Also, ich habe zwar schon so einige Waffen geschossen, bin aber kein techn. Experte zum Thema Schußwaffen. Was mich zum Thema Stg und AK allerdings immer wieder irritiert ist nicht nur das sehr ähnliche techn. Prinzip, daß ist bei den Waffenentwicklungen auch in unterschiedlichen Armeen und verschiedenen Ländern ja nicht unüblich, sondern die fast identische Ähnlichkeit. Zumal das Stg eben wesentlich früher "auf dem Markt" war und Hugo Schmeisser ja nun nachweislich mit seinem Konstruktionsbüro in der SU arbeiten mußte.
Insofern ist doch nicht verwunderlich, daß immer wieder ein verbesserter Nachbau abgestritten wird, obwohl so etwas bekanntermaßen auch auf anderen waffentechn. Gebieten nach dem Krieg der Fall war. Und die Russen Meister auch im Nachbau und Optimieren waren, den verschleppten Deutschen oder erbeuteten Waffen und Gerät einen Großteil ihrer Nachkriegsrüstung verdanken und natürlich stets so taten, als ob sie alles selbst konstruiert hätten.
Daher kann man doch nicht einfach diese Fakten außer acht lassen:
Am 03. April 1945 besetzen amerikanische Truppen die Stadt Suhl und verhängen sofort für alle Waffenfabriken ein Produktionsverbot. Hugo Schmeisser und sein Bruder Hans werden von Waffenexpertenteams des amerikanischen und britischen Geheimdienstes wochenlang verhört. Ende Juni 1945 räumen die Amerikaner Thüringen, und nach Übernahme des Werkes Haenel durch die Rote Armee beginnt im Juli 1945 eine zivile Produktion. Im August 1945 werden 50 Sturmgewehre 44 aus vorhandenen Montageteilen zusammengebaut und der Roten Armee zur technischen Auswertung in der Sowjetunion übergeben, gleichzeitig mit 10.785 Blatt technischer Zeichnungen zur Fertigung von Militärwaffen. Im Oktober 1945 wird Hugo Schmeisser zur Arbeit in einer so genannten Technischen Kommission der Roten Armee verpflichtet. Diese Kommissionen haben die Aufgabe, den neuesten Stand der deutschen Waffentechnik festzustellen, um die Ergebnisse in eigene, sowjetische Entwicklungen einfließen zu lassen.
Im Oktober 1946 wird Hugo Schmeisser aufgefordert, als Spezialist für Waffentechnik für mehrere Jahre in die Sowjetunion zu gehen. Diese Verfügung betrifft weitere bekannte Waffenkonstrukteure aus den Werken der Stadt Suhl. Den Spezialisten steht es dabei frei, ihre Familien mit in die Sowjetunion zu nehmen, wovon bis auf Hugo Schmeisser die anderen Familien aus Suhl Gebrauch machen. Die deutschen Waffenkonstrukteure kommen am 24. Oktober 1946 in einem Sonderzug nach Ischewsk im Südlichen Ural. Zum Zeitpunkt des Eintreffens von Hugo Schmeisser in Ischewsk beginnen Entwicklung und später Produktion der AK 47 Awtomat Kalaschnikow.
Das heißt doch nichts anderes, daß Kalaschniow ein Jahr Zeit hatte die Waffe zu erproben, evtl. Veränderungen zu planen und diese dann dank und mit Schmeisser umzusetzen. Es kann doch eigentlich gar keinen logischen Zweifel daran geben, daß der eine vom anderen abgekupfert hat. Daran ändert dann auch ein nicht ganz erfolgter 1:1 Nachbau nichts, aber daran woher Idee, Aufbau und Konstruktion kamen kann doch eigentlich kein Zweifel bestehen. Selbst wenn gewisse techn. Änderungen erfolgt sind, bis die AK dann erschien. Das wiederum ist ja nun ebenfalls üblich.