ich suche die Grabstätte meines Onkels Friedrich Feindt geb am 13.06.1920 in Stade. Gefallen am 17.08.1944 in der Nähe von Heisri/Palutaja in Estland.
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Ich wende mich aus folgendem Grund an das Forum.
Die Unterlagen die mir vorliegen ( Handschriftlicher Brief der damaliegen Kompanie Führer Oberleutnant A. Rueben) und die offiziellen Unterlagen sind widersprüchlich.
Die amtlichen Unterlagen nennen als Todesort Tiju Lettland und als Grabstelle Palutaja .
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Die Grabstelle liegt zweifelsfrei in Estland und zwar 5 km nordwestlich von Heisri wie vom Kompanieführer beschrieben, denn die offiziellen Unterlagen sagen aus 400 m südlich von Palutaja und da Palutaja in Estland liegt in nordwestlicher Richtung oberhalb von Heisri.
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Die Nummer der Erkennungsmarke habe ich angefordert.
Die Kriegsgräberfürsorge hat leider auch keine Infos.
Moin Friedrich,
1. Von welcher Behörde / Organisation stammen die von Dir erwähnten erwähnten
amtlichen bzw.
offiziellen Unterlagen?
2. Doch, die
Kriegsgräberfürsorge hat Infos (die bezieht sie i. d. R. von der WASt): Der
VDK jedenfalls hat in seiner
Online-Gräbersuche sogar eine dritte Kombination: "17.08.1944 gef.
Tiju, Estland (also nicht, wie von Dir erwähnt, Lettland), Grab derzeit noch
Heisri, Estland". Also dort nochmal gezielt anfragen und angesichts wohl bereits dreier verschiedener Versionen zum Todes- und Bestattungsort um exakte Klärung der tatsächlichen Orte bitten!
3. Die Beschriftung / Nummer der Erkennungsmarke hat insgesamt keine weitere Bedeutung als daß sie angibt, bei welcher Einheit er diese EM erhalten hatte. Für Rekruten war dies der einziehende Ausbildungstruppenteil.
Die EM-Nummer war ab dann der ständige Begleiter des Soldaten - unverändert, egal, wohin er versetzt wurde, er wurde stets mit dieser selben EM-Nummer bei jedem neuen Truppenteil registriert und diese jeweils neue Registrierung wurde u. a. an die WASt gemeldet.
Die heutige Abt. PA (die frühere WASt) verfügt (nicht lückenlos) über damalige EM-Listen, um daraus nicht nur soweit wie möglich lückenlos den Werdegang des Soldaten angeben zu können, sondern auch beim Auffinden von Gebeinen eines Gefallenen mit EM (!) diesen Gefallenen anhand der unmittelbar bei ihm aufgefundenen EM identifizieren zu können. Einen anderen Aussagewert hat eine EM nicht. EM-Verzeichnisse werden nicht ausgehändigt, die Nummer kann Dir mitgeteilt werden.
4. Was die WASt aufgrund ihrer Unterlagen weiß, teilt sie Dir auch mit (sofern Du einen entsprechend formulierten Auskunftsantrag gestellt hattest, bspw. auf einen
ausführlichen militärischen Werdegang - es gibt auch andere Optionen, und die WASt teilt nicht mehr mit als angefragt)
5. Die geographischen Positionen von
Heisri (58°02' N 26°47' E) und
Palutaja (58°05' N 26°45' E), beide Põlvamaa (Krs. Põlva), Estland, sind klar.
"
Tiju" jedoch findet sich in Estland nicht. Ich gehe mal davon aus, daß es sich bei diesem "Ortsnamen" entweder um eine Verballhornung des zweiten Teils von Palu
taja und damit um einen Lese-/Schreibfehler handelt oder aber um den ebenso winzigen, falsch geschriebenen Ort
Tiido, der genau zwischen Heisri und Palutaja liegt.
"5 km nordwestlich von Heisri" bzw. "400 m südlich Palutaja" bedeuten beide dasselbe: er wurde unmittelbar südlich Palutaja bestattet, das 5,9 km LL nnw. von Heisri liegt.
In
Tiido könnte Dein Onkel durchaus auch gefallen sein, wenn es nicht eher Palu
taja war.