Autor Thema: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866  (Gelesen 86841 mal)

IM

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Die Bearbeitung der Verleihungen des "Pour le Mérite" im Ersten Weltkrieg für die Kämpfe an der Westfront erfolgt ja erfreulicherweise sehr erfolgreich:

http://forum.balsi.de/index.php/topic,7574.msg59973.html#msg59973

Ich kann im Laufe der Zeit meine Datei schön mit noch fehlenden Angaben ergänzen.

Ob uns das auch für den Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 gelingt?

Ich habe momentan viel mit dieser Epoche zu tun und würde meine Datei gerne auch um diese Verleihungen ergänzen: Lebensdaten, Verleihungsgründe, Einordnungen in die einzelnen Feldzüge und Schlachten usw.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #1 am: 29.11.14 (11:18) »
Verleihungen des "Pour le Mérite" und des Eichenlaubes zum "Pour le Mérite" für den Deutsch-Deutschen Krieg von 1866 (= 124 )


Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen
geboren am 18.10.1831 in Potsdam / Preußen
verstorben am 15.06.1888 in Potsdam / Preußen

PLM am 29.06.1866 als General der Infanterie und Oberbefehlshaber der 2. Armee

Am 27. Juni 1866 hatte die II. Armee die Pässe des Riesengebirges überschritten. An diesem Tag kam es zu den Gefechten bei Nachod und Trautenau. Letzteres endete für die Österreicher als einzigstes im ganzen Krieg siegreich. Am 28. Juni 1866 kam es zu den Schlachten Skalitz, bei Soor und bei Münchengrätz. Für all diese ersten Erfolge der II. Armee vom 27. bis 28. Juni 1866 wurde der Oberbefehlshaber der II. Armee, General der Infanterie Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen, mit dem PLM ausgezeichnet.

Karl Prinz von Preußen
geboren am 29.06.1801 auf Schloß Charlottenburg bei Berlin / Preußen
verstorben am 21.01.1833 in Berlin /Preußen

PLM am 28.07.1866 als Generalfeldzeugmeister und Chef der Artillerie

Die Verleihung erfolgte nach Abschluß der Kampfhandlungen in Anerkennung der Leistungen der preußischen Artillerie, deren Chef der Prinz war.

Ludwig von Mutius
geboren am 20.03.1796 in Oels / Niederschlesien
verstorben am 06.08.1866 in Austerlitz / Mähren

PLM am 28.07.1866 als General der Kavallerie und Kommandierender General VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. General der Kavallerie Ludwig von Mutius stieß mit dem VI. Armeekorps auf der äußersten preußischen linken Seite vor und drängte den rechten Flügel der Österreicher zurück. Durch diesen Vormarsch wurde der Rückzug der Österreicher in diesem Abschnitt zu einer sehr verlustreichen Flucht. Das VI. Armeekorps hätte fast die Verbindung zum rechten preußischen Flügel geschafft. Damit wäre die österreichische Nordarmee eingeschlossen gewesen. Durch eine verbliebene Lücke von etwa zwei Kilometern konnten die Österreicher jedoch dieser Einschließung entgehen.

Albrecht Prinz von Preußen
geboren am 04.10.1809 in Konigsberg / Ostpreußen
verstorben am 14.10.1872 in Berlin / Preußen

PLM am 31.07.1866 als General der Kavallerie und Kommandierender General des Kavalleriekorps der 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für den erfolgreichen Feldzug in Böhmen. Albrecht Prinz von Preußen hatte im Rahmen der 1. Armee mit seinem Kavalleriekorps an den Schlachten von Münchengrätz, Gitschin und Königgrätz teilgenommen.

Adalbert Prinz von Preußen
geboren am 29.11.1811 in Berlin / Preußen
verstorben am 06.06.1873 in Karlsbad / Böhmen

PLM am 31.07.1866 als Admiral und Oberbefehlshaber der Marine

Die Verleihung erfolgte nach dem siegreichen Abschluß des Krieges. Entscheidend dazu beigetragen hatte weder die preußische Marine noch Adalbert Prinz von Preußen. Die Verleihung des PLM an ihn dürfte somit wohl eher eine Anerkennung seiner Verdienste um die Schaffung einer preußischen Marine im Allgemeinen gelten.

Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen
geboren am 07.10.1841 in Sigmaringen / Württemberg
seiner Verwundung erlegen am 05.08.1866 im Lazarett in Königinhof / Böhmen

PLM am 02.08.1866 als Sekondeleutnant und à la suite im 1. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen nahm im 1. Garde-Regiment zu Fuß am Feldzug in Böhmen teil. In der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 konnte er sich ganz besonders auszeichnen. Bei Ober-Chulum wurde er im Dorf Rosberitz durch vier Gewehrkugeln im Bein getroffen. Als er schwer verwundet zusammenbrach, feuerte er weiterhin die Füsiliere an. Nachdem er kurz gefangengenommen worden war, gelang sofort wieder seine Befreiung. Als König Wilhelm von seinem tapferen Einsatz erfuhr, verlieh er ihm den PLM.

Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen
geboren am 18.10.1831 in Potsdam / Preußen
verstorben am 15.06.1888 in Potsdam / Preußen

Eichenlaub zum PLM am 03.08.1866 als General der Infanterie und Oberbefehlshaber der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte nach dem siegreichen Ende des Krieges für den Feldzug in Böhmen.

August Prinz von Württemberg
geboren am 24.01.1813 in Stuttgart / Württemberg
verstorben am 12.01.1885 in Zehdenick / Preußen

PLM am 03.08.1866 als General der Kavallerie und Kommandierender General des Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Die Besetzung von Chlum durch Einheiten des Gardekorps war schlachtentscheidend.

König Wilhelm von Preußen
geboren am 22.03.1797 in Berlin / Preußen
verstorben am 09.03.1888 in Berlin / Preußen

Eichenlaub zum PLM am 04.08.1866 als König von Preußen und Oberster Kriegsherr

Die Verleihung erfolgte durch den Kronprinzen nach dem siegreich beendeten Krieg.

Edwin von Manteuffel
geboren am 24.02.1809 in Dresden / Sachsen
verstorben am 17.06.1885 in Karlsbad / Böhmen

PLM am 07.08.1866 als Generalleutnant und Oberbefehlshaber der Main-Armee

Die Verleihung erfolgte nach dem siegreich beendeten Feldzug in Süddeutschland. Generalleutnant von Manteuffel hatte den Oberbefehl über die Main-Armee am 20. Juli 1866 übernommen und damit die Leitung des Feldzuges in Süddeutschland. Er schlug am 24. Juli bei Tauberbischofsheim die Württemberger und bei Gerchsheim (25. Juli) und Roßbrunn (26. Juli) die Bayern.

Friedrich Franz II. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin
geboren am 28.02.1823 in Ludwiglust
verstorben am 15.04.1883 in Schwerin

PLM am 09.08.1866 als General der Infanterie und Kommandierender General II. Reservekorps

Die Verleihung erfolgte für die Führung des II. Reservekorps im Main-Feldzug. Allerdings war das Korps gar nicht mehr ins Gefecht gekommen. Als Höhepunkt war Ende Juli 1866 Nurnberg kampflos besetzt worden.

Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz
geboren am 16.07.1809 in Seesen
verstorben am 14.04.1877 in Wiesbaden

PLM am 11.09.1866 als Generalleutnant und Chef des Generalstabes 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866, für deren Planung und Ansatz Generalleutnant von Voigts-Rhetz maßgeblich beteiligt war.

Hugo von Pogrell
geboren am 14.07.1831 in Minden / Westfalen
seiner Verwundung erlegen am 17.09.1866 im Lazarett Liegnitz / Niederschlesien

PLM am 12.09.1866 als Rittmeister im 2. Schlesischen Dragonerregiment Nr. 8 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. In dieser führte Rittmeister von Pogrell die 1. Eskadron seines Regiments zum Angriff gegen ein Infanteriebataillon. Dabei sprang er als erster von einer Überhöhung mitten in das formierte Bataillon hinein und brachte es dadurch in Unordnung. Dabei wurde er jedoch durch einen Schuß in den rechten Fuß und einen ins Gesicht schwer verwundet. An dieser Verwundung verstarb er später.

Oskar von Sperling
geboren am 31.01.1814 in Kölleda
verstorben am 01.05.1872 in Dresden / Sachsen

PLM am 16.09.1866 als Oberst und Chef des Generalstabes VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Den Maßnahmen von Oberst von Sperling war es zu verdanken, daß die Truppen des VI. Armeekorps noch rechtzeitig in die Schlacht eingreifen konnten.

Heinrich von Zastrow
geboren am 11.08.1801 in Danzig
verstorben am 12.08.187 in Schöneberg bei Berlin

PLM am 16.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866.In dieser konnte Generalleutnant von Zastrow mit seinen Entscheidungen wesentlich mit zum Erfolg beitragen.

Louis von Hanenfeldt
geboren am 23.11.1815 in Labiau / Ostpreußen
verstorben am 18.05.1888 in Dresden / Sachsen

PLM am 16.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 21. Infanteriebrigade / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. In dieser konnte Generalmajor von Hanenfeldt besonders große Erfolge einbringen. Seine Brigade allein erstürmte 35 Geschütze und machte gegen 2.000 Gefangene.

Otto von Hoffmann
geboren am 26.10.1813 in Haynau / Schlesien
verstorben am 06.03.1900 in Dresden / Sachsen

PLM am 16.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 22. Infanteriebrigade / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. In dieser konnte Generalmajor von Hoffmann besonders große Erfolge einbringen. Seine Brigade allein erstürmte 14 Geschütze und machte gegen 2.000 Gefangene.

Paul Hugo Ferdinand Baumeister
geboren am 04.07.1821 in Glogau / Schlesien
verstorben am 24.07.1887 in Bad Reinerz / Schlesien

PLM am 16.09.1866 als Major im 1. Schlesischen Grenadierregiment Nr. 10 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Major Baumeister trug durch sein ruhiges tapferes Benehmen in der Schlacht viel zur vortrefflichen Haltung seines Bataillons bei, als das Regiment im ersten Treffen die mit Artillerie stark besetzten Stellungen bei Sweti und Briza stürmte. Sein Bataillon nahm hierbei dem Feinde mit stürmender Hand 14 Geschütze.

Rudolf von Berken
geboren am 12.03.1824 in Wehlau / Ostpreußen
verstorben am 03.04.1898 in Berlin / Preußen

PLM am 16.09.1866 als Major und Kommandeur 2. Bataillon / 3. Niederschlesisches Infanterieregiment Nr. 50 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Im stärksten Granatfeuer eroberte Major von Berken mit einem Schützenzug 8 feuernde Kanonen, nahm mit seinem Bataillon die Ortschaft Redelist und rückte, mit einem weiteren Bataillon vereint, unter stärksten Granatfeuer weitere 3/4 Meilen weiter vor und nahm das Dorf Briza und dabei zwei weitere feindliche Geschütze.

Hermann von Wichmann
geboren am 15.12.1820 in Magdeburg
verstorben am 27.10.1886 in Breslau / Schlesien

PLM am 16.09.1866 als Oberstleutnant und Kommandeur 2. Schlesisches Dragonerregiment Nr. 8 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866, in der Oberstleutnant von Wichmann sein Regiment mit großem Geschick in die feindlichen Kürassiere führte. Im Handgemenge erhielt er eine Kopfwunde und verlor durch einen Schuß sein Pferd, trotzdem gab er die Führung nicht ab.

Anton Conrad von Paczensky und Tenczin
geboren am 24.02.1815
verstorben am 02.02.1869 in Charlottenburg bei Berlin / Preußen

PLM am 16.09.1866 als Major und Bataillonskommandeur im 2. Schlesischen Dragonerregiment Nr. 8 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. In selbständigem Entschluß führte er eine Attacke gegen ein feindliches Jäger-Bataillon. Er trug wesentlich dazu bei, daß dieses dabei zersprengt werden konnte. Major von Paczensky-Tenczyn war der erste im gegnerischen Karree gewesen.

Adalbert von Barby
geboren am 20.02.1820 in Potsdam / Preußen
verstorben am 20.11.1905 in Loburg / Preußen

PLM am 16.09.1866 als Oberst und Kommandeur Schlesisches Kürassier-Regiment Nr. 1 "Prinz Friedrich von Preußen" / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Biskupitz am 14. Juli 1866. An diesem Tag wurde das Schlesische Kürassier-Regiment Nr. 1 am Nachmittag zu einer forcierten Rekognoszierung von Kostelez über Prossnitz gegen Prerau beordert. Hieraus entspann sich das Gefecht bei Biskupitz, in welchem Oberst von Barby an der Spitze der 1. Eskadron gegen ein feindliches Karree attackierte, es zum großen Teil überritt und nur durch Eintritt der Dunkelheit, neues Gewehr- und Geschützfeuer aus der Dorflisiere bewogen wurde, von weiteren Erfolgen abzustehen.

Leonhard von Blumenthal
geboren am 30.07.1810 in Schwedt an der Oder / Preußen
verstorben am 21.12.1900 auf Gut Quellendorf bei Köthen / Preußen

Eichenlaub am 17.09.1866 als Generalmajor und Chef des Generalstabes der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte in Anerkennung für den erfolgreichen Feldzug in Böhmen. Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen, der Oberbefehlshaber der 2. Armee, der zu diesem Zeitpunkt für die Erfolge der 2. Armee den PLM und das Eichenlaub erhalten hatte, hatte einen großen Teil der Erfolge seinem Chef des Generalstabes zu verdanken, daher schlug er Generalmajor von Blumenthal selbst zu der hohen Auszeichnung vor.

Wolf Louis Anton Ferdinand von Stülpnagel
geboren am 10.01.1813 in Berlin / Preußen
verstorben am 11.08.1885 auf der Insel Norderney

PLM am 17.09.1866 als Generalmajor und Oberquartiermeister der 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für den siegreichen Feldzug in Böhmen. Generalmajor von Stülpnagel hatte maßgeblichen Anteil an der Operationen der 1. Armee.

Ernst von Unger
geboren am 05.06.1831 in Groß-Stöckheim bei Wolfenbüttel
verstorben am 10.10.1921 in Falkenberg / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Major und Generalstabsoffizier im Stab der 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Einen Tag vorher war Major von Unger mit einer Rekognoszierung gegen die bei Dub stehenden feindlichen Vorposten beauftragt worden. Durch kühnes und entschlossenes Heranreiten an diese drängte er sie so weit zurück, daß er die Anwesenheit größerer feindlicher Streitkräfte feststellen konnte. Hier ging die Absicht der Österreicher hervor, am 3. Juli dem weiteren Vormarsch der 1. Armee entgegenzutreten, so daß sich die Meldung von Major von Unger von großer Bedeutsamkeit für die folgenden Ereignisse erwies. Sein Aufklärungsritt trug so wesentlich dazu bei, daß sich die preußischen Verbände für die Schlacht positionieren konnten.

Albrecht von Stosch
geboren am 20.04.1818 in Koblenz
verstorben am 29.02.1896 in Mittelheim / Rheingau

PLM am 17.09.1866 als Generalmajor und Oberquartiermeister der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte im Wesentlichen für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. Generalmajor von Stosch zeichnete sich dadurch aus, daß er durch persönliches energisches Eingreifen dem plötzlichen und übereilten Zurückgehen einzelner Truppenkörper aller Waffen Halt gebot und sie zum sofortigen geordneten Wiedervorgehen gegen den Feind ordnete. Auch als Oberquartiermeister der 2. Armee hatte er durch seine rastlose Tätigkeit und Energie wesentlich zu den Erfolgen dieser Armee beigetragen und dadurch namentlich den sehr schwierigen Marsch durch das Gebirge und die darauf folgenden glücklichen Gefechte ermöglicht.

Ernst von der Burg
geboren am 24.04.1831 in Luckenwalde / Preußen
verstorben am 03.11.1910 in Berlin-Charlottenburg / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Major und Generalstabsoffizier im Stab der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für seinen Einsatz im Feldzug gegen Böhmen. Major von der Burg war von seinem Oberbefehlshaber, Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen, vorzugsweise zu Aufträgen gebraucht worden, die ihn stets unmittelbar in die vordersten Reihen der fechtenden Truppen führten. Er führte alle diese Aufträge nicht nur zu dessen vollen Zufriedenheit aus, sondern verstand es auch bei mehreren Gelegenheit, wie bei Trautenau und Königgrätz, selbständig die gegebenen Befehle nach richtiger Erkenntnis der augenblicklichen Gefechtslage zu ergänzen.

Carl Heinrich von Wnuk
geboren am 29.11.1803 in Königsberg / Ostpreußen
verstorben am 02.03.1881 in Wiesbaden

PLM am 17.09.1866 als Generalmajor und zur Disposition der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. In dieser führte Generalmajor von Wnuk eine kombinierte Dragoner-Brigade und machte mit ihr eine glänzende Attacke, warf eine österreichische Kürassier-Brigade, wobei 2 Standarten erobert wurden. Obgleich hierbei am Hinterkopf beträchtlich verwundet, blieb der General doch im Gefecht und führte auch am folgenden Tage die Brigade, vor welcher die feindliche Kavallerie nicht mehr Stand hielt.

Ferdinand von Dannenberg
geboren am 14.12.1818 in Wessin / Mecklenburg-Schwerin
verstorben am 30.08.1893 in Berlin Preußen

PLM am 17.09.1866 als Oberst und Chef des Generalstabes des Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Schon im Gefecht bei Soor und dann in der Schlacht bei Königgrätz entwickelte Oberst von Dannenberg so viel Sachkenntnis und Energie in Ausführung der von seinem Kommandierenden General, General der Kavallerie August Prinz von Württemberg, getroffenen Anordnungen, daß ihm ein wesentlicher Teil des Verdienstes um die erlangten Vorteile zufiel.

Hugo von Obernitz
geboren am 16.04.1819 in Bischofswerder / Ostpreußen
verstorben am 18.09.1901 in Honnef

PLM am 17.09.1866 als à la suite des Garde-Füsilierregiments und Kommandeur der 1. Garde-Infanteriebrigade / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Oberst von Obernitz kommandierte das Gefecht bei Chlum, bis er verwundet wurde. Seine Truppen konnten die Ortschaft Chlum einnehmen und insgesamt 40 Kanonen erobern.

Constantin von Alvensleben
geboren am 26.08.1809 in Eichenbarleben / Preußen
verstorben am 28.03.1892 in Berlin / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur der 2. Garde-Infanteriebrigade / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von Alvensleben kommandierte am Morgen des 3. Juli diejenigen Truppenteile der 1. Garde-Infanteriedivision, welche schon Tags zuvor als Avantgarde von Königinhof aus über die Elbe bis auf die Höhen in der Richtung auf Daubrowitz vorgeschoben waren. Mit denselben ist er bei Aufbruch des Korps sofort auf Kl. Bürglitz und Jericek marschiert, um der, nach eingegangenen Meldungen hart vom Feind bedrängten Division Fransecky zu Hilfe zu kommen. Seiner Umsicht und seinem rastlosen Eifer ist es vorzugsweise zu danken, daß das Gardekorps rechtzeitig mit dieser Division Fühlung erlangte und selbige aus einer sehr schwierigen Lage befreite. Gegen Ende der Schlacht übernahm er das Kommando der 1. Garde-Infanteriedivision, da der eigentliche Divisionskommandeur, Generallleutnant Wilhelm Hiller von Gaertringen, nach der Einnahme von Chlum gefallen war.

Bernhard Alexander Heinrich von Kessel
geboren am 20.11.1817 in Breslau / Schlesien
verstorben am 07.06.1882 in Berlin /Preußen

PLM am 17.09.1866 als Oberst und Kommandeur 1. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Königinhof am 29. Juni 1866. In der Schlacht bei Königgrätz und in den Gefechten bei Soor und Königinhof  führte Oberst von Kessel die Avantgarden-Brigade mit großer Auszeichnung geführt. Das letztere glänzende Gefecht kommandierte er selbständig.

Ewald von Kleist
geboren am 25.03.1824 in Stolp / Preußen
verstorben am 29.12.1910 in Potsdam / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Major und Kommandeur I. Bataillon / 1. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Major von Kleist verteidigte zwei Stunden lang das Dorf Ober-Chlum  gegen einen weit überlegenen Feind und behauptete das Dorf heldenmütig bis zum Eintreffen des I. Armeekorps. Er war mit persönlicher Bravour bei der Eroberung feindlicher Geschütze beteiligt.

Oskar Graf von Schlieffen
geboren am 08.02.1834 in Magdeburg
verstorben am 09.09.1904 in Wioska / Niederschlesien

PLM am 17.09.1866 als Hauptmann und Kompaniechef im 1. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Hauptmann von Schlieffen hatte mit seiner Kompanie nach der Eroberung von Ober-Chlum allein die südwestliche Lisiere dieses Dorfes besetzt, gegen welche eine feindliche Batterie und mindestens ein Bataillon zum Angriff vorgingen. Unter Beihilfe von 2 Kompanien des Füsilier-Bataillons gelang es ihm, nicht nur den Angriff abzuschlagen, sondern auch die feindliche Batterie mit 8 Geschützen zu nehmen. Einen später erfolgten abermaligen Angriff feindlicher Infanterie, die gleichfalls bedeutend überlegen war, wies er ebenfalls ab. Hauptmann Graf von Schlieffen gab dabei im heftigsten Granat-, Kartätsch- und Gewehrfeuer seinen Leuten ein besonderes Vorbild an Kaltblütigkeit.

Alexander August Wilhelm von Pape
geboren am 02.02.1813 in Berlin / Preußen
verstorben am 07.05.1895 in Berlin / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Oberst und Kommandeur 2. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Oberst von Pape führte sein Regiment im Gefecht bei Soor und in der Schlacht bei Königgrätz gegen überlegene Kräfte zu großem Erfolg.

Viktor von Erckert
geboren am 10.07.1823 in Kulm / Westpreußen
gefallen am 18.08.1870 nahe Sainte-Marie-aux-Chênes bei Metz / Frankreich

PLM am 17.09.1866 als Major und Kommandeur Füsilierbataillon / 2. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Major von Eckert verteidigte mit seinem Bataillon das  Dorf Rosberitz auf das Äußerste. Später drang  er als der erste mit noch drei Offizieren allein in eine feuernde feindliche Batterie, die wenigstens zum Teil genommen wurde. Er verlor ein Pferd tot unter dem Leibe und fiel schließlich schwer verwundet, vom Hals bis zum Rücken durchschossen.

Oktavio Philipp von Böhn
geboren am 29.01.1824 in Klein Silkow / Preußen
verstorben am 30.07.1899 in Berlin / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Major und Kommandeur I. Bataillon / "Kaiser Franz" Garde-Grenadierregiment  Nr. 2 / 2. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Alt-Rognitz am 28. Juni 1866. Der Energie und kräftigen Führung von Major von Böhn allein war es zuzuschreiben, daß das hartbedrängte II. Bataillon seines Regiments nicht ganz aufgerieben wurde. Es gelang dem Major von Böhn mit seinem I. Bataillon den sehr überlegenen Feind zu werfen und dadurch großen Nachteil für die noch im Defilé marschierende Division abzuwenden.

Bernhard von Werder
geboren am 27.02.1823 in Potsdam / Preußen
verstorben am 19.03.1907 in Berlin / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Oberst und Kommandeur Garde-Füsilierregiment / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Oberst von Werder warf mit seinem Regiment in einem sehr kritischen Momenten einen weit überlegenen Gegner, wodurch er die Behauptung von Chlum möglich machte.

Ulrich Ernst von Schlichting
geboren am 24. Juli 1832 Berlin / Preußen
verstorben am 22. November 1867 in Berlin / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Hauptmann und Chef  9. Kompanie / Garde-Füsilierregiment / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für mehrfach bewiesene besondere Tapferkeit im Feldzug in Böhmen. Hauptmann von Schlichting nahm mit seiner Kompanie am 28. Juni mit großer Bravour das Dorf Burkersdorf und zeichnete sich beim Sturm auf Königinhof am 29. Juni sowie in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 durch kalte Entschlossenheit und große Umsicht in der Führung seiner Kompanie aus.

Julius Knappe von Knappstädt
geboren am 02.03.1809 in Ostrowine / Schlesien
verstorben am 21.09.1872 in Breslau / Schlesien

PLM am 17.09.1866 als Oberst und Kommandeur 3. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Nachdem Oberst Knappe von Knappstädt bereits sein Regiment sehr erfolgreich geführt hatte, übernahm er nach der Einnahme von Chlum die Führung der 1. Garde-Infanteriebrigade, nachdem dessen Kommandeur, Oberst Hugo von Obernitz, schwer verwundet worden war. Oberst Knappe von Knappstädt führte die Brigade in der Schlacht weiterhin mit Erfolg.

Richard von Arnim
geboren am 10.08.1831 in Gerswalde
verstorben am 30.07.1901 in Frankfurt an der Oder

PLM am 17.09.1866 als Hauptmann und Chef 6. Kompanie / 3. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Hauptmann von Arnim führte seine Kompanie mit ausgezeichneter Bravour gegen eine Schanze nördlich von Chlum und nahm dabei 5 feindliche Geschütze.

Karl Friedrich von Lobenthal
geboren am 06.10.1833 in Münster / Westfalen
verstorben am 03.12.1892 in Berlin / Preußen

PLM am 17.09.1866 als Hauptmann und Chef 7. Kompanie / 3. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Hauptmann von Lobenthal führte seine Kompanie mit ausgezeichneter Bravour gegen die erste feindliche Position nordöstlich von Chlum. Bei den Gefechten wurde er selbst verwundet und unter ihm wurden zwei Pferde erschossen, trotzdem führte er seine Kompanie weiter und nahm mit ihr 9 feindliche Geschütze.

Julius von Löwenfeld
geboren am 14.09.1838 in Hamm / Westfalen
verstorben am 26.06.1916 in Naumburg an der Saale

PLM am 17.09.1866 als Premierleutnant und Kompaniechef im 3. Garde-Regiment zu Fuß / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für seine stets gezeigte persönliche Tapferkeit im Feldzug in Böhmen. Er war stets an der Spitze seiner Kompanie zu finden. Bei Burkersdorf nahm er 120 Gefangene und in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 vier feindliche Geschütze.

Karl Wilhelm von Witzendorff
geboren am 25.04.1824 in Scharnebeck / Hannover
verstorben am 28.03.1891 in Göttingen

PLM am 17.09.1866 als Oberstleutnant und Chef des Generalstabes des Kavalleriekorps der 1. Armee

Oberstleutnant von Witzendorff führte nicht nur die Geschäfte des Kavalleriekorps der 1. Armee mit großer Umsicht und Hingebung, sondern er beteilgte sich auch persönlich an den Aktionen einzelner Teile des Korps. Besonders in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 beteiligte er sich bei dem Vorführen der 2. leichten Brigade und richtigen Eingreifen der Regimenter und trug wesentlich zu dem siegreichen Ausgange bei. Beim Kavalleriegefecht befand sich Oberstleutnant von Witzendorff im dichtesten Handgemenge.

Wilhelm Herzog von Mecklenburg-Schwerin
geboren am 05.03.1827 in Ludwigslust / Preußen
verstorben am 28.07.1879 in Heidelberg

PLM am 17.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 2. Leichte Kavalleriebriagade / 2. Kavalleriedivision / Kavalleriekorps der 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor Wilhelm Herzog von Mecklenburg-Schwerin führte mit großer Bravour seine Brigade persönlich ins Gefecht und beteiligte sich selbst am Handgemenge.

Georg Graf von der Groeben
geboren am 16.06.1817 in Schrengen / Ostpreußen
verstorben am 25.01.1894 auf Gut Neudörfchen / Kreis Marienwerder / Ostpreußen

PLM am 17.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 3. Leichte Kavalleriebriagade / 2. Kavalleriedivision / Kavalleriekorps der 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von der Groeben griff mit einem Teil seiner Brigade mit Erfolg und großer Bravour feindliche Infanterie und Artillerie an. Die Infanterie wurde gesprengt, die Geschütze konnten eingenommen werden. Obwohl Graf von der Groeben eine Schußwunde erhalten hatte, führte er sein Kommando bis zum Ende der Schlacht fort.

Theophil von Podbielski
geboren am 17.10.1814 in Köpenick bei Berlin / Preußen
verstorben am 31.10.1879 in Berlin / Preußen

PLM am 18.09.1866 als Generalmajor und Direktor des Allgemeinen Kriegsdepartements und Generalquartiermeister der Armee

Die Verleihung erfolgte für den siegreich beendeten Krieg insgesamt, in dem Generalmajor von Podbielski die Funktion des Generalquartiermeisters der Armee übernommen hatte und in dieser wichtigen Stellung mit großer Umsicht, Sachkenntnis und einer rastlosen Tätigkeit mit zu den Erfolgen beigetragen hatte.

Alexander Friedrich von Medem
geboren am 12.02.1814 in Charlottenburg bei Berlin / Preußen
verstorben am 15.02.1879 in Dresden / Sachsen

PLM am 18.09.1866 als Oberst und Kommandeur 1. Magdeburgisches Infanterieregiment Nr. 26 / 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Oberst von Medem konnte sich durch Entschlossenheit und Umsicht beim Angriff des bewaldeten Berges südlich Benatek sowie in einem sehr kritischen Moment, als der Feind zum Angriff auf das im Rücken gelegene, obenbezeichnete Dorf vorging, dadurch auszeichen, daß er die dort befindlichen Abteilungen sammelte und dem Feinde entgegenführte, der hierdurch sowie durch das Eingreifen des II. Bataillons des 3. Magdeburgischen Infanterieregiments Nr. 66 in seiner rechten Flanke zurückgetrieben wurde. Hier wurde Oberst von Medem ein Pferd unter dem Leibe erschossen.

Ludwig Eduard Ernst Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck
geboren am 03.12.1825 in Köln
verstorben am 17.12.1871 in Düsseldorf

PLM am 18.09.1866 als Hauptmann im 2. Rheinischen Infanterieregiment Nr. 28 / 15. Infanteriedivision / Elb-Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Hauptmann Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck führte unter Bewältigung mehrerer feindlicher Aufstellungen die Spitze der Umgehung der Division bis in das Dorf Stösser im Rücken des Feindes und nahm dadurch 1 Geschütz und ca. 260 Gefangene nebst 4 Offizieren.

Albrecht Prinz von Preußen
geboren am 08.05.1837 in Berlin / Preußen
verstorben am 13.09.1906 auf Schloß Kamenz / Niederschlesien

PLM am 19.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 1. Garde-Kavalleriebrigade / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für den siegreichen Feldzug in Böhmen, an dem Albrecht Prinz von Preußen besonders erfolgreich in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 gekämpft hatte.

Gustav von Stiehle
geboren am 14.08.1823 in Erfurt
verstorben am 15.11.1899 in Berlin / Preußen

PLM am 19.09.1866 als Oberst und Flügeladjutant des Preußischen Königs und attachiert dem Stab des Oberkommandos

Oberst von Stiehle war dem Stab des Oberkommandos attachiert und nahm bei der Elbarmee an deren Gefechten teil. Dabei zeichnete er sich besonders in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 beim Sturm auf Problus aus.

Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen
geboren am 18.10.1831 in Potsdam / Preußen
verstorben am 15.06.1888 in Potsdam / Preußen

Kreuz und Stern des Ordens mit Bildnis Friedrich des Großen am 20.09.1866 als General der Infanterie und Oberbefehlshaber der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte nach dem siegreichen Ende des Krieges für den Feldzug in Böhmen.

Friedrich Karl Prinz von Preußen
geboren am 20.03.1828 in Berlin / Preußen
verstorben am 15.06.1885 in Klein Glienicke bei Potsdam / Preußen

Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen am 20.09.1866 als General der Kavallerie und Oberbefehlshaber 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die siegreiche Führung der 1. Armee im Feldzug in Böhmen.

Karl Anton Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen
geboren am 07.09.1811 in Krauchenwies
verstorben am 02.06.1885 in Sigmaringen

PLM am 20.09.1866 als General der Infanterie und Militärgouverneur der Rheinprovinz und der Provinz Westfalen

Karl Anton Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen hatte kein direktes Frontkommando. Die Verleihung an ihn war der Lohn für seine Tätigkeit als Militärgouverneur der Rheinprovinz. Der König dankte ihm damit seinen Einsatz, die Provinz während des Krieges vor feindlichen Anfällen zu schützen.

Wilhelm August Johann von Pape
geboren am 27.01.1808 in Königsberg / Ostpreußen
verstorben am 05.09.1885 in Loschwitz bei Dresden / Sachsen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 1. Infanteriebrigade / 1. Infanteriedivision / I. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von Pape konnte das Dorf Chlum behaupten und später das Dorf Rosberitz einnehmen. Diesen Angriff führte er persönlich unter heftigem Granat- und Kleingewehrfeuer an.

Christof Gottlieb Albert Freiherr von Barnekow
geboren am 02.08.1809 in Hohenwalde / Ostpreußen
verstorben am 24.05.1895 in Naumburg an der Saale

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 2. Infanteriebrigade / 1. Infanteriedivision / I. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Trautenau am 27. Juni 1866, in der Generalmajor von Barnekow die Reserve-Infanterie führte und sich an der Spitze seiner Truppen durch glänzende Tapferkeit und Energie auszeichnete.

Otto Wilhelm Adolf von der Mülbe
geboren am 13.09.1829 in Danzig
verstorben am 28.01.1916 in Berlin

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann im 4. Ostpreußischen Grenadierregiment Nr. 5 / 2. Infanteriedivision / I. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Trautenau am 27. Juni 1866. Nach dem Fall des Bataillonskommandeurs übernahm Hauptmann von der Mülbe das Kommando der 10. und 11. Kompanie und drang im heftigsten Kugelregen gegen eine bewaldete Höhe vor, die er nahm. Auch später leitete er das Gefecht dieser Kompanien mit Umsicht und großer Entschlossenheit. So wurde ihm die Deckung rückgängiger Truppen übertragen und er trug nicht wenig dazu bei, den aus dem Gefecht kommenden Abteilungen anderer Regimenter den geordneten Rückzug zu erleichtern, wobei er, keine Gefahr scheuend, persönlich das Feuer der vordersten Abteilungen leitete.

Ernst Heinrich Hagen
geboren am 19.05.1831 in Königsberg / Ostpreußen
verstorben am 18.11.1905 in Schönheide bei Spremberg / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Rittmeister und Eskadronchef im Litauischen Dragonerregiment Nr. 1 "Prinz Albrecht von Preußen" / 1. Infanteriedivision / I. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Trautenau am 27. Juni 1866. Trautenau rechts umgehend sah Rittmeister Hagen zwei feindliche Eskadrons die eigene debouchierende Infanterie bedrohen. Mit Energie stürzte er sich, seiner Eskadron weit voraus, in den Feind, durchbrach ihn und attackierte ihn kühn im Rücken zum zweiten Male.

Georg von Kameke
geboren am 14.04.1817 in Pasewalk / Preußen
verstorben am 12.10.1893 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Chef des Generalstabes II. Armeekorps / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für den siegreichen Feldzug in Böhmen, in dem sich Generalmajor von Kameke in seiner Funktion sehr bewährt hatte.

August von Werder
geboren am 12.09.1808 in Schloßberg / Ostpreußen
verstorben am 12.09.1887 auf Gut Prüssow / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 3. Infanteriedivision / II. Armeekorps / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von Werder führte seine Division auf dem rechten Flügel, überschritt selbständig die Bistritz und nahm die Dörfer Dohalitzka und Morowous, und hielt dieselben mehrere Stunden lang gegen die feindliche Übermacht.

Ewald Karl Theodor von Keyserlingk
geboren am 20.09.1832 in Berlin / Preußen
verstorben am 30.12.1897 in Wiesbaden

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann und Bataillonsführer im Grenadierregiment "König Friedrich Wilhelm IV." (1. Pommersches) Nr. 2 / 3. Infanteriedivision / II. Armeekorps / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Hauptmann von Keyserlingk übernahm in einem kritischen Moment, nachdem der Bataillonskommandeur schwer verwundet gefallen war, die Führung des Bataillons. Die Fahne ergreifend, gelang es ihm durch große Entschlossenheit, das Bataillon zum weiteren Avancieren zu bringen und bedeutende Erfolge über einen weit überlegenen Feind zu erzielen.

Wilhelm von Tümpling
geboren am 30.12.1809 in Pasewalk / Preußen
verstorben am 13.02.1884 auf Gut Thalstein bei Jena

PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866. Am 29. Juni kam die 5. ID zum ersten Male ins Feuer. Generalleutnant von Tümpling hatte 14.00 Uhr den Befehl erhalten, gegen das etwa 5 km entfernte Gitschin vorzugehen und im Verein mit der auf einer anderen Straße anrückenden 3. Infanteriedivision unter Generalmajor von Werder den Ort zu nehmen. Nachdem der Kampf mehrere Stunden gedauert hatte, schickte er sich an, durch energischen Angriff den Schlüsselpunkt der feindlichen Aufstellung zu gewinnen. Er war vom Pferde gestiegen, um persönlich zwei Kompanien des 2. Brandenburgischen Grenadierregiments Nr. 12 vorzuführen. Dabei wurde Generalleutnant von Tümpling im Oberschenkel von einer Gewehrkugel getroffen. Er mußte sich nach Görlitz zurückbringen lassen und den nachfolgenden Ereignissen auf dem Kriegsschauplatze fern bleiben. Seine Regimenter aber führten am 29. Juni den ihnen gewordenen Auftrag aus, im nächtlichen Kampfe nahmen sie Gitschin.

Gustav Bernhard Karl Thilo von Schimmelmann
geboren am 04.08.1816 in Letzlingen / Preußen
verstorben am 17.02.1873 in Magdeburg

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 9. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866. Generalmajor von Schimmelmann führte seine in der Schlacht eigenständig auftretende Brigade sehr erfolgreich. Nach der Verwundung von Generalleutnant Tümpling griff Generalmajor Schimmelmann auch sehr erfolgreich in den Gesamtkampf um Gitschin ein.

Friedrich Wilhelm von Kamiensky
geboren am 31.12.1809 in Prenzlau / Preußen
verstorben am 11.05.1867 in Dresden / Sachsen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 9. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866. Generalmajor von Kamiensky führte seine Brigade in der Schlacht sehr erfolgreich auf dem rechten Flügel der Division. Nach der Verwundung von Generalleutnant von Tümpling übernahm er die Führung über die 5. ID und führte sie zum letzten erfolgreichen Sturm, der zur Einnahme von Gitschin in der Nacht führte.

Gustav Albert von Manstein
geboren am 24.08.1805 in Willnischken / Ostpreußen
verstorben am 11.05.1877 in Flensburg

Eichenlaub am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 6. Infanteriedivision / 1. Armee

Generalleutnant von Manstein führte die Reserve der 1. Armee und griff mit ihr entscheidend in die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 ein.

Kolmar von Debschitz
geboren am 09.12.1809 in Senditz / Niederschlesien
verstorben am 27.11.1878 in Görlitz / Niederschlesien

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 2. Brandenburgisches Grenadierregiment Nr. 12 "Prinz Karl von Preußen" / 10. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866. Oberst von Debschitz nahm gegen starken Widerstand mit seinem Regiment das Dorf Ginolitz und behauptete es gegen wiederholtes Andringen des Feindes. Später wurde er mit seinem Regiment neu angesetzt und stürmte das Dorf Brada.

Hermann von Schkopp
geboren am 20.11.1833 in Breslau / Schlesien
verstorben am 07.07.1898 in Heidelberg

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann und Chef  5. Kompanie / 1. Posensches Infanterieregiment Nr. 18 / 10. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866. In ihr hatte Hauptmann von Schkopp mit seiner 5. Kompanie in den Felsen westlich Bresca die hartnäckigsten Kämpfe zu bestehen, vertrieb den überlegenen Feind aus den besten Stellungen, gewann den Kamm der Berge und hielt dort zwei anstürmenden feindlichen Bataillonen Stand.

Franz Offermann
geboren am 20.03.1835 in Sorau / Schlesien
seiner Verwundung erlegen am 20.09.1870 in Gorze bei Metz / Frankreich

PLM am 20.09.1866 als Premierleutnant und Chef 8. Kompanie / 1. Posensches Infanterieregiment Nr. 18 / 10. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866. In dieser drang Premierleutnant Offermann mit seiner 8. Kompanie in besonders schwierigen Momenten, wo Felsblöcke das Vordringen unmöglich zu machen schienen, trotz des heftigsten Feuers dem Feinde entgegen, seiner Kompanie voran. Nachdem er den sehr überlegenen Feind aus mehreren Stellungen vertrieben hatte, erkletterte er den höchsten Punkt, um seine Leute zu begeistern. Dabei wurde er schwer verwundet und stürzte von mehreren Kugeln getroffen. Die Kompanie drang indeß vorwärts.

Karl von Dieringhofen
geboren am 11.07.1817 in Küstrin / Preußen
verstorben am 04.04.1890 in Hannover

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 5. Brandenburgisches Infanterieregiment Nr. 48 / 9. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866.  Als drei feindliche Bataillone, denen zwei Bataillone als Reserve folgten, die 6. und 7. Kompanie des Regiments unter Befehl des Oberstleutnants von Wulffen angriffen, war Oberst von Dieringhofen im heftigsten Granat- und Gewehrfeuer bei den Kompanien und feuerte die Mannschaft zur festen und ruhigen Haltung an. Der feindliche Angriff wurde glänzend abgeschlagen. Das Abschlagen des Angriffs trug entscheidend mit zum Erfolg des Tages bei.

Georg Otto von Wulffen
geboren am 07.06.1813 in Breslau / Schlesien
verstorben am 09.06.1889 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Oberstleutnant und Kommandeur II. Bataillon / 5. Brandenburgisches Infanterieregiment Nr. 48 / 9. Infanteriebrigade / 5. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Gitschin am 29. Juni 1866, in der Oberstleutnant von Wulffen sein Bataillon, bestehend nur noch aus der 6. und 7. Kompanie, in unausgesetztem Granatfeuer mit großer Kaltblütigkeit unaufhaltsam vorwärts bis zum Dorfe Diletz führte, bei dessen Einnahme er tätig eingriff und dort aus einer verdeckten Aufstellung durch das Schnellfeuer der beiden Kompanien den Angriff dreier österreichischer Bataillon ( II. und III. / 18 und III. / 45), welche den linken Flügel der diesseitigen Aufstellung durchbrechen wollten, so entschieden zurückwies, daß dieselben die in Reserve aufgestellten beiden Bataillone in ihrer Flucht mit fortrissen. Er hatte somit entscheidenden Einfluß auf den Erfolg des Tages.

Eduard von Fransecky
geboren am 16.11.1807 in Gedern / Hessen
verstorben am 22.05.1890 in Wiesbaden

PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihungen erfolgte für seinen Einsatz an der Spitze der 7. ID und deren Erfolge im Feldzug in Böhmen.

Paul von Krenski
geboren am 08.08.1827 in Frankestein / Schlesien
verstorben am 27.12.1885 in Rudolstadt

PLM am 20.09.1866 als Major i.G. und Generalstabsoffizier der 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866, in der er seinem Divisionskommandeur wertvolle Dienste leistete in der zweckmäßigen Direktion der Kavallerie und Artillerie, da diese weit von der Infanterie entfernt waren, so daß seine Befehle sie nicht unmittelbar treffen konnten. Weiterhin trug er durch sein heroisches Beispiel und sein energisches Einschreiten mit dazu bei, daß der Rückzug der aus dem Walde verdrängten Abteilungen vorwärts Benatek sein Ende fand.

Julius von Schwarzhoff
geboren am 21.11.1812 in Darkehmen / Ostpreußen
verstorben am 18.09.1881 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 13. Infanteriebrigade / 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866, in der sich Generalmajor von Schwarzhoff besonders dadurch auszeichnen konnte, die nach einem schweren Waldgefecht aus dem Wald herausgedrängten Teile der 7. ID zu sammeln, zu ordnen und wieder verwendbar zu machen. Beim letzten Vorgehen der Division über die kahlen Höhenrücken bei Cistowes und Lipa führte er die Infanterie der Division,und griff, soweit sich noch Gelegenheit dazu fand, in das Gefecht zweckmäßig ein.

Helmuth von Gordon
geboren am 30.07.1811 in Kolberg / Westpreußen
verstorben am 26.12.1889 in Dresden / Sachsen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 14. Infanteriebrigade / 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von Gordon gelang es mit der Avantgarde, die Höhe bei Cistowes einzunehmen. Obwohl er im weiteren Verlauf des Gefechtes von der Division getrennt wurde konnte die Höhe gegen überlegene Angriffe verteidigt werden, bis sich durch das Eintreffen der 2. Armee die Lage entspannte.

Theodor Alexander von Schöler
geboren am 22.03.1807 in Potsdam / Preußen
verstorben am 23.08.1894 in Coburg / Bayern

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur  31. Infanteriebrigade / 16. Infanteriedivision / Elbarmee

Die Verleihung erfolgte für den Feldzug in Böhmen. Generalmajor von Schöler führte in diesem die Avantgarde der Elbarmee und zeichnete sich durch seine siegreichen Erfolge in den beiden Gefechten bei Hünerwasser am 26. Juni, in den Gefechten bei Münchengrätz am 28. Juni und in der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 besonders aus.

Julius von Bose
geboren am 12.09.1809 in Sangershausen / Preußen
verstorben am 22.07.1894 in Hasserode bei Wernigerode

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 15. Infanteriebrigade / 8. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Podol am 26. Juni 1866. Unter Führung von Generalmajor von Bose gelang der preußischen Vorhut der 15. Infanteriebrigade in einem Nachtangriff die Einnahme von Podol. Der Brigadekommandeur stieg dabei vom Pferd und führte, mit einem Gewehr in der Hand, den Angriff zu Fuß.

Franz von Zychlinski
geboren am 27.03.1816 in Allenburg / Ostpreußen
verstorben am 17.03.1900 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 2. Magdeburgisches Infanterieregiment Nr. 27 / 14. Infanteriebrigade / 7. Infanteriedivision / 1. Armee

In der Schlacht von Münchengrätz am 28. Juni 1866 hatte Oberst von Zychlinski den speziellen Auftrag, mit dem II. und dem Füsilierbataillon seines Regiments den Muskyberg mit seinen steilen Felswänden zu erklimmen und den dort befindlichen Feind zurückzuwerfen. Dies gelang. In der Schlacht von Königgrätz am 3. Juli 1866 hatte die Avantgarde, den Auftrag, von Cerekwitz über Benatek gegen Cistowes vorzugehen. Der mit sehr überlegenen Kräften besetzte Wald zwischen Benatek und Cistows wurde zwar von der Avantgarde im ersten Sturm genommen, um seine Behauptung mußte dann aber ununterbrochen sechs Stunden lang gekämpft werden, wobei sich Oberst von Zychlinski glänzend auszeichnete. Er wurde dabei verwundet und ein Pferd wurde unter seinem Leib erschossen.

Robert Eduard Emil Freiherr von Buddenbrock
geboren am 27.03.1829 in Nakel / Posen
verstorben am 10.02.1871 in Rouen / Frankreich

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann und Chef 9. Kompanie / 2. Magdeburgisches Infanterieregiment Nr. 27 / 14. Infanteriebrigade / 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Hauptmann von Buddenbrock besetzte während der Schlacht mit seiner Kompanie eine für den Kampf des Regiments wichtige Stellung zwischen dem Swiepwalde und Cistowes und behauptete diese gegen weit überlegene feindliche Angriff. Er selbst wurde dabei schwer verwundet.

Georg von Wedell
geboren am 17.05.1820 in Augustwalde / Preußen
verstorben am 27.03.1894 in Leer / Ostfriesland

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 1. Thüringisches Infanterieregiments Nr. 31 / 15. Infanteriebrigade / 8. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Die 8. Infanteriedivision war am Kampf um den Swiepwald beteiligt, wo ein Angriff von zwei österreichischen Armee-Korps aufgehalten warden konnte. Der Kampf um den Swiepwald war einer der Schlüsselpunkte in der Schlacht. In diesem Kampf hatte das Regiment einen Verlust von zehn Offizieren und 208 Soldaten. Es hatte sich unter Führung von Oberst von Wedell besonders im fünfstündigen Granatfeuer bei Ober-Wynalow ausgezeichnet.

Karl von Avemann
geboren am 12.04.1814 in Wiesbaden
verstorben a, 10.03.1891 in Erfurt

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 3. Thüringisches Infanterieregiments Nr. 71 / 15. Infanteriebrigade / 8. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Podol am 26. Juni 1866. Oberst von Bose führte aus dem Biwak bei Preper seinem Brigadekommandeur aus eigenem Entschluß zwei Bataillone nach und führte sie selbst an der Spitze.

« Letzte Änderung: 25.06.16 (20:31) von IM »

IM

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #2 am: 29.11.14 (11:20) »
August Louis Ferdinand Hensel
geboren am 05.07.1818 in Longwy / Frankreich
verstorben am 01.02.1886 in Boppard

PLM am 20.09.1866 als Major und Bataillonskommandeur im 4. Thüringischen Infanterieregiment Nr. 72 / 16. Infanteriebrigade / 8. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. In dieser wurde er mit seinem Bataillon zur Unterstützung eines hart gedrängten Bataillons vom Infanterieregiment 27 in den Wald östlich der Straße Sadowa - Königgrätz entsendet. Er warf den Feind wieder aus dem Wald zurück, degagierte das gedrängte Bataillon und verstand es, während eines vierstündigen sehr heftigen Granatfeuers den Wald gegen die Angriffe eines mindestens fünffach überlegenen Feindes zu behaupten. Erkennend, daß in der Erhaltung der beiden Waldspitzen östlich und westlich der Königgrätzer Chaussee die günstige Entscheidung der Schlacht liege, hielt er den Waldteil und es gelang ihm ferner, durch eigene hartnäckige Angriffe 12 Offiziere und 900 Mann des Feindes zu Gefangenen zu machen.

Karl von Hymmen
geboren am 15.01.1824 im Haus Hain bei Düsseldorf
verstorben am 28.03.1897 in Wiesaden

PLM am 20.09.1866 als Major und Chef 3. Eskadron / Magdeburgisches Husarenregiment Nr. 10 / 7. Infanteriedivision / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Blumenau am 22. Juli 1866, in der Major von Hymmen in der Attacke auf eine feindliche Ulanen-Eskadron hervorragende persönliche Bravour bewies und seine Eskadron sehr geschickt führte. Obwohl er von einem gegnerischen Offizier, den er herunterstach, durch einen Säbelhieb im Gesicht verwundet wurde und stark blutete, gab er die Führung nicht ab. Schon zuvor hatte sich Major von Hymmen als Avantgarden-Offizier vielfach ausgezeichnet. Alle Aufträge zur Aufklärung des Feindes, zur Herstellung der Verbindung mit den Nebendivisionen, oft unter sehr schwierigen Verhältnissen, hatte er gründlich und glücklich gelöst.

Ludwig von Wittich
geboren am 15.10.1818 in Münster / Westfalen
verstorben am 02.10.1884 in auf seinem Landsitz Siede in der Neumark

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Chef des Generalstabes  V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für seine Verdienste als Chef des Generalstabes des V. Armeekorps während des Feldzuges in Böhmen. Oberst von Wittich konnte sich dabei mehrfach als wertvolle Stütze seines Kommandierenden Generals erweisen.

Julius Ludwig von Löwenfeld
geboren am 31.01.1808 in Leeden
verstorben am 29.06.1880 in Potsdam / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 9. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Nachod am 27. Juni 1866. An diesem Tag führte Generalmajor von Löwenfeld die Avantgarde des V. Armeekorps. Er ermöglichte mit seinem mutigen Vorgehen und dem folgenden mehrstündigen zähen Widerstand das leichtere Debouchieren des Korps.

Karl Rudolf von Ollech
geboren am 22.06.1811 in Graudenz
verstorben am 25.10.1884 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 17. Infanteriebrigade / 9. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Nachod am 27. Juni 1866. Generalmajor von Ollech warf den heftigen Angriff des Feindes auf den linken Flügel mit großer Energie zurück, wobei er schwer verwundet wurde.

Hugo von Kirchbach
geboren am 23.05.1809 in Neumarkt
verstorben am 06.10.1887 in Niesky

PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für den Feldzug in Böhmen. Generalleutnant von Kirchbach hatte sich besonders an den Schlachttagen vom 27. und 28 Juni, und in den Gefechten vom 29. und 30. Juni 1866 ausgezeichnet, in denen er seine Division mit Besonnenheit und persönlicher Tapferkeit gegen den Feind führte.

Carl Wilhelm Ferdinand von Voigts-Rhetz
geboren am 09.04.1814 in Höxter
verstorben am 02.02.1902 in Montreux / Schweiz

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 2. Westpreußisches Königs-Grenadierregiment Nr. 7 / 18. Infanteriebrigade / 9. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Skalitz am 28. Juni 1866. In dieser kämpfte das Königs-Grenadierregiment Nr. 7 unter der energischen und umsichtigen Führung von Oberst von Voigts-Rhetz besonders erfolgreich.

Leopold von Kaisenberg
geboren am 01.09.1833 in Uder bei Heiligenstadt
seiner Verwundung erlegen am 04.09.1870 in Altenstadt bei Weißenburg / Elsaß

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann im 2. Westpreußischen Königs-Grenadierregiment Nr. 7 / 18. Infanteriebrigade / 9. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Skalitz am 28. Juni 1866. Obwohl Hauptmann von Kaisenberg am Vortag am Kopf verwundet worden war, führte er mit großer Energie und Bravour ein Halbbataillon in der Richtung auf den Bahnhof von Skalitz. Dieser Angriff trug wesentlich zum entscheidenden Erfolg bei.

Ferdinand Adolf Eduard von Below
geboren am 04.07.1812 in Königsberg / Ostpreußen
verstorben am 21.10.1870 in Pont-á-Mousson / Frankreich

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur Westfälisches Füsilierregiment Nr. 37 / 9. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. In ihr führte Oberst von Below die Avantgarde. Er behauptete sich mit großer Bravour und Hartnäckigkeit bis zur Ankunft von Verstärkung.

Walther von Monbary
geboren am 19.04.1815 in Krummenort / Ostpreußen
verstorben am 25.01.1892 in Potsdam / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 1. Niederschlesisches Infanterieregiment Nr. 46 / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. In dieser führte Oberst von Monbary sein Regiment in vorderster Linie mit großer persönlicher Tapferkeit. Unter ihm wurde sein Pferd erschossen und selbst als er am Kopf verwundet wurde, gab er die Führung nicht ab.

Karl Heinrich Gustaf Arthur Hoffmann
geboren am 26.07.1843 in Bromberg
verstorben am 18.11.1906 in Halle an der Saale

PLM am 20.09.1866 als Sekondeleutnant im 2. Niederschlesischen Infanterieregiment Nr. 47 / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Skalitz am 28. Juni 1866. Sekondeleutnant Hoffmann erklomm beim Sturm auf den Bahnhof bei Skalitz als erster mit seinem Pferd den steilen Eisenbahndamm und übersprang dann eine 2 1/2 Fuß hohe Barriere, hinter der die feindlichen Schützen Deckung genommen hatten.

Bruno von Francois
geboren am 29.06.1818 in Magdeburg
gefallen am 06.08.1870 in Spicheren / Frankreich

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 3. Posensches Infanterieregiment Nr. 58 / 9. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. Oberst von Francois deckte mit fünf Halbbataillonen seiner Halbbrigade den linken Flügel der ganzen Gefechtsaufstellung und hielt denselben gegen wiederholte Angriffe weit überlegener Kräfte trotz des sehr bedeutenden Verlustes durch Granat- und Gewehrfeuer mit großer Zähigkeit fest und ermöglichte dadurch den Aufmarsch der 10. Division auf dem rechten Flügel, wodurch der günstige Ausgang der Schlacht erzielt wurde.

Emil Julius von Tresckow
geboren am 21.05.1810 in Potsdam / Preußen
verstorben am 18.07.1905 in Quedlinburg

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur Westpreußisches Ulanenregiment Nr. 1 / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. In dieser führte Oberst von Tresckow sein Regiment mit großer Bravour in die feindlichen Kürassoere, wurde im Handgemenge zwei Mal verwundet und mußte in Folge dessen das Schlachtfeld verlassen.

Fedor von Bercken
geboren am 10.04.1837 in Mühlhausen
verstorben 26.12.1913 auf dem Gut Ganglau bei Allenstein / Ostpreußen

PLM am 20.09.1866 als Premierleutnant und Chef 3. Eskadron / Westpreußisches Ulanenregiment Nr. 1 / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. Dabei führten die 3. und 4. Eskadron des Westpreußischen Ulanenregiments Nr. 1 eine Attacke gegen vier österreichische Geschütze auf einer Höhe nördlich von Wisokow. Während die 4. Eskadron zwei Geschütze erbeutete, verfolgte Premierleutnant von Bercken mit seiner 3. Eskadron die übrigen Geschütze und zwang sie schließlich zum Stehenbleiben.


Wolfgang von Schaubert
geboren am 02.08.1841 in Gossendorf bei Neumarkt / Schlesien
verstorben am 25.02.1902 in Obernigk / Posen

PLM am 20.09.1866 als Premierleutnant und Chef 3. Eskadron / Westpreußisches Ulanenregiment Nr. 1 / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Nachod am 27. Juni 1866. Dabei führten die 3. und 4. Eskadron des Westpreußischen Ulanenregiments Nr. 1 eine Attacke gegen vier österreichische Geschütze auf einer Höhe nördlich von Wisokow. Während die 4. Eskadron die übrigen Geschütze nach der erfolgreichen Attacke verfolgte und schließlich zum Stehen zwang, konnte Sekondeleutnant von Schaubert mit seiner 3. Eskadron noch während der Attacke zwei der gegnerischen Geschütze mit Bespannung seinem Regiment zuführen. Er hatte sich bereits vorher auszeichnen können, als er in dem Handgemenge bei der ersten Kavallerieattacke am 27. Juni den bereits verwundeten Generalmajor von Wnuck durch seine Geistesgegenwart gerettet hatte, indem er, als ein österreichischer Offizier gegen den General anritt, hinzueilte und diesen Offizier niederschoß.

Ferdinand von Prondzynski
geboren am 26.11.1804 in Graudenz
verstorben am 26.02.1871 in Köpenick bei Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 12. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Obgleich die 12. Infanteriedivision nur 6 Bataillone, 4 Eskadrons und 2 Batterien stark war, sicherte sie nicht bloß die linke Flanke gegen Josefstadt, sie griff auch rechtzeitig in das Gefecht ein und trug durch die Wegnahme der Trotina-Mühle, eines Teils von Sendraschütz, von Lochenitz und der östlichen Hälfte von Sweti wesentlich zu den glücklichen Erfolgen auf dem linken Flügel der Schlacht bei. Sie verdankt dies der geschickten, selbständigen Leitung des Generals von Prondzynski.

Ludwig Freiherr von Dalwig
geboren am 24.04.1843 in Neustadt / Oberschlesien
verstorben am 10.06.1888 in Görlitz / Niederschlesien

PLM am 20.09.1866 als Sekondeleutnant und Zugführer in der 6. Kompanie / Schlesisches Füsilierregiment Nr. 38 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Sekondeleutnant von Dalwig führte den dritten Zug der 6. Kompanie seines Regiments, der zur Verbindung mit dem I. Bataillon, nachdem der hohe Wald passiert war, aufgelöst wurde. Durch Schnellfeuer in Verbindung mit der 5. Kompanie vertrieb er die in den kleinen Waldparzellen westlich des hohen Waldes sich postierten österreichischen Abteilungen und machte hierbei 100 Gefangene. Gegen die Batterie Prohaska, welche auf der Skalitz - Zlicer Chaussee aufgefahren war, ging er mit seinem Zuge, obgleich 800 Schritt entfernt, vor und trotz des heftigen Granat- und Kartätschfeuers, durch welches er 16 Mann seines Zuges verlor, blieb er im Vorrücken. Auf 160 Schritt an die Batterie herangekommen, ließ er auf die sich jetzt zeigende Artilleriebedeckung vom Regiment Nassau Schnellfeuer eröffnen, vereinigte sich dann mit den Schützenschwärmen des I. Bataillons und erreichte zuerst das auf dem rechten Flügel stehende feindliche Geschütz.

Wilhelm von Krane
geboren am 16.02.1844 in Meschede
verstorben am 08.12.1878 in Görlitz / Niederschlesien

PLM am 20.09.1866 als Sekondeleutnant und Zugführer in der 6. Kompanie / Schlesisches Füsilierregiment Nr. 38 / 11. Infanteriedivision / VI. Armeekorps / 2. Armee

Sekondeleutnant von Krane war mit seinem Zug am Sturm von Sekondeleutnant von Dalwig auf die österreichischen Geschütze beteiligt und zeichnete sich an deren anschließender Behauptung aus, als von den österreichischen Jägern wiederholt Versuche gemacht wurden, die Geschütze wieder zu nehmen. Sein Zug verlor 10 Mann. Leutnant von Krane gab ein vortreffliches Beispiel von kaltblütiger Ruhe und hoher Bravour.

Maximilian von Versen
geboren am 30.11.1833 in Wurchow / Pommern
verstorben am 07.10.1893 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann i.G. und Generalstabsoffizier bei der Kavalleriedivision der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für Verfolgungsgefechte Mitte 1866 nach der siegreichen Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866.  Am 14. Juli war Hauptmann von Versen entsandt worden, um den Feind zu rekognoszieren. Er schloß sich dabei der 2. Eskadron des 1. Leibhusarenregiments bei Wrahowitz an und attackierte 2 Eskadrons sächsischer Reiter, hieb mehrere Gegner nieder und machte zwei Beutepferde. Am 15. Juli war Hauptmann von Versen nach Tobitschau entsandt worden, um das Gefecht um das Defilé nach Traubeck zu beobachten. Er griff leitend in das Gefecht zweier Kompanien des 43. Infanterieregiments ein, förderte es in tätigster Weise und machte persönlich mehrere Gefangene. Am Nachmittage desselben 15. Juli hatte er den Auftrag erhalten, das 1. Treffen der auf Dluhonitz vorgegangenen Husarenbrigade zu dirigieren. Er machte neben dem Regimentskommandeur des Landwehr-Huasenregiments die Attacke auf ein feindliches Bataillon mit, das gesprengt wurde, und tat alles um die Landwehr-Husaren nachher zu sammeln und sie gegen die österreichischen Haller-Husaren zu führen, die gegen ihre Flanke anritten".

Maximilian Karl Friedrich Albert von Bredow
geboren am 15.01.1817 in Landin / Havelland
verstorben am 28.10.1893 in Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Oberstleutnant und Kommandeur Westpreußisches Kürassierregiment Nr. 5 / Kavalleriedivision der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Dub am 15. Juli 1866. In diesem attackierte Oberstleutnant von Bredow an der Spitze der 2. Eskadron eine feuernde Batterie und nahm mit derselben und anderen Abteilungen des Regiments 18 feindliche Geschütze und 7 Wagen.

Hans Alexis Schach von Wittenau
geboren am 10.12.1830 in Düben
verstorben am 19.10.1910 in Naumburg an der Saale

PLM am 20.09.1866 als Rittmeister und Chef  2. Eskadron / Westpreußisches Kürassierregiment Nr. 5 / Kavalleriedivision der 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für das Gefecht bei Dub am 15. Juli 1866. Rittmeister Schach von Wittenau führte mit seiner Eskadron gemeinsam mit dem Regimenskommandeur Oberstleutnant von Bredow eine Attacke gegen eine aus 20 gezogenen Geschützen mit Granaten und Kartätschen feuernde Batterie. Der Erfolg waren 18 erbeutete Geschütze sowie 7 Munitionskarren und 2 Offiziere, 4 Unteroffiziere, 123 Gemeine an Gefangenen.

Ferdinand von Glasenapp
geboren am 02.04.1814 Zewelin bei Cöslin
verstorben am 15.01.1886 in Stolp / Pommern

PLM am 20.09.1866 als Oberst z.D. und Kommandeur 2. Landwehr-Husarenregiment / 10. Kavalleriebrigade / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps

Am 15. Juli nachmittags 5 Uhr ging das 2. Landwehr-Husarenregiment gegen Prerau vor und griff gegen 6 Uhr zwischen Rokeitnitz und Dlubowitz feindliche Infanterieabteilungen, welche Kompaniekarrees formierten, eskadronsweise an. An der Spitze der 1. Eskadron drang Oberst von Glasenapp in ein solches Karree ein. Von allen vier Eskadrons wurden über 200 Mann vom Regiment Giulay mit 5 Offizieren gefangen. Hierauf schnitten die Husaren einen Teil der feindlichen Bagage ab, als sich feindliche Kavallerie zeigte. Oberst von Glasenapp sammelte schnell die Mannschaften der 1., 2. und 3. Eskadron und nahm den Angriff mehrerer Eskadrons Haller-Husaren an. Trotz lebhaften Kampfes wurden die Landwehrhusaren zurückgedrängt. Oberst von Glasenapp hatte sich zuerst in den Feind gestürzt, wurde schwer verwundet und fiel in die Hände des Feindes.

Ludwig von Schlotheim
geboren am 22.08.1818 Sondershausen
verstorben am 07.04.1889 in Kassel

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Chef des Generalstabes der Elbarmee

Die Verleihung erfolgte für seine Verdienste während des gesamten Feldzuges, Er hatte entscheidenden Anteil an den Erfolgen der Elbarmee. Er hatte sich in den Gefechten bei Hünerwasser und Münchengrätz, ganz besonders aber in der Schlacht von Königgrätz hervorgehoben

Hugo Eberhard Graf zu Münster-Meinhövel
geboren am 30.06.1812 in Berlin / Preußen
verstorben am 06.05.1880 in Kassel

PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 14. Infanteriedivision / VIII. Armeekorps / Elbarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalleutnant Graf von Munster-Meinhövel stürmte mit seiner Division das Dorf Problus und die danebenund dahinter liegenden Höhen und Wälder. Er trug dadurch wesentlich zum Sieg bei.

Emil von Schwartzkoppen
geboren am 15.01.1810 in Obereimer
verstorben am 05.01.1878 in Stuttgart

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 27. Infanteriebrigade / 14. Infanteriedivision / VIII. Armeekorps / Elbarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von Schwartzkoppen führte seine Brigade erfolgreich bei der Einnahme von Problus.

Wilhelm von Hiller
geboren am 20.07.1806 in Korkenhagen / Pommern
verstorben am 01.04.1898 in Groß Lichterfeld bei Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 28. Infanteriebrigade / 14. Infanteriedivision / VIII. Armeekorps / Elbarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalmajor von Hiller führte seine Brigade erfolgreich bei der Einnahme von Problus.

Philipp Carl von Canstein
geboren am 04.02.1804 in Eschwege
verstorben am 05.11.1877 in Kassel

Eichenlaub zum PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 15. Infanteriedivision / VIII. Armeekorps / Elbarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Generalleutnant von Canstein nahm mit seiner Division die bewaldeten Höhen von Neu-Prim und die Dörfer Neu-, Ober- und Nieder-Prim.

Alexander von Kraatz-Koschlau
geboren am 12.02.1817 in Wunneschin / Pommern
verstorben am 12.09.1897 in Friedenau bei Berlin / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Chef des Generalstabes der Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für seinen Anteil am erfolgreichen Main-Feldzug.

August Karl von Goeben
geboren am 10.12.1816 in Stade
verstorben am 13.11.1880 in Koblenz

Eichenlaub zum PLM am 20.09.1866 als Generalleutnant und Kommandeur 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für seinen Anteil am erfolgreichen Main-Feldzug, in dem Generalleutnant von Goeben mit seiner 13. ID stets die Spitze der Mainarmee bildete.

Ferdinand von Kummer
geboren am 11.04.1816 in Szelekewo / Posen
verstorben am 03.05.1900 in Hannover

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 25. Infanteriebrigade / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für seinen Anteil am erfolgreichen Main-Feldzug, in dem sich Generalmajor von Kummer an der Spitze seiner Brigade mehrfach bewähren konnte.

Karl von Wrangel
geboren am 28.09.1812 in Konigsberg / Ostpreußen
verstorben am 28.11.1899 in Sproitz

PLM am 20.09.1866 als Generalmajor und Kommandeur 26. Infanteriebrigade / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für seinen Anteil am erfolgreichen Main-Feldzug, in dem sich Generalmajor von Wrangel an der Spitze seiner Brigade mehrfach bewähren konnte.

Adolf des Barres
geboren am 16.09.1814 in Neuwied
verstorben am 31.12.1873 in Bromberg / Posen

PLM am 20.09.1866 als Oberstleutnant und Kommandeur I. Bataillon / 2. Schlesischen Grenadierregiment Nr. 11 / 2. kombinierte Infanteriebrigade / kombinierte Division "von Flies"

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Langensalza am 27. Juni 1866. Oberstleutnant des Barres nahm mit seinem Bataillon das Gebüsch vor Merxleben und hielt es danach für einige Stunden. Als er beim Rückzug von überlegener Kavallerie angefallen wurde, lehnte er die Aufforderung, sich mit dem Bataillon zu ergeben, ab. Er schlug vier Kavallerieattacken ab und konnte sein Bataillon und die Fahne, wenn auch mit Verlusten, zurückführen. Der feindlichen Kavallerie wurden dabei bedeutende Verluste zugefügt.

Kuno Freiherr von der Goltz
geboren am 05.02.1817 in Wilhelmsthal / Ostpreußen
verstorben am 29.10.1897 in Eisbergen / Westfalen

Eichenlaub zum PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 2. Westfälisches Infanterieregiment Nr. 15 / 26. Infanteriebrigade / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für seinen Anteil am erfolgreichen Main-Feldzug. Besonders hervorgetan hatte sich Oberst von der Goltz dabei am 10. Juli 1866, als er selbständig und siegreich das Gefecht bei Friedrichshall führte. Am 13. Juli konnte er bei Lausach durch einen Offensivstoß vom rechten Flügel her ebenfalls wesentlich zum Erfolg beitragen.

Adolf von Hoffmüller
geboren am 30.09.1829 in Ziegenhagen / Pommern
verstorben am 19.09.1886 in auf Schloß Falkenwalde / Pommern

PLM am 20. September 1866 als Hauptmann und Chef 12. Kompanie / 2. Westfälisches Infanterieregiment Nr. 15 / 26. Infanteriebrigade / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für den Kampf um Aschaffenburg am 14. Juli 1866. Hauptmann von Hoffmüller ging mit seiner Kompanie über den Bahnhof hinaus vor und nahm mit seinem 7. Zug zwei von österreichischen Jägern besetzte Häuser. Auf dem Bahnhof die beiden anderen Züge unter Premierleutnant Müller zurücklassend, bahnte er sich mit dem 7. Zuge einen Weg durch die nächstliegenden Gärten, überstieg unter feindlichem Feuer vermittelst Leitern eine Garten-, sodann die Stadtmauer und stürzte sich mit der blanken Waffe auf die heftig feuernden Jäger, diese zurückwerfend. So eröffnete er den Eingang zur Stadt von der Eisenbahn her. Der Zug drang im Laufschritt bis zum Schloß vor, machte dort ca. 60 Gefangene und setzte, verstärkt durch 1 Offizier und 15 Mann des IR 15, seinen Lauf bis an die Mainbrücke fort, wo er, gemeinsam mit zwei Kompanien des IR 13, zuerst ankam.

Ludwig von Cranach
geboren am 07.08.1818 auf Gut Craazen / Preußen
verstorben am 15.09.1894 in Seehof bei Teltow / Preußen

PLM am 20.09.1866 als Oberstleutnant und Kommandeur Füsilierbataillon / 1. Rheinisches Infanterieregiment Nr. 25 / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Kissingen am 10. Juli 1866. Beim Vorgehen des Korps Manteuffel auf Kissingen wurde Oberstleutnant von Cranach mit seinem Füsilierbataillon zur Degagierung der bei Friedrichshall und Hausen fechtenden Avantgarde auf Waldaschach detachiert. Er griff dies Dorf mit Energie an, warf den weit stärkeren Feind über die Saale und setzte sich so mit der Avantgarde in Verbindung. Seinen guten energischen Anordnungen ist es größtenteils zuzuschreiben, daß die Wegnahme des Ortes mit geringem Verlust stattgefunden hat.

Hugo von Thile
geboren am 22.11.1817 in Neiße / Oberschlesien
verstorben am 07.12.1894 in Hannover

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur  Magdeburgisches Füsilierregiment Nr. 36 / 2. kombinierte Infanteriebrigade / kombinierte Division "von Flies" Korps "Manteuffel" / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für die Gefechte bei Uettingen und Roßbrunn am 26. Juli 1866, in denen Oberst von Thile, trotz eigener Erkrankung, sein Regiment gegen den weit überlegenen Feind zum siegreichen Sturm auf die sehr starke Position der bayerischen Armee führte.

Johann Christian Alexander Stoltz
geboren am 19.11.1810 in Cosel / Oberschlesien
verstorben am 06.01.1897 in Bonn

PLM am 20.09.1866 als Oberst und Kommandeur 6. Westfälisches Infanterieregiment Nr. 55 / 26. Infanteriebrigade / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866. In dieser konnte Oberst Stoltz mit 4 1/2 Bataillonen in einem fünfstündigen Kampf die stets wiederholten Angriffe, erst der ganzen Württembergischen, dann der kombinierten Österreichisch-Nassauschen Division, welche durch das Feuer von 4 gezogenen Batterien unterstützt wurden, kräftig zurückweisen. Er trug damit wesentlich zum Gesamterfolg bei.

Ludwig Hugo von Below
geboren am 27.10.1824 in Neumarkt / Niederschlesien
verstorben am 21.07.1905 in Oberstdorf / Bayern

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann und Kompaniechef im 6. Westfälischen Infanterieregiment Nr. 55 / 26. Infanteriebrigade / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866. Als nach der Einnahme der Stadt der Feind gegen die nur mit drei Kompanien besetzte Stadtlisiere mit Kolonnen einen zweimaligen Offensivstoß machte, führte Hauptmann von Below seine Kompanie aus Deckungen zu Salven auf die unter Gewehr- und Grantfeuer liegende Brücke. Die gute Haltung der Kompanie wie die wohlgezielt abgegebenen Salven trugen nicht bloß dazu bei, daß diese Offensivstöße abgeschlagen wurden, sondern machten die späteren auch unsicher und schwankender.

Rudolf Maximilian Coester
geboren am 10.04.1818 in Schönbankwitz
verstorben am 25.10.1890 in Wiesbaden

PLM am 20.09.1866 als Hauptmann und Batteriechef im Westfälischen Feldartillerieregiment Nr. 7 / 13. Infanteriedivision / VII. Armeekorps / Mainarmee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Tauberbischofsheim am 24. Juli 1866. Hauptmann Coester hatte mit nur 5, später mit 4 Geschützen gegen vier gezogene feindliche Batterien bis zum Abend gekämpft und gleichzeitig feindlichen Kolonnen großen Schaden zugefügt.

König Wilhelm von Preußen
geboren am 22.03.1797 in Berlin / Preußen
verstorben am 09.03.1888 in Berlin / Preußen

Kreuz und Stern des Ordens mit Bildnis Friedrich des Großen am 11.11.1866 als König von Preußen und Oberster Kriegsherr

König Wilhelm legte den Orden an nach dem siegreich beendeten Krieg und in Anerkennung der Taten seiner Armee.

Otto von Tiedemann
geboren am 17.10.1811 in Konigsberg / Ostpreußen
verstorben am 14.04.1892 in Dresden / Sachsen

PLM am 30.12.1866 als Generalmajor und Kommandeur 19. Infanteriebrigade / 10. Infanteriedivision / V. Armeekorps / 2. Armee

Generalmajor von Tiedemann hatte mit seiner Brigade am 27. Juni 1866 in der Schlacht bei Nachod gekämpft, wo er sie in einem fünfstündigem Kampf persönlich geführt hatte. In der Schlacht bei Skalitz am 28. Juni 1866 hatte Tiedemann das Grenadierregiment Nr. 6 persönlich zum Sturm auf die Höhen nördlich der Stadt und auf diese selbst geführt. Im Gefecht bei Schweinschädel am 29. Juni 1866 war die 19. Infanteriebrigade nahezu die einzig kämpfende preußische Infanterieeinheit. Auch diesen Kampf hatte Generalmajor von Tiedemann sehr erfolgreich geführt, wodurch der weitere Vormarsch ermöglich wurde.

Hans Wilhelm Chorus
geboren 16.11.1842 in Berlin / Preußen
verstorben am 19.02.1905 in Schöneberg bei Berlin / Preußen

PLM am 15.01.1867 als Sekondeleutnant und Zugführer im 2. Garde-Regiment zu Fuß / / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz. Sekondeleutnant Chorus war an der Erstürmung des Dorfes Horenowes mit Auszeichnung beteiligt. Anschließend nahm er mit seinem Zug das südlich davon gelegene Gebüsch, ging allein mit seinem Zug in die Gegend zwischen Rosberitz und Redelist vor, die abgeschlagene Attacke des 2. Dragoner-Regiments dort degagierend und stürzte sich auf eine große feuernde Batterie, welche den Anmarsch der Division auf Chlum und Rosberitz bestrich. Dabei erhielt er noch 20 Schritt vor den Mündungen der Geschütze eine Kartätschlage und nahm die 4 rechten Flügelgeschütze, während die anderen einer herbeieilenden Kompanie des 3. Garde-Regiments zu Fuß in die Hände fielen.

Ewald Gallus
geboren am 22.03.1826 in Luckau / Lausitz
am 18.10.1870 in Gorze bei Metz seiner erlittenen Verwundung erlegen

PLM am 15.01.1867 als Hauptmann und Chef der 5. 4pfündigen Batterie / Pommersches Feldartillerieregiment Nr. 2 / 3. Infanteriedivision / II. Armeekorps / 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. In dieser erwies Hauptmann Gallus bei der Führung seiner Batterie im sehr überlegenen feindlichen Feuer Umsicht, Unerschrockenheit und Entschlossenheit. Er gab seinen Leuten ein Beispiel an Tapferkeit. Obwohl über die Hälfte der in der Stellung befindlichen Pferde und ungefähr die Hälfte der darin tätigen Mannschaften verloren war, hörte Gallus nicht auf, das erfolgreiche Feuer mit seiner Batterie fortzusetzen.

Theodor Bloch von Blottnitz
geboren am 06.06.1825 in Hünern an der Weide / Schlesien
verstorben am 04.11.1910 in Potsdam / Preußen

PLM am 15.01.1867 als Hauptmann und Chef der 3. 4pfündigen Batterie / Schlesisches Feldartillerieregiment Nr. 6 / kombinierte Division "von Flies"

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Langensalza am 27. Juni 1866. In dieser stand Hauptmann von Blottnitz mit seiner Batterie im Feuer gegen die feindliche Artillerie, als er im Rücken von einer Eskadron Kavallerie angegriffen wurde. Er machte Kehrt, schlug die Kavallerie durch Kartätschschläge ab, drehte daraufhin seine Geschütze wieder um und setzte das Feuer gegen die feindliche Artillerie fort. Damit trug er wesentlich dazu bei, eine vollständige Auflösung der eigenen Truppen zu verhindern.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #3 am: 29.11.14 (11:27) »
Zeitliche Übersicht über die Verleihungen des "Pour le Mérite" und des dazugehörigen Eichenlaubes für den Deutsch-Deutschen Krieg im Jahr 1866 (= 124 Verleihungen / 121 Namen)

29.06.1866   Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen
28.07.1866   Karl Prinz von Preußen
28.07.1866   Ludwig von Mutius
31.07.1866   Albrecht Prinz von Preußen
31.07.1866   Adalbert Prinz von Preußen
02.08.1866   Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen
03.08.1866   Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen (Eichenlaub)
03.08.1866   August Prinz von Württemberg
04.08.1866   König Wilhelm von Preußen (Eichenlaub)
07.08.1866   Edwin von Manteuffel
09.08.1866   Friedrich Franz II. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin
11.09.1866   Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz
12.09.1866   Hugo von Pogrell
16.09.1866   Oskar von Sperling
16.09.1866   Heinrich von Zastrow
16.09.1866   Louis von Hanenfeldt
16.09.1866   Otto von Hoffmann
16.09.1866   Paul Baumeister
16.09.1866   Rudolf von Berken
16.09.1866   Hermann von Wichmann
16.09.1866   Anton Conrad von Paczensky und Tenczin
16.09.1866   Adalbert von Barby
17.09.1866   Leonhard von Blumenthal (Eichenlaub)
17.09.1866   Wolf Louis Anton Ferdinand von Stülpnagel
17.09.1866   Ernst von Unger
17.09.1866   Albrecht von Stosch
17.09.1866   Ernst von der Burg
17.09.1866   Carl Heinrich von Wnuk
17.09.1866   Ferdinand von Dannenberg
17.09.1866   Hugo von Obernitz
17.09.1866   Constantin von Alvensleben
17.09.1866   Bernhard von Kessel
17.09.1866   Ewald von Kleist
17.09.1866   Oskar Graf von Schlieffen
17.09.1866   Alexander August Wilhelm von Pape
17.09.1866   Viktor von Erckert
17.09.1866   Oktavio Philipp von Böhn
17.09.1866   Bernhard von Werder
17.09.1866   Ulrich Ernst von Schlichting
17.09.1866   Julius Knappe von Knappstädt
17.09.1866   Richard von Arnim
17.09.1866   Karl Friedrich von Lobenthal
17.09.1866   Julius von Löwenthal
17.09.1866   Karl Wilhelm von Witzendorff
17.09.1866   Wilhelm Herzog von Mecklenburg-Schwerin
17.09.1866   Georg Graf von der Groeben
18.09.1866   Theophil von Podbielski
18.09.1866   Alexander von Medem
18.09.1866   Ludwig Eduard Ernst Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck
19.09.1866   Albrecht Prinz von Preußen
19.09.1866   Gustav von Stiehle
20.09.1866   Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen (Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen)
20.09.1866   Friedrich Karl Prinz von Preußen (Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen)
20.09.1866   Karl Anton Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen
20.09.1866   Wilhelm August Johann von Pape
20.09.1866   Christof Gottlieb Albert Freiherr von Barnekow
20.09.1866   Otto Wilhelm Adolf von der Mülbe
20.09.1866   Ernst Heinrich Hagen
20.09.1866   Georg von Kameke
20.09.1866   August von Werder
20.09.1866   Ewald von Keyserlingk
20.09.1866   Wilhelm von Tümpling
20.09.1866   Gustav Bernhard Karl Thilo von Schimmelmann
20.09.1866   Friedrich Wilhelm von Kamiensky
20.09.1866   Gustav Albert von Manstein (Eichenlaub)
20.09.1866   Kolmar von Debschitz
20.09.1866   Hermann von Schkopp
20.09.1866   Franz Offermann
20.09.1866   Karl von Dieringhofen
20.09.1866   Georg Otto von Wulffen
20.09.1866   Eduard von Fransecky
20.09.1866   Paul von Krenski
20.09.1866   Julius von Schwarzhoff
20.09.1866   Helmuth von Gordon
20.09.1866   Theodor Alexander von Schöler
20.09.1866   Julius von Bose
20.09.1866   Franz von Zychlinski
20.09.1866   Robert Eduard Emil Freiherr von Buddenbrock
20.09.1866   Georg von Wedell
20.09.1866   Karl von Avemann
20.09.1866   August Louis Ferdinand Hensel
20.09.1866   Karl von Hymmen
20.09.1866   Ludwig von Wittich
20.09.1866   Julius Ludwig von Löwenfeld
20.09.1866   Karl Rudolf von Ollech
20.09.1866   Hugo von Kirchbach
20.09.1866   Carl Wilhelm Ferdinand von Voigts-Rhetz
20.09.1866   Leopold von Kaisenberg
20.09.1866   Ferdinand Adolf Eduard von Below
20.09.1866   Walther von Monbary
20.09.1866   Karl Heinrich Gustaf Arthur Hoffmann
20.09.1866   Bruno von Francois
20.09.1866   Emil Julius von Tresckow
20.09.1866   Fedor von Bercken
20.09.1866   Wolfgang von Schaubert
20.09.1866   Ferdinand von Prondzynski
20.09.1866   Ludwig Freiherr von Dalwig
20.09.1866   Wilhelm von Krane
20.09.1866   Maximilian von Versen
20.09.1866   Hans Alexis Schach von Wittenau
20.09.1866   Ferdinand von Glasenapp
20.09.1866   Ludwig von Schlotheim
20.09.1866   Hugo Eberhard Graf zu Münster-Meinhövel
20.09.1866   Emil von Schwartzkoppen
20.09.1866   Wilhelm von Hiller
20.09.1866   Philipp Carl von Canstein (Eichenlaub)
20.09.1866   Alexander von Kraatz-Koschlau
20.09.1866   August Karl von Goeben (Eichenlaub)
20.09.1866   Ferdinand von Kummer
20.09.1866   Karl von Wrangel
20.09.1866   Adolf des Barres
20.09.1866   Kuno Freiherr von der Goltz (Eichenlaub)
20.09.1866   Adolf von Hoffmüller
20.09.1866   Ludwig von Cranach
20.09.1866   Hugo von Thile
20.09.1866   Johann Christian Alexander Stoltz
20.09.1866   Ludwig Hugo von Below
20.09.1866   Rudolf Maximilian Coester
11.11.1866   König Wilhelm von Preußen (Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen)
30.12.1866   Otto von Tiedemann
15.01.1867   Hans Wilhelm Chorus
15.01.1867   Ewald Gallus
15.01.1867   Theodor Bloch von Blottnitz
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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #4 am: 29.11.14 (11:33) »
Verleihungen eingeordnet in einzelne Abschnitte des Deutsch-Deutschen Krieges im Jahr 1866


Für den erfolgreich abgeschlossenen Krieg insgesamt
Karl Prinz von Preußen
Adalbert Prinz von Preußen
König Wilhelm von Preußen (Eichenlaub)
König Wilhelm von Preußen (Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrichs des Großen
Theophil von Podbielski
Albrecht Prinz von Preußen
Karl Anton Fürst zu Hohenzollern-Sigmaringen



Für den Feldzug in Böhmen insgesamt (23. Juni - 26. Juli 1866)
Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen (Eichenlaub)
Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen (Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen)
Friedrich Karl Prinz von Preußen (Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen)
Leonhard von Blumenthal (Eichenlaub)
Albrecht Prinz von Preußen
Wolf Louis Anton Ferdinand von Stülpnagel
Ernst von der Burg
Ulrich Ernst von Schlichting
Julius von Löwenthal
Georg von Kameke
Eduard von Fransecky
Theodor Alexander von Schöler
Ludwig von Wittich
Ludwig von Schlotheim


Für die ersten Schlachten nach dem Übertritt ins Riesengebirge
Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen
Hugo von Kirchbach
Otto von Tiedemann

Schlacht bei Podol (26. Juni 1866)
Julius von Bose
Karl von Avemann


Schlacht bei Nachod (27. Juni 1866)
Hugo von Pogrell
Hermann von Wichmann
Anton Conrad von Paczensky und Tenczin
Albrecht von Stosch
Carl Heinrich von Wnuk
Julius Ludwig von Löwenfeld
Karl Rudolf von Ollech
Ferdinand Adolf Eduard von Below
Walther von Monbary
Bruno von Francois
Emil Julius von Tresckow
Fedor von Bercken
Wolfgang von Schaubert


Schlacht bei Trautenau (27. Juni 1866)
Christof Gottlieb Albert Freiherr von Barnekow
Otto Wilhelm Adolf von der Mülbe
Ernst Heinrich Hagen


Gefecht bei Soor (28. Juni 1866)
Oktavio Philipp von Böhn


Schlacht bei Skalitz (28. Juni 1866)
Carl Wilhelm Ferdinand von Voigts-Rhetz
Leopold von Kaisenberg
Karl Heinrich Gustaf Arthur Hoffmann


Schlacht bei Gitschin (29. Juni 1866)
Wilhelm von Tümpling
Gustav Bernhard Karl Thilo von Schimmelmann
Friedrich Wilhelm von Kamiensky
Kolmar von Debschitz
Hermann von Schkopp
Franz Offermann
Karl von Dieringhofen
Georg Otto von Wulffen


Gefecht bei Königinhof (29. Juni 1866)
Bernhard von Kessel



Schlacht bei Königgrätz (3. Juli 1866)
Gustav Albert von Manstein (Eichenlaub)
Philipp Carl von Canstein (Eichenlaub)
Ludwig von Mutius
Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen
August Prinz von Württemberg
Konstantin Bernhard von Voigts-Rhetz
Oskar von Sperling
Heinrich von Zastrow
Louis von Hanenfeldt
Otto von Hoffmann
Paul Baumeister
Rudolf von Berken
Ernst von Unger
Ferdinand von Dannenberg
Hugo von Obernitz
Constantin von Alvensleben
Ewald von Kleist
Oskar Graf von Schlieffen
Alexander August Wilhelm von Pape
Viktor von Erckert
Bernhard von Werder
Julius Knappe von Knappstädt
Richard von Arnim
Karl Friedrich von Lobenthal
Karl Wilhelm von Witzendorff
Wilhelm Herzog von Mecklenburg-Schwerin
Georg Graf von der Groeben
Alexander von Medem
Ludwig Eduard Ernst Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck
Gustav von Stiehle
Wilhelm August Johann von Pape
August von Werder
Ewald von Keyserlingk
Paul von Krenski
Julius von Schwarzhoff
Helmuth von Gordon
Franz von Zychlinski
Robert Eduard Emil Freiherr von Buddenbrock
Georg von Wedell
August Louis Ferdinand Hensel
Ferdinand von Prondzynski
Ludwig Freiherr von Dalwig
Wilhelm von Krane
Hugo Eberhard Graf zu Münster-Meinhövel
Emil von Schwartzkoppen
Wilhelm von Hiller
Hans Wilhelm Chorus
Ewald Gallus


für Verfolgungsgefechte Mitte Juli 1866
Maximilian von Versen
Ferdinand von Glasenapp


Gefecht bei Biskupitz (14. Juli 1866)
Adalbert von Barby


Gefecht bei Dub (15. Juli 1866)
Maximilian Karl Friedrich Albert von Bredow
Hans Alexis Schach von Wittenau


Gefecht bei Blumenau (22. Juli 1866)
Karl von Hymmen


Für den Feldzug gegen Hannover und / oder Main-Feldzug insgesamt (1. Juli - 27. Juli 1866)
August Karl von Goeben (Eichenlaub)
Kuno Freiherr von der Goltz
Edwin von Manteuffel
Friedrich Franz II. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin
Alexander von Kraatz-Koschlau
Ferdinand von Kummer
Karl von Wrangel


Schlacht bei Langensalza (27. Juni 1866)
Adolf des Barres
Theodor Bloch von Blottnitz


Schlacht bei Kissingen (10. Juli 1866)
Ludwig von Cranach


Kampf um Aschaffenburg (14. Juli 1866)
Adolf von Hoffmüller


Schlacht bei Tauberbischofsheim (24. Juli 1866)
Johann Christian Alexander Stoltz
Ludwig Hugo von Below
Rudolf Maximilian Coester


Gefechte bei Uettingen und Roßbrunn (26. Juli 1866)
Hugo von Thile
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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #5 am: 30.11.14 (14:32) »
Die erste Verleihung des PLM für den Krieg von 1866 erfolgte am 29. Juni 1866. An diesem Tag wurde Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen damit ausgezeichnet. Er war General der Infanterie und Oberbefehlshaber der 2. Armee.

Am 27. Juni 1866 hatte die 0. Armee die Pässe des Riesengebirges überschritten. An diesem Tag kam es zu den Gefechten bei Nachod und Trautenau. Letzteres endete für die Österreicher als einzigstes im ganzen Krieg siegreich. Am 28. Juni 1866 kam es zu den Schlachten Skalitz, bei Soor und bei Münchengrätz. Für all diese ersten Erfolge der 2. Armee vom 27. bis 28. Juni 1866 wurde der Oberbefehlshaber der 2. Armee, General der Infanterie Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen, mit dem PLM ausgezeichnet.


Am 3. August 1866 erhielt Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen weiterhin das Eichenlaub zum PLM. Diese Verleihung dürfte dann allgemein für den siegreich beendeten Feldzug in Böhmen erfolgt sein.

Am 20. September 1866 erhielt Friedrich Wilhelm Kronprinz von Preußen noch Kreuz und Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrich des Großen, das sein Vater, König Wilhelm, an Anlehnung einer solchen Auszeichnung aus dem Jahr 1815 gestiftet hatte.

« Letzte Änderung: 01.12.14 (17:33) von IM »

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #6 am: 30.11.14 (15:03) »
Die zweite Verleihung des PLM gab es dann erst einen Monat später.

Am 28. Juli 1866 erhielt Karl Prinz von Preußen den PLM. Er war Generalfeldzeugmeister und Chef der Artillerie.

Am 22. Juli 1866 war ein Waffenstillstand abgeschlossen worden, der zunächst für 5 Tage gelten sollte. Am 26. Juli 1866 wurde zwischen Preußen und Österreich der Vorfrieden von Nikolsburg geschlossen, der die Kampfhandlungen in Böhmen endgültig beendete.

Die Verleihung an Karl Prinz von Preußen erfolgte somit nach Abschluß der Kampfhandlungen und sie erfolgte in Anerkennung der Leistungen der preußischen Artillerie, deren Chef der Prinz war.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #7 am: 01.12.14 (17:38) »
Ludwig von Mutius erhielt den PLM am 28. Juli 1866 als General der Kavallerie und Kommandierender General VI. Armeekorps

Das VI. Armeekorps kämpfte im Rahmen der 2. Armee in Böhmen. An den ersten Schlachten nach dem Übertritt nach Böhmen nahm das Korps nicht teil.

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. General der Kavallerie Ludwig von Mutius stieß mit dem VI. Armeekorps auf der äußersten preußischen linken Seite vor und drängte den rechten Flügel der Österreicher zurück. Durch diesen Vormarsch wurde der Rückzug der Österreicher in diesem Abschnitt zu einer sehr verlustreichen Flucht. Das VI. Armeekorps hätte fast die Verbindung zum rechten preußischen Flügel geschafft. Damit wäre die österreichische Nordarmee eingeschlossen gewesen. Durch eine verbliebene Lücke von etwa zwei Kilometern konnten die Österreicher jedoch dieser Einschließung entgehen.

General von Mutius war es nicht vergönnt, wieder in die Heimat zurückzukehren. Er verstarb in Feindesland am 6. August 1866 an der Cholera.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #8 am: 01.12.14 (23:12) »
Albrecht Prinz von Preußen erhielt den PLM am 31. Juli 1866 als General der Kavallerie und Kommandierender General des Kavalleriekorps der 1. Armee

Die Verleihung erfolgte für den erfolgreichen Feldzug in Böhmen. Albrecht Prinz von Preußen hatte im Rahmen der 1. Armee mit seinem Kavalleriekorps an den Schlachten von Münchengrätz, Gitschin und Königgrätz teilgenommen.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #9 am: 02.12.14 (05:06) »
Adalbert Prinz von Preußen erhielt den PLM am 31. Juli 1866 als Admiral und Oberbefehlshaber der Marine.

Die Verleihung erfolgte nach dem siegreichen Abschluß des Krieges. Entscheidend dazu beigetragen hatte weder die preußische Marine noch Adalbert Prinz von Preußen. Die Verleihung des PLM an ihn dürfte somit wohl eher eine Anerkennung seiner Verdienste um die Schaffung einer preußischen Marine im Allgemeinen gelten.


Die Verleihung an ihn ware damit die erste "maritime Verleihung" des PLM.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #10 am: 02.12.14 (13:39) »
Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen erhielt den PLM am 2. August 1866 als Sekondeleutnant und à la suite im 1. Garde-Regiment zu Fuß.

Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen nahm im 1. Garde-Regiment zu Fuß am Feldzug in Böhmen teil. In der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 konnte er sich ganz besonders auszeichnen. Bei Ober-Chulum wurde er im Dorf Rosberitz durch vier Gewehrkugeln im Bein getroffen. Als er schwer verwundet zusammenbrach, feuerte er weiterhin die Füsiliere an. Nachdem er kurz gefangengenommen worden war, gelang sofort wieder seine Befreiung. Als König Wilhelm von seinem tapferen Einsatz erfuhr, verlieh er ihm den PLM.

Anton Prinz zu Hohenzollern-Sigmaringen verstarb an seiner Verwundung am 5. August 1866 im Lazarett in Königinhof / Böhmen.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #11 am: 02.12.14 (23:15) »
August Prinz von Württemberg erhielt den PLM am 3. August 1866 als General der Kavallerie und Kommandierender General des Gardekorps

Die Verleihung erfolgte für die Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866. Die Besetzung von Chlum durch Einheiten des Gardekorps war schlachtentscheidend.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #12 am: 03.12.14 (13:44) »
Der PLM wurde vom König von Preußen verliehen. Im Jahr 1866 war Wilhelm I. König von Preußen, der spätere Kaiser Wilhelm I. Er hatte sich den PLM selbst im Jahr 1849 als Oberbefehlshaber der Operationsarmee am Rhein erworben.

Am 4. August 1866 weilte der Kronprinz in Prag, wo sich der König aufhielt. Im Quartier des Königs ließ er sich im Quartier seines Vaters den PLM geben und befestigte daran ohne Weiteres die Eichenblätter. König Wilhelm reiste mit dieser neuen Dekoration zurück nach Berlin und trug sie seitdem auch immer. So kam König Wilhelm anläßlich des siegreich beendeten Krieges zum Eichenlaub zum PLM.

Am 11. November 1866, dem Tag des Friedens- und Dankfestes, legte der König das Kreuz und den Stern des Ordens mit dem Bildnis Friedrichs des Großen an. Er sprah dabei zum Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Karl aus: "Ihr tragt diese Auszeichnung als eine Anerkennung für Euer persönliches Verdienst. Ich werde sie nur als eine Anerkennung für die tapferen Taten meiner braven Armee und nur bei solchen Gelegenheiten anlegen, wo ich vor versammelten Truppen oder in Gegenwart ihrer Offiziere diese Anerkennung aufs Neue aussprechen will."

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #13 am: 03.12.14 (23:08) »
Edwin von Manteuffel erhielt den PLM am 7. August 1866 als Generalleutnant und Oberbefehlshaber der Main-Armee

Das war die erste Verleihung für den Main-Feldzug.

Die Verleihung erfolgte nach dem siegreich beendeten Feldzug in Süddeutschland. Generalleutnant von Manteuffel hatte den Oberbefehl über die Main-Armee am 20. Juli 1866 übernommen und damit die Leitung des Feldzuges in Süddeutschland. Er schlug am 24. Juli bei Tauberbischofsheim die Württemberger und bei Gerchsheim (25. Juli) und Roßbrunn (26. Juli) die Bayern.

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Re: Verleihungen des "Pour le Mérite" im Krieg von 1866
« Antwort #14 am: 04.12.14 (04:49) »
Friedrich Franz II. Großherzog von Mecklenburg-Schwerin erhielt den PLM am 9. August 1866 als General der Infanterie und Kommandierender General des II. Reservekorps

Die Verleihung erfolgte für die Führung des II. Reservekorps im Main-Feldzug. Allerdings war das Korps gar nicht mehr ins Gefecht gekommen. Als Höhepunkt war Ende Juli 1866 Nurnberg kampflos besetzt worden.

 

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