Forum für deutsche Militärgeschichte

Interna => Linkforum => In der Presse => Thema gestartet von: Niwre am 28.10.07 (12:48)

Titel: Plötzlich wird das Morden zur sozialen Tat
Beitrag von: Niwre am 28.10.07 (12:48)
Plötzlich wird das Morden zur sozialen Tat (http://www.taz.de/nc/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=sw&dig=2007%2F10%2F26%2Fa0106&src=GI&cHash=f86c0d700d)

Zitat
taz: Herr Richter, Sie waren als junger Soldat im Zweiten Weltkrieg. Da haben Sie den Tod erlebt.

Horst-Eberhard Richter: Reichlich.

Erzählen Sie.

Ich kam im Spätwinter 1942 nach Russland. Ich weiß noch genau, wie wir bei der Frühjahrsoffensive an eine grüne, herrliche Wiese kamen. Wunderschöner Sonnenschein. Und da lag vor mir ein blonder, deutscher Soldat. Bäuchlings in dem grünen Gras. Er sah völlig intakt aus. Die Uniform, sein wallendes, blondes Haar. Ich dachte erst, er sei ohnmächtig. Ich drehte ihn um - sein Gesicht war vollkommen weggeschossen. Das war am ersten Tag unseres großen Angriffs. Das Bild bin ich nie mehr losgeworden. [...]