Die Frage sollte aber nicht heissen: "Waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen?", sondern "Ab wann waren die alliierten Bombenangriffe Kriegsverbrechen?". Diese Formulierung triff auch auf die deutschen Bombardements auf England zu.
Dresden war eindeutig ein Kriegsverbrechen, aber der eher ziellose Einsatz der V-1 und V-2 auch! Das Argument, dass Kampf- und Rüstungspotential gebunden wurde mag zutreffen, trifft dann aber auch für den Einsatz zumindest der V-1 zu. Allerdings steht das hier nicht zur Debatte.
Auch darf man bei der Betrachtung nicht übersehen, dass die Amerikaner gegen Kriegsende (ausgerechnet dann), auch zu Flächenbombardements übergingen. Richtig ist, dass sich die Zielsetzung der Bombardements änderte. Nicht mehr Fabrikanlagen und ihre Arbeiter waren das Ziel, sondern das "Moral Bombing"! Das aber hatte schon im ersten Weltkrieg bei ihnen selbst nicht funktionier und auch nicht in der sogenannten "Luftschlacht um England"! Warum also sollte es ausgerechnet bei den Deutschen funktionieren?
Ganz einfach: Harris setzte auf Masse. Klasse brauchte er bei seinem "area bombing“ nicht und je weiter sein Luftsieg in die Ferne rückte, desto fester glaubte er mit noch mehr Masse den Sieg, seinen Sieg, herbeibomben zu können und damit hatte er schon am 10. Mai 1940 angefangen. Diese Bombardements, also noch vor Rotterdam und lange vor Coventry, mag man noch als gerechtfertigt ansehen, womit aber will man die Angriffe 1945 auf Würzburg oder Dresden begründen; „dehousing“? Aber warum JETZT noch? Um es den Russen zu zeigen?