Autor Thema: aberkannte RK im Krieg  (Gelesen 3943 mal)

Rocky

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aberkannte RK im Krieg
« am: 24.04.18 (12:07) »
Hallo,

hat jemand eine Ahnung welche Ritterkreuzträger - neben den Verurteilten des 20.07.1944 (13) - während des Krieges degradiert und Ordensverlust hatten. Hier meine ermittelten Namen`:

Hermann Fegelein, Standgericht
Edgar Feuchtinger, angeblich wegen Feigheit
von Hanneken, zum Major degradiert
Norbert Holm, zum Gefreiten degradiert, später wieder Feldwebel
Otto Lasch, degradiert mit Ordensverlust, sollte zum Tode verurteilt werden
Walter von Seydlitz, in Abwesenheit in russ. Kgf. verurteilt
Hans von Sponeck, 1941 verurteilt und 1945 hingerichtet.

Ferner soll es einen Uffz. Hans Krohn geben, der wohl wegen häuslicher Probleme verurteilt wurde.

Gruß

Ronny22

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Re: aberkannte RK im Krieg
« Antwort #1 am: 24.04.18 (17:27) »
Hans Krohn gab es 2 RK-Träger.....einer beim Heer (Gefreiter) und einer in der Luftwaffe (Oberfeldwebel)



http://das-ritterkreuz.de/index_search_db.php?modul=search_result_det&wert1=3417&searchword=Krohn





http://das-ritterkreuz.de/index_search_db.php?modul=search_result_det&wert1=3416&searchword=Krohn

Es sind ganz kleine banale Notizen, die das Leben der Bevölkerung im Kriegswinter 1942 illustrieren. Etwa die vom 23. Dezember: "Zwei fette Gänse wurden einem hiesigen Einwohner nachts aus dem verschlossenen Stall gestohlen." Aber es finden sich auch die ganz großen Sülfelder Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg, die einem unwillkürlich den Atem stocken lassen.

Die opulenten ganzseitigen Berichte über einen Sülfelder Gefreiten und Richtschützen der 1. Panzer-Jäger-Abteilung 20 der Wehrmacht. Hans Krohn war im Jahr 1942 so etwas wie ein Popstar im braunen Hitler-Deutschland. Der Sülfelder Malergeselle war der jüngste Ritterkreuzträger Deutschlands, der vierte Soldat im Mannschaftsgrad, der diese Auszeichnung überhaupt bekam. In der NS-Propaganda wurden die Ritterkreuzträger zu Helden stilisiert, manche hatten sogar Autogrammkarten.

Im Artikel des "Stormarner Boten" dokumentiert der Autor Carl Freiherr von Vogelsang detailliert die Geschichte Krohns an der Front nahe des Westrussischen Wolchow, wo sich Krohn angeblich mit Heldenmut der russischen Übermacht von 32 schweren Panzern entgegenwarf, sechs Panzer abschoss und die übrigen "Bolschewisten" in die Flucht schlug. Die Erzählung strotzt vor öligem Pathos und stinkt nach haltloser Übertreibung. Krohn wird vom Führer Adolf Hitler persönlich in die Reichskanzlei nach Berlin gebeten. Dort "widerfuhr Hans Krohn das schönste Geschenk, das ihm werden konnte": Eine halbe Stunde lang darf er dem Führer seinen Einsatz nacherzählen. In Sülfeld wurden Paraden zu Krohns Ehren organisiert. Der Zeitungsautor erlebt, wie vor dem Haus der Krohns eine Schar vom Bund deutscher Mädel vorbei kommt, um dem Ritterkreuzträger ein Lied zu singen.

Mit Krohn nahm es übrigens kein gutes Ende. Er überlebte den Krieg, starb aber irgendwann im Gefängnis in Hannover.
Er war des Inzests mit seinen Töchtern überführt worden.  :o


Quelle
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
Bertrand Russell

Ein guter Soldat ist nicht gewalttätig.
Ein guter Kämpfer ist nicht zornig.
Ein guter Gewinner ist nicht rachsüchtig.
Shaolin-Weisheit

Rocky

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Re: aberkannte RK im Krieg
« Antwort #2 am: 24.04.18 (19:25) »
Hallo,

danke für die Antwort nebst Fotos. Nach meiner Info soll der Heeresangehörige die sein, die die in Artikel beschriebene Tat verübt hat.

Gruß