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Militärgeschichte => Waffen-SS, Allgemeine SS und Polizei => Thema gestartet von: hec801 am 21.09.06 (21:02)
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Hallo,
benoetige mal Eure Hilfe: Der Grossvater meiner Freundin hat von Massenerschiessungen südlich Minsk erzählt, welcher er beobachtet hat. Aus der Erinnerung heraus, meinte er was von mehreren Tausend Menschen, welche von SS- und Polizei ermordet worden sind.
Muesste 1941 gewesen sein!
Hat jemand was auf die Schnelle?
Gruss und Danke
Hannes
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also da würd edie Einsatzgruppe B in Frage kommen.
Am 04.07. erreichte das Sonderkommando 7b, zusammen mit der 4. Armee Minsk.
3. Julidekade 1941 Einsatzkomamndo 8 für 6 Wochen in Minsk.
Nach Beginn "Taifun" verblieb das EK 8 im rückwärtigen Raum. Im Oktober/November grössere Aktionen im Raum Mogilew, Bobrusik, Orscha. Ein nachkommando der EG B unternahm Aktionen in Minsk bis in den Oktober. Siehe dazu Ereignismeldung 17 ff.
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Wie muss ich mir das genau vorstellen!? Eine Fronttruppe hätte da dann ja eigentlich nicht mehr in der Nähe sein dürfen, oder?
Ich meine, die Front war ja sicher schon erheblich weiter, also die angefangen haben mit dem Scheiss...
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also laut meinen Aufzeichnungen sind die mit der 4. Armee zusammen am 04.07. in Minsk einmarschiert. Die Einsatzgruppe hatte dann unter Nebe Sitz in Minsk. Teile der Sonderkomamndos verlegten dann immer weiter nach Osten vor, zusammen mit der Truppe.
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Er erzählte halt was von Erschiessungen die ganze Nacht hindurch, teilweise wohl mit MG! 18 Uhr Beginn, 7 Uhr frueh morgens Ende. Gibt's da ne Moeglichkeit, Genaueres von den Aktionen bei Minsk zu erfahren und vor allem das Datum. Genaue Einheit von ihm kenne ich noch nicht... Da koennte ich dann gegenprüfen!
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frag mal in der Bibliothek für Zeitgeschichte in Stuttgart an.. die haben die Ereignismeldungen der EG`s
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Ja, gut und die kann ich mir dann irgendwann nach 2010 anschauen... :o
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wieso?.. hab da mal angefragt.. die kopieren einem das dann.. kostet aber
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Eine Fronttruppe hätte da dann ja eigentlich nicht mehr in der Nähe sein dürfen, oder?
Ich meine, die Front war ja sicher schon erheblich weiter, also die angefangen haben mit dem Scheiss...
Naja aber er kann ja im Troß unterwegs gewesen sein oder war auf dem Weg nach vorne etc.
Das sollte zwar nicht so publik werden, aber man konnte es ja eben bei solch einem Umfang nicht vor den eigenen Soldaten geheimhalten.
Nicht alle sahen das, aber einige bekamen das schon mit.
Hat er die Erschiessungen nur gehört oder auch gesehen???
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18 Uhr Beginn, 7 Uhr frueh morgens Ende
Oh Gott was soll das gewesen sein!
Ist das sicher nach all den Jahren?
Gruss
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18 Uhr Beginn, 7 Uhr frueh morgens Ende
Oh Gott was soll das gewesen sein!
Ist das sicher nach all den Jahren?
Gruss
Was meinst du damit? Die Zeit oder das Ereigniss? Solche Massenerschiessungen waren doch keine Ausnahmeerscheinungen. Sieh doch den Beitrag von Niwre zu Babi Jar.
http://www.deathcamps.org/occupation/babi%20yar_de.html
An solchen Vorgängen entzündet sich ja meistens auch die Frage nach der "sauberen Wehrmacht"!
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Jetzt ist mir doch noch was ein- bzw aufgefallen: Die Uhrzeit!
Eigentlich ist es doch recht ungewöhnlich, dass eine solche Aktion in der Nacht durchgeführt wird. MIR jedenfalls ist derartiges nicht bekannt. Schliesslich muss das Exekutionsfeld beleuchtet werden und auch das Bewachen der noch nicht Erschossenen dürfte sich schwieriger gestalten als am Tage und da solche Gebiete meist grossräumig abgesperrt waren, brauchte man die Dunkelheit auch nicht zur Tarnung.
Eher ist es doch so, das Geräusche Nachts weiter getragen werden als am Tage, Schüsse und Schreie zB.
Wenn auch nicht ausgeschlossen, so würde ich doch sagen: ungewöhnlich.
Ausserdem erstreckt sich der Zeitrum grösserer Erschiessungen wohl von 1942 bis 1943.
"Am 28. November 1941 verließ ein Deportationstransport mit 1.000 jüdischen Männern, Frauen und Kindern den Wiener Aspangbahnhof. Das Ziel dieses Transports war die weißrussische Hauptstadt Minsk, seit dem Einmarsch der deutschen Truppen Teil des "Reichskommissariats Ostland". Minsk beherbergte vor Kriegsausbruch eine starke jüdische Gemeinde von ca. 70.000 Personen, für die bereits im Juni 1941 ein ca. zwei Quadratkilometer großes Stadtviertel als Ghetto eingerichtet wurde.
Die Kontrolle über das Ghetto übte die Dienststelle des Kommandeurs der Sicherheitspolizei und des SD in Minsk, eine Einheit der Einsatzgruppe B, der zusätzlich eine Kompanie lettischer "Hilfswilliger" zur Verfügung stand, aus. Diese Truppe war für die laufenden Misshandlungen und Tötungsaktionen im Ghetto und in den Arbeitslagern verantwortlich.
Bereits im Herbst 1941 begannen Massenerschießungen, von denen am Anfang in erster Linie nicht arbeitsfähige Kranke, Alte und Kinder betroffen waren. So wurden am 7. und 20. November 1941 17.000 Juden aus dem Ghetto geholt und in Tuchinka erschossen. Durch diese Mordaktionen sowie Krankheiten und Hunger reduzierte sich die Bevölkerung des Ghettos bis Anfang Jänner 1942 auf ca. 25.000 Personen."
http://www.doew.at/projekte/holocaust/shoah/minsk.html
"Ähnlich der Verfahrensweise in den Lagern der Aktion Reinhard empfingen SS-Männer die Deportierten auf dem Güterbahnhof Minsk. Man sagte den Juden, dass sie auf Wohnungen in und um Minsk verteilt würden. Allerdings müssten sie ihre Koffer zurück lassen, die mit Lastwagen transportiert würden. Die Juden mussten auch ihre Ausweise, ihr Geld und andere Wertsachen abgeben, für die sie Quittungen erhielten. Die Opfer waren sich in keiner Weise bewusst über ihr wahres Schicksal. 20-80 Spezialisten wurden jeweils selektiert und nach dem Ghetto Minsk oder Maly Trostinec geschickt. Zwischen 1942 und 1943 brachte man alle anderen auf Lastwagen direkt nach der Tötungsstätte im Wald von Blagowshtchina. Bevor die SS die Menschen hier tötete, mussten sie sich entkleiden und ihre letzten Wertgegenstände aushändigen. Danach mussten sie in Unterwäsche nach den 60 m langen und 3 m tiefen Gruben gehen. Bis zu 100 Sipo- und SD-Männer warteten hier und erschossen die Menschen mit Genickschüssen. "
http://www.deathcamps.org/occupation/maly%20trostinec_de.html
http://www.geschichteinchronologie.ch/judentum-aktenlage/hol/BSSR/Minsk/Gartenschl06_juden.htm
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Ausserdem erstreckt sich der Zeitrum grösserer Erschiessungen wohl von 1942 bis 1943.
Das stimmt so nicht: Kiew, Dnjepropetrowsk, Wilna, Odessa, Riga, Rowno, Simferopol...
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Sollte sowieso 41 bis 43 heissen und bezog sich eigentlich auf die Vermutung, es sei 41 gewesen. Ohne genaues Datum könnte es auch noch später und ohne genauere Ortsangabe auch noch anderswo gewesen sein. Mit "südlich von Minsk" denke ich aber, wird Odessa und so wohl eher nicht gemeint sein und Riga liegt wohl etwas weiter nördlich ;)!
Mein Hinweis auf die Massenerschiessungen von 41 bis 43 bezog sich also auf die in, um und südlich von Minsk, nicht auf Massenerschiessungen allgemein und anderswo.
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Nach meiner Erinnerung meinte er was von rund 7 km südlich! Fragen koennen wir ihn leider nicht mehr!
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18 Uhr Beginn, 7 Uhr frueh morgens Ende
Oh Gott was soll das gewesen sein!
Ist das sicher nach all den Jahren?
Gruss
Ist wohl wahrscheinlicher das es von früh morgens um 7 Uhr bis abends um 18 Uhr ging, als es dunkel wurde.
Wäre ja nicht schlimm oder außergewöhnlich wenn man in mehr als 60 Jahren was durcheinander wirft.
Hat keiner mal ne Karte vom Gebiet um Minsk für den Zeitraum....7km südlich sollte es ja auf ein bestimmtes Gebiet einengen. ;)