Ich habe hier wieder einen interessanten Fall gefunden, wo man mal wieder sehen kann, wie ungerecht Auszeichnungen manchmal verliehen wurden.
Es geht um einen Obergefreiten Typetz, der im August 1943 namentlich im Wehrmachtsbericht genannt wurde. Diese Nennung erfolgte für eine Tat während der schweren Abwehrschlacht bei Wjasma. Dazu habe ich jetzt folgenden Zeitungsartikel gefunden, er stammt aus einer Zeitung vom 27. August 1943:
"Der im Wehrmachtsbericht genannte Obergefreite Typetz stand mit seiner Panzerjägerkanone auf einem weit vorgeschobenen Posten, als die Bolschewisten am 19. August mit Unterstützung von 32 Panzern gegen die deutsche Verteidigung vorbrachen. Innerhalb von dreißig Minuten vernichtete er elf der Panzer, darunter fünf schwerster Bauart. Dadurch hielt er den Ansturm der Sowjets solange auf bis die eigene Führung die Voraussetzungen für einen wirksamen Gegenangriff schaffen konnte. Bis zur letzten Granate hatte der unerschrockene Obergefreite ausgehalten und damit die zeitweise heikle Lage in seinem Abschnitt zu unseren Gunsten gemeistert."
Dies war also in wahrstem Sinne eine schlachtentscheidende Tat. Der Lohn dafür war lediglich die namentliche Nennung im Wehrmachtsbericht. In vielen anderen Fällen gab es dafür das Ritterkreuz. Eventuell war der Obergefreiter Typetz noch nicht im Besitz des EK I und eventuell bekam er diese Auszeichnung für diese Tat verliehen. Aber es gab viele derartige Fälle, wo es das EK I und das Ritterkreuz für eine solche Tat gab.
Ich stosse in unserem Zeitungsarchiv immer wieder auf solche Fälle und wollte hier mal einen davon vorstellen. Es gab und gibt wohl nichts ungerechteres als das Verteilen von Orden und Auszeichnungen, denn immer wieder stelle ich fest, daß oft nur eine Nennung im Wehrmachtsbericht oder sogar nur in der Presse erfolgte, während es für andere Taten höchste Auszeichnungen gab und man sich gleichzeitig fragt, ob dies auch gerechtfertigt war.
