefechtsskizzen
Verlag:  Selbstverlag
Sprache:  deutsch
ISBN:  978-960-930812-0
Preis:  32,50 Euros  +  Kurierversandkosten (Ausland versichert 8.- Euros)
Bestellungen:  vorl. beim Verfasser  :  tesapsides@gmail.com

In diesem Buch wurde versucht alle Marineeinheiten und ihre Fp.Nr. die in GR tätig waren zu lokalisieren, die Namen aller Offiziere und Bootsführer aufzulisten und insbesondere eine Liste aufzustellen mit den Motorseglern die im deutschen Dienste standen sowie jene die zu den Briten geflohen sind.
In dieser Liste von etwa 2.000 Motorseglern wurde versucht die Besitzer und das Schicksal der Boote zu erwähnen.

Aussenblatt und Bildprobe

http://i127.photobucket.com/albums/p148/tesapsides/Ausseblatt1.jpg

http://i127.photobucket.com/albums/p148/tesapsides/Kos_5_972.jpg

http://i127.photobucket.com/albums/p148/tesapsides/27743MSimIonischenMeer.jpg

http://i127.photobucket.com/albums/p148/tesapsides/Merkur-Beladung02.jpg

Niwre

  • Moderator
  • Stammmitglied
  • *****
  • Beiträge: 4527
Re: Die Kriegsmarine in der Ägäis im II. WK 1941-1944
« Antwort #1 am: 05.12.08 (14:57) »
Von mir erst einmal herzlichen Glückwunsch zum fertigen Buch. Steckt ja doch immer viel Arbeit dahinter und nicht immer findet man einen Abschluß.

Richtschuetze

  • Gast
Re: Die Kriegsmarine in der Ägäis im II. WK 1941-1944
« Antwort #2 am: 05.12.08 (15:19) »
@Byron auch von mir Glückwunsch da steckt viel Arbeit hinter!


Zitat
mit den Motorseglern die im deutschen Dienste standen sowie jene die zu den Briten geflohen sind.

Ich habe da direkt eine Frage sind deutsche Motorsegler mit der Besatzung zu den Briten übergelaufen??? ??? Verstehe ich das Richtig?


Gruss

byron

  • Gast
Re: Die Kriegsmarine in der Ägäis im II. WK 1941-1944
« Antwort #3 am: 05.12.08 (19:13) »
Nein Richtschütze,

Die Motorsegler im deutschen Dienst hatten meistens griechische Besatzungen, oft waren aber einige deutsche Flaksoldaten dabei. Es sind ziemlich viele Motorsegler, die hauptsächlich im Jahr 1944, in die Türkei und zu den Briten flohen, glaube aber dass es sich um Griechen handelte. Sonst wäre in den Kriegstagebüchern etwas davon erwähnt.

Auf jeden Fall, die jungen deutschen Soldaten übten verbrüdert mit den armen griechischen Fischern ihren Dienst und starben oft zusammen von den Flibos und den U-Booten.

Folgendes Bild spricht davon

http://i127.photobucket.com/albums/p148/tesapsides/motorsegler6.jpg


byron

  • Gast
Re: Die Kriegsmarine in der Ägäis im II. WK 1941-1944
« Antwort #4 am: 05.12.08 (19:30) »
Hab vergessen für Euren Lob mich zu bedanken. Bei der Gelegenheit ein Gefechtsbericht:

Gefechtsbericht

Des Matr.Ob.Gefr. Kempa (Alfred) – ON 11795/40 S – über das Gefecht des MS " Atromitos " SA 77 in der Nacht vom 06. zum 07.04.1944 mit einem feindlichen Einmastsegler.


Ich bin seit etwa 8 Monaten auf dem MS " Atromitos " SA 77 als Flakführer eingesetzt. Am 06.04.1944 19.00 Uhr lief MS " Atromitos " mit einer Geschwindigkeit von 6 sm, mit Leergut geladen, von Vathi nach Chios aus. Am 07.04.1944 etwa gegen 00.30 Uhr, bei hellem Mondschein, sichteten wir ungefähr 15 sm westlich Kap Koraka an Backbordseite in einer Entfernung von etwa 1 sm einen Einmastsegler. Der Segler passierte uns gegen 00.45 Uhr auf Backbordseite in einer Entfernung von etwa 150 m. Er gab beim Passieren aus einer Hutchkins 13,2 mm einige Feuerstöße in die Luft, um uns zum Stoppen zu zwingen. Kurze Zeit darauf kam von dem Einmastsegler auf Englisch der Ruf " What Ship? ". Daraufhin gab der Segler wieder einige Feuerstöße in die Luft ab, die ich mit meiner 15 mm Kanone, gleichfalls in die Luft, erwiderte. Der Segler behielt seinen Kurs achteraus bei und gab weitere Feuerstöße in die Luft und ins Wasser ab, die ich zweimal erwiderte.
Nachdem der Segler wieder 1 sm entfernt war, drehte er und lief von achtern auf. Er gab dabei im Abstand von 3-5 Minuten kurze Feuerstöße in die Luft und ins Wasser ab. Der Segler näherte sich uns bis auf etwa 150 m, von wo ich direkten Beschuß auf den Flakstand erhielt, wobei der Matr.Gefr. Schorribl, der neben mir beim Geschütz stand, einen Durchschuß an der linken Schulter erhielt. Daraufhin erwiderte ich sofort das Feuer in das Mündungsfeuer des Gegners hinein. Die Bedienung des Geschützes erfolgte durch mich. Die übrigen 2 Matr.Gefr. rüstete ich sofort mit Handgranaten und Feuerwaffen aus und schickte sie an Deck, damit sie ein etwaiges Entern des Schiffes verhindern sollten. Meine ersten Feuerstöße gegen den feindlichen Einmastsegler hatten sofort Erfolg, da das Geschütz sein Feuer einstellte und nur noch aus Handfeuerwaffen und MG geschossen wurde. In einer Entfernung von etwa 50 m drehte der Segler nach Backbord ab und wollte sich entfernen. In der Zwischenzeit machte ich sofort Lauf- und Trommelwechsel und feuerte nochmals 100 Schuß auf den abdrehenden Gegner. Nachdem dieser etwa 800 m entfernt war, sah ich, daß der Segler tief im Wasser lag. Auf 1000 m Entfernung sank der Segler.
MS " Atromitos " erhielt an Backbordseite und achtern, sowie an den Aufbauten und am Mast mehrere Treffer, die aber ohne Einfluß auf die Manövrierfähigkeit des Schiffes blieben.
Nachdem ich mein Geschütz wider feuerbereit gemacht hatte, begab ich mich in den Maschinenraum, wo ich den Verletzten, der durch die griechische Besatzung dorthin gebracht worden war, einen Notverband anlegte.
Die Maschine lief zu Beginn des Gefechtes äußerste Kraft. Durch zu starke Beanspruchung setzte der Motor bei der Ablaufenden Gefechtsphase aus, wodurch die schnelle Annäherung des Gegners zu erklären ist. Der Motor konnte erst nach Abschluß des Kampfes wieder betriebsklar gemacht werden. So ist es auch zu verstehen, daß nach dem Passiergefecht der Segler von mir nicht verfolgt wurde.
Ich traf zwischen 06.30 Uhr und 07.00 Uhr in Chios ein, wo ich einen Gefechtsbericht beim dortigen Hafenkommandanten erstattete. Der verletzte, Matr.Gefr. Schorribl, wurde ausgeschifft und dem Revier zur weiteren Behandlung übergeben.

 

post