Hallo Zusammen,
wie versprochen einige frisch erhaltene Details zu dem Gefechtsgeschehen in der Zeit zwischen dem 22.06 und 02.07.44 im Raum Bobruisk.
Die Details stammen aus einem Gutachten des Deutschen Roten Kreuzes über die Vermissten Kameraden der KorpsNachrAbt 441. Dieses möchte ich hier wiedergeben:
" Am 22. Juni 1944 begann die Rote Armee im Bereich der Heeresgruppe Mitte ihre seit Frühjahr 44 vorbereitete Offensive. Der Schwerpunkt des Angriffs lag zunächst im nördlichen Abschnitt der Front, wo die russ. Panzerkräfte schnell tiefe Einbrüche erzielten.
Weiter südlich, im Abschnitt der 9. Armee, brachte erst der 24.06. den Großangriff, als der Gegner aus den Raum nordwestlich ROGATSCHEW und beiderseits der Beresina in Richtung BOBRUISK vordrang.
Hier lag der Schwerpunkt im Bereich des XXXXI. PzKorps, zumal die sowjetische 65. Armee bis in den Raum PARITSCHI, 40km ostwärts BOBRUISK, vorstieß und die deutschen Verbände in nordwestlicher Richtung auf die Stadt zurückdrängte.
Als die KorpsNachrAbt 441 des XXXXI. AK innerhalb dieser Rückzugsbewegung am 27.06. BOBRUISK erreichte, war die Stadt bereits völlig eingeschlossen. Der einzige Zugang von Osten über die Beresinabrücke bei TITOWKA war bereits von starken sowjetischen Panzerverbänden gesperrt.
Nach Vernichtung aller Fahrzeuge und Geräte versuchte die Einheit in kleinen Gruppen die südlich von TITOWKA unter schwerem Beschuß gelegene Eisenbahnbrücke zu überqueren. Sowohl dieses Unternehmen, wie auch die weiteren forderten hohe Verluste. Für viele endete schon der Versuch, das sumpfige Ufergelände zu durchwaten tödlich, andere wurden verwundet, während sie den Fluß durchschwammen, oder ertranken.
Teile der KorpsNachrAbt 441 die in die Stadt gelangten, erzwangen mit der Besatzung von BOBRUISK einen Ausbruch, welcher wiederum zu erheblichen Verlusten führte. Reste der Abteilung gingen am 28.06. 8km nördlich BOBRUISK bei SCHTSCHATKOWO und LUKI über die Beresina und erreichten, sich ständig des nachdrängenden Gegener erwehrend, zwischen dem 29.06. und dem 02.07. über KOSJE den Raum SLOBODA-OKTJABR, 35km norwestlich BOBRUISK um dort den Swislotsch-Fluß zu überqueren.
Zahlreiche Heimkehrererklärungen stimmen in der Aussage überein, dass die an diesen Kämpfen beteiligten deutschen Verbände hohe Verluste hatten. In dem unübersichtlichen Wald- und Sumpfgelände sind insbesondere bei Nachgefechten viele Soldaten gefallen oder verwundet worden, ohne das dies die von Kameraden bemerkt wurde. "
Dies soweit zum Zeitgeschehen....