Autor Thema: Oskar Wolkerstorfer  (Gelesen 2138 mal)

Tobias G

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Oskar Wolkerstorfer
« am: 03.06.06 (02:48) »
Hallo,

Oskar Wolterstorfer wurde 1919 in Oberösterreich geboren und erlernte nach seiner Schulzeit den Beruf des Buchhändlers. Bereits früh erwachte in ihm – wie in zahlreichen seiner Altersgenossen ebenfalls – der Wunsch, dass seine österreichische Heimat wieder mit dem Deutschen Reich vereinigt werden sollte. So schloss er sich der damals in Österreich illegalen Hitlerjugend an. Als Schüler wurde er dafür fünf Tage eingesperrt. Am 1. Januar 1937 trat Wolkerstorfer in die Allgemeine SS ein; er gehörte dem I./37. SS-Standarte an.
Am 30 Juni 1937 trat er in die 1./SS-Bataillon „N“ ein, von wo er bereits am 12. April 1939 zur Junkersschule Braunschweig kommandiert wurde.
Als SS-Standartenoberjunker kam er zu Jahresbeginn 1940 zur Unterführerschule der SS-Totenkopf-Standarten nach Breslau. Am 20. April 1940 wurde er zum SS-Untersturmführer befördert.
Am 5. Juli 1940 erfolgte seine Versetzung zur 2./SS-Regiment „Der Führer“ und am 8. Februar 1941 kam er zur 1. Kompanie. Dort war der im Regiment bewährte Steirer Vinzenz Kaiser sein Kompaniechef.
Mit der 1./SS-Regiment „Der Führer“ in der Division „Das Reich“ nahm Oskar Wolkerstorfer an allen Kämpfen der Division teil. Er kämpfte im Jelnja-Bogen, bei Kiew und in der Borodino-Stellung bei Mohaisk vor Moskau. Bis Oktober 1941 erwarb er beide EK’s. Im Herbst 1941 übernahm er die Führung der 15. Kradschützenkompanie im SS-Regiment „Der Führer“.
Am 23.9.41 vernichtete er einen Panzer im Nahkampf. In den weiteren harten Kämpfen vor Moskau hat der am 1. Dezember 1941 zum SS-Obersturmführer beförderte Oskar Wolkerstorfer zwei weitere Feindpanzer im Nahkampf ausgeschaltet. Am 20. Februar 1942 wurden ihm drei Panzervernichtungsabzeichen verliehen. Am gleichen tag erhielt er das Verwundetenabzeichen in Silber, weil er am 24. November 1941 in Istra bei der Entfernung der Sprengladungen an der Brücke durch Bauchschuss schwer verwundet wurde.
1943 führte er seine 15./SS-Regiment „Der Führer“ wieder im Chrakow-Einsatz. Erneut stand Oskar Wolkerstorfer an der Spitze seiner Kompanie, führte Späh- und Aufklärungsaufträge durch und brachte wertvolle Erkundungsergebnisse ein.
Besonders bewährte er sich Mitte Februar 1943 beim Kampf vor Bereka. Er hatte den Auftrag, das Absetzen des II./SS-Panzergrenadier-Regiment „Der Führer“ zu decken.
Kaum war das Bataillon durch Ochotschaje nach Westen marschiert, drückte der Gegner mit starken Kavalleriekräften nach. Trotz ständiger Angriffe der Russen beharrte Wolkerstorfer unerschütterlich auf seinen Stellungen und wies Angriff auf Angriff ab und führte Gegenstöße. An den sehr gefährdeten Stellen legte er Minensperren. Erst als auch das SS-Sturmbannführer Vinzens Kaiser geführte III.(gepanzerte)/SS-Panzergrenadier-Regiment „Der Führer“ durchgerollt war, löste sich Wolkerstorfer vom Gegner, wobei der Chef selbst der letzte Mann der Kompanie am Feind war.
Bei Goschoffka stieß Wolkerstorfer am 20. Februar 1943 an der Spitze seines I. Zuges vorgehend, auf den Gegner. Plötzlich tauchten bisher nicht erkannte Feindpanzer im Ort auf. Stundenlang dauerte das Gefecht, bis der Gegner aus dem Ort herausgedrückt werden konnte. Dadurch war den nachfolgenden II./SS-Panzergrenadier-Regiment „Der Führer“ der Weg geöffnet.
Wolkerstorfer schoss mit zwei unterstellten 5-cm PAK zwei feindliche T-34 Panzer ab.
Während dieser Kämpfe bei Chrakow vernichtete Wolkerstorfer den vierten Feindpanzer im Nahkampf, wofür ihm am 20. April 1943 ein weiteres Panzervernichtungsabzeichen verliehen wurde. SS-Obersturmbannführer Otto Kumm schlug den tatkräftigen Kompanieführer Wolkerstorfer am 22. März 1943 zur Verleihung des DKiG vor, das ihm am 9. April 1943 verliehen wurde.
Otto Kumm war es, der Wolkerstorfer am 1. Oktober 1943 mit auf den Balkan nahm, um ihm im V. SS-Gebirgs-Korps einzusetzen.
Am 9.11.1943 wurde er zum SS-Hauptsturmführer befördert. Im Sommer 1944 war Wolkerstorfer Chef der 1./SS-Aufklärungs-Abteilung 105 und im Februar 1945 Kommandeur der SS-Korps-Aufklärungs-Abteilung 505 des V. SS-Gebirgs-Korps.
Oskar Wolkerstorfer war einer der bewährten Frontführer der Waffen-SS, die vier Panzervernichtungsabzeichen trugen.

 

Gruß
Tobias

Quelle:

- "Der Freiwillige", Jahrgang 52, Heft 2, Februar 2006

 

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