Hervorragend, dann gleich wieder weiter, ...
Hans Wilhelm Chorus erhielt den PLM am 15. Januar 1867 als Sekondeleutnant und Zugführer im 2. Garde-Regiment zu Fuß / / 1. Garde-Infanteriedivision / Garde-Korps / 2. Armee
Ursprünglich hatte Chorus am 20. September 1866 eine "Allerhöchste Belobigung" erhalten. Sein Regimentskommandeur Oberst von Pape, der selbst den PLM erhalten hatte, reichte ihn jedoch Mitte Oktober 1866 zum PLM ein:
"Zeichnete sich in den Gefechten bei Soor und Königinhof durch große Umsicht und Bravour aus, war seinen Leuten ein leuchtendes Beispiel und ihnen stets voraus als einer der vordersten. War in der Schlacht von Königgrätz bei der Erstürmung des Dorfes Horenowes mit Auszeichnung beteiligt, nahm mit seinem Zuge das südlich davon gelegene Gebüsch, ging allein mit seinem Zuge in die Gegend zwischen Rosberitz und Redelist vor, die abgeschlagene Attacke des 2. Dragoner-Regiments dort degagierend und stürzte sich auf eine große feuernde Batterie, welche den Anmarsch der Division auf Chlum und Rosberitz bestrich, erhielt noch 20 Schritt vor den Mündungen der Geschütze eine Kartätschlage und nahm die 4 rechten Flügelgeschütze, während die anderen einer herbeieilenden Kompanie des 3. Garde-Regiments zu Fuß in die Hände fielen. Hatte sich schon an Ort und Stelle der besonders gnädigen Anerkennung Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen zu erfreuen."
Generalmajor von Alvensleben fügte hinzu:
"Der Leutnant Chorus, über dessen Benehmen ich erst durch eingeforderte Berichte des Hauptmanns von Lobenthal, 3. Garde-Regiment, und von ihm selbst näher unterrichtet bin, hat sich während er vom Bataillon detachiert war, bei der Wegnahme von 16 Geschützen neben dem Hauptmann von Lobenthal rühmlich hervorgetan. Während dieser mit der Partikularbedeckung im Gefecht, erst spat, auf 200 Schritt die Batterie entdeckte, ist der Leutnant Chorus mit seinem Zuge fast allein in dem weiteren Terrain von fern her gegen diese Batterie und in ihrem Feuer vorgegangen, hat sie systematisch angeschlichen, selbst das Gewehr in die Hand genommen und endlich sich auf dieselbe gestürzt, er weit voran, auf 20 - 30 Schritt den letzten Schuß empfangend. Erst in der Batterie selbst begegneten sich von verschiedenen Flügeln die Angreifer."
Somit gab es am Ende für die Erstürmung der Batterie aus 16 Geschützen während der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 insgesamt drei PLM-Verleihungen:
Hauptmann Karl von Lobenthal
Premierleutnant Julius von Löwenfeld
Sekondeleutnant Hans Wilhelm Chorus
Den wichtigsten Anteil dürfte, wenn man das nun so liest, Sekondeleutnant Chorus gehabt haben, und der wäre am Ende fast leer ausgegangen, denn was hatte er schon von einer "Allerhöchsten Belobigung", ... Interessant ist auch, wem die Eroberung von wievielen Geschützen in den einzelnen Anträgen zuerkannt wurde. Wenn man das addiert, kommt man auf mehr als 16 Geschütze, die überhaupt vorhanden waren.
Das wäre somit mal wieder ein gutes Beispiel, wie ungerecht Ordensverleihungen manchmal zugehen können, besonders wenn nach Dienstgrad verteilt wird.
Bei den Lebensdaten von Hans Wilhelm Chorus bin ich mir wieder nicht ganz sicher, denke aber, daß er das hier ist:
http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=schmalfoerden&ID=I2953&nachname=CHORUS%2C+VON&lang=de