Weiter Informationen, meinen Großvater betreffend:
Johann (Hans) Steiner, geb. am 5.9.1904, gest. am 8.3.1977
Vor und nach dem 2.WK arbeitete er als Sicherheits- bzw. Kriminalbeamter.
Von 1934 habe ich sogar eine Adresse von seinem Wachzimmer-
da war er als Sicherheitswachbeamter der Gruppe "A" im Wachzimmer der Müllnergasse in 1090 Wien.
Am 8.Jänner 1934 verübte sein Schwager, Josef Stadlbauer Selbstmord und hinterließ einen Abschiedsbrief,
den er meinem Großvater in dieses Wachzimmer zukommen ließ.
Die Wohnadresse meiner Großeltern war zu diesem Zeitpunkt in der Possingergasse 59-61/4/4, 1160 Wien
Später lebten sie im 19.Bezirk in der Grinzingerstrasse 139, die Wohnung, die ich als Kind kannte.
Mein Großvater war verheiratet mit Maria, geb.Stadlbauer.
Ihre Kinder: meine Tante, Karin Schiller (geb.Steiner), geb. am 7.8.1940 und meine Mutter Edda Jost (geb.Steiner) geb. am 11.2.1944
Meine Mutter und meine Tante sprachen selten bis nie über die Funktion meines Großvaters in diesem Krieg.
Einzig die Aussage, dass er SS Obersturmbannführer war, hält sich hartnäckig und wird aber schon seit Jahren- eigentlich seitdem meine Großmutter
nicht mehr ist (sie starb 1979) nicht mehr erwähnt.
Mein Großvater war ein sehr wichtiger Mensch in meinem Leben, er starb leider zu früh, als dass ich all das, was ich jetzt
von Ihnen zu erfahren erbitte, erfragen hätte können. Als er starb, war ich 13 Jahre alt.
Was ich ihn jedoch schon fragte, war, ob er Juden getötet hat; er verneinte es immer wieder und meinte, dass er es "nicht gewusst hätte", was da geschah.
Meine Mutter erzählte mir vor vielen Jahren, dass er sehr spät aus dem Krieg zurückgekommen sei (Kriegsgefangenschaft?) weil er auf der Flucht war.
Er stand auf einer "schwarzen Liste" (Nürnberger Prozesse?) und mußte untertauchen.
Sie sagte auch, dass er alle seine Unterlagen vernichtet hätte-damals- und eben wie durch ein Wunder 1946 oder 1947 wieder nach Wien kam.
Sie erkannte ihn nicht, und nannte ihn "Onkel", bis sie hörte, dass er ihr Vater war.
Meine Mutter wurde in Brünn geboren, weil meine Großmutter während eines Zeitraums- von? bis 1945 dort mit beiden Kindern lebte.
Als auch sie flüchten mußte, wurde sie gefasst und in ein Lager gebracht, wo sie gerade noch mit dem Leben davon kam.
Meine Mutter war damals 1 Jahr alt, meine Tante 5.
Einzig ein Schießbefehl, der rückgängig gemacht wurde, rettete den Dreien das Leben.Sie standen schon zur Exekution an der Wand.
Das im Rahmen der Sudetendeutschen -Verfolgung.
Das sind alle Details, die ich zusammentragen konnte, bzw. die ich weiß oder einst hörte.
Danke an alle, die mir da gerne weiterhelfen möchten.
Petra