Autor Thema: Kriegsgefangene  (Gelesen 8233 mal)

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Re: Kriegsgefangene
« Antwort #15 am: 16.03.06 (13:26) »
Hallo Christian,

vielen Dank für die zahlreichen Tips, ich denke damit ist mehr sehr geholfen.

Jan-Hendrik

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Re: Kriegsgefangene
« Antwort #16 am: 12.04.06 (18:51) »
Es gibt dazu sogar eine mehrbändige Studienreihe , steht bei uns im Fachbereich Geschichte inner Bibliothek.

Jan-Hendrik

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Re: Kriegsgefangene
« Antwort #17 am: 12.04.06 (19:02) »
Ich bin gerade intensiv dabei mein neues Buch zum Abschluß zu bringen. Es sind dies die Erlebnisse eines Ritterkreuzträgers der Infanterie.

Bei Kriegsende geriet er in russische Gefangenschaft und verbrachte die Zeit bis 1950 in Armenien. Ich war und bin auch noch auf der Suche nach Informationen besonders zu den deutschen Gefangenen in dieser Region. Das ist der Hintergrund zu meiner Anfrage. Also wer besonders dazu etwas hat, jede Info ist herzlich willkommen.

www.cimm.de


Jan-Hendrik

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Re: Kriegsgefangene
« Antwort #18 am: 12.04.06 (19:11) »
Wenn Du magst kann ich Dir morgen die Daten des entsprechenden Bandes raussuchen ( sind , glaube ich , so 8 Bände , die sich mit dem Schicksal der dt. Kriegsgefangenen befassen .

Moment , habs !

Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg.

Untertitel:
Die deutschen Kriegsgefangenen in sowejetischer Hand
VII Eine Bilanz
II Die Lagergemeinschaft
III Faktor Hunger
IV Faktor Arbeit
V Deutsche in Straflagern und Gefängnissen (3 Bd.)
VI Aus dem Kulturellen Leben
VIII Versuche pol. Umerziehung (Antifa)

Jan-Hendrik

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Re: Kriegsgefangene
« Antwort #19 am: 12.04.06 (20:06) »
Vielen Dank für das Angebot, leider sind diese Bücher immer sehr allgemein. Es wäre ein großer Zufall, wenn etwas verwertbares für mich dabei wäre, daher wäre der Zeitaufwand dafür sicher zu groß.

Vielleicht hat jemand zufällig ein paar Infos über das Lager Sewan in Armenien. Die deutschen Gefangenen dort wurden benutzt, um ein riesiges Wasserkraftwerk zu bauen, mit dem in den späteren Jahren und Jahrzehnten das ökologische Gleichgewicht des gleichnamigen Sewan-See so gut wie zerstört wurde.

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Re: Kriegsgefangene
« Antwort #20 am: 13.04.06 (22:26) »
In diesem Beitrag wurde das Buch „Die Gefangenen“ von Paul Carell genannt. Es liest sich wirklich sehr gut. Ich habe darin nun eine wirkliche interessante Geschichte gefunden, die ich für alle, die das Buch noch nicht kennen, einmal kurz anschneiden möchte.

Im September 1944 geriet der Ritterkreuzträger und Chef der 10.Schnellbootsflottille Karl Müller in britische Gefangenschaft. Sein Schnellboot war nach Kampf im Kanal gesunken. Von den Briten wurde er gut behandelt und kam in ein Lager bei London. Dieses Lager wurde erst seit vier Tagen von einem neuen Kommandanten geführt, einem amerikanischen Oberst. Er war aus Amerika gekommen, um für große Lager in Frankreich und Deutschland in der Praxis zu lernen, wie man so ein Camp führt.

Beim Morgenappell am nächsten Tag standen etwas abseits 28 deutsche Gefangene, es handelte sich um Verwundete und Kranke. Sie sollten über einen schwedischen Vermittler gegen 30 Engländer in deutscher Gefangenschaft ausgetauscht werden. Der amerikanische Oberst sah nun auf seiner Liste ebenfalls 30 Namen stehen und bemerkte, daß da noch zwei Mann fehlen würden. Dann fiel sein Blick auf die herumstehenden anderen deutschen Offiziere, die ihre glücklichen Kameraden beobachten. Der amerikanische Oberst bemerkte Karl Müller.

Er ging auf ihn zu und sagte zu ihm: „Sie mit ihrem Ding um den Hals zählen doch direkt doppelt. Sie machen die zwei Mann aus, die mir fehlen!“ Natürlich ließ sich das Karl Müller nicht zweimal sagen.

Als diese Sache bemerkt wurde, war es bereits zu spät. Für die Briten gab es keine Möglichkeit mehr, ihren gefangenen Ritterkreuzträger, den sie eigentlich nun verhören wollten, wieder vom neutralen schwedischen Schiff herunter zu holen.

Der amerikanische Oberst fand sich übrigens auch kurz darauf auf einem Schiff wieder und mußte die Heimreise antreten, aus seiner geplanten Karriere als Lagerführer großer Gefangenenlager wurde dann leider nichts mehr.

Meine Frage dazu nun, hat jemand vielleicht Informationen wie der weitere Weg von Karl Müller vom September 1944 bis Kriegsende aussah?

 

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