mein Onkel Arthur Schwarz wurde am 16.01.45 in Ohldorf / Ostpreußen bei einem Angriff der roten Armee durch Granatsplitter verwundet und ausgeflogen.
Vom 23.01. - 02.03. wurde er im Reservelazarett Unionhof in Lichtenstein Sachsen behandelt und wurde am 02.03. dfg.k.v. zum Ersatztruppenteil entlassen. Dann verliert sich seine Spur. Seine Einheit war das 9. Fallschirm Panzer Grenadier Regiment 4 Hermann Göring.
Moin Peter,
erstmal eine Berichtigung der Lesart der Truppenteilbezeichnung: Es handelte sich um die 9.
Kompanie des
Fallschirm-Panzer-Grenadier-Regiments 4 "Hermann Göring", auch abgekürzt geschrieben als "
9./..."
Dieses Rgt. wurde im Nov. 1944 durch Nummerntausch aus dem bisherigen Fallschirm-Panzer-Grenadier-Regiments 1 "Hermann Göring" aufgestellt und bestand nun aus drei Bataillonen mit insgesamt 15 Kompanien und unterstand der
Fallschirm-Panzergrenadier-Division 2 "Hermann Göring".
Meine Frage ist nun, ob es zu jeder Einheit ein Ersatztruppenteil existierte und wie man etwas darüber erfahren kann. Wurde er direkt wieder zu seiner Einheit in das arg zusammengeschrumpfte Ostpreußen gesendet? War das zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch möglich? Dann wäre er vermutlich in den Kessel von Heiligenbeil geflogen worden, aber dort regierte ja zu diesem Zeitpunkt schon das reine Chaos. Weiß jemand, wo und wie ich herausfinden kann, wo der Ersatztruppenteil dieser Einheit zu dieser Zeit stationiert war? Irgendwo hat er sich ja sicherlich melden müssen....?!?
Die Division verfügte über ein eigenes Fallschirm-Panzer-
Feld-Ersatz-Bataillon 2 "Hermann Göring", das sich - im Feld - bei der Div. befand und aus dem sofort der erste Ersatz gedeckt werden konnte.
Wie und wohin der Weg Deines Onkels nach seiner Entlassung aus dem Res.Laz. im März 1945 führte, kann sich wohl angesichts des damals längst "schlecht organisierten Chaos" mit hastig und willkürlich zusammengewürfelten Alarmeinheiten u. ä. Abwehrmaßnahmen nicht klären lassen. Er kann damals, außerhalb der theoretisch vorgesehenen Rückkehr zu seiner Truppe, praktisch überall "gelandet" sein. Truppenmeldungen wurden immer weniger bis gar nicht mehr an die WASt abgegeben, abgegebene erreichten kaum noch oder nicht mehr ihr Ziel und außerdem wurden bei und nach Kriegsende von den Alliierten Aktenbestände vernichtet oder beschlagnahmt und später mit unbekannter Vollständigkeit an Deutschland zurückgegeben - wenn überhaupt.
Vielleicht kann Dir, sofern sie Dir als
Neffen, also
nicht direkt mit Deinem Onkel verwandten Angehörigen Auskunft gibt, die
Abt. PA des Bundesarchivs, Berlin, die von der WASt vor drei Jahren deren Bestände übernommen hatte, auf Antrag Auskunft über den militärischen Werdegang Deines Onkels geben. Vorausgesetzt natürlich, siehe oben, es sind Truppenmeldungen zu ihm vorhanden.
Evtl. kannst Du der Abt. PA darlegen, daß Dein Onkel vielleicht keine eigenen Nachkommen hatte, die oder deren Nachkommen nun auskunftsberechtigt wären, und Du daher ein verbliebener auskunftsberechtigter Nachkomme bist. Oder falls Nachkommen von ihm leben, bitte sie um Zustimmung oder Einholung der Auskunft.