Autor Thema: Kompanie Füsilier-Batallion 1711  (Gelesen 4148 mal)

Helmut Paulus

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Kompanie Füsilier-Batallion 1711
« am: 30.06.13 (17:48) »
Hallo zusammen,

ich suche im Zusammenhang mit meinem Onkel Herrn Walter Kiefer alles über die Kompanie Füsilier-Batallion 1711 ab dem 12. 01. 45 bei Dorog nördlich von Budapest. Dort wurde mein Onkel verwundet und hat sich nach seinem Heimaturlaub wieder zu seiner Einheit durchgeschlagen (er sollte zur SS).
Sein letztes Lebenszeichen stammt von einem Feldpostbrief (Nr. 65326) im März 45.
Die Einheit ist wohl bei Deutsch Brod (heute Havlickov Brod) von den Russen aufgerieben worden.

Vielen Dank für eventuelle nähere Informationen zur dieser Kompanie oder gar zu meinem Onkel.

herbert1

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Re: Kompanie Füsilier-Batallion 1711
« Antwort #1 am: 01.07.13 (23:37) »
Hallo,
das Divisions-Füsilier-Bataillon 1711 bestand aus dem Stab und 4 Kompanien. Insofern ist die Fragestellung nach der Einheit nicht eindeutig. Das Bataillon unterstand der 711. Infanterie-Division, die zum Jahreswechsel 1944/45 von den Niederlanden nach Ungarn verlegte. Eine Verwundung dort mit anschließendem Genesungsurlaub in der Heimat ist sicher möglich und auch plausibel, sein anschließendes "Durchschlagen" (Rückkehr zu seiner Einheit?), weil er zur SS sollte, bedarf aber einiger Erklärungen... ???
Die 711.ID und damit auch die Enheit des Onkels ist bei Deutsch-Brod in russische Gefangenschaft gegangen.
Gruß Herbert

Helmut Paulus

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Re: Kompanie Füsilier-Batallion 1711
« Antwort #2 am: 08.07.13 (09:24) »
Guten Tag,

vielen Dank für die Antwort.
Ich kann nur sagen was mir mitgeteilt wurde. Mein Onkel war Angehöriger der Einheit 1-Kompanie Füsilier-Batalion 1711 bis zu seiner Verwundung bei Dorog.
Nach Ausage meiner Mutter sollte er sich nach seinem Genesungsurlaub bei der SS melden. Ist aber am Tag zuvor weggegangen mit der Aussage er will sich zu seiner Einheit durchschlagen.
Dort wurde er allerdings nicht mehr registiert, aber es kam noch ein Brief von ihm mit der Feldpostnummer 65326 abgesandt im März 45 an.
Unter den Gegebenheiten ließ ihn meine Großmutter für Tod erklären.
Es stellt sich nur die Frage wurde er von der SS geschnappt, ist er gefallen oder in Gefangenschaft geraten.

Jürgen Fritsche

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Re: Kompanie Füsilier-Batallion 1711
« Antwort #3 am: 11.07.13 (22:42) »
Moin Helmut,

zu Deinen Angaben stellen sich so einige Fragen:

Zitat
Dort wurde mein Onkel verwundet und hat sich nach seinem Heimaturlaub wieder zu seiner Einheit durchgeschlagen (er sollte zur SS).
Woher stammen diese Informationen?
Nach der Verwundung wurde er erst mal für einen gewissen Zeitraum von einer Sanitätseinheit oder -einrichtung versorgt und danach i. d. R. mit einem bestimmten Verwendungs-Status zur Truppe entlassen, von der Truppe u. U. dann auch in einen Genesungsurlaub. Normalerweise ist dies in Truppenmeldungen, auch denen der San-Einheiten, erfaßt.

Hast Du denn überhaupt mal bei WAST, VDK, Suchdienst des DRK, Heimatortkartei des Kirchlichen Suchdienstes angefragt? Falls ja, bitte die erhaltenen Auskünfte als Scans hier einstellen (Namen und Anschriften können geschwärzt werden). Fall nein, bitte erst mal diese Anfragen nachholen.

Zitat
Sein letztes Lebenszeichen stammt von einem Feldpostbrief (Nr. 65326) im März 45.
Existiert dieser FPB noch? Falls ja, kannst Du hier bitte einen guten Scan einstellen?
Im März 1945 kämpfte die angeschlagene 711. ID immer noch in Nordungarn im Raum Esztergom (dt.: Glan), dem Nachbarort von Dorog, und mußte sich dann über die Donau in die Slowakei zurückziehen. Dein Onkel kann also gut wieder zu seiner Einheit zurückgekehrt sein.

Zitat
Ich kann nur sagen was mir mitgeteilt wurde. Mein Onkel war Angehöriger der Einheit 1-Kompanie Füsilier-Batalion 1711 bis zu seiner Verwundung bei Dorog.
Wer teilte Dir das mit?

Die 711. ID wurde unmittelbar nach ihrer Verlegung von der Normandie nach Ungarn im Raum Esztergom eingesetzt, um dort sich bereits festgesetzte sowjetische (nicht: russische) Verbände zu zurückzuschlagen. Dies gelang und Esztergom wurde bis zum 06.01.1945 befreit. So paßt das Datum der Verwundung Deines Onkels zeitlich zu den dortigen, andauernden Gefechten der 711. ID.

Zitat
Dort wurde er allerdings nicht mehr registiert
Wer gab diese Auskunft?

Zitat
Unter den Gegebenheiten ließ ihn meine Großmutter für Tod erklären.
Wann hat sie das veranlaßt? Hast Du nachgeforscht, ob innerhalb dieses behördlichen Vorgangs ggf. weitere beigezogene Informationen dokumentiert sind?
« Letzte Änderung: 14.07.13 (02:07) von Jürgen Fritsche »
Viele Grüße,
Jürgen



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