Autor Thema: Das Wörtchen "Ãœberfall"....  (Gelesen 47324 mal)

Alfons Zitterbacke

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #90 am: 25.06.11 (09:25) »

Deutschland hat bereits zu Zeiten der Weimarer Republik begonnen aufzurüsten, massiv und publik wurde es dann ab '33. Die zur Debatte stehenden "Überfälle" waren dann noch einmal später. Wo wir beim Thema sind, Deutschland war gezwungen Krieg zu führen, denn sonst wäre es an seiner durch Pump finazierten Rüstung wirtschaftlich kollabiert.

Aber ich gebe dir bedingt recht, Rüstung war damal generell en vogue.


Wo wurden denn die Flieger des DR derzeit ausgebildet, wo die Panzer erprobt, wo experementierte man mit Gas, wer lieferte Flugzeuge, Material und Waffen!? 8)
Publik war es schon VOR 1933, aber man wollte sich nicht die Geschäfte versauen!!
Warum wurde der Spanische Bürgerkrieg auch "Stellvertreterkrieg" genannt !? Es war die "Nagelprobe" der Machtblöcke im scharfem Schuss, d.h. es ging derzeit lediglich Kommunisten gegen Nationalsozialismus/Faschismus.
Und wie immer bei derartigen Konflikten hatten auch da USA, die Briten und Frankreich ihre Finger im Spiel.
Was hatte deren Einmischung der sog. "Alliierten" in die inneren Angelegenheiten Russlands - die Unterstützung der "Weißen" (Kerenski, Koltschak und Denekin) gegen die "Roten" (Lenin, Stalin) mit dem Spanischen Bürgerkrieg gemein? RICHTIG! Es sollte schon damals die Ausbreitung des Bolschewismus/Kommunismus verhindert werden.
Im Würgegriff des "Versailler Diktats" ab 1919/20 mit den horrenden Forderungen an Reparationskosten blieb der Weimarer Republik kaum die Luft zum atmen. Damit machten sich die Alliierten auch zum Steigbügelhalter eines A.H. - in den Sattel halfen ihn dann ...

Amselfeld

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #91 am: 25.06.11 (15:28) »
Zitat
Lange mußte ich jedenfalls nicht suchen:

Zitat

der einzige mögliche krieg war ohnehin nur mit den deutschen möglich, deshalb wurde er auch geplant und systematisch vorbereitet.

Zitat

was nach einer verlegung von truppen an einer su-grenze russischerseits passierte, durften schließlich 1939 die finnen erfahren!

aber, aber @IM  ;D, da hast du rein gar  nichts gefunden - wo steht da was von einem marsch richtung westen??????? den finnisch-russischen krieg habe ich schon erklärt, was der für mich war. und das obige zitat kennt nur ein wort als antwort: krieg! nur steht da nichts wie er anfangen würde. weil es eben auch völlig egal ist für die threadfrage!


Zitat
Aber das löste das Problem nicht.
mit dem t34 oder den kw typen, wurden exellente lösungen präsentiert (übrigens mir fällt auf, wie hartnäckig du dich weigerst, diese 1800 panzer der modernen typen bei kriegsbeginn, als argument zu aktzeptieren - bei deiner panzerfrage, den für mich zählt diese frage nicht, um die threadfrage zu erötern  ;) )


Zitat
Die Zahlen sagen absolut nichts über den Bereitschaftsstand einer Armee aus.
nein, aber die masse der an der grenze aufmarschierenden mech.Korps lösen ganz sicher entsprechende gegenreaktionen aus! da spielt die kampfwertfrage oder bereitschaft eine untergeordnete rolle, weil davon niemand bis kriegsbeginn etwas weiß. ein aufgeklärter massenaufmarsch löst jedenfalls keinerlei volksfeststimmung aus und kein einziger eingeweihter deutscher miliär glaubt das zum anlass zu nehmen, um jetzt däumchen zu drehen.

Nightwish

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #92 am: 25.06.11 (23:05) »
Wie geschrieben, auch diese hatten Kinderkrankheiten und voll überzeugen konnte der KV1 nicht.

Eine Frage zur "Gegenreaktion": Welchen Kenntnisstand hatte denn die deutsche Wehrmacht über Stärke und Aufstellung der Roten Armee im Vorfeld von Barbarossa?
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Amselfeld

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #93 am: 26.06.11 (11:24) »
Zitat
Eine Frage zur "Gegenreaktion": Welchen Kenntnisstand hatte denn die deutsche Wehrmacht über Stärke und Aufstellung der Roten Armee im Vorfeld von Barbarossa?

sie erfasste den aufmarsch nicht vollkommen (fremde heere ost).
hitler in einer depesche an mussolini am 21.6.1941:
 
 â€žDer Aufmarsch der russischen Kräfte - ich habe die letzte Karte durch General Jodl ihrem hiesigen Attaché, dem General Maras, vorlegen lassen - ist ungeheuer. Es sind eigentlich alle verfügbaren russischen Kräfte an unseren Grenzen... Ich bin daher nach einem ewigen Grübeln doch zu dem Entschluss gekommen, die Schlinge lieber vorzeitig zu durchhauen, ehe sie zugezogen werden kann.“

okw Chef keitel an ribbentrop vom 11.mai 1941:
 "Das Oberkommando der Wehrmacht ist durch diese Tatsachen mit dem Auswärtigen Amt laufend mitgeteilter Grenzverletzungen sowjetrussischer Flugzeuge und Soldaten zu der Ãœberzeugung gekommen, dass dieses, einer Mobilmachung praktisch gleichkommende Maß des sowjetrussischen Aufmarsches an der deutschen Ostgrenze nur noch als Vorbereitung für sowjetische Offensivmaßnahmen größten Umfanges gedeutet werden kann. Die Gefahr eines bewaffneten Konflikts rückt daher in bedrohliche Nähe. Der annähernd abgeschlossene Aufmarsch ihrer Wehrmacht ermöglicht der sowjetischen Staatsführung dabei die freie Wahl des Angriffsbeginns. Entsprechende deutsche Gegenmaßnahmen werden nunmehr unumgänglich."


dann noch dieser text:

Geheime Kommandosache
 Oberkommando der Wehrmacht Berlin, d. 11. Juni 1941
 Ausl. Nr. 212/41 g. Kdos. Chefs.

An die Reichsregierung über den Herrn Außenminister des Auswärtigen

 Um die Jahreswende 1939/40 bestanden noch keine Besorgnisse für die Sicherheit der deutschen Ostgrenze. Die Sowjetunion hatte bei der Liquidierung Polens eine äußerlich freundschaftliche Haltung gezeigt. Bereits Anfang 1940 mußte jedoch mit Befremden festgestellt werden, daß die Sowjetunion nicht nur ihre Westgrenze stark zu befestigen begann..., sondern daß sie in immer beunruhigendem Maße eine Verstärkung der Grenztruppen vornahm.

 Am 1. September 1939 hatten im Gebiet westlich der Linie Archangelsk-Kalinin-Poltawa-Westspitze Krim gestanden:
 44 Schützendivisionen,
 20 Kavalleriedivisionen
 3 motorisierte Panzerbrigaden.

 Aus Anlaß des Polenfeldzuges hat die Sowjetunion bis zum 28. November1939 diese Truppen um 47 Divisionen verstärkt... auf:
 76 Schützendivisionen, 21 Kavalleriedivisionen, 17 motorisierte und Panzerbrigaden.

 Trotz der Beendigung des Polenfeldzuges wurden die Verstärkungen im großen Umfange fortgesetzt. So kamen bis zum 12. März 1940 mindestens 16 weitere, wahrscheinlich sogar 25 neue Divisionen neu hinzu. Die Gesamtstärke der sowjetischen Truppen im westlichen Grenzgebiet betrug danach Mitte März 1940:
 86 - 95 Schützendivisionen , 22 Kavalleriedivisionen, 22 motorisierte und Panzerbrigaden.

 Ein eindringliches Bild der außerordentlichen sowjetischen Truppenzusammenziehungen an der Westgrenze gibt die nachstehende Aufstellung aus der Anlage 2:
 1. September 1939: 65 Divisionen
 28.November 1939: 106 Divisionen

 1. Mai 1940:
 116 Schützendivisionen
 20 Kavalleriedivisionen
 40 motorisierte und Panzerbrigaden
 (zusammen ca. 158 Divisionen).

 All diese Tatsachen zwingen zu dem Schluß, daß die Sowjetunion sich bereit macht, in jedem ihr geeignet erscheinenden Augenblick zum Angriff gegen das Großdeutsche Reich anzutreten.
 
Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht gez. Keitel


dazu ist noch anzumerken, das vom stand 1.mai 1940 bis zum 22.6. juni 1941 über ein jahr noch verging, wo der aufmarsch immer weiter ging.

dazu noch dieses zitat: 9. Juni 1941 im Kriegstagebuch des OKW: "Vortrag LIL über Aufmarsch russischer Luftwaffe auf Grund von Bildern und Funkerkundung. In Grenzbezirken ca. 4000 Flieger, weiter rückwärts noch 1100 Flieger." (Zit. n. Schramm, OKW, II, S. 402)

das ganze habe ich beim googeln hier gefunden: http://www.politikforen.net/showthread.php?36690-Was-war-der-Angriff-auf-die-Sowjetunion&p=1575361

wer will kann da noch mehr herausziehen. auf jedenfall reicht das aus, dass die fakten niemals einen "überfall" hergeben, sondern nur einen angriff. warum das wort überfall so gern postuliert wird, liegt m.E. an dem kriminilasierenden touch dieses wortes. es passt so "wunderbar" zur derzeitigen "verteufelungskampagne der wehrmacht" als gesamtpacket. dazu passt auch die derzeitige mediale hetze gegen den einfachen soldaten in form eines machwerkes namens "soldaten", wo man tendenziell negative "abhörprotokolle" gefangener deutscher soldaten aneinander reihte.

ein schwarzbuch vom "bösen deutschen soldaten", der nicht angreift, sondern immer jeden und alles "überfällt":








 
 
 
 

Nightwish

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #94 am: 26.06.11 (12:57) »
Na, jetzt wirst du aber ot!
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Christian

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #95 am: 26.06.11 (15:23) »
okw Chef keitel an ribbentrop vom 11.mai 1941:

Das dient der propagandistischen Vorbereitung des Angriffs. Man beachte das Datum und den Adressaten.
  
Zitat
All diese Tatsachen zwingen zu dem Schluß, daß die Sowjetunion sich bereit macht, in jedem ihr geeignet erscheinenden Augenblick zum Angriff gegen das Großdeutsche Reich anzutreten.

Hier genauso. Das Heer war damals ganz anderer Auffassung: (man beachte wem hier das prävenire zugesprochen wird!)

Zitat
Auszug aus der Aufzeichnung des Chefs des Generalstabes der 17. Armee über die Besprechung der Armee- und Heeresgruppenchefs beim OKH am 4. Juni 1941


Geheime Kommandosache!                     Chefsache
Der Chef des Generalstabes                     Nur durch Offizier
Abt. Ia gKdoNr. 299/41 gKdos Chef                  A.H.Qu., den 6.6.41

                              4 Ausfertigungen
                              2. Ausfertigung


            Besprechung bei OKH am 4.6.41

               Tei I „Barbarossa“

1.)   Chef Op. Abteilung:
Feindbild im Grossen weiteres Aufaschließen nach der Grenze. Im Norden mehr aufgeschlossen in der Mitte und im Süden mehr nach der Tiefe gegeliedert. Südlich Lemberg starke Kräftezusammenballung, Front nach Ungarn. Nicht ohne weiteres schnekll zu anderer Verwendung frei.
Starke Kräftegruppen ferner in Bukowina und Nordostwärts Galatz.
Im Norden starke Kräftebildung um Bialystok. Diese Kräfteansammlungen in den vorgeschobenen Gebieten um Lemberg und Bialystok können gedacht sein, gegen unserer Panzerflanke. Aber russische Führung schwerfällig.
Im Großen defensiver Aufmarsch, darum besonders stark in vorgeschobenen Teilen.

2.)   Chef d. Genstb.d.Heeres:
Der russische Aufmarsch kann präventiven und defesnsiven Charakter haben. Defensive Absichten sind anzunehmen. Die Russen mit ihren weiten Räumen haben nicht nötig nach vorwärts ihr Vorfeld noch zu erweitern. Auch ihre bisherige politische Haltung und die Gesamtlage sprechen dagegen. Immerhin sind besonders nach Ansicht des Führers einzelne offensive Varianten möglich, besonders gegen Rumänien, hier bis der Druck des deutschen Angriffs eine solche Operation still legen wird.
Die rumänischen Ölquellen müssen ganz Europa versorgen. Ein begrenztzer militärischer Erfolg kann von den Russen ausserdem aus politischen Gründen angestrebt werden. Auf weite Sicht ist aber keine Gefahr.
Die starken Feindkräfte an der Karpathenfront können im Verlauf der Operation gegen die Südflanke des Panzerkeils eingesetzt werde, soweit russische Führung dazu wendig genug ist. Gefahr für den Gesamtgedanken wird darin nichr gesehen. Unter Auswertung der bisherigen Kriegserfahrungen weisen russen besonders auf Angriff gegen die Flanke der Angriffskeile hin.


(BA-MA, RH 20-17/23)

Zitat
               Geheime Kommandosache

Oberkommando des Heeres                     H.Qu., den 13.3.41.
GenStdH O Qu IV Abt. Fr.H.Ost (II)               Chefsache
Nr. 33/41 g.Kdos.chefs.                     Nur durch Offizier

                              35 Ausfertigungen
                              9. Ausfertigung

               Lagebericht Nr. 1

   GenStdH Abt. Frd. Heere Ost wird von Falll zu Fall Orientierungen über
   Die Lage in Sowjetrussalnd als Lageberichte – zunächst als Chefsache – herausgeben.

Seit der erkennbaren Verstärkung unserer Kräfte im  Osten wurden folgende russische Massnahmen festgestellt und bestätigt:
1.)   Durchführung einer Teilmobilmachung, im Zuge derer wahrscheinlich 4 Jahrgänge einberufen werden. Die Massnahme ist zahlenmäßig nicht zu übersehen, da die Rote Armee seit 1 ½ Jahren teilmobil ist. Es ist nicht erkennbar, ob es sich lediglich darum handelt, die vorhandenen Verbände auf volle Kriegsstärke zu bringen oder ob neue Divisionen aufgestellt werden.
2.)   Truppenverlegungen aller Waffen aus dem Mil.Bez. Moskau in Richtung insk-Smolensk sowie Marschbewegungen im Baltikum in richtung auf die deutsche Grenze zeigen, dass die russischen Truppen z.Zt. an die Westgrenze aufschließen.
3.)   In größeren Städten finden Probe-Fliegeralarme und Verdunkelungsübungen statt; darüber hinaus ist für einzelne Städte völlige Verdunkelung angeordnet.
4.)   Die „Kriegspsychose“ wächst. Die öffentliche Meinung spricht häufig, teils überheblich, teils sorgenvoll,vom bevorstehenden Kriege.
Offiziersfamilien der grenznahen Gebiete wurden ins Landesinnere abgeschoben.

Beurteilung: Teilmobilmachung und Aufschliessen russischer Truppen zur Grenze ist Defensiv-Massnahme und dient lediglich zur Verstärkung der Grenzsicherung.


(BA-MA, RH 19 III/722.)

Zitat
Feindbeurteilung (Stand 20.5.41)

[...]

B. Vermutliche Absichten im Großen
I. Bei einem Angriff von Westen ist ein Absetzen der Masse der Kräfte und eine mehr oder weniger kampflose „Flucht“ in die Tiefe des Raumes ähnliche dem Verhalten der Russen 1812 unwahrscheinlich.
   Gründe dafür:
a)   Starke Bindung der gesamten russischen Kriegsführung an die Flotten- u. Luftbasis im Baltikum und Notwendigkeit der Anlehnung des Südflügels an dass Schwarze Meer.
b)   Große Abhängigkeit der Rüstungs- u. Wehrindustrie von der Ukraine, Moskau und Leningrad
c)   Wenn die kampflose Aufgabe des Landes beabsichtigt ist, hätte ein so stark an die Grenze gebundener Aufmarsch nur den Zweck eines militärischen Täuschungsmanövers und damit der Ausübung eines politischen Drucks.
d)   Bleibt die Wirkung als politisches Druckmittel aus, so ist bei Berücksichtigung der sowjetrussischen Eisenbahnlage, der Schwerfälligkeit des militärischen Führungsapparates und dem Mangel an rascher Organisationsfähigkeit ein Absetzen der Masse der Kräfte in beschränkter Zeit nicht mehr möglich.
Sie müssen dann zum völligen Scheitern dieser Bewegung führen und eine geordnete Operationsführung unmögliche machen. Unter den gegebenen Verhältnissen müßte diese Absicht bereits jetzt durch rückgängige Transporte zu erkennen sein, da die Durchführung sonst zu spät käme. Anzeichen dafür liegen aber noch nicht vor.
   II. Die derzeitige grenznahe Aufstellung der Masse der Kräfte
       (130 – 21 – 5 – 36)
       lässt folgende Möglichkeiten ihres Einsatzes zu:
1.)   Präventiv-Offensive.
Sie ist mit Grund des militärischen Aufmarsches möglich, und zwar mit einem starken Stoß aus dem Raum um Czernowitz-Lemberg nach Rumänien, Ungarn oder nach Ostgalizien, mit einer weiteren starken Angriffsgruppe aus Weißrussland Richtung Warschau oder nach Ostpreußen
Die Präventivoffensive ist jedoch aus folgenden Gründen unwahrscheinlich:
a)   Militärisch: Trotz der beim Russen häufig anzutreffenden Ãœberheblichkeit und Selbstüberschätzung und entsprechender Äußerung über eine beabsichtigte Offensive kann angenommen werden, dass die obere Führung den geringen Ausbildungsstand und die innere Schwäche der Roten Armee kennt. Dazu kommt die augenblickliche Umstellung auf andere Angriffsmethoden die Unsicherheit erzeugt und keine geeignete Angriffsbasis, vielmehr ein Schwächemoment bildet.
b)   Politisch: Die Tatsache, dass bisher weit günstigere Gelegenheiten eines Präventivkriegs (schwache Kräfte im Osten, Balkankrieg) von der UdSSR nicht ausgenutzt wurden, ferner das gerade in letzter Zeit fühlbare politische Entgegenkommen und festzustellende Bestreben der Vermeidung möglicher Reibungspunkte lassen eine Angriffsabsicht unwahrscheinlich erscheinen.
2.)   Wenig wahrscheinlich ist ferner der Einsatz der russischen Kräfte im hinhaltenden Gefecht. Es bedingt frühzeitiges Absetzen der Masse der Kräfte von der Grenze und dann völlige Umstellung des sich bisher abzeichnenden Aufmarsches, sowie Räumung wichtiger Gebiete. Es wird erschwert durch die geringe Wendigkeit der oberen und mittleren militärischen Führung, durch das umständliche und mangelhafte Nachrichtenwesen und durch die geringe Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes. Weiterhin belastend wirkt hierbei die gespannte innenpolitische Lage in den von Russland besetzten Gebieten, insbesondere in den baltischen Ländern.
3.)   Grenznahe, zähe Verteidigung, verbunden mit Teilangriffen zu Beginn des Krieges und während der Operationen als Gegenangriffe gegen durchgebrochenen Feind. Diese Absicht erscheint auf Grund der politischen Verhältnisse und des bisher erkennbaren Aufmarsches am wahrscheinlichsten.
Die Länge der Grenze (Schwarzes Meer – Ostsee rund 2000 Klm.) zwingt den Verteidiger unter Vermeidung einer Verzettelung seiner Kräfte zur Bildung von Verteidigungsschwerpunkten. Diese Schwerpunkte liegen an den durch Gelände und Verkehrswege bedingt und von West nach Ost führenden Landbrücken (Wasserscheiden)
Es sind dies:
a)   Die Ukraine beiderseits der Linie Lemberg-Bereditschew-Kiew.
b)   Weißrussland beiderseits der Linie Bialystok-Minsk-Moskau.
c)   Der baltische Höhenrücken.
Während unter Ausnutzung der Befestigung die Verteidigung im großen grenznah (Tiefe bis 30 Klm.) geführt wird, ist aus den Schwerpunkträumen heraus mit der Möglichkeit von Offensivvorstößen mit begrenztem Ziel (örtlich angriffsweise geführte Verteidigung) zur Durchkreuzung der Angriffsoperationen des Gegners und Verlegung der Kämpfe in das Feindgebiet dort zu rechnen wo der Russe sich stark überlegen fühlt. Fernerhin müssen Angriffe unter zahlenmäßig starkem Einsatz rückwärtiger, großenteils beweglicher Kräftegruppen gegen die Flanken durchgebrochener Panzerkeile erwartet werden. Dazu sidn anscheinend diese Kräftegruppen ziemlich schematisch hinter der Front verteilt. (Südbessarabien, Prosskurow, Baranowitschi, Wilna, Pskow.) Ob die zum Teil in der Front eingestzten beweglichen Verbände (Kav.Div. und Pz. bzw. mot.mech. Brig., einige vielleicht zu Grenzbefestigungsarbeiten eingesetzt) später herangezogen werden sollen und ob dies gelingt ist zweifelhaft.
Vor überlegenem Feindangriff ist mit schrittweisem Ausweichen auf die Dnjepr-Düna-Linie zu rechnen, die endgültig gehalten werden muss, sollen nicht lebenswichtige Gebiete ausfallen. Hierbei kommen dem Russen die rückwärtigen Befestigungslinien für den Aufbau einer neuen Abwehr zugute.
 

(BA-MA Freiburg, RH 2/1983)

Zitat
Oberkommando des Heeres                     H.Qu., den 13.6.41
Generalstab des Heeres                     Chefsache
O Qu IV Abt Frd H Ost (II)                     Nur durch Offizier!
Nr. 46/41 g.Kdos.
                              40 Ausfertigungen
                              18. Ausfertigung


            Lagebericht Nr. 5

2.) Seit 20.5. sind im wesentlichen folgende Veränderungen eingetreten:
     Die Gesamtstärke der Roten Armee im europäischen Teil der UdSSR hat sich um 5  
     Schütz.Div., 2 Pz.Div. und 1 Pz. (mot.mech) Brig. Auf
         150-25 ½ - 7 – 38 erhöht.

[...]

Innerhalb der einzelnen Kräftegruppen haben Umgruppierungen verbunden mit einem Austausch von Verbänden stattgefunden. Starke bewegliche Gruppen in Südbessarabien und um Czernowitz unmittelbar an der Grenze in Verbindung mit Meldungen über weiteres Aufschliessen an den unteren Pruth und Bereitstellung von Übersetzmaterial lassen örtliche Offensivvorstösse der Russen nicht unmöglich erscheinen. Eine weitere Verdichtung an der Grenze ist in Litauen erfolgt. Im übrigen jedoch ist nach wie vor im grossen gesehen, defensives Verhalten zu erwarten.

[...]

(BA-MA, RH 19 III/722)

Obiges ist entnommen aus: Gerd. R. Ãœberschär/Lev A. Bezymenskij (Hrsg.), Der deutsche Angriff auf die Sowjetunion 1941. Die Kontroverse um die Präventivkriegsthese, Darmstadt 1998, S. 274 - S. 280.    
Falls jemand mal nach Freiburg fahren möchte, habe ich die Archivsignaturen mit angegeben.

Zitat
ein schwarzbuch vom "bösen deutschen soldaten", der nicht angreift, sondern immer jeden und alles "überfällt":

Diese Beschreibung geht völlig am Sujet dieses Buches vorbei. Lies es doch erstmal.

Amselfeld

  • Gast
Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #96 am: 26.06.11 (22:01) »
Zitat
Na, jetzt wirst du aber ot!

du hast gefragt und ich hab für dich gegoogelt. ansonsten war alles eng am thema ;)

Nightwish

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #97 am: 26.06.11 (23:07) »
Ich bezog mich auf das Buch un deine Anmerkungen dazu.
lerne leiden, ohne zu klagen

... wenn man sonst nichts Wertvolles [sic!] beizutragen hat...

Amselfeld

  • Gast
Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #98 am: 27.06.11 (21:58) »
schon klar. warum ich das so dargestellt habe: und zwar als weiterführende konsequenz aus zeitgeistigen wortmüll.

Niwre

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #99 am: 28.06.11 (08:43) »
Lass mich raten: Du hast das Buch wieder nicht gelesen und bist auch dieses Mal auf Deine Vorurteile und die schlechte Berichterstattung reingefallen...  ::)

Amselfeld

  • Gast
Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #100 am: 28.06.11 (22:09) »
Zitat
Lass mich raten: Du hast das Buch wieder nicht gelesen und bist auch dieses Mal auf Deine Vorurteile und die schlechte Berichterstattung reingefallen...

warum soll ich auf so was reinfallen??  wenn mommsen dieses buch zerreist, weil neitzel nur "tötungsszenen  aneinanderreiht"  und man damit niemals ein zutreffendes gesamtbild bekommt, sondern nur eines was sich die autoren wünschen, dann ist damit alles gesagt, dass ich dafür kein geld ausgeben muss. aber bitte, wer auf solche art literatur steht, soll sein geld dafür ausgeben. neitzel ist schließlich ein dicker gesinnungskumpel von knopp...  ::)  und manchen gefällt ja diese art von geschichtsaufarbeitung, die zuschauerzahlen sinken seit jahren gegen null bei knopp.  ;D

steffen04

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Re:Das Wörtchen "Überfall"....
« Antwort #101 am: 06.07.11 (12:38) »
Zitat
Lass mich raten: Du hast das Buch wieder nicht gelesen und bist auch dieses Mal auf Deine Vorurteile und die schlechte Berichterstattung reingefallen...

warum soll ich auf so was reinfallen??  wenn mommsen dieses buch zerreist, weil neitzel nur "tötungsszenen  aneinanderreiht"  und man damit niemals ein zutreffendes gesamtbild bekommt, sondern nur eines was sich die autoren wünschen, dann ist damit alles gesagt, dass ich dafür kein geld ausgeben muss. aber bitte, wer auf solche art literatur steht, soll sein geld dafür ausgeben. neitzel ist schließlich ein dicker gesinnungskumpel von knopp...  ::)  und manchen gefällt ja diese art von geschichtsaufarbeitung, die zuschauerzahlen sinken seit jahren gegen null bei knopp.  ;D



Hab´s angelesen:

http://forum.balsi.de/index.php?topic=6983.msg55002#new


 

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