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SS-Kampfgruppe Ney - "SS-Regiment Ney" - "SS-Brigade Ney"

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Ronny22:
Hab ich gerade aufgestöbert und mal augearbeitet:


SS-Kampfgruppe Ney  (im späteren Verlauf "SS-Regiment Ney" - "SS-Brigade Ney".)


Kommandeure:


SS-Obersturmbannführer Dr. jur. Károly v. NEY [1]

Stellvertreter:  Hauptsturmführer J. Graf v. KÁROLYI


 
Gesamtstärke bei der Aufstellung um 300 Mann, bei Kriegsende um 5000 Mann
 


Gliederung (bei der Aufstellung): 

Kp.-Stab + 1 Kompanie


Gliederung (zu Kriegsende) :

Stab-mit Dolmetscher-Zug; FPNr. 36965/B
Nachrichten-Zug
Kradmelder-Zug
Feldgend.-Trupp
Stab-Sich.-Kp.
I. SS-Fü.-Btl./Btl.Kdr,:SS-Hstuf.F.v.K.; FPNr. 36965/C
II. SS-Fü.-Btl./Btl.Kdr.:SS-Hstuf.l.N.; FPNr. 36965/D
III. SS-Fü.-Btl.(ab1945ll.)/Kdr.:SS-Hstuf.N.K.; FPNr. 36965/E
IV. SS-Fü.-Btl.(A.u.E.)"lmrédy"SS-Stubaf.B.B.; FPNr. 57941
SS-Versorgungs-Kolonne/teils mot. teils bespannt; FPNr. 36965/F

Kommando- und Dienstsprache: ungarisch
   

Einsatz:

um 20.10.1944 - Aufstellung beim SS-Ersatz-Kdo./Ungarn in Budapest-gemäß Sondervereinbarung zwischen RFSS und Dr. K. v. Ney - aus Freiwilligen des Ostfrontkämpfer-Verbandes (= Keleti Arcvonal Bajtársi Szövetség)

21.10.1944 - Einkleidung, Ausrüstung, Bewaffnung beim Kdo. der 22. SS-Freiw.-Kav.-Div.

22.10. 1944 - Provisorische Eingliederung - als Sicherungskompanie - des Art.-Rgt. der 22. SS-Freiw.-Kav.-Div.

30.10.1944 - Erweiterung des Personalbestandes durch weitere freiw. Meldungen. Die Einheit erreicht Btl.-Stärke

01.11.1944 - Versetzung nach Sur. Anfang der Umschulung

24.12.1944 - Einsatzbereitschaft mit Regimentstärke

25.12.1944 - Auslösung der Einheit aus dem Verband der 22. SS-Freiw.-Kav.-Div. Unterstellung dem IV. SS-Pz.Korps

01.01.1945 - Teilnahme an dem 1. Entsatzvorstoß auf Budapest. I. Btl. der KG Ney der Div. "Totenkopf", II. Btl. der Div. "Wiking" als aufgesetzte Infanterie unterstellt

11.01.1945 - III. Btl. meldet Einsatzbereichtschaft. Gesamtstärke erreicht 2000 Mann, damit Kampfstärke 1870 Mann

20./21.01.1945 - Die KG erobert - mit Panzerunterstützung - Székesfehérvár zurück. Hohe Verluste: 171 Gefallene, über 300 Verwundete, etwa 100 Vermißte. 17 Panzerabschüsse 

22.01.1945 - Adolf Hitler verleiht der Einheit den Ärmelstreifen "SS-Regiment Ney"

23.01.1945 - Hunderte der ung. Levente-Institution melden sich freiwillig zum Rgt., ebenso eine Kp. der Kgl.Ung. Honv.-Luftstreitkräfte

25.01.1945 - Teilnahme eines Bataillons in verschiedenen Unterstellungen. Rest des Regimentes - als Reserve des IV. SS-Pz.-Korps - gleichzeitig in Auffrischung und Neuorganisation in Sur 

06.03.1945 - Teilnahme an "Frühlingserwachen" mit Btl.-Stärke.

26.03.1945 - Verzweifelte Zustände in Rückzugsgefechten

27./28.03.1945 - Ein Btl. des Regiments wird unter II. SS-PZ.-Korps/3. SS-Pz.-Div. gestellt.

29.03.1945 - Stellungnahme in der Reichsschutzstellung bei Rohonc-Felsõõr. Abwehrkämpfe, Gegenstöße

01.04.1945 - Rgts.- bzw. Brig.-Kdo. verlegt nach Birkfeld/Stmk. Ein Btl. wird Arko 3, andere 2 Bataillone dem III. Pz.-Korps unterstellt

um 27.03.1945 - Mit einer Neugliederung bilden sie das III. Btl. des "Btl.s" und werden ebenfalls auf Seetaler Alp verlegt. (Ersatz-Btl.)

05.- 08.04.1945 - Diese führen im Verband der 1. Pz.-Div. Vorstöße in Richtung Pöllau und im Lafnitztal durch. IV. Btl. bleibt in Unterstellung des IV. SS-Pz.-Korps im Raum St. Michael/Bgld.

bis 08.05.1945 Abwehrkämpfe, Gegenstöße innerhalb der 6. Armee

09.05.1945 - Die 3 Bataillone der Brigade werden teilweise zusammengezogen, Geräte vernichtet, die Einheit durch den Kdr. aufgelöst. Rund 1000 Mann werden mit Kdr. auf Fahrzeugen der 6. Armee bis Steinach/Stmk. transferiert. Von hier erreicht Rest der Einheit im Fußmarsch und teilweise durch die Gebirge Attersee/a.A., wo sie im Verband der 25. Waffen-Grenadier-Divison der SS "Hunyadi" (ung. Nr. 1) gegenüber der US-Armee kapitulieren.


Bemerkungen:

[1] Dr. jur. utriusque Karl Ney v. Pilis (geb.: 08. 11.1906) war Rechtsanwalt und Oberleutnant d. R. der Honvéd-Husaren. Er war auch 1. Sekretär des Kameradschaftsverbandes der Ostfrontkämpfer. (Präsident dieses Verbandes war der ehem. Ministerpräsident des Kgr. Ungarn Dr. Béla vitéz v. Imrédy). Dr. v. Ney wurde als SS-Obersturmführer in die Waffen-SS übernommen, wo er seine weiteren Dienstgrade erwarb. Nachdem er und sein Kampfgruppe in die Waffen-SS übernommen worden war, erteilte ihm der Nationsführer Szálasi Befehle. Er verweigerte die Durchführung dieser mit der Begründung, er sei unter das Kdo. der Waffen-SS gestellt. Hierauf ließ ihn Szálasi degradieren, verstieß ihn aus dem Verband der Kgl.Ung. Honvéd und aus der ungarischen Staatsburgerschaft.
 
Die chronologische Zusammenstellung beruht auch hier nur teilweise auf Unterlagen (OKH-Lagekarten).
Aufstellungsbefehl und andere Unterlagen der Einheit wurden vor Kriegsende vernichtet. Eine für die Nachwelt erhaltene kleine Notizaufzeichnung des Adjutanten (SS-Ostuf. Lajos vitéz Körmendy-Wache) berichtet noch über letzte Ereignisse bzw. Stand der Brigade:
 
Gesamtstärke - am 21. 04.1945: 4921 Mann.

Hiervon das III. Btl. mit einer Kampfstärke 710 Mann in fremder Unterstellung von der Brigade abwesend.
(Es soll im Verband des I. SS-Pz.-Korps im Raum von Wienerneustadt gewesen sein.) In unmittelbarer Unterstellung der Ney-Dandare 4211 Mann, hiervon Kombattanten 3100 Mann.

Ausrüstung:

2660 Inf.-Gewehre (Karabiner 98 k), mit Zielfernrohr: 91
Maschinenpistolen (MP 40): 342
Pistolen (08): 531
leichte MG 42: 73
schw. MG: 17
PAK (7,5 cm/49 L 48) 5 Stück
Panzerschreck 15
Panzerfaust 331 Stück
Leichte Granatwerfer (8,1 cm) 32 Stück
Flammenwerfer: 5 Geräte
1207 Stück(Stiel-)Handgranaten und 125 Tellerminen

Fahrzeuge:

7 Panzerspähwagen
11 Lkws (3,5t)
9 Pkws
53 Pferdewagen mit 141 Pferden

Das vergilbte Notizblatt des Adjutanten teilt noch einige Bemerkungen mit:

"bei den Granatwerfern fast vollkommener Munitionsmangel",
"für Flammenwerfer fehlt jegliches Flammöl",
"9 der mot. Fahrzeuge können nur noch geschleppt werden".

Ebenda: "Zahl unserer Gefallene bisher 770, vermißt 91, Verwundete werden immer häufiger, sie werden nach Graz geliefert",

"unsere Panzerabschüsse nähern sich an die Rundzahl 50". (Wortgetreue Übersetzungen aus dem Ungarischen)

Die KG Ney war vollkommen Feldgrau/Waffen-SS uniformiert und trug bis Kriegsende die Kragenspiegel der 22. SS-Freiw.-Kav.-Div.

Manche Einheiten noch ein Totenkopfemblem an der linken Brustseite (Abzeichen des KVerbandes).

Der Ärmelstreifen "SS-Rgt. Ney" wurde in der Tat für die Truppe nicht mehr ausgegeben.


Für die Kämpfe um Székesfehérvár erhielten Soldaten des Regiments:

1 Deutsches Kreuz in Gold, 10 EKI und 20 EKII und sämtliche Stufen der Nahkampfspange.


Quelle: Andreas Payer: Armati Hungarorum, p. 461 via http://philosophy.elte.hu/~jhardi/ss/articles/data/payer4/

Jan-Hendrik:

--- Zitat ---dr. Ney Károly rief in 1942 die KABSZ (Kamaradschaft der Ostfront) ins Leben, um den Absprung Ungans zu verhindern. Bis zur Besetzung konnte diese Organisation nur illegal operieren.

Im Oktober 1944 wollten die Mitglieder die Macht übernehmen, es kam aber zu keinem Putschversuch.

Als dann am 15/16. Oktober 1944 die rechtsradikalen mit deutscher Hilfe die Macht übernahmen, hatten die KABSZ-Mitglieder schon SS-Uniformen, und nahmen unter der Führeung der 22.SS KD an der Besetzung der Burg Teil.
Am 20.10. schloss Ney mit der SS einen Sondervertrag ab, und die KABSZ wurde als SS-Kampfgruppe Ney in die W-SS übernommen.
Die Bewaffnung erfolgte in den nächsten Tagen in Súr, die Kampfgruppe war offiziell die Sicherungskompanie der 22.SS Art.Standarte.
Die Freiwilligen strömten buchstäblich in diese Einheit: am 20.10 hatte sie nur ca 300 Soldaten, Ende Oktober erreichte sie schon Batallionsgröße, am 24.12, als die Kampfgruppe Einsatzbereit wurde, ca. 1600 Soldaten.

Da die 22.SS KD in Budapest eingekesselt wurde, wurden einige ihrer Versorgungseinheiten der Kampfgruppe zugeordnet.

Die Kampfgruppe Kämpfte in den ersten beiden Ersatzangriffen Konrad 1-2 (01.01.1945-12.01.1945) unter dem IV.SS PzKorps. Am 13.01. wurde sie zur 1.PzD verlegt, und nahmen während Konrad 3 in der wiedereroberung von Székesfehérvár (Stuhlweissenburg) Teil.
Bis Februar kämpfte die Kampfgruppe in der Umgebung der Stadt, und lieferte sehr schwere Kämpfe. In diesen Kämpfen wurden 12 EK2 und 3 EK1 verliehen, Ney wurde zum Sturmbannführer befördert. Am 03.02 wurde den Mitgliedern die ungarische Staatsbürgerschaft entzogen.

Nach dem Zusammenbruch der letzten deutschen Offensive (Frühlingserwachen, 06.03.1945-16.03) zog sich die Kampfgruppe, inzwischen zur Brigade erweitert, kämpfend in die Reichschutzstellung zurück. Die Batallione standen unter dem Befehl der 3.SS PzD, bzw. III.PzKorps.
Im Mai löste Ney - inzwischen Obersturmbannführer - die Einheit in der Gegend von Birkfeld auf, liess die schweren Waffen zerstören, und versuchte mit Nachschubtruppen der 6.AOK, mit dem 1. ung SchiBatallion und mit der 5.SS PZD die Amerikaner zu erreichen. Um den 09.05 mussten sie sich noch bei Bruck durch russische Panzerspitzen durchkämpfen.
Die Brigade meldete sich am 11.05.1945 in Attersee bei der 25.SS GrD (ung. Nr.1), und kapitulierte vor dem Amerikanern. Etwa 2/3 der Soldaten kehrte nach Ungarn zurück, wo sie gefangen genommen, interniert, oder hingerichtet wurden.

Bis zum 21.04.1945 verlor die Kampfgruppe ca. 770 Tote und 91 Vermisste. Sie vernichtete ca. 50 feindliche Panzer.

Aus:
Kovács/Számvéber: A Waffen-SS Magyarországon (Die W-SS und Ungarn), Budapest: 2001, Paktum
--- Ende Zitat ---

von meinem Kollegen Alex aus Ungarn ,

http://forum.panzer-archiv.de/viewtopic.php?p=44083&highlight=ney#44083

Jan-Hendrik

Ronny22:
@Jan-Hendrik

Suche schon lange ein gutes Buch über die ungarische Waffen-SS, kann dein Freund Alex da was empfehlen was auf deutsch oder eher englisch is!?  :-\

Jan-Hendrik:
Frag ihn doch einfach  ;)

Jan-Hendrik

Ronny22:

--- Zitat von: Jan-Hendrik am 10.06.06 (17:27) ---Frag ihn doch einfach  ;)

Jan-Hendrik

--- Ende Zitat ---

Wo erreiche ich ihn? Ist er auch hier im Forum?

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