Militärgeschichte > Verlauf des 2. Weltkriegs

Die Luftschlacht um England - Abbruch oder Niederlage?

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Tobias G:
Hallo,

zur Weiterführung des in einem anderen Thread begonnendem Themas!

War die Luftschlacht um England eine Niederlage Seitens der Luftwaffe oder ein Abbruch Seitens der politischen Führung um sich "dem wahren Feind" zu stellen? War die Luftschlacht vielleicht nur halbherzig durchgeführt?

Sofern Interesse besteht kann hier ordentlich darüber diskutiert werden!

Gruß
Tobias

waldi44:
Nun, darüber wird man wohl trefflich streiten können, aber für mich war die "Schlacht um England", eine deutsche Niederlage, die man durchaus hätte vermeiden können. Allerdings spielt bei der Analyse natürlich wieder das heutige Wissen um die folgen mancher Entscheidung eine wichtige Rolle.
Wir können heute die Bedeutung des Radars, das kurzzeitig zu den Hauptzielen deutscher Angriffe gehörte, besser einschätzen, als Göring oder gar Hitler. Vor allem für die Luftverteidigung und Schwerpunktbildung vor deutschen Angriffsschwerpunkten, war es unverzichtbar und eine Schwerpunktbildung war bei der zahlenmässigen Unterlegenheit der Briten absolut notwendig. Ein "Verzetteln" der Kräfte hätte das Ende der RAF bedeutet!
Keines der taktischen oder strategischen Ziele der Luftwaffe konnte erreicht werden....

The Real Blaze:

--- Zitat ---Keines der taktischen oder strategischen Ziele der Luftwaffe konnte erreicht werden
--- Ende Zitat ---

Bin ich anderer Ansicht. Die Luftschlacht um England zusammenhanglos herauszustellen ist sowieso falsch. Die Luftwaffe wollte die Luftherrschaft über Südengland erreichen, was sie nahezu geschafft hat. Es sollte schließlich OP Seelöwe vorbereitet werden. 
Die Bedingungen, um Ende September auf England zu landen waren insofern aktzeptabel(sogar das Wetter spielte mit), daß es nur eines entsprechenden Befehls bedurfte, der aber nicht kam, weil das Risiko wieder größer geredet wurde. So gesehen war die Luftschlacht um England eine völlig sinnlose Luftschlacht, die ergebnislos abgebrochen wurde. Die Luftschlacht hätte nur Sinn gemacht, wenn man auch am 21.9.40 gelandet wäre. Dann hätte man auch ein Ergebnis bekommen(zweifellos den Sieg) und die Schlacht würde heute auch anders gewertet werden. Aufwand und Verluste hätten sich eben erst durch eine Invasion gerechnet. 

Hoover:
Wenn man vom Einsatzziel ausgeht war es eine glatte Niederlage für die deutsche Luftwaffe. Kein einziges Ziel wurde erreicht, weder die Erringung der Luftherrschaft noch die Abnutzung der britischen Jagdwaffe.



--- Zitat ---Aufwand und Verluste hätten sich eben erst durch eine Invasion gerechnet. 
--- Ende Zitat ---


Naja, die Verluste wären dadurch zwar nicht ungeschehen, aber man würde es für einen Sieg über GB sicher in Kauf nehmen. So wie es ist (und darauf kommt es ja an) war es eine verlorene Luftschalcht.

Und da eine OP Seelöwe nur sehr unwahrscheinlich gut für uns ausgegangen wäre möchte ich hier über eine Landeoperation gar nicht spekulieren.

The Real Blaze:
Die Luftherrschaft über Südengland war nahezu erreicht, das hätte völlig ausgereicht für eine synchron verlaufende Invasion. Und wenn man über diese Luftschlacht spricht muß man auch die Vorbereitungen für OP Seelöwe einbeziehen, weil nun mal alles miteinander zusammenhing.

@Hoover: Die Invasion hätte auf jeden Fall funktioniert(aber nur nach dem 2.Plan), auch wenn es Opfer gekostet hätte. Dafür wäre aber der Krieg zu Ende gewesen.

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