Autor Thema: Keßler/Streletz: Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben  (Gelesen 15337 mal)

Niwre

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Ohne die Mauer hätte es Krieg gegeben - Zeitzeugen und Dokumente geben Auskunft von Heinz Keßler, Fritz Streletz

Broschiert: 224 Seiten
Verlag: edition ost; Auflage: 1 (11. April 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3360018257
ISBN-13: 978-3360018250
Größe und/oder Gewicht: 21 x 12,4 x 2,8 cm

EUR 12,95

http://www.amazon.de/dp/3360018257/

In der Presse:
http://www.tagesspiegel.de/politik/die-mauer-im-kopf/4201584.html
http://www.welt.de/politik/deutschland/article13384030/DDR-Militaers-verteidigen-Bau-der-Berliner-Mauer.html
http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2769391


Niwre

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"Kritik" ist es nicht wirklich, da die Argumentation fehlt. Würde auch schwer fallen, denn so Unrecht haben die beiden nicht. Das Werk ist stark gefärbt mit bewussten Auslassungen, im Kern aber richtig.

Wenn man die Geschichte der BRD kennt, muss man dann wirklich „Rückkehr alter Nazis“ und „massiven Antisowjetismus und Antikommunismus“ als "Original-Propaganda-Ton-Ost" abstempeln?

Zitat
Und der „Waffeneinsatz“ der „Grenztruppen“ an der Mauer habe nur „eine notwendige Konsequenz“ dargestellt. Wer eine Grenze befestige, müsse auch durchsetzen, dass sie von allen respektiert werde.
Klingt hart, ist aus militärischer und politischer Sicht aber die logische Konsequenz und nicht nur der DDR anzukreiden.

Alfons Zitterbacke

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"Kritik" ist es nicht wirklich, da die Argumentation fehlt. Würde auch schwer fallen, denn so Unrecht haben die beiden nicht. Das Werk ist stark gefärbt mit bewussten Auslassungen, im Kern aber richtig.

Wenn man die Geschichte der BRD kennt, muss man dann wirklich „Rückkehr alter Nazis“ und „massiven Antisowjetismus und Antikommunismus“ als "Original-Propaganda-Ton-Ost" abstempeln?

Zitat
Und der „Waffeneinsatz“ der „Grenztruppen“ an der Mauer habe nur „eine notwendige Konsequenz“ dargestellt. Wer eine Grenze befestige, müsse auch durchsetzen, dass sie von allen respektiert werde.
Klingt hart, ist aus militärischer und politischer Sicht aber die logische Konsequenz und nicht nur der DDR anzukreiden.

Auch wenn es im "Kern" richtig sein sollte, ist dieses Buch eine Verherrlichung einer kommunistischen Diktatur.
Wenn man das sog. Dritte Reich mit der späteren SBZ und dann der sog. "DDR" vergleicht, sind hier offensichtliche im Kern gleichartige Strukturen erkennbar! ;D ;D ;D
Die Geschichte wiederholt sich doch ... ;)

IM

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Zitat
Auch wenn es im "Kern" richtig sein sollte, ist dieses Buch eine Verherrlichung einer kommunistischen Diktatur.

Hast Du denn das Buch bereits gelesen ?

Alfons Zitterbacke

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Zitat
Auch wenn es im "Kern" richtig sein sollte, ist dieses Buch eine Verherrlichung einer kommunistischen Diktatur.

Hast Du denn das Buch bereits gelesen ?

Weshalb fragst Du? Muss man sich die "Selbstbeweihräucherung" dieser "Legendenbildenden" Leute antun.
Wenn Du meinen Beitrag richtig verstanden hast, weißt Du was ich mit dem letzten Satz, "Die Geschichte wiederholt sich doch ...", gemeint habe.

IM

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Warum ich frage ? Einfach um für mich mal in Erfahrung zu bringen, ob zukünftige Äußerungen von Dir überhaupt lesenswert sind.

Wieso ein Buch derartig kommentieren, wenn man es gar nicht kennt ??

MM

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Weshalb fragst Du?...

er hinterfragt damit, ob du das buch gelesen hast um dir eine objektive meinung zu bilden oder einfach unwissend darüber herziehst...




(edith bemerkt gerade, das ingo schon selbst geantwortet hat  :))
~ sic transit gloria mundi ~

Suche Informationen, Unterlagen, Fotos, Urkunden und Sonstiges zum KGzbV 323/Transportgeschwader 5 (Me 323 Gigant), der schweren Panzerjägerabteilung 560 (Nashorn/Jagdpanther)
Ausserdem Feuerzeuge die in Kriegsgefangenschaft in Tunesien/Afrika hergestellt wurden.

Alfons Zitterbacke

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Warum ich frage ? Einfach um für mich mal in Erfahrung zu bringen, ob zukünftige Äußerungen von Dir überhaupt lesenswert sind.

Wieso ein Buch derartig kommentieren, wenn man es gar nicht kennt ??

Ob Du künftig Äußerungen von mir für "lesenswert" hältst, oder nicht, ist mir im Grunde "schnurzpiepegal"!
Du setzt aber hier etwas voraus, was Du nicht wissen kannst; das nenne ich: "Kaffeesatzlesen" und eines Moderators unwürdig.
Es gibt für diese Art Deiner inquisatorischen "Konversation" auch die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme per PN, statt mich zu versuchen öffentlich zu diskreditieren.

Ansonsten können wir weiter diskutieren, wenn DU das Buch gelesen hast, und ich Lust und Laune dazu habe.  :-X


« Letzte Änderung: 23.05.11 (14:37) von Alfons Zitterbacke »

IM

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Mit Äußerungen wie dieser hier, und das am laufenden Band, hast Du Dich schon selbst diskreditiert.

Mehr muß man dazu eigentlich auch nicht mehr sagen.

Amselfeld

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man kann doch auch über diesen buchtitel diskutieren, ohne das buch gelesen zu haben! denn das war schließlich die ganze zeit nach dem mauerbau die offizielle ddr begründung, warum sie deutschland zerrissen hat. und wenn dieses buch auch noch von einem erwiesenen wehrmachtsdeserteur geschrieben wurde, weíss man bereits im vorfeld, welcher art die prioritäten dieses buches sind. der eine "trat" laut amazon zu den roten über, der andere "strelitz" wurde im gefangenenlager politisch "umgedreht". das sind die unumstösslichen rahmeneckdaten, wenn man dieses buch anfassen möchte.

im grossen draufblick hätte eine nva, geschweige die ersten ddr grenztruppen keinen ostwestkonflikt überlebt, wenn zum beispiel die kubakrise heiß geworden wäre. alles nur kanonenfutter für die sowjets. atombomben hätten dann deutschland verwüstet. ob dann eine mauer gestanden hätte oder nicht, spielte absolut keine rolle. sie war nur gegen die ddr bevölkerung gerichtet, sonst gegen nichts (einpaar agenten OPs des bnd besagen überhaupt nichts!). atombomber machen schließlich an keiner betonmauer halt.


Niwre

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von einem erwiesenen wehrmachtsdeserteur geschrieben wurde, weíss man bereits im vorfeld, welcher art die prioritäten dieses buches sind
Jemand der schon kurz nach Beginn des Ostfeldzuges die Seiten gewechselt hat und nicht erst, als die Kacke am Dampfen war, und dann an der Seite der Roten Armee kämpfte ist böse, weil er sich gegen den Nationalsozialismus auflehnte? Was ist das für ein albernes Argument? Potentiell müsste man doch dessen Werke lesen und nicht die von Manstein, Steiner, Guderian...

Zitat
hätte... wäre... hätten... ob dann... hätte
Bitte noch mehr Fakten, Du hast mich fast überzeugt.

Amselfeld

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lass dich nicht aufhalten sowas zu lesen. warum man seine kameraden in stich lässt und dann alles beim feind ausposaunt ist das grundsätzliche was einem deserteur anhaftet. für mich ist da schon jeder kredit verspielt. er hat mitgeholfen, dass ich nie meinen grossvater kennenlernen durfte. 

sein grund warum er desertierte: wikibio: "Keßler wuchs in Chemnitz auf, besuchte die Volksschule und war Mitglied des Jungspartakusbundes [1]. Seine Eltern waren Kommunisten. Unter den Nationalsozialisten kam sein Vater ins Konzentrationslager, die Mutter ins Gefängnis"

kommunist halt  ;)  und die lügen immer, dass sich die balken biegen.

Niwre

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lass dich nicht aufhalten sowas zu lesen
Von wem auch, gibt ja zum Glück keine Bücherverbrennungen mehr.

Zitat
er hat mitgeholfen, dass ich nie meinen grossvater kennenlernen durfte.
Lass mich raten, Dein Großvater befand sich in einem Angriffsfeldzug und kam dabei ums Leben? Müsstest Du die Schuldigen nicht woanders suchen?

Zitat
kommunist halt  ;)  und die lügen immer, dass sich die balken biegen.
Ahja und Deutsche sind alle Nazis, Frauen können nicht Auto fahren und Hitler hat ganz allein die Autobahnen gebaut.  :-X

AK 74 ZF

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Die "Deutsche Teilung", Gründung zweier deutscher Staaten (BRD und DDR) war Folge des WK II und der Besatzungspolitik der Allierten. ... Mitschuld die jeweiliogen "Parteigänger" in Ost und West. ... Und da ist ein BuKa Adenauer, für welchen in seiner rheinländischen westoprientierung Sibirien schon ostwärts der Elbe begann und welcher lieber das "Halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb" wollte und mit seiner Ablehnung der Stalinnote und der EWG/NATO-Orientierung sicher auch nicht unschuldiger als Piek oder Ulbricht.

Der sogenannte "Kalte Krieg" wurde in den 50er/60er Jahren durch beide Großmächte (USA und UdSSR) geführt und ihre jeweiligen deutschen Besatzerkonstrukte (BRD und DDR) waren da im jeweiligen Lager (NATO und WV/WP) fest eingebunden.

Daß die damalige DDR in einer Zwangslage war, da ihr (erleichtert durch die offenen Grenzen) auf Grund wirtschaftlicher und politischer Gründe Bürger Teile ihre "Staatsvolkes" in den Westen flüchteten, steht außer Frage. ... Daß sie dadurch im Zugzwang war auch. Daß die Führung der DDR in den "Mauerbau" einbezogen und aktiv beteiligt war ist unstrittig. Aber sie befand sich in diesem Fall eindeutig in einer Zwangslage. (oder denkt hier irgendwer wirklich die UdSSR hätte die DDR 1961 einfach so dem "Westen" überlassen ?  >:( )

Wer hier denkt daß die Entscheidung zum Mauerbau eine Entscheidung der DDR/SED bzw. Ulbrichts &. Co war verkennt eindeutig wer das Sagen hatte. ... Und das war eindeutig die Besatzungsmacht UdSSR ! ... Ohne deren Willen oder Genehmigung hätte die Führung der DDR an der "Innerdeutschen Grenze" nicht einmal die Grenzzäune umstreichen dürfen !!!
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Bevor hier einige der "Vorschreiber" denken ich wäre hier der "Rote" oder "Quoten-Kommi" ... dem ist mitnichten so. ... Ich bin Nationalist und Patriot (was übrigens nichts mit Nazis gemein hat !) und meine männlichen Vorfahren wußten wo die "Eisernen Kreuze" (bis hin zum Ritterkreuz) wuchsen. ... Aber als in der DDR aufgewachsener Deutscher habe ich auch die Bedingungen und Entscheidungsspielräume, aus Sicht der DDR-Führung, erlebt bzw. gelehrt bekommen.

@Amselfeld ... daß deutsche Kommunisten den Nazis von der Fahne liefen, da ihre Treue der "Deutschen Arbeiterklasse" und nicht dem "Führer" und seiner "Clique" gehörte, ist angesichts der nicht gerade zimperlichen Beziehungen zwischen Kommunisten und Nazis nicht unbedingt ganz verwunderlich. ... Daß es nicht dem normalen damaligen "Mainstream" entsprach und die Moskau- und Stalinorientierung der KPD ein großer Fehler war, steht auf einem anderen Blatt. ... AG Kessler ist als Gefreiter der Wehrmacht (aus eindeutig politischen Gründen) übergelaufen als dies noch nicht "Mode" war und zu diesm Entschluß, Angesichts Todesstrafe und Sippenhaft, durchaus Mut gehörte. ... Zwischen einem Deserteur aus Feigheit und einem Ãœberläufer aus Ãœberzeugung besteht durchaus  ein gewaltiger Unterschied.

Was GO Fritz Streletz betrifft, so ist dieser einer der nüchtern und pragmatisch denkendsten Militärs welche ich kenne. Daß er, wie übrigens nicht wenige junge Soldaten der Wehrmacht, in Gefangenschaft vor den Trümmern seiner bisherigen Weltsicht stand und nach neuen Werten suchte bzw. der Neu-/Uminterpretation alter Werte ausgesetzt war um die Idee eines "Neuen Deutschlands" zu dienen ist ja kein Einzelfall. Das Gefühl von den Nazis belogen und mißbraucht geworden zu sein hatten nicht wenige Soldaten der Wehrmacht, insbesondere der Ostfrontkämpfer, welche zum Teil durchaus gesehen oder begriffen haben was da abseits des normalen Kampfes Soldat gegen Soldat an Kriegsverbrechen deutscherseits abgelaufen ist.

Nachdem der "Kalte Krieg" ... übrigens auch unter Führung der USA von der BRD-Regierung mitgetragen ... mehrfach fast "Heiß" geworden ist, war militärisch abgesicherte Schließung/Abriegelung der bis dato halbwegs offenen "Innerdeutschen Grenze" ein logischer Entschluß der UdSSR und der von ihnen geführten (und abhängigen) DDR-Regierung.

Daß die Korea-Kriese, Kuba-Kriese u.a. Ereignisse des "Kalten Krieges" nicht nur Einseitig dem "Ostblock" anzukreiden sind sollte man mal ins Gedächtnis rufen. Der extreme Antikommunismus in den USA der 50iger/60iger und die daraus folgenden Militärstrategien der US-geführten NATO empfand die UdSSR ebenso bedrohlich wie der Westen den Kommunismus.

Eine Änderung des "Status Quo" stand zu Beginn der 60iger Jahre in Ost und West nicht zur Debatte ! ... Also wurde er "zementiert". ... Durch eine "Autobahn hochkannt gemauert", uns bekannt als "Mauer".
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Wie schon oben erwähnt ... die SED-Führung der DDR befand sich in einer Zwangssituation ... "Ausbluten" (was sie nicht wollte) oder "dichtmachen". Die Option der "Deutschen Einheit", sprich ein Verlassen des WP/WV, stand nicht zur Debatte (und wär von der UdSSR zu dieser Zeit auch nicht geduldet worden !).

Eine Schließung der Mauer ohne Moskaus Befehl oder Billigung ist geschichtlich gesehen ein völliger Nonsens ! (Oder glaubt hier ernsthaft jemand die DDR bzw. NVA hätte den sowjetischen Truppen in der DDR etwas befehlen dürfen !) Daß die Grenzschließung so organisiert wurde daß die Grenze von den Deutschen selbst geschlossen wurde (und die sowjetischen GSSD-Truppen nur als Deckungseinheiten fungierten) war ein politisch-ideologischer Schachzug. ... Daß die Amis den "Status Quo" wahrten und (außer Protestnoten) militärisch nicht einschritten gehörte damals zum "Großen Spiel" ... und da waren die kleine DDR und die BRD nur "Spielmasse".
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Aus Sicht der DDR-Führung war die Schließung der Mauer eine damals für sie lebensnotwendige und folgerichtige Entscheidung. ... Daß man dies nicht unbedingt schön oder gut finden muß steht auf einem anderen Blatt !

AK 74 ZF - der weiß daß die "Mauer" ein geschichtlicher Anachronismus war -

 

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