Autor Thema: Deutsche Verbände in Thüringen/Festung Harz (März-Mai-1945) Bitte um Mithilfe!  (Gelesen 4876 mal)

Gegenwehr

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Gruß Kameraden und Genossen,

ich benötige dringend eure Unterstützung bei meinen Recherchen bezüglich dem Aufenthalt, bzw. die Marschrichtungen/ Rückzugsbewegungen deutscher Truppenteile und Verbände in Thüringen, mit Ziel "Festung Harz", oder Raum Halle!

Zur Lage:
Nach nunmehr 2 jähriger Recherche dachte ich, daß ich die Rückzugsbewegungen unserer Truppen-/ Teile von März-Mai 1945 in Thüringen relativ lückenlos zusammengefügt hatte. Vor 2 Wochen bekam ich aber Dateien amerikanischer Luftaufklärungen vom 08. April 1945 über Thüringen (1:18000) zur Auswertung. Auf 6 Luftbildern (jedes ca. 250MB) sind ca. 10-20 km nördlich von Mühlhausen (Thüringen) größere deutsche Truppen-/Teile in einem Waldgebiet auszumachen.
Bei diesen Verbänden sind ganz klar ca 10 Panzer (Panzer IV u./o. Panther sowie Jagdpanther), ca 5 Panzer VI (Tiger) identifiziert, desweiteren ca 10 Büssing-LKW und ca 10 VW-Kübel, sowie 1 Feldlarzarett oder Befehlszelt und im gesamten Waldgebiet ca min. 1000 Mann Infantrie. Besichtigung des Areals zeigen noch heute deutliche "Anhaltspunkte" für größere Truppenaktivität. Es darf auch als gesichert angesehen werden, daß die Einheiten durch Tiefflieger beschossen wurden! Mir ist es aber nicht gelungen in US-Archiven irgendweche Berichte dazu zu finden, obwohl alle anderen "Feindaktivitäten" ausführlichst durch die jeweiligen US-Truppen festgehalten wurden. Zwar wurde so mancher Nazi-Panzer gleich mehrmals heldenmütig zerstört, oder aus 2 wurden mal 4 gesichtete Nazipanzer, doch mit etwas Akribik kommt man derer schnell auf die Spur. Nur diese deutschen Einheiten, tauchen weder in Wehrmachtsberichten, noch US-Berichten auf, zumindest kann ICH sie einfach nicht finden!

Info:
Folgende römische Zahlen könnten allerdings eine Rolle spielen:
[VI-6]-[XVIII-18, XVI-16, VII-7]-[XXVII-27]-[XIX-19, XVIII-18, VII-7,VIII-8, XXVII-27 (o. XXXVII-37)]-[XXI-21, XIX-19, XXVII-27, XVIII-18, IX-9]

Die 11. Armee:
Die11. Armee (Verbände d. 11. Armee) unter Gen. Hitzfeld, welche am 07 April 1945 "Struth" (westl. Mühlhausen) angegriffen haben (größte Panzerschlacht des WWII in Thüringen) können nicht in Frage kommen! Diese wurden am späten Nachmittag/ Abend d. 07.04.45 durch Artelleriebeschuß und Luftangriffe von P51 (mit neuen Raketen) zurückgedräng und haben sich über Kallmerode, Richtung Heiligenstadt abgesetzt und sind in den darauffolgenden Tagen über Herzberg nach Osterode in die "Festung Harz" gelangt, wo sie Ende Mai kapitulierten!

Zwar hatten die Angriffsverbände Hitzfelds am Beginn der "Struth-Offensive" (07.04.1945) eine ähnliche Stärke (ca 15 Panzer und 10 Sturmgeschütze, ca 1000 Mann Inf.), doch verblieben ihnen am Abend nur noch ca 13 Panzer und Stug III, sowie ca 400 Mann Inf... Somit waren sie am besagten 08. April 1945 nur noch halb so groß wie die von mir gesuchten "Phantomverbände", auch liegen genug stimmige Kriegstagebuchsauszüge der 11. Armee vor, um diese vollständig ausschließen zu können!

Verbleib, (restlos nicht geklärt) deutscher Truppen März/April 1945:
Der Verbleib einiger Verbände, welche dem "Ruhrkessel" entkommen sind ist ungeklärt, vermutlich aber Eingliederung in die 11. Armee.
Rückzug aus Kassel, Verbleib teilweise unklar, vermutlich aber Eingliederung in die 11. Armee.
Verteidigung der "Werralinie", teilweise Verbleib unklar, vermutlich aber Eingliederung in die 11. Armee.

II./Pz.Lehr-Rgt. 130, sehr mysteriös:

7. April 1945
Übernahme der ursprünglich für die 2. Panzer-Division vorgesehenen 35 Jagdpanther, 12 schweren Büssing-LKW und 12 VW-Kübelwagen bei MIAG. Die Panzer sind aufmunitioniert und vollgetankt, ihre 8,8 cm Kanonen justiert. Die II./Pz.Lehr-Rgt. 130 wird Stabs-Kompanie mit 3 Jagdpanthern, vier Kpn. zu je acht Jagdpanthern und eine Versorgungskompanie aufgeteilt. Hptm. v. Schlippenbach hat ein Gespräch mit dem Kampfkommandanten von Braunschweig, Generalleutnant Veit. Bei einer anschließenden Besprechung mit seinen Offizieren läßt v. Schlippenbach anklingen, dass ihm eine Fortsetzung des Kampfes, zumindest gegen die Westalliierten, sinnlos erscheint.
In der Abenddämmerung des 7. April setzt sich die Abteilung in Marsch und verläßt Braunschweig. Sie fährt auf der Autobahn ca 35 km in Richtung Westen. Im Raum Edemissen - Hämelerwald - Burgdorf wird in den folgenden Tagen eine Sicherungslinie nach Westen und Südwesten aufgebaut (5.Kp. links - 8. Kp. rechts). Hier bleiben die Jagdpanther mehrere Tage tatenlos stehen. (Quelle: Lexikon-der-Wehrmacht)

Ergänzungen durch mich:

Es kommen also im Raum Edemissen - Hämelerwald - Burgdorf nur 13 Jagd.-Panther an (5.Kp. links - 8. Kp. rechts)... Es fehlen 22 Jagd.-Panther, die mit keinem Wort weiter erwähnt werden! Ich möchte an folgende Aussage erinnern: "Hptm. v. Schlippenbach hat ein Gespräch mit dem Kampfkommandanten von Braunschweig, Generalleutnant Veit." und: "Bei einer anschließenden Besprechung mit seinen Offizieren läßt v. Schlippenbach anklingen, dass ihm eine Fortsetzung des Kampfes, zumindest gegen die Westalliierten, sinnlos erscheint."! Der Verbleib/ Schicksal der 13 Jagd.-Panther des Hptm. Schippenbach ist im weiteren Verlauf geklärt!

Am 07.04.45 Fährt ein "Sonderzug" von Braunschweig über Duderstadt (kurzer Halt Muna Poltewerke), Teistungen und Leinefelde Richtung Nordhausen. In Teistungen wurde der Triebwagenkessel durch Tieffliegerbeschuss zur Explosion gebracht. Ein "Ersatztriebwagen" konnte aber in Teistungen "requeriert" werden und der "Sonderzug" setzte Fahrt in Richtung Nordhausen fort, ab dem Bhf. Teistungen ist der Verbleib aber ungeklärt.

Bernterode Schacht (liegt ca 30km nördl. Mühlhausen!):

Als im März 1945 die näher rückende Front den Berliner Raum bedrohte, wurden die Särge Paul von Hindenburgs und seiner Frau sowie der Könige Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. von Preußen in den Schacht ausgelagert. Später kamen Fahnen und Standarten des deutschen Heeres von 1914–1918, Akten des Auswärtigen Amtes, des Katasteramtes Kassel, Bilder aus preußischen staatlichen Museen, die Bibliothek von Sanssouci, die preußischen Kronjuwelen, wertvolles Porzellan und 271 Gemälde hinzu. Amerikanische Truppen, die Bernterode in der Endphase des Kriegs besetzt hatten, überführten das Auslagerungsgut in die US-amerikanische Besatzungszone, bevor sie den Ort zum 2. Juli 1945 zugunsten der Sowjetarmee räumten. Zwei Tage später, am 4. Juli 1945, explodierte ein Munitionszug auf dem Gelände der Fabrik und zerstörte Tagesanlagen und Fördereinrichtungen weitestgehend. (Quelle: wikipedia.org)

Wer Infos zu deutschen Truppenteilen im Bereich Mühlhausen, bis nördlich nach Breitenworbis, aus der Zeit März-Mai 1945, oder Einheiten deren Schicksal/ Verbleib unklar ist, zeitlich und räumlich passen könnten, bitte melden!
Ich danke aber allen schonmal im Voraus für ihr Interesse!

Grüße

Loerscher

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Hallo,

ich kann hier leider überhaupt nicht helfen, habe aber interessiert gelesen und möchte etwas einwerfen:

"... wird in den folgenden Tagen eine Sicherungslinie nach Westen und Südwesten aufgebaut (5.Kp. links - 8. Kp. rechts). ..."

Könnte das nicht auch so zu lesen sein, da ja von "... setzt sich die Abteilung in Marsch" gesprochen wird (also eigentlich die komplette Einheit), daß der obige Satz so gemeint ist:

5. Kp. links bis zur 8. Kp. rechts, also ganz im Westen (links) die 5. Kompanie, daran anschließend die 6. Kp., die 7. Kp. und im Südwesten (rechts) abschließend die 8. Kp.)?

Das ist das Erste, woran ich beim Lesen gedacht hatte.

Aber wie gesagt, leider habe ich selbst dazu auch nix ...

Gruß
Oliver

Jürgen Fritsche

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Hallo,

ich kann hier leider überhaupt nicht helfen, habe aber interessiert gelesen und möchte etwas einwerfen:

"... wird in den folgenden Tagen eine Sicherungslinie nach Westen und Südwesten aufgebaut (5.Kp. links - 8. Kp. rechts). ..."

Könnte das nicht auch so zu lesen sein, da ja von "... setzt sich die Abteilung in Marsch" gesprochen wird (also eigentlich die komplette Einheit), daß der obige Satz so gemeint ist:

5. Kp. links bis zur 8. Kp. rechts, also ganz im Westen (links) die 5. Kompanie, daran anschließend die 6. Kp., die 7. Kp. und im Südwesten (rechts) abschließend die 8. Kp.)?

Das ist das Erste, woran ich beim Lesen gedacht hatte.

Aber wie gesagt, leider habe ich selbst dazu auch nix ...

Gruß
Oliver

Moin Oliver,

so (als vier Kp.) habe ich "5.Kp. links - 8. Kp. rechts" auf Anhieb verstanden - und nicht als nur 5. Kp. und 8. Kp. ...
Viele Grüße,
Jürgen



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Gegenwehr

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Danke euch erstmal für die Einwände...

der Berichtsverfasser kürzt Kompanie mit "Kpn" ab und Kampfpanzer mit "KP".

Die Aufteilung erfolgte in eine Stabs-Kompanie mit 3 KP, und 4 Kompanien (Kpn) mit jeweils 8 KP; also: St.-Kpn. des Pz.Lehr-Rgt. 130 (3KP), 1.-4. Kpn. d. Pz.Lehr-Rgt. 130 (4x8 KP, 32KP).

Musste hierfür die Meldung auch mehrmals lesen um es zu entwirren.

Ich kann aber ergänzend hinzufügen, dass ich in dem betreffenden Gebiet folgende Sachen offen, oder nur von Laub bedeckt gefunden habe:

- Etliche US-Hülsen Kal. 50 (P51 Mustang, oder Jabo)
- In einem Areal (20-30 qmtr) 7 Getriebe Zahnräder (schräg gezahnt, Durchmesser ab ca. 15cm - 35cm)
- sowie eine "Flanschplatte", einziges Teil, welches nach der Reinigung den Stempel von "Krupp" deutlich erkennbar und die Nummer "ZM 122837" zeigt.

Folgende KP wurden wurden von oder mit "Krupp" gefertigt:

- Panzer IV von Ausf. A-J
- Stug IV
- Panzer V "Panther"
- Geschützwagen IV "Dicker Max"

Ich scheitere aber gerade daran die Teilenummer "ZM 122837" von "Krupp" zuzuordnen.

Danke nochmal für die Antworten