Ich selbst hab literaturmäßig nur folgendes aus David Donald DEUTSCHE LUFTWAFFE:
Bachem Ba 349 Natter
Ihre plumpe Erscheinung regte Vergleiche mit der Arbeit eines untalentierten Holzfällers an, und doch wurde die Ba 349 ausgewählt, um die Forderung des RLM nach einem ortsgebundenen Sperrflugzeug zu Abwehr von Feindbombern zu erfüllen.
Ein ausgeklügeltes Leitwerk machte sie steuerbar.
Der Rumpf barg eine Walter-109-509A-2-Trägerrakete mit einer Schubkraft von 16.68 kN für 70 sek. volle leistung, drosselbar bis auf 1,47 kN für längere Beschleunigung.
Das Flugzeug sollte durch vier an allen Rumpfseiten angebrachten Schmidding 109-533 Feststoffraketen, von denen jedefür 10 sek. 11,77 kN Leistung gab und dann abgesprengt wurde, senkrecht gestartet werden.
Dier ersten 15 Natter wurden im Oktober 1944 für Testzwecke ausgeliefert.
Mit diesen, noch ohne Eigenantrieb und von einer He 111 geschleppt, wurden u.a. Steuerung und Flugeigenschaften getestet.
Darauf folgten unbemannte Flüge zum Test der Startraketen.
Der erste, ebenfalls noch unbemannte Senkrechtstart unter Einsatz von Träger- und Startraketen war am 23.02.1945.
Wenige Tage später wurde der Testpilot Lothar Siebert beim ersten und sicher auch einzigen Versuch eines bemannten Senkrechtstarts getötet: Während des Fluges riss das Kabinendach ab und das Flugzeug stürzte aus 1525 m Höhe wie ein Stein zu Boden.
Die für die Natter vorgesehene Einsatztaktik sah eine vom Autopilot kontrollierte Senkrechtstartphase vor, sobald die Maschiene eine Position über der Flughöhe der Feindbomber erreicht hatte, sollte der pilot übernehmen.
Nach dem Beginn des Sinkflugs würde die Natter ihre Spitze absprengen, um der von ihr geschützten Raketenbatterie die Flugbahn freizumachen, und sofort die Kampfzone zu verlassen.
Die weitere Aufgabe des Piloten bestand darin, das Flugzeug in seine Einzelteile zu zerlegen: Der ganze Nasensektor konnte durch Abkopplung, anschließende Vorwärtsbewegung des Steuerknüppels sowie Lösung weiterer mechanischer Sicherungssperren zur Absprengung vom Restrumpf freigegeben werden.
Sobald der Pilot Brems- und Bergungsfallschirm auslöste, würde er selbst aus der Gefahrenzone katapultiert.
Der hintere Rumpf sollte zerschellen.
Die Ba 3749A war das erste Serienmodell, von ihr wurden 50 Stück für die Luftwaffe und 150 für die Waffen-SS bestellt.
Insgesamt wurden nur 36 Natter fertig gestellt, ohne je zum Einsatz zu kommen, obwohl etwa zehn davon bereits in Kirchheimstartklar waren.
Als die alliiertenPanzerverbände jedoch unerwartet schnell heranrückten, wurden sie auf ihren Rampen zerstört, bevor sie erbeutet oder benutzt werden konnten.
Von der Ba 349B - einer verbesserten Version mit vergrößerter Schwanzflosse und stärkerern Walter 109-509C Raketen mit einerm maximalen Schub von 19,62 kN, der bis auf 1,96 kN heruntergeregelt werden konnte - wurden lediglich 3 Stück gebaut.
Technische Daten
Bachem Ba 349A Natter
Typ: einsitziges Sperrflugzeug
Triebwerk: ein 16,67-kN-regelbares-Walter-109-509A-2-Raketengetriebe und vier 11,75-kN-regelbare-Schmidding-109-533-Starthilferaketen
Leistung: Höchstgeschwindigkeit 800 km/h auf Meeresniveau; Startgeschwindigkeit 11100 m/min; Reichweite nach 12000 m Aufstieg 40 km
Masse: max. Startgewicht 2200 kg
Abmessungen: Spannweite 3,60 m; Länge 6,10 m; Tragflügelfläche 2,75 m2
Bewaffnung: 24 ungelenkte Föhn-Raketen
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Mehr hab ich nicht zum Thema.
Gibt aber ein Buch dazu!
Soweit ich weis, war der Sieber übrigens kein Testpilot sondern ein degradierter Pilot, der sich auf diesem Wege rehabilitieren wollte ...