Forum für deutsche Militärgeschichte
Militärgeschichte => Heer => Thema gestartet von: hec801 am 08.05.06 (12:33)
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Moin,
hat jemand von Euch eine Ahnung, welche Infanterieeinheiten 1935 in Frankfurt (Oder) lagen. War das nur das IR 8?
Hat jemand weiterhin eine Ahnung, wo - sprich in welchen Kasernen - das IR 8 lag?
Gruss und Danke
Hannes
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Hallo Hannes,
mir ist als Infanterieeinheit in Frankfurt (Oder) zu der Zeit nur das Infanterie-Regiment 8 bekannt! Betrefflich der Kaserne/n des Infanterie-Regiment 8 lässt sich Herr Dieckhoff ja leider nicht aus! :-\
Gruß
Tobias
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Betrefflich der Kaserne/n des Infanterie-Regiment 8 lässt sich Herr Dieckhoff ja leider nicht aus! :-\
Eben deshalb! Kommt Zeit, kommt Rat! Habe am Freitag die Personalakte meines Grossvaters aus Russland erhalten, da steht halt, dass er 1935 nach Frankfurt (Oder) zur Infanterie kam. IR 8 muss es eigentlich gewesen sein, aber die Kaserne wüsst ich nun auch noch gerne! ;D Kenne mich ja aus in Ffo... 8)
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Wie viele Kasernen gab es denn 1935 im Stadtgebiet von Frankfurt O. ?
Gruß
Tobias
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Schätze so 5! Weiss auch wo - zumindest ein Teil - des IR 8 gelegen hat, die Kaserne wird im Sprachgebrauch nämlich "Achterkaserne" genannt... ;D Nur weiss ich eben nicht, ob da das ganze Regiment lag oder ob es mit den Btl.en über die Stadt verteilt war...
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Das heutige Polizeipräsidium in der Nuhnenstr. war früher die Hornkaserne. Schau mal hier
https://www.polizei.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=213384&location=Museum&_cookie=set
Das Museum ist sehr gut. Habe mir die Ausstellung zu den Heimkehrern mal angeschaut.
Gruß
Thomas
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Gut,
das ist die hinten am REAL, ne!? Muss ich dann mal hin...
Gruss und vielen Dank
Hannes
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Hallo Hannes,
genau, wenn Du vom Westkreuz aus kommst noch vorm Real.
Frage aber erstmal bei der Pressestelle des Presidiums an, da die Ausstellung auf dem Gelände des Presidiums ist.
Gruß Thomas
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Super danke!
Hast noch ne E-Mail...
Gruss
Hannes
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Das LdW hat noch das zum IR 8 ausgespuckt:
Aufgestellt am 1. Januar 1921 als 8. (Preußisches) Infanterie-Regiment in Frankfurt, das III. Bataillon lag in Lübben. Am 1. Oktober 1934 wurde das Regiment in Infanterie-Regiment Frankfurt und am 15. Oktober 1935 in Infanterie-Regiment 8 umbenannt. Das Regiment unterstand der 3. Infanterie-Division. Anfang August 1939 bezog das Regiment die Ausgangsstellungen für den Polenfeldzug bei Flatow südlich von Schneidemühl. Am 1. September 1939 stieß das Regiment bei Vandsburg über die polnische Grenze vor. Am 2. September gelang der Durchbruch durch die Seeenge westlich der Brake bei Buschkow und die Einnahme von Crone. Am 4. September wurde die Weichsel bei Grabowko und Topolno überschritten, am 5. September wurde Ostpreußen erreicht. Nördlich der Weichsel marschierte das Regiment im Anschluß über Culmsee nach Südosten. Das Regiment nahm an der Schlacht an der Bzura teil, am 13. September wurde vom Regiment die Weichsel bei Plock überschritten. Nach Bildung eines Brückenkopfes wurde am 16. September die Bzura erreicht. Am 20. September verlegte das Regiment nach Bromberg. Hier wurde es auf die Eisenbahn verladen. Das Regiment verlegte mit der 3. Infanterie-Division nach Westen in den Raum Leidenborn - Dasburg in der Eifel.
Am 1. Februar 1940 wurde der Stab mit dem 2. Bataillon und der 5. Kompanie an das Infanterie-Regiment 29 abgegeben und ersetzt. Am 10. Mai 1940 stieß das Regiment durch Luxemburg und Belgien nach Westen vor und erreichte am 13. Mai Nozonville. Am 14. Mai gelang dem Regiment die Einnahme des Ost-Teiles der Stadt und so der Durchstoß zur Maas. Am 15. Mai begann das Regiment mit dem Angriff über die Maas. Der erste Angriff am Morgen wurde abgeschlagen, erst beim Angriff am Nachmittag konnte am Westufer ein Brückenkopf gebildet werden. Im Rücken des Regiments wurde von den Pionieren der 3. Infanterie-Division eine Kriegsbrücke gebaut, über die die 8. Panzerdivision die Maas überschritt und nach Westen vordrang. Das Regiment folgte der Panzerdivision und drehte bei Lambercy nach Süden an die Aisne ab. Hier übernahm das Regiment im Rahmen der 3. Infanterie-Division den Flankenschutz der vorstoßenden motorisierten Verbände bei Evergincourt - Asfeld - Germaincourt. Am 9. Juni griff das Regiment mit starker Artillerie-Unterstützung durch den Arko 107 über die Aisne und die Aisne-Insel auf den Canal des Ardennes. Bis zum Mittag konnte das I. Bataillon die Insel durchstoßen und sogar den Canal des Ardennes überqueren. Bis zum 10. Juni konnte der Brückenkopf erweitert werden, die Aisne-Insel konnte genommen werden. Das Regiment stieß nun nach Süden vor und nahm Epoye und St. Masmes. Hier wurde zur Verfolgung des Gegners übergegangen. Über St. Dizir, Joinville und Villecourte legte die Division in 11 Tagen 350 km zurück. Am 29. Juni wurde die Demarkationslinie erreicht und bei Le Creuzot ein Sicherungsabschnitt bezogen.
Zusammen mit der Division wurde das Regiment ab dem 27. Oktober 1940 motorisiert, die bespannten Teile wurden an die Infanterie-Regimenter 415 und 418 abgegeben. Die Fahrzeuge waren meist französischer Bauart und haben sich in Rußland wenig bewährt. Im Frühjahr 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division in den Raum 35 km östlich von Tilsit. Am 21. Juni 1941 stieß das Regiment in Richtung Dünaburg vor. In der Stadt bildete das Regiment einen Brückenkopf über die Düna und stieß im Anschluß in Richtung Opotschka vor. Das Regiment nahm Ludza und wurde im Anschluß zur Sicherung von Ostrow eingesetzt. Nachdem das Regiment durch Einheiten der 16. Armee abgelöst worden war, schloß es sich dem Vorstoß auf die Luga teil. Dabei wurde es bei Jugostzy eingeschlossen und erst nach 24 Stunden befreit. Nach schweren Kämpfen am Ilmensee verlegte das Regiment nach Süden, um einen russischen Einbruch zwischen den Heeresgruppen Nord und Mitte zu stoppen. Aus dem Raum Slawitsno griff das Regiment nach Osten bis zur Pola-Brücke westlich von Demjsnak vor. Hier konnten die durchgebrochenen russischen Truppen abgeschnitten werden. Am 9. September 1941 verlegte die 3. Infanterie-Division in den Mittelabschnitt der Ostfront, um am Angriff auf Moskau teilzunehmen. Nach dem Vormarsch über Roßlawl griff das Regiment den Straßenknotenpunkt Medyn an und rückte auf Iklinskoje vor. Hier stieß das Regiment auf die äußere Schutzstellung Moskaus. Bei Ischtscheino konnte das Regiment die Schutzstellung durchstoßen und am 19. September die Stadt Borousk nehmen. Am 20. Oktober trat die Schlammperiode auf. Trotzdem konnten über die Nara Brückenkopfe gebildet werden. Hier endete die Kraft des deutschen Vormarsches, das Regiment mußte sich hinter den Fluß zurückziehen und zur Verteidigung einrichten. Am 7. November wurde das Regiment wurde das Regiment zusammen mit der 3. Infanterie-Division zur Verteidigung des Westteiles von Nara Fominsk eingesetzt. Am 1. Dezember 1941 begann der Angriff des Regiments auf den Ostteil der Stadt. Der Angriff mißlang und das Regiment ging wieder auf die Ausgangsstellung zurück. Ab dem 12. Dezember verlegte die 3. Infanterie-Division nach Norden zur Verteidigung der Narwa. Bei den Verteidigungskämpfen hatte das Regiment schwerste Verluste. Ab dem 18. Januar mußte das Regiment schrittweise nach Westen zurückgehen. Dabei wurde das Regiment bei Gshatsk der 35. Infanterie-Division unterstellt. Im April 1942 kehrte das mitgenommene Regiment wieder zur Division zurück, die sich im Raum zwischen Orscha und Mogilew sammelte. Schon im Mai mußte die Auffrischung abgebrochen werden und nach Süden verlegt werden. Nördlich von Kursk stellte sich das Regiment zum Angriff auf Woronesch bereit. Am 28. Juni begann der Angriff mit dem Übergang über den Tim auf N. Alexejewskoje. Bis zum Mittag konnte der Ort genommen werden und nach Süden eingedreht werden. Bis zum Abend wurde die Bahn Kursk-Woronesch erreicht. Hier zwang starker Regen zu einem dreitägigen Stop, bis am 2. Juli der Vormarsch entlang der Bahn wieder aufgenommen werden konnte. Am 9. Juli begann der eigentliche Angriff auf Woronesch, die bis zum Abend erobert werden konnte. Im Anschluß wurde zwischen Woronesch und Don eine Verteidigungsstellung aufgebaut, gegen die ab dem 12. Juli schwere russische Angriffe brandeten. Am 13. Juli wurde die Division aus der Front genommen und in den Raum Millerowo verlegt. Wegen Treibstoffmangels mußte ein Großteil der Fahrzeuge zurückgelassen werden. Am 23. Juli begann der Angriff des Regiments auf Kalatsch aus dem Raum Bokowskaja. Nach der Einnahme der Brücke von Kalatsch verteidigte das Regiment diesen russischen Rückzugsweg. Nach schweren Kämpfen zur Vernichtung des eingeschlossenen Gegners griff das Regiment den russischen Brückenkopf bei Chlebnij an und säuberte ihn. Am 23. August begann der Angriff auf Stalingrad. Das Regiment nahm den Ort Kusmitschi und erreichte den Tartarenwall. Hier baute das Regiment einen Verteidigungsriegel auf, gegen den ab dem 25. August russische Angriffe liefen. Das Regiment blieb den ganzen Herbst über in den Verteidigungsstellungen und hielt diese gegen die russischen Angriffe. Am 15. Oktober 1942 erfolgte die Umbenennung in Grenadier-Regiment 8 (mot.).
Die Ersatzgestellung für das Regiment wurde vom Infanterie-Ersatz-Bataillon 8 wahrgenommen.
Regimentskommandeure:
Oberst Ernst Freiherr von Forstner Aufstellung - 31. Mai 1922
Oberst Friedrich Freiherr von Esebeck 6. Juni 1922 - 31. Januar 1925
Oberst Otto Steffen 1. Februar 1925 - 31. Januar 1926
Oberst Max von Schenckendorff 1. Februar 1926 - 31. Dezember 1928
Oberst Hans Petri 1. Januar 1929 - 30. September 1931
Oberst Erwin von Witzleben 1. Oktober 1931 - 30. September 1933
Oberst Hugo Sperrle 1. Oktober 1933 - 28. Februar 1934
Oberst Walther Graf von Brockdorff-Ahlefeldt 1. März 1934 - 31. Januar 1938
Oberst Heinrich Wosch 4. Februar 1938 - 31. Mai 1941
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Is scho klar Ronny, danke...
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och, da ist die Divisionsgeschichte dann doch ein bisschen ausführlicher! 8) ;D ;)
Gruß
Tobias
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Is scho klar Ronny, danke...
Wenns stört dann haut es einfach wieder raus....
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Lass mal, passt schon, nur das LdW ist so mit ganz vorn, wenn ich ne Einheit suche! Mächte jetzt nicht sagen: ganz vorn - weil dann wieder jemand hier was schreibt, der sich JHW abkürzt! :-* an JHW ;D an alle anderen
;D ;D ;D
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@alle
wie ist so eine Divisionsgeschichte eigentlich aufgebaut, ich habe noch nie eine gelesen.
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Hallo,
na dann wird es aber Zeit! ;D
Divisionsgeschichten, sofern denn Interesse bei dir besteht, gibt es als Nachdrucke im Dörfler Verlag für wenig Geld (ab 12 Euro aufwärts)! So auf die Schnelle falen mir ein:
5. ID/JD
4. ID/14. PD
98. ID
Gibt aber noch etliche mehr, diese habe ich selber!
Divisionsgeschichten beschränken sich bei ihrer Beschreibung natürlich auf die Ereignisse, die ihre Division betreffen! Nur wenn unbedingt nötig holen sie kurz, weiter aus. Die Nachbardivisionen werden des öfteren erwähnt, da sich dort oft Ereignisse abspielten, die die Division ebenfalls betrafen.
Je nach dem wie viel Material über eine Division existiert sind die Divisionsgeschichten unterschiedlich ausführlich. Dabei wird die Geschichte der Division meist Tageweise wiedergegeben, es kommt aber auch des öfteren vor, das Tage übersprungen werden.
Eingeteilt ist das Buch meist in Jahren, als "große Kapitel", Beispiel das Buch über die 3. ID/PGD:
Polen 1939
Frankreich 1940
Feldzug gegen Russland 1941/42
Feldzug gegen Russland 1942/43
Feldzug in Italien 43/44
An der Westfront 44/45
Diese großen Kapitel sind dann wieder in kleine Kapitel, meist eigene oder feindliche offensivabschnitte, eingeteilt.
Als Anhang gibt es dann immer schöne Stellenbesetzungen und die Träger hoher Tapferkeitsauszeichnungen der Division! :)
Gruß
Tobias
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Noch etwas interessantes in Sachen Geschichte der Divisionsgeschichten und auch eine Bewertung derer sowie Kategorisierung. Sorry, gegen der Form, liess sich nicht anders machen...
Die Divisions-Geschichten aus dem 2. Weltkriege
Von Oberarchivrat Dr. Erich Murawski
Wehrkunde 1956
Das bisher vorliegende deutsche militärische Schrift¬tum über den 2. Weltkrieg 1939-1945 zeigt in vieler Hinsicht ein grundsätzlich anderes Gesicht als das über den 1. Weltkrieg 1914-1918. Das gilt nicht nur für In¬halt, Umfang und Anzahl der vorliegenden Schriften, sondern vor allem auch für den völligen Mangel an amt¬lichen Veröffentlichungen. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, wenn man bedenkt, dass durch den Zusam¬menbruch von 1945
1. alle noch bestehenden Einheiten, Kommandostellen und militärischen Behörden mit einem Schlage auf¬gelöst wurden,
2. alle bei diesen Stellen befindlichen wichtigen Ak¬ten und sonstigen Unterlagen zu vernichten waren,
3. sogar das schriftliche Überlieferungsgut histori¬scher Art in den verschiedenen Archiven der Wehr¬macht teils durch Feindeinwirkung, teils befehls¬gemäß vernichtet wurde oder bei den Verlagerun¬gen verloren ging,
4. alles danach noch vorhandene Schriftgut (Akten und historische Überlieferungen) von den Alliier¬ten beschlagnahmt, ins Ausland verschleppt und bis auf geringe Ausnahmen bis heute noch nicht zurückgegeben wurde,
5. sogar das in Privathand befindliche persönliche Schrift- und Erinnerungsgut entweder von den Be¬satzungsbehörden oder auch von deutscher Seite beschlagnahmt oder von ängstlichen Familienange¬hörigen aus Gründen der persönlichen Gefährdung und Diffamierung freiwillig vernichtet wurde. Spä¬ter hat man dann noch wichtiges Quellenmaterial aus wirtschaftlicher Not an devisenkräftige Auslän¬der verkauft.
So ist also nüchtern festzustellen, dass die Quellenlage für die deutsche militärische Geschichtsschreibung über den 2. Weltkrieg 1939-1945 denkbar unglücklich ist. Da¬zu kommt, dass es nach 1945 bis 1957 auch keine amtliche Stelle für militärgeschichtliche Forschung in Deutschland gab, ja dass es bis 1955 sogar in einer amt¬lichen Archivstelle für die Sammlung der noch greif¬baren Materialien mangelte, wie sie jetzt im Militär¬archiv beim Bundesarchiv in Koblenz besteht1). Soweit die deutsche Historische Wissenschaft in dieser Zeit mi¬litärgeschichtliche Themen aus dem 2. Weltkriege be¬handelte, geschah es unter dem Gesichtswinkel der Er¬forschung der Zeitgeschichte oder aus dem persönlichen Interesse einiger weniger, meist jüngerer Historiker her¬aus. Selbst eine so wichtige und notwendige Neben¬quelle wie die nach dem 1. Weltkriege blühende Me¬moiren-Literatur ist bis auf wenige Ausnahmen ver¬siegt durch den auf die verschiedensten Ursachen zu¬rückzuführenden Ausfall der an oberster Stelle Füh¬renden2).
Konnte also von amtlicher Kriegsgeschichts¬schreibung über den 2. Weltkrieg nach 1945 bis heute keine Rede sein, so mussten notgedrungen auch die pri¬vaten Bemühungen spärlich und unbefriedigend blei¬ben, da sie alle an der oben erwähnten katastrophalen Quellenlage kranken und da sich sehr schnell zeigte, wie unzulänglich reine Gedächtnisleistungen sein mussten. Schon an dieser Stelle muss allerdings darauf hin¬gewiesen werden, dass erstaunlich viele bemerkenswerte Unterlagen über den 2. Weltkrieg der Vernichtung oder Verfolgung entgangen und durch Privathand gerettet und bewahrt wurden. Es handelt sich dabei naturgemäß stets nur um Bruchstücke, die jedoch außer priva¬ten Aufzeichnungen auch amtliches Originalmaterial umfassen, dabei sogar Verschluss- Sachen geheim¬ster Art.
Ein Überblick über das seit 1945 erschienene Schrift¬tum zum 2. Weltkrieg lässt erkennen, dass über die deutsche Kriegführung geschrieben wurde
1. von ehemaligen Gegnern, meist sogar auf Grund „entfremdeter" deutscher Akten,
2. sensationell aufgebauschte und mit einem Mindestbedarf an Wahrheit, dafür aber mit umso mehr Fantasie fabrizierte Schriften für den Tagesbedarf,
3. Erinnerungs- und Rechtfertigungsberichte einiger weniger hoher deutscher Offiziere,
4. vereinzelte Versuche zu allgemeinen Überblicken oder zur Darstellung einzelner Feldzugs- oder Kampfabschnitte und schließlich
5. aus der privaten, erlebnis- und truppennahen Be¬mühung um die Festlegung einzelner Truppenge¬schichten.
Mit diesen Truppengeschichten wollen wir uns hier näher befassen, allerdings unter zwei grund¬sätzlichen Einschränkungen:
a) es werden nur betrachtet und gewertet die bisher gedruckt vorliegenden Divisionsge¬schichten und
b) auch diese nur, soweit sie aus der Zeit nach1945 vorliegen, unter Ausschaltung aller während des Krieges herausgekommenen Schriften, die im allgemeinen in diesem Zusammenhange als1 unbefriedigend angesehen werden müssen, weil sie alle an den abwehrtechnischen Behinderungen oder an den propagandistischen Tendenzen dieser Zeit kranken.
Auch auf diesem Sondergebiet der Truppenge¬schichten fällt sofort ein sehr wesentlicher Unter¬schied gegenüber den nach dem 1. Weltkriege heraus¬gebrachten Truppengeschichten auf. Nach 1919 erschie¬nen sehr bald und in immer dichterer Folge rund 1000 Regimentsgeschichten über den Einsatz fast aller deutschen Regimenter im Kriege, wohl gegründet auf ein umfassendes Material amtlicher und pri¬vater Art3). Nach 1945 oder, genauer gesagt, nach 1950 werden stattdessen mit ganz wenigen Ausnah¬men4) fast nur Divisionsgeschichten heraus¬gebracht,
a) weil naturgemäß die spärlichen Quellen zu Re¬giments geschienten nicht ausreichend genug, andererseits aber auch nicht genügend Träger für den wirtschaftlichen Absatz vorhanden gewesen wären,
b) aber auch weil sich zeigte, dass der als Vorausset¬zung wichtige kameradschaftliche Zusammenschluss im Rahmen einer Division sehr viel schneller herbeizuführen war.
So sind denn auch die meist unter den alten takti¬schen Zeichen begründeten Traditionsverbände vieler Divisionen automatisch zum Träger der Bemühungen um die Erstellung dieser Truppengeschichten geworden.
Soweit bisher festzustellen war, hat es im 2. Welt¬kriege insgesamt 524 mobile Divisionen des Heeres gegeben5). Eine Pressemeldung von Anfang 1957 führt insgesamt 758 Traditionsverbände des ehemaligen Hee¬res auf. Im Hinblick auf diese Zahlen erweist sich die bisher ermittelte Anzahl von 34 gedruckt vorliegenden Divisionsgeschichten auf den ersten Blick als ein recht mageres Ergebnis. Das ist aber nicht verwunderlich, wenn man die erheblichen Schwierigkeiten für die Er¬stellung berücksichtigt, die sich ergeben
a) durch den völligen Ausfall jeder amtlichen Unterstützung,
b) bei der Ermittlung geeigneter Bearbeiter,
c] bei der Herstellung eines brauchbaren Manu¬skriptes und
d] beim Absatz dieser Truppengeschichten. Diese Schwierigkeiten beginnen bereits bei den aller¬ersten Planungen und stellen sich nach den Äußerungen der verschiedensten Bearbeiter wie folgt dar:
1. Der Mangel an amtlichen Unterlagen (Kriegs¬tagebücher, Befehle, Gefechtsberichte, Lagekarten u. dgl.] ist nur in geringem Maße auszugleichen, obwohl die Praxis gezeigt hat, dass sich ungeahnt viele amtliche Do¬kumente teils im Original teils in Abschriften in Privat¬hand befinden. Die meisten Kameraden wollen sich von diesen liebgewordenen Erinnerungsstücken nicht tren¬nen und geben sie selbst leihweise nur höchst ungern aus der Hand. Die Wehrmachtberichte geben das große Geschehen wieder und erwähnen nur hin und wieder eine Einheit als besondere Auszeichnung. Von dem Vor¬handensein besonderer Atlanten mit den täglichen Lage¬karten der Operationsabteilung des Generalstabes des Heeres über bestimmte Feldzugsabschnitte wussten die Bearbeiter nichts. Amtliche Unterlagen über Stellenbe¬setzung und Auszeichnungen stehen erst seit 1956 zur Verfügung. Das Militärarchiv beim Bundesarchiv in Koblenz gibt gerne Auskünfte und Hinweise. Jedenfalls waren die Bearbeiter bisher fast ganz allein auf pri¬vate Unterlagen angewiesen.
2. Um an geeignete private Unterlagen überhaupt erst einmal heranzukommen, bedarf es einer mühseli¬gen Vorarbeit durch Ermittlung der Anschriften von sol¬chen Divisionsangehörigen, bei denen man Material ver¬muten kann. Manche Bearbeiter klagen ausdrücklich über Mangel an Interesse infolge Überalterung der älte¬ren Kommandeure. Zudem haben die Ausfälle durch Tod schon manche Quelle endgültig verschüttet. Noch lebende Kameraden antworten auf die Anfragen viel¬fach erst nach mehrfacher Mahnung. Die unteren Dienst¬grade arbeiten - wahrscheinlich wegen ihres meist jün¬geren Lebensalters - am aktivsten mit. Als beste Wis¬sensträger für Organisation, Stellenbesetzung und hö¬here Auszeichnungen haben sich die einstigen Adjutan¬ten, Hauptfeldwebel und Schreiber erwiesen.
3. Für die aus dem Osten Deutschlands beheimateten Divisionen häufen sich die Schwierigkeiten durch den politischen Verlust der alten Heimat und durch den Aus¬fall der dortigen Behörden sowie durch die Zerstreuung der ehemaligen Divisionsangehörigen über die SBZ und über das ganze Bundesgebiet.
4. Die Bearbeiter stehen heute meist selbst in Be¬rufen, die sie sehr stark in Anspruch nehmen. Diese Tatsache und die Notwendigkeit eines ausgedehnten zeit¬raubenden Schriftwechsels lassen die Manuskripte nur langsam wachsen und reifen. Die zweckmäßige Nach¬kontrolle durch noch lebende ehemalige Führer verzö¬gert die Fertigstellung noch mehr. Man hat mancherorts z. B. sogar bewusst die Rückkehr der letzten Russland¬heimkehrer abgewartet, um auch ihre Kenntnisse noch auszuwerten.
5. Die ermittelten Unterlagen sind zwangsläufig un¬gleichwertig. Manches mühsam zusammengebrachte Ma¬terial erweist sich dann noch als unbrauchbar. Das gilt z. B. für die damaligen Tagesbefehle der Einheiten, die aus besonderem Anlass ergingen, aber kaum etwas über die Lage aussagen, dagegen mehr oder weniger bewusst eine NS-Diktion aufweisen. Schließlich ergibt sich noch, dass die wenigen ermittelten Quellen für bestimmte Zeitabschnitte besser oder schlechter sind und zudem reichlicher oder geringer sprudeln. Am schlimmsten ist es meist bestellt um Nachrichten aus den letzten Wo¬chen des Krieges.
6. Ist das Manuskript nach unendlichen Mühen schließlich doch glücklich fertiggestellt, so beginnt die Suche nach einem Verleger. Da solche Truppengeschich¬ten nie ein Verlags-„Geschäft"6) sein können, müssen die Traditionsverbände oder die Bearbeiter vielfach notwendigerweise zur Selbsthilfe im Selbstverlag grei¬fen, was weitere persönliche Belastungen mit sich bringt.
Berücksichtigt man alle diese Erschwerungen, so er¬scheint das bisherige Ergebnis mit insgesamt 34 ge¬druckten Divisionsgeschichten nicht mehr ganz so ent¬mutigend, vielmehr als ein erfreulicher Auftakt für wei¬terhin zu erwartende Arbeiten.
Eine Zusammenstellung nach Erscheinungsjahren zeigt folgendes interessante Bild:
Ersch. 1945-Jahr 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956
Anzahl - 2 6 4 4 8 10
Daraus ist abzulesen, dass die erst 1951 zaghaft be¬ginnende Herausgabe bereits im Jahre 1952 einen schnellen Aufschwung nimmt, um nach einem gewissen Rück¬gang in den Jahren 1953 und 1954 genau 10 Jahre nach Kriegsende in den Jahren 1955 und 1956 den bisherigen Höhepunkt zu erreichen. Einige der zuerst erschienenen Arbeiten sind bereits vergriffen, jedoch in verschiede¬nen öffentlichen Büchereien (z. B. Bibliothek für Zeitge¬schichte [Weltkriegsbücherei] in Stuttgart) entleihbar.
Das Bild der gedruckt vorliegenden Divisionsgeschich¬ten ist nach Inhalt und Ausstattung erfreulich mannig¬faltig. Man kann auch im Laufe der letzten Jahre ge¬genüber den bescheidenen Anfängen einen gewissen Fortschritt erkennen, der sich sowohl auf die Textge¬staltung mit Abdruck von wichtigen Originalunterlagen nebst Karten- und Bildbeilagen wie auch auf die ver¬legerische Ausstattung (gutes Papier, klarer Druck, an¬sprechender Einband) erstreckt. Während es sich in der Mehrzahl um Veröffentlichungen handelt, die als Buch angesprochen werden können, gibt es auch eine Gruppe lediglich broschierter kleinerer Arbeiten. Bruchstücke von Divisionsgeschichten aus bestimmten Zeitabschnitten sind in anderen Büchern enthalten. Der Textumfang schwankt begreiflicherweise sehr und liegt zwischen 18 (88. I.D.) und 471 Textseiten (98. I.D.).
In der nummernmäßigen Reihenfolge geordnet, liegen bisher die folgenden Divisionsgeschichten vor:
Aufstellung der nach 1945 gedruckten Divisionsgeschichten aus dem 2. Weltkrieg
Lfde. Nr. Bezeichnung der Division Titel des Buches Verfasser Verlag Ort u. Erschei-nungsjahr
1 5. I.D. Die Ulmer 5. Division im 2. Weltkrieg (in der Fest¬schrift „Ulm Garnison und Helmut Thumm und Friedrich Sixt Ebner Ulm 1954
Festung")0)
2 11. I.D. Weg und Schicksal der 11. Infanterie-Division*)0)!) Werner Buxa Hans-Henning Podzun Kiel 1952
3 12. I.D. Bewegungskrieg*) Hermann Teske Kurt Vowinckel Heidelberg 1955
4 21. I.D. Weg und Schicksal der 21. Infanterie-Division0)!) Hans-Henning Podzun Remember-Verlag Kiel 1951
5 22. I.D. Die Geschichte der 22. Infan¬terie-Division 1939 - 1945°) Friedrich August von Metzsch Hans-Henning Podzun Kiel 1952
6 24. I.D. Geschichte der 24. Infanterie-Division 1935 - 1945 Hans von Tettau und Kurt Versodc Selbstverlag Stolberg/Rhld. 1956
7 30. I.D. Die Geschichte der 30. Infan¬terie-Division 1939 - 1945 Hans Breithaupt Hans-Henning Podzun Bad Nauheim 1955
8 31. I.D. Infanterie im Ostfeldzug 1941/42*)°) Friedrich Hoßbach Giebel und Oehlschlägel Osterode/Harz 1951
9 32. I.D. Die Geschichte der pommer-schen 32. Infanterie-Division Jürgen Schröder und Joachim Schultz-Nau Hans-Henning Podzun . Bad Nauheim 1956
1935-1945 mann
10 34. I.D. 34. Infanterie-Division. Ein- Heinz Schulz - München 1954
satz- und Gefechtsübersicht
1939 - 1945°)
11 35. I.D. Geschichte der 35. Inf.-Divi-sion im 2. Weltkrieg (in der Festschrift „Karlsruhe als zusammengestellt von Hans Baumann - Karlsruhe 1956
Garnison")0)
12 44. I.D. Reichs-Grenadier-Division „Hoch- und Deutschmeister" Helmuth K. G. Rönnefarth „Feldgrau" Burgdorf /Ha nn. 1956
1938-1945 (in der Zeit¬schrift „Feldgrau", 4. Jahr¬gang, Heft 4 - 6, Juli-Novem¬ber 1956)°)
13 45. I.D. Mein Weg mit der 45. Infan¬terie-Division0) Dr. Rudolf Gschöpf österreichischer Landesverlag Linz/Donau 1955
14 46. I.D. Der Weg der 46. Infanterie-Division") Alexander von Bentheim - Bayreuth 1952
15 56. I.D. Geschichte der 56. Infanterie-Division 1938 - 1945 (als Ma¬nuskript vervielfältigt)0) Arbeitskreis der Division ohne Ortsangabe 1955
Lfde. Nr. Bezeichnung der Division Titel des Buches Verfasser Verlag Ort u. Erschei¬nungsjahr
16 58. I.D. Die Geschichte der 58. Infan- Kurt von Zydowitz Hans-Henning Kiel 1952
terie-Division 1939 - 1945 !) Podzun
17 61. I.D. 61. Infanterie-Division. Dr. Walther Hubatsch Hans-Henning Kiel 1952
Kampf und Opfer ostpreu- Podzun
ßischer Soldaten0)!)
18 78. I.D. Das Buch der 78. Sturm- Ludwig Merker - Tübingen 1955
Division
19 88. I.D. Die 88. Infanterie-Division J. Pfister - Bayreuth 1956
(Festschrift zum Divisions-
treffen 1956)°)
20 90. I.D. Geschichte und Geschichten - - Göttingen 1956
der Insel-Division und Ita-
lien*)0) (verschiedene Ein-
zelbeiträge in der Beilage
„Berge - Flüsse - Inseln"
zum Divisions-Mitteilungs-
blatt „Der Meldereiter",
6 Hefte)
21 98. I.D. Kampf und Ende der Frän- Martin Gareis Selbstverlag Tegernsee 1956
kisch-Sudetendeutschen
98. Infanterie-Division
22 118. I.D. Der Weg der 118. läger- Hubert Lamey Selbstverlag Ausgburg 1954
Division") und andere
23 170. I.D. Die Geschichte der 170. In- Hennecke Kardel Hans-Henning Bad Nauheim
fanterie-Division 1935 - 1945°) Podzun 1953
24 206. I.D. Die Geschichte der 206. In- Ernst Payk Hans-Henning Bad Nauheim
fanterie-Division Podzun 1952
1939-1944°)!)
25 215. I.D. Von den Kämpfen der 215. Walter Schelm und Kameraden- Stuttgart 1955
württembergisch-badischen Dr. Hans Mehrle Hilfswerk u. Tra-
Infanterie-Division ditionsverband
der ehemaligen
215. I.D. e.V.
26 250. I.D. La Division Azül. Donde Asia Emilio Esteban- Editorial AHR Barcelona 1956
Empieza. (Die Blaue Division. Infantes
Wo Asien beginnt)
27 257. I.D. Die Berliner Bären-Division. Albert Benary Hans-Henning Bad Nauheim
Geschichte der 257. Infan- Podzun 1955
terie-Division 1939 - 1945
28 278. I.D. Die 278. Infanterie-Division Harry Hoppe Hans-Henning Bad Nauheim
in Italien 1944-1945 Podzun 1953
29 291. I.D. Die Geschichte der 291. In- Dr. Werner Conze Hans-Henning Bad Nauheim
fanterie-Division 1940 - 1945 Podzun 1953
30 1. G.D. Gebirgsjäger. Die 1. Ge- Hubert Lanz Hans-Henning Bad Nauheim
birgsdivision 1935 - 1945!) Podzun 1954
31 4. G.D. Enzian und Edelweiß. Die Julius Braun Hans-Henning Bad Nauheim
4. Gebirgs-Division Podzun 1955
1940 - 1945
32 5. G.D. Hurra die Garns. Ein Ge- Julius Ringel und Leopold Stocker Graz und Göt-
denkbuch für die Soldaten Fritz Weber tingen 1956
der 5. Gebirgs-Division
33 7. Pz.D. Mein Kriegstagebuch 1939 Werner Brehm Selbstverlag Kassel 1953
bis 1945. Mit der 7. Panzer-
Division 5 Jahre in West
und Ost+)
34 16. Pz.D. Bildband der 16. Panzer- Günter Schmilz Hans-Henning Bad Nauheim
Division 1939 - 1945 Podzun 1956
*) Ein Zusatzband „Bilder zur Geschichte der 11. I.D."
befindet sich in der Vorbereitung
t) Enthält nur Teilabschnitte der Divisionsgeschichte
°) Nur broschiert
!) Vergriffen
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Fortsetzung:
Bemerkenswert ist ein Blick auf die verschiedenen Bearbeiter oder Verfasser dieser Divisions¬geschichten. Sie sind mit ganz geringen Ausnahmen sel¬ber Angehörige, z. T. sogar die Führer der betreffenden Einheit gewesen. Es finden sich darunter aktive Of¬fiziere (Generale, Generalstabsoffiziere, Truppenoffiziere der verschiedensten Dienstgrade], Reserve- Offiziere (darunter Universitätsprofessoren, Pfarrer, Ärzte u. a.) sowie andere ehemalige Divisionsangehörige der ver¬schiedensten Dienstgrade. Zuweilen werden auch zwei oder mehrere Bearbeiter für eine Truppengeschichte ge¬nannt. Die Zahl ihrer meist nicht genannten freiwilligen Mitarbeiter ist nicht festzustellen. Dem einen oder an¬deren eifrigen Bearbeiter hat der Tod bereits mitten in der Arbeit die Feder aus der Hand genommen, so dass ein anderer in die Bresche springen musste.
Die Verfasser erläuterten vielfach in den Vor- oder Nachworten zu ihrer Arbeit ihre eigene Auffassung von der selbstgestellten Aufgabe und ihrer Lösung. Diese Selbstzeugnisse kennzeichnen am besten den Inhalt und die Tendenz der bisher erschienenen Divisionsgeschich¬ten. Sie werden daher hier in besonders bemerkens¬werten Auszügen wiedergegeben, deren jeder eine an¬dere Seite der Darstellung beleuchtet. Über allen Ar¬beiten steht mehr oder weniger betont als Leitge¬danke : „Dieses Buch soll die Erinnerung wach halten an die größte Zerreißprobe, die das Leben bisher in diesem an Katastrophen überreichen Jahrhundert zu ver¬geben hatte." (215. I.D.) Viele Bearbeiter verwahren sich von vornherein gegen den etwaigen Vorwurf des Mili¬tarismus und bekennen: „Dieses Buch hat vielmehr den Zweck, soldatische Werte zu erhalten, die Verbunden¬heit der Männer... zu pflegen, unsere Gefallenen zu ehren und Vermisstenschicksale aufzuklären." (1. G.D.) Für nahezu alle genannten Divisionsgeschichten trifft zu, was im Vorwort der 24. I.D. gesagt wird: „Die Art der Darstellung stellt ein Kompromiss dar. Einerseits sollte das kriegerische Geschehen gewürdigt werden, anderer¬seits aber auch durch Schilderung von Episoden, von näheren Umständen und Einzelheiten das Erinnerungs¬vermögen der Mitkämpfer gestärkt werden. Jeder soll sich und seine Einheit angesprochen fühlen." Aber aus diesem löblichen Bemühen erwächst sogleich eine er¬hebliche Schwierigkeit. „Der aus mannigfachen Gründen beschränkte Umfang hat es nicht ermöglicht, eine ins Einzelne gehende Darstellung aller Kampfhandlungen der Division wiederzugeben. Entsprechend musste von der Nennung von Ortschaften und einzelnen Begeben¬heiten auch da oft Abstand genommen werden, wo die Häufung der Ereignisse eine Zusammenfassung erfor¬derte. Maßgebend war die Herausarbeitung des Charak¬teristischen.
Selbst die hervorragendsten Waffenta¬ten der Divisionsangehörigen zu nennen war unmög¬lich; dies wird verständlich, wenn man bedenkt, dass 17 000 Menschen diese Division bildeten und außerdem Abertausende im Laufe der sechs Kriegsjahre durch sie hindurchgingen." (61. I.D.) Ein anderer Verfasser be¬kennt: „Ohne zu dem Geschehen Stellung zu nehmen, wurde der Versuch unternommen, auch Empfindungen wiederzugeben, die einst im Zuge der Ereignisse das Bewusstsein oder die Gefühle des einzelnen mehr oder weniger in Anspruch nahmen. Eine Subjektivität der Darstellung konnte hierin nicht vermieden werden!" (30. I.D.) Zur Frage des Wertes dieser Arbeiten im Hin¬blick auf die Kriegsgeschichte äußerten sich zwei Be¬arbeiter durchaus gegensätzlich. „Um einer kriegsge¬schichtlichen Forschung nützliche Arbeit zu leisten, wa¬ren jedoch die zu erlangenden Unterlagen zu lückenhaft, für die Mitarbeit nur zu wenige noch verfügbar. Zudem wurde durch Tod die Zahl derjenigen, die den Krieg überlebten, kleiner." (98. I.D.) Dagegen heißt es im Nachwort der 32. I.D. viel selbstbewusster: „Die Ge¬schichte ... ist in langjähriger Arbeit entstanden. Sie hat erst mehr als 10 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges fertig gestellt werden können. .. Die Ge¬schichte der Division baut auf eine Vielzahl von Quel¬len, Literatur und Einzelbeiträgen auf. Leitgedanke für unsere Arbeit war, . . . einen Beitrag für die kriegs¬geschichtliche Forschung zu liefern."
Nach diesen Selbstzeugnissen und bei eingehender Prüfung der vorgelegten Arbeiten schälen sich deutlich zwei Grundtypen heraus:
1. Die gefühlsbetonte Erinnerungsschrift, zu der meist sehr viele einzelne Erlebnisberichte der verschiedensten Einheitenangehörigen herange¬zogen werden, und
2. die von einem oder mehreren Bearbeitern einheit¬lich durchgeformte nüchterne Darstellung der Auf¬stellung, Gliederung und des Einsatzes der Divi¬sion bis zum Abschluss (Verlust, Auflösung, Kapi¬tulation). Also der Versuch zur Gestaltung einer echten Truppengeschichte mit Beigabe alles dessen, was dazu gehört wie Gliederungen, Stellenbesetzungen, Originalbefehlen, Kartenskiz¬zen u. dgl.
Einen Sondertyp stellt lediglich der reine Bild band der 16. Pz.D. dar, dem sich aber bis Ende 1957 auch noch ein Textband anschließen soll.
Als Ergänzungen zu den einzelnen Divisionsgeschich¬ten müssen solche Bücher angesprochen werden, die wichtige Einsätze verschiedener Divisionen besonderer Eigenart behandeln, wie z. B. „Gebirgsjäger an allen Fronten" von Alex B u c h n e r (Verlag A. Sponholtz, Hannover, 1951) und „Waffen-SS im Einsatz" von Paul H a u s s e r (Plesse Verlag K. W. Schulz, Göttingen, 1953)7).
Bemerkenswert ist, dass die bereits friedensmäßig be¬stehenden Divisionen erfreulichen Wert darauf legen, historische Anknüpfungen zu geben und auch den lands¬mannschaftlichen Charakter ihrer Zusammensetzung zu betonen. So enthält z. B. die Geschichte der l. G.D. einen besonderen Abschnitt über „Entstehung und Aufbau der deutschen Gebirgstruppen", die der 32. I.D. einen historischen Teil: „Pommern und seine Soldaten" und die der 45. I.D. eine Übersicht über die „Entwicklung des österreichischen Bundesheeres vor 1938". Neben der 32. (pommerschen) Division unterstreichen auch die 11. (ostpreußische), die 12. (mecklenburgische), die 22. (nie¬dersächsische), die 30. (schleswig-holsteinische), die 45. (oberösterreichische), die 78. (württembergisch-badische), die 98. (fränkisch-sudetendeutsche), die 1. G.D. (Bayern), die 4. G.D. (Schwaben und Alemannen) und manche an¬deren ihre besondere landsmannschaftliche Bindung. Einige Bearbeiter verfolgen auch die Geschicke ihrer Di¬vision nach dem Untergang der ursprünglichen Einheit über verschiedene Wiederaufstellungen mit den damit verbundenen Wandlungen an Gliederung und Ausstat¬tung (z. B. Volksgrenadierdivisionen) weiter.
Eine besondere Stellung nimmt die Geschichte der 250. I.D. ein, da die Division neben ihrer militäri¬schen auch eine politische Aufgabe hatte. Ver¬fasser der bisher nur in spanischer Sprache vor¬liegenden Veröffentlichung ist der einstige Kommandeur der „Blauen Division", der jetzige Chef des spanischen Generalstabes. - Außerdem besteht auch eine von deutscher Seite bearbeitete Geschichte der 250. I.D. von Werner Haupt, die aber bisher nur im Manu¬skript vorliegt8).
Es ist naturgemäß in diesem Rahmen nicht möglich jede dieser verdienstvollen Arbeiten einzeln zu würdi¬gen. Sie sind ja auch fast alle schon in Einzelbespre¬chungen in den verschiedenen militärischen Fachzeit¬schriften ausführlich behandelt worden. Darum wollen wir uns auf einige wenige allgemeine Bemerkungen be¬schränken. Alle Divisionsgeschichten spiegeln die ver¬schiedensten Aufstellungsarten, Gliederungen, Umfor¬mungen9) und Kampfschicksale mobiler deutscher Ein¬heiten im Kriege wieder. Sie enthalten darüber hinaus aber auch höchst interessante Einzelheiten über beson¬dere Einsätze, kritische Betrachtungen und bittere Leh¬ren. Vor allem unterstreichen sie schmucklos die gewal¬tigen körperlichen und seelischen Leistungen der deut¬schen Soldaten, auch noch in hoffnungsloser Lage. Eine kritische Wertung kann allerdings nicht an verschiedenen deutlichen Schönheitsfehlern vorübergehen. So sind z. B. vielfach Mängel und Fehler vorhanden, die leicht hätten behoben werden können, wenn die Bearbeiter sich et¬was mehr umgetan hätten. Man gewinnt überhaupt den Eindruck, dass die meisten Bearbeiter ein jeder auf sei¬nem eigenen Acker gewerkt haben ohne sich rechtzeitig auch einmal beim Nachbar umzusehen, bzw. auch außer¬halb der eigenen Reihen Rat zu suchen. Kaum verständ¬lich erscheint es, dass in einigen Arbeiten nicht einmal die beteiligten Truppenteile lückenlos aufgeführt wer¬den, die doch wohl hätten ermittelt werden können. Auffällig ist die verschiedene Behandlung der Namens¬nennungen! Hier sollte man bei sorgfältiger Prüfung in solchen Erinnerungsschriften einem jeden die Ehre geben, die ihm gebührt. Aus überbetontem Korpsgeist menschlich begreiflich, aber soldatisch wenig würdig wirken Darstellungen, die Leistungen der eigenen Ein¬heit auf Kosten anderer herausstreichen. Über diesen Mängeln wollen wir aber nicht vergessen, einige Mu¬sterbeispiele sachlich gut gegründeter und klar geglieder¬ter Arbeit gebührend hervorzuheben, wie sie in den Ge¬schichten der 32. und 98. I.D. sowie in derjenigen der l 1. G.D. zu finden sind.
Das Bild der Bemühungen um die Divisionsgeschich¬ten aus dem 2. Weltkriege rundet sich erst richtig ab, wenn man außer den bereits gedruckt vorliegenden Ver¬öffentlichungen die noch schwebenden Planungen berücksichtigt, die z. T. wohl noch im Laufe des Jahres 1957 zum Abschluss und zur Vorlage kommen werden. Sie betreffen 43 weitere Divisionsgeschichten, und zwar diejenigen der 1., 6., 15.*), 21., 23., 34., 35., 50., 72., 79., 83., 96.*), 121., 122., 129., 161., 207./287., 211., 216., 219., 225., 250.*) [deutsche Bearbeitung), 252., 263., 272., 290., 292.*), 329., 331., 369./373./392. (kroatische) I.D. sowie die der 25. Pz.Gren, und der 101. Jg.D. und der 1., 3., 4., 6., 8.*), 14., 16., 24., 26.*) Pz.D., der 21. Lw.Feld-Div.*) sowie das Erinnerungswerk „Großdeutsch¬land" mit folgenden Verbänden: Pz.Gren.Div. Branden¬burg, Führer-Begleit-Div., Führer-Gren.Div., Pz.Gren.Div. Kurmark, Ersatz-Brig. G.D., Wachrgt. G.D. Berlin, Führer-Begleit-Btl. und Hauptquartier sowie div. G.D.-Kampf-gruppen10). Aus dieser vermutlich nicht vollständigen Zu¬sammenstellung ist bereits ersichtlich, wie sehr sich die, Traditionsverbände laufend um das Zustandekommen ihrer Divisionsgeschichten bemühen. Dieses Bestreben ist unbedingt förderungswürdig und daher auch zu wünschen, dass sich dieser Kreis im Laufe der nächsten Jahre - angeregt durch die bisher vorgelegten Arbei¬ten - noch erheblich erweitern möge11).
Abschließend und zusammenfassend wollen wir fest¬halten, dass die Divisionsgeschichten aus dem 2. Welt¬kriege schon heute viel mehr bedeuten als reine Er¬innerungsschriften. Die daraus ersichtliche hervorra¬gende Einsatzbereitschaft der deutschen Einheiten Trotz jahrelanger Überbeanspruchung und bis zum bitteren Ende widerlegt am besten alle Verleumdungen über den deutschen Soldaten und seine Führung. Da sie das Kampferleben im Einzelnen wiederspiegeln und so auch die menschliche Seite der schweren Kampferlebnisse dem Leser näher bringen, werden sie stets eine wirk¬same Ergänzung bleiben zu den künftig zu erwartenden und jetzt schon langsam anlaufenden kriegsgeschichtli¬chen Darstellungen, die auf Grund des allmählich zu be¬schaffenden noch vorhandenen amtlichen Materials sach¬lich-nüchterne Ergebnisse liefern werden. Gerade da¬durch aber stellen die bisher vorliegenden Divisionsgeschichten ein nicht zu übersehendes Lehrmaterial für die heranwachsenden jungen Soldaten und Führer der Bun¬deswehr dar, die den Krieg nicht mehr aus eigenem Er¬lebnis, dagegen sehr wohl aus entstellenden und ver¬hetzenden Schilderungen kennen gelernt haben. Man sollte an dieser Möglichkeit sachlich guter und zugleich lebendig anschaulicher Unterrichtung an den verantwort¬lichen Stellen nicht vorübergehen! Man sollte aber auch an den deutschen öffentlichen Büchereien allmählich er¬kennen, dass die bisherige grundsätzliche Nichtachtung so wichtiger Zeugnisse über das deutsche Soldatentum nicht länger aufrechterhalten werden kann.
An den Schluss dieses Versuches zu einem ersten Überblick über die bisher vorgelegten Divisionsgeschich¬ten aus dem 2. Weltkriege glauben wir die eindringli¬chen Worte setzen zu sollen, die General d. Inf. a. D. G a r e i s in das Schlusswort zu seiner Arbeit über die 98. I.D. einfügte:
„Es wird einmal der Tag kommen, an dem die ein¬malige Leistung von Heimat und Front im deutschen Volke ihre endgültige, gerechte Würdigung findet. Dann wird es im klaren Bewusstsein der Mitverantwortung für die Untaten Irregeleiteter und Entarteter erkennen, dass die von seinem größten Teile in den furchtbaren Kriegs¬jahren bewiesene Haltung vor Gott bestehen kann. In keinem tapferen Volk der Erde hätten die sich nahende Flut des Bolschewismus und die dessen ungeachtet er¬hobene Forderung nach bedingungsloser Kapitulation eine andere Wirkung hervorgerufen als das Aushalten bis zur völligen Erschöpfung. Dies haben das deutsche Volk und die etwa zwölf Millionen wehrfähiger Männer in selten geschautem Maße getan. Millionen dieser Män¬ner von damals leben, leben heute als ein gewichtiger Bestandteil des Volkes. Wir, die wir zu ihnen gehören, wollen an den erhebenden Taten der Kriegswehrmacht die gleiche Verantwortung tragen wie an den verwerf¬lichen."
Anmerkungen:
1) Das Militärarchiv beim Bundesarchiv wurde auf Grund eines Ka¬binettsbeschlusses von 1954 errichtet und arbeitet praktisch seit Au¬gust 1955. Seine Zuständigkeit erstreckt sich auf das Schriftgut der ehemaligen Bundesverteidigungs-Ressorts. Die Benutzung der Bestände ist auf Antrag für wissenschaftliche Zwecke jederzeit möglich. Die Anschrift lautet: Bundesarchiv-Militärarchiv, Koblenz, Am Rhein 12. Vgl. hierzu auch WEHR¬KUNDE, Jahrgang 1955, Heft 9, Seite 405. Am 1. 1. 1957 wurde die Militärgeschichtliche Forschungsstelle mit dazugehörender Dokumentenzentrale in Langenau b. Ulm eingerichtet. Sie dient vornehmlich den Bedürfnissen der Bundeswehr, wird aber auch in amtlichen Darstellungen die Öffentlichkeit von den Forschungs¬ergebnissen unterrichten. Ihre Aufgaben
erstrecken sich auf Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe. Vgl. Der Archivar, Jahrgang 1957, Heft 2 (April], Seite 158.
2) Vgl. hierzu Walther Hubatsch „Deutsche Memoiren 1945 bis 1955", S. 24 ff., Ulrich Steiner-Verlag, Schloß Laupheim (Württemberg), 1956.
3) Mit Ausnahme verschiedener, meist nur von den Regimentsver¬einen herausgegebenen Regimentsgeschichten, verteilen sie sich auf mehrere Reihenveröffentlichungen:
a) Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Die Anteilnahme der Trup¬penteile der ehemaligen deutschen Armee am Weltkriege, bearbeitet unter Benutzung der amtlichen Kriegstagebücher. Truppenteile des ehemaligen preußischen Kontingents. Verlag Gerhard Stalling, Ol¬denburg i. O.
b) Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Auszüge aus den amtlichen Kriegstagebüchern. Herausgegeben für den Anteil der bayerischen Armee vom Bayerischen Kriegsarchiv. Verlag Max Schick, München.
c) Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Die Anteilnahme der Trup¬penteile der ehemaligen sächsischen Armee am Weltkriege, bearbei¬tet unter Benutzung der amtlichen Kriegstagebücher. Verlag Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden.
d) Aus Deutschlands großer Zeit. Heldentaten deutscher Regimenter. Die Anteilnahme der Truppenteile der ehemaligen deutschen Armee im Weltkriege, bearbeitet unter Benutzung der amtlichen Kriegstage¬bücher. Verlag Bernhard Sporn. Zeulenroda (Thüringen).
e) Deutsche Tat im Weltkrieg 1914/18. Geschichten der Kämpfe deut¬scher Truppen, bearbeitet auf Grund der amtlichen Unterlagen des Reichsarchivs und der persönlichen Aufzeichnungen von Mitkämp¬fern. Verlag Bernard & Graefe. Berlin.
f) Reihe des Verlages Tradition, Wilhelm Knik, Berlin.
g) Die württembergischen Regimenter im Weltkrieg 1314 bis 1918. Chr.
Belsersche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
4] Erwähnt seien z. B.: „Das Infanterie-Regiment 151 (1939 bis 1942)", bearbeitet von Dr. phil. habil. Walther Hubatsch (als Manuskript ge¬druckt ]944), „Die Geschichte des Panzer-Regiments 2' von Christian von Lücke, Gelle 1953. „Das AR 268 im Kampf gegen den Bolschewis¬mus (268. I.D.)" von Kurt Sdieffler, Regensburg 1956, „Das Pionier-Bataillon 6 im Feldzug gegen Frankreich 1939 bis 1940". Herausgeber Oberstleutnant Wiese, Minden, „Tagebuch der Sturm-Geschützbrigade 190", Verlag Hans-Henning Podzun, Bad-Nauheim (vergriffen).
5) Ermittelt aus der einzigen noch erhaltenen und im Bundesarchiv-Militärarchiv in Koblenz aufbewahrten Feldpostübersicht des 2. Welt¬krieges. Die durch Umbenennung oder Umbildung mehrfach genannten Divisionen sind jeweils nur einmal gezählt worden. Dazu kommen 34 Divisionen der Waffen-SS, 33 Fallschirm- und Luftwaffen-Felddivi¬sionen und 2 Marine-Infanteriedivisionen. Vgl. hierzu Mueller-Hillebrand „Das Heer 1933 bis 1945", Verlag Mittler & Sohn, Band l und 2, Band 3 in Vorbereitung, ferner das Sammelwerk von Keilig „Das deutsche Heer 1939 bis 1945", Podzun-Verlag, Bad Nauheim (Sammelwerk in ver¬schiedenen Lieferungen, 1956 begonnen).
") In diesem Zusammenhang muss hingewiesen werden auf die aus¬gezeichnete Pionierarbeit des Verlages Hans-Henning Podzun, der im Jahre 1951 die erste gedruckte Divisionsgeschichte nach dem 2. Welt¬kriege in Kiel herausbrachte und später nach Bad Nauheim übersie¬delte. Von den insgesamt 34 gedruckt vorliegenden Divisionsgeschich¬ten sind 20 allein in diesem Verlag erschienen.
') Interessante Hinweise und Berichte finden sich auch in den regel¬mäßigen Mitteilungsblättern und in verschiedenen Festschriften der Traditionsverbände. Die beste Zusammenstellung für die Anschriften dieser Traditionsverbände enthält der Deutsche Soldatenkalender 1957 auf S. 192 ff. Eine gute Fundgrube ist auch die verdienstvolle Zeit¬schrift „Feldgrau", Mitteilungsblätter einer Arbeitsgemeinschaft, Burg¬dorf/Hannover (Leitung Friedrich Schirmer und Fritz Wiener). Schlie߬lich sei noch erwähnt „Die Ingolstädter Garnisons-Chronik" mit wich¬tigen kurzen Hinweisen auf die 27. I.D. (später 17. P.D.), 57. I.D., 132. •I.D., 268. I.D. (später 362. I.D.), 387. I.D. und 147. R.D. und das ver¬dienstliche Schriftchen „2000 Jahre schwäbisch-alemannisches Soldatentum" von Karl Hermann Freiherr von Brand.
a] Vgl. hierzu „Die spanische Geschichtsschreibung über den Zweiten Weltkrieg" in „Wehrwissenschaftliche Rundschau", 7. Jahrgang, Heft 3 (März 1957), S. 170 ff.
") Beachtenswert ist die ausgezeichnete Arbeit von Oberst a. D. Pohlmann „Die deutschen Infanterie-Divisionen von 1870 bis 1945", Zeit¬schrift „Feldgrau", Burgdorf/Hann. 1954, Heft l und 3.
">) Die mit einem * versehenen Divisionsgeschichten liegen bereits im Manuskript fertig vor.
n) Sofern in der hier vorgelegten Übersicht noch bisher erschienene Veröffentlichungen fehlen sollten, ist der Verfasser sehr dankbar für entsprechende Mitteilungen, die vielleicht später in einem Nachtrag über die 1957 herausgekommenen Divisionsgeschichten berücksichtigt werden könnten.
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sehr interessant, habt Dank, ihr beiden.
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Hallo!
Leider weiß ich das Btl. nicht, aber mein Opa war auch im IR 8 und sprach immer von Damm-Vorstadt (oder so ähnlich) was wohl heute in Polen liegt.