Autor Thema: "Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges  (Gelesen 136059 mal)

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Das Ende des Zweiten Weltkrieges liegt nun inzwischen mehr als 65 Jahre zurück. Jeder in unserer Runde, der sich mit dessen Geschichte befaßt, weiß, welch interessante Zeitzeugen derzeit noch unter uns weilen und Geschichte aus erster Hand erzählen können.

Mir stellt sich gerade die Frage, wie es mit einem ähnlichen Zeitabstand vom Ende des Ersten Weltkrieges ab aussah. Wer waren die letzten noch lebenden Inhaber der jeweils höchsten Auszeichnung ? Und wann verstarben sie ?

Als Datumsgrenze würde ich mal das Jahr 1980 festlegen. Ich würde gerne mal versuchen, die hochdekorierten Soldaten des Ersten Weltkrieges zusammenzutragen, die mit Beginn des Jahres 1980, und somit mehr als 60 Jahre nach Ende des Krieges noch lebten.

Interessant wäre sicher nicht nur eine namentliche Auflistung, sondern auch etwas über deren Geschichte, ...



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Beginnen würde ich mal mit dem, zwar nicht höchsten deutschen Orden, da es den einheitlich zur Kaiserzeit nicht gab, aber mit der Auszeichnung mit dem höchsten Stellenwert innerhalb des Kaiserreiches, dem preußischen Pour-le-merite.

Wie wir alle wissen, war dessen letzter noch lebender Träger Ernst Jünger.

Geboren wurde Ernst Jünger am 29. März 1895, er verstarb am 17. Februar 1998, nur wenige Wochen vor seinem 103. Geburtstag.


Wikipedia hat natürlich eine ausführliche Bio über ihn:

Hier der Link dahin


Daraus etwas über seine Zeit im Ersten Weltkrieg:

Zitat
Am 1. August 1914, kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, meldete sich Ernst Jünger beim Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73 in Hannover als Kriegsfreiwilliger. Nach dem Notabitur absolvierte er die militärische Ausbildung und kam im Dezember mit einem Ersatztransport an die Champagne-Front in Frankreich. Im April 1915 wurde Jünger erstmals verwundet. Im Heimaturlaub schlug er auf Anraten seines Vaters die Offizierslaufbahn (Fahnenjunker) ein. Wieder zurück in Frankreich, wurde er am 27. November 1915 Leutnant und Zugführer und machte sich durch spektakuläre Aktionen bei Patrouillen und Stoßtrupps einen Namen. Im Laufe des dritten Kriegsjahres 1916 wurde Jüngers Regiment an sämtlichen Brennpunkten der Westfront eingesetzt. Während der zweiten Somme-Schlacht wurde Jünger am Vorabend der Offensive verwundet und kam ins Lazarett. In der Folgezeit wurde sein gesamter Zug bei Guillemont aufgerieben.

November 1916 wurde Jünger bei einem Spähtruppeinsatz zum dritten Mal verwundet und erhielt wenig später das Eiserne Kreuz erster Klasse. Im Frühjahr 1917 wurde Jünger zum Chef der 7. Kompanie ernannt und rettete durch einen Zufall am 29. Juli 1917 seinem Bruder Friedrich Georg Jünger auf dem Schlachtfeld von Langemarck das Leben. Daraufhin folgten weitere Auszeichnungen, darunter am 4. Dezember 1917 das Ritterkreuz des Königlichen Hausorden von Hohenzollern. Im März 1918 überlebte Ernst Jünger einen Granateinschlag, der fast seine gesamte Kompanie vernichtet hatte. Das Kriegsende erlebte Jünger nach einer im August 1918 vor Cambrai erlittenen Verwundung im Lazarett in Hannover. Am 22. September 1918 wurde ihm der Orden Pour le Mérite verliehen und damit die höchste militärische Auszeichnung, die in Preußen vergeben werden konnte.

Über die Träger des Pour-le-merite habe ich leider keine Literatur. Daher kann ich leider keine Angabe liefern, wofür genau Ernst Jünger diese Auszeichnung erhielt.

Ãœber die Zeit des Zweiten Weltkrieges kann man bei Wikipedia folgendes lesen:

Zitat
Kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Jünger im August 1939 zum Hauptmann befördert und zur Wehrmacht eingezogen; zunächst tat er als Kompaniechef am Westwall gegenüber der Maginot-Linie Dienst. In dieser Zeit erhielt er für die Bergung eines Verwundeten die Spange zum Eisernen Kreuz II. Klasse. 1941 wurde seine Einheit nach Paris verlegt. Ernst Jünger kam im Sommer des Jahres gegen den Widerstand von Wilhelm Keitel in den Stab des Militärbefehlshabers von Frankreich (MBF) unter Otto von Stülpnagel, später Chef des Generalstabes der Heeresgruppe B, wo er unter anderem für die Briefzensur in der Ic-Abteilung zuständig war. Der Stab befand sich zu der Zeit im Pariser Hotel Majestic. Als wichtiges Zeitdokument einer deutschen, nicht-nationalsozialistischen Sicht des Zweiten Weltkrieges entstanden die Pariser Tagebücher, die einige Jahre später in das Buch Strahlungen Eingang fanden. Jünger kam in Kontakt zu Widerstandkreisen innerhalb der Wehrmacht und dokumentierte für sie die Auseinandersetzungen zwischen NSDAP-Stellen und der Wehrmacht im besetzten Frankreich.

1942 war Jünger in der Stabsabteilung des Militärbefehlshabers in Frankreich dem General der Infanterie und späteren Widerstandskämpfer, Carl-Heinrich von Stülpnagel, stationiert. Stülpnagel schickte Jünger in den Kaukasus, angeblich um die Truppenmoral vor einem eventuellen Attentat auf Adolf Hitler zu untersuchen. Dort setzte Jünger sein Tagebuchwerk unter dem Titel Kaukasische Aufzeichnungen fort, welche ebenfalls in die Strahlungen aufgenommen wurden. Noch 1942 kehrte Ernst Jünger nach Paris zurück. 1942 begannen auch die Arbeiten an dem Aufruf Der Friede, der als Aufruf an die Jugend Europas nach einem Sturz Hitlers gedacht war. Jünger stand zahlreichen Beteiligten des Attentats vom 20. Juli 1944 nahe. Nachdem den Westalliierten die Landung in der Normandie und der Vorstoß ins Landesinnere gelungen war, verließ Jünger mit den abziehenden deutschen Truppen Paris und kehrte nach Deutschland zurück, wo er im September 1944 – im Alter von 49 Jahren – als Hauptmann regulär aus der Wehrmacht entlassen wurde.[8] Er zog sich nach Kirchhorst in Niedersachsen zurück, wo er gegen Kriegsende als Volkssturmkommandant befahl, keinen Widerstand gegen die anrückenden alliierten Truppen zu leisten.
Jüngers Sohn Ernst musste 1944 zusammen mit seinem Freund Wolf Jobst Siedler aufgrund einer Denunziation wegen kritischer Bemerkungen die Schule verlassen und wurde von einem Kriegsgericht zu Zuchthaus verurteilt, später zum „Frontbewährungsdienst“ in der Strafdivision 999 eingeteilt; er fiel am 29. November 1944 in Italien in der Nähe von Carrara.

Karloff

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #1 am: 22.10.10 (19:37) »
Das würde mich auch interessieren.
Die 3, 4 Leute die noch vom 1. Weltkrieg berichten können sind bis auf den Amerikanier Frank Woodruf Buckles keine richtigen Veteranen, da sie kein Frontgeschehen mit erlebt haben.
Die letzten Veteranen aus den Gräben dürften glaube ich Lazare Ponticelli (Italien), Franz Künstler (Österreich-Ungarn) und vielleicht noch Erich Kästner (Deutschland) gewesen sein. Aber alle tot mittlerweile.

Alter.Sammler

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #2 am: 23.10.10 (08:53) »
Guten Morgen,

falls Interesse besteht, kann ich einmal eine von mir selbst zusammengestellte Liste hier vorstellen, welche ich einmal gesammelt habe aus diversen Internetquellen. Sie enthält alle mir bekannten deutschen 1. WK Veteranen, welche ab ca. 2000 verstorben sind. Außerdem enthalten sie die Veteranen von KuK.

Gruß

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #3 am: 23.10.10 (15:56) »
Zumindest ich hätte da großes Interesse dran. Aber vielleicht bitte in einem extra Beitrag ?

Alter.Sammler

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #4 am: 23.10.10 (17:46) »
Name   Vorname   Alter   Geburtstag   Sterbedatum   Dientrang   Einheit   Dienstzeit   Besonderes

Fink Helmuth,   108,   14.01.1901,   27.04.2009,      ,Freikorps   1919   
Künstler   Franz   107   24.07.1900   27.05.2008      Gebirgs-Artillerie    Februar 1918 - 1921   K.u.K.-Monarchie
Thalhofer   Georg   107   19.02.1900   14.02.2008         Herbst 1918   Nur Ausbildung (Militärlager)
Kästner   Erich   107   10.03.1900   01.01.2008   Soldat   Infanterie   Juli 1918 - Nov. 1918   
Moszynski   Johann   105   25.02.1902   05.12.2007            Geboren in Galizien
Seegers   Wilhelm   106   24.10.1900   10.07.2007      Infanterie   Oktober 1917 - April 1919   In die USA ausgewandert
Christmann   Rudolf   107   10.01.1900   27.06.2007            
Remmert   Wilhelm   107   15.11.1899   27.05.2007         Seit 1916   
Kaiser   Albin   107   12.12.1899   11.04.2007      Infanterie      
Kos   Józef   106   27.09.1900   05.04.2007      Infanterie   Sommer 1918 - Nov. 1918   Polnische Minderheit
Heiman   Walter   106   12.03.1901   18.03.2007   Soldat   Luftwaffe   März 1918 - Nov. 1918    Jude, in die USA ausgewandert
Meier   Robert   109   10.03.1897   29.01.2007      Infanterie      Gebürtiger Ukrainer
Seim   Rudolf   107   31.01.1899   09.01.2007            
Velten   Wilhelm   107   02.09.1899   26.12.2006            
Fuchs   Konrad   109   15.10.1897   13.11.2006      Infanterie   seit 1916   Verwundet, wurde später Pfarrer
Klöpper   Hans   106   10.08.1900   10.09.2006            
Brandmeier   Franz Xaver   107   16.07.1899   08.09.2006      Marine   1917 - 1918   
Neumann   Georg   106   28.07.1899   21.06.2006      Kavallerie      
Appel   Otto   105   16.10.1900   12.06.2006         1917 - 1918   auch 2. WK-Veteran
Eis   Eduard   107   22.03.1899   24.04.2006      Infanterie      Lastwagenfahrer
Biehler   August   106   28.08.1899   15.04.2006            
Parniak   Pawel   116   27.02.1890   27.03.2006         1914 - 1918   K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Ukrainer
Binner   Erwin   107   16.01.1899   26.03.2006            
Molnár   Gergely András   108   16.11.1897   22.03.2006            K.u.K., letzter gebürtiger Ungar des 1. WK
Bischof   August   105   18.08.1900   04.03.2006            letzter K.u.K.-Soldat, der in Österreicht lebte
Solveen   Hermann   107   20.02.1899   28.02.2006         seit 1916   Verwundet, auch 2. WK-Veteran
Skabar   Tony   105   18.10.1900   17.12.2005            K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Ukrainer
Pajaczkowski   Jerzy Casimir   111   19.07.1894   06.12.2005   Unteroffizier   Infanterie      K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Pole (Minderheit)
Häßler   Fritz Otto Erich   106   22.04.1899   02.12.2005            Während des 3. Reiches im Rassenpolitisches Amt
Kuentz   Charles   108   18.02.1897   02.12.2005      Infanterie   1916 - 1918   Gebürtiger Elsaß-Lothringer, im 2. WK in der Waffen SS
Gillarduzzi   Teofilo   106   06.06.1899   11.11.2005            K.u.K., gebürtiger Italiener
Carl   Josef   106   29.10.1899   10.11.2005      Infanterie      
Börker   Friedrich   105   11.07.1900   21.10.2005            
van Sloten   Bert   105   ca. 1900   20.09.2005      Luftwaffe   Seit 1917   Gebürtiger Niederländer, Träger Eisernes Kreuz 1. Klasse
Schweim   Otto Nicolaus   108   27.04.1897   09.09.2005            
Dörnemann   Hermann   111   27.05.1893   02.05.2005      Infanterie      Verwundet
Rösch   Johann   107   24.03.1898   25.04.2005            
Karwowski   Franciszek   109   10.12.1895   12.04.2005            K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Pole (Minderheit)
Rzepa   Jan   105   14.06.1899   23.03.2005      Infanterie      Verwundet, Polnische Minderheit
Person   Kurt   106   24.04.1898   23.02.2005            
Marek   Karol   105   1900   07.02.2005            K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Pole (Minderheit)
Wagner   Arno   110   04.06.1894   22.12.2004      Luftwaffe      Funker und Artillerie-Ballon-Beobachter
Wiederanders   Rudolf   105   15.12.1898   12.12.2004      Infanterie      
Göbl   Anton   106   26.05.1898   05.12.2004      Infanterie      Polnische Minderheit
Siemon   Konrad   107   07.05.1897   24.10.2004            
Buresch   Josef   104   04.12.1899   16.10.2004   Soldat   Infanterie      Italienische Kriegsgefangenschaft
Klaczyński   Czesław   103   1901   10.05.2004            Polnische Minderheit
Gmerek   Andrzej   103   23.11.1900   07.04.2004            Polnische Minderheit
Grochowina   Sylwester   102   31.12.1901   07.01.2004            
Hippel, von   Arthur Robert   105   19.11.1898   31.12.2003            Später ein renomierter Molekular- und Radarforscher
Reimann   Wilhelm   107   15.11.1896   16.12.2003            
Gillmann   Joseph   108   02.02.1895   23.11.2003            Gebürtiger Elsaß-Lothringer
Gehling   Rudolf   107   17.10.1896   21.10.2003         Seit 1917   auch 2. WK-Veteran
Schlag   Otto   106   06.01.1897   12.09.2003            
Vocásek   Alois   107   13.04.1896   09.08.2003      Infanterie   Mind. Seit 1916   K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Tscheche (Minderheit)
Siefert   Jakob   108   08.02.1895   22.06.2003            
Ost   Kurt   106   26.01.1897   29.03.2003      Infanterie      
Baumgarten   Franz   108   25.01.1895   23.03.2003            Bis 1920 in franz. Gefangenschaft, auch 2. WK-Veteran
Kling   Karl   105   01.12.1897   März 2003            britische Kriegsgefangenschaft
Andersen   Kurt   104   02.10.1898   09.01.2003      Infanterie      Ritterkreuzträger und Wehrmachts-General
Arkenberg   Frank   109   08.09.1893   22.12.2002            Verstorben in den USA
Selwart   Antonio Franz   106   09.06.1896   02.11.2002   Leutnant   Kavallerie      Gebürtiger Bayer, kämpfte für die K.u.K.-Monachrie
Wissner   Heinrich   106   03.12.1895   25.10.2002         Seit Mai 1916   Kämpfte in Frankreich, Russland und der Ukraine
Feldmann   Ernst   104   14.05.1898   09.07.2002            
Miritz   Léon   102   20.12.1899   20.06.2002      Infanterie   Seit 1917   Gebürtiger Elsaß-Lothringer, wurde verwundet
Schinkel   Willy   105   23.08.1896   04.06.2002      Marine   Mind. Seit 1916   Teilnehmer an der Skagerrak-Schlacht
Klein   Reinhard   105   12.02.1897   15.05.2002            
Vietoris   Leopold   110   04.06.1891   09.04.2002            K.u.K.-Monarchie
Bredtschneider   Georg   109   23.03.1892   07.03.2002            
Lueking   Joseph   104   04.12.1897   24.02.2002            Verstorben in den USA
Ballweg   Eugen   106   03.12.1895   23.12.2001            
Neumann   Otto   106   15.09.1895   18.12.2001            
Leyens   Erich   103   13.01.1898   01.10.2001            In die USA ausgewandert, aber in Deutschland verstorben
Bruehl   Paul   102   02.12.1895   10.07.2001            Verstorben in den USA
Schwager   Arthur   105   18.08.1895   08.05.2001            
Gluck   Louis   101   14.11.1899   24.04.2001         Seit 1917   Gebürtiger Elsaß-Lothringer, Kämpfte in Flandern
Kovacic   Ivan   102   20.10.1898   13.02.2001            K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Slowene (Minderheit)
Jenniches   Josef   105   29.04.1895   31.01.2001            
Hensel   Heinrich   105   23.09.1895   24.01.2001            
Hutschnecker   Arnold A.   102   13.05.1898   28.12.2000            K.u.K.-Monarchie, in die USA ausgewandert
Seidel   Emil   106   28.11.1893   19.09.2000         Seit 1913   französische Kriegsgefangenschaft
Veckenstedt   Hermann   105   14.04.1895   15.09.2000            
Tischer   Arthur   105   20.04.1895   07.09.2000            
Lerner   Georg   105   25.01.1895   08.06.2000            
Lederer   FrantiÅ¡ek   100   06.11.1899   25.05.2000   Obergefreiter   Artillerie      K.u.K.-Monarchie, gebürtiger Tscheche, später USA (Hollywood)
Finance   Lucien   103   27.08.1896   01.04.2000         Seit 1915   Gebürtiger Elsaß-Lothringer, Kämpfte in Litauen u. Ostfront
Uhlmann   Joseph   100   15.08.1899   29.03.2000         Seit 1917   Gebürtiger Elsaß-Lothringer, Kämpfte an der West- u. Ostfront
Kurztisch   Friedo   107   07.08.1892   22.02.2000            
Engelhard   Ludwig F.   102   23.06.1897   03.01.2000            Träger Eisernes Kreuz, in die USA ausgwandert
Khalil   Ibrahim Sol   105   1895   2000            Letzter deutscher Kolonialsoldat, geboren in Tanganika, Tansania
Lange   Hans   100   14.04.1899   29.11.1999            
Suhr   Otto   106   11.12.1892   01.02.1999   Kanonier   Artillerie      
von Halem   Gustav Adolf   99   04.11.1899   12.01.1999      Infanterie      kämpfte im 2. WK in der Waffen SS
Zender   Josef   101   05.07.1897   08.01.1999      Infanterie      Westfront, britische Gefangenschaft, in die USA ausgwandert
« Letzte Änderung: 23.10.10 (21:14) von Alter.Sammler »

Alter.Sammler

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #5 am: 23.10.10 (17:48) »
Die Darstellung lässt hier leider sehr zu wünschen übrig.
Für Ergänzungen und Hinweise bin ich sehr dankbar. Natürlich ist die Liste nicht komplett.

Um aber wieder auf das Eingangsthema zurück zu kommen.

Im Jahre 1980 noch lebende, hoch dekorierte, 1. WK Veteran waren:

Karl Dönitz, U-Boot-Kommandant
Martin Niemöller, U-Boot-Kommandant
Ernst Galle (suche noch seine Lebensdaten!), Jagdflieger und später Wehrmachts-Oberst
Maximilian Reichsfreiherr von Edelsheim
« Letzte Änderung: 23.10.10 (18:26) von Alter.Sammler »

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #6 am: 23.10.10 (19:53) »
Puh, die Auflistung ist mehr als grenzwertig. Da muß dringend noch was dran gemacht werden.

Ansonsten sehr interessant und vor allem sehr umfangreich.

Mit hochdekoriert meinte ich mehr die Träger höchster Auszeichnungen aus dem Ersten Weltkrieg direkt. Ansonsten würde es wohl den Rahmen sprengen, zumindest wenn man das Jahr 1980 als Grundlage nimmt.

Alter.Sammler

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #7 am: 23.10.10 (20:29) »
Die Liste in in meiner Excel-Datei natürlich schön formatiert. Hier wird sie leider anders angezeigt. Aber sie ist, denke ich, doch ganz interessant.

Ingo, du hast natürlich Recht, dass das nicht zum eigentlichen Thema gehört. Es muss aber bedacht werden, dass selbst 1980 kaum mehr Vetranen des 1. WK mit hohen Auszeichnungen am Leben waren. Der PLM und auch andere höhere Orden wurden weitaus seltener verliehen als vergleichbare Orden im 2. WK.
Ich denke, ein direkter Vergleich ist nicht möglich. Zumal die Veteranen auch noch einen 2. WK miterleben mussten.

IM

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #8 am: 23.10.10 (20:35) »
Ich bin gerade dabei einige Quellen zu durchforsten und Infos zusammenzutragen, um diesen Beitrag in den kommenden Wochen mit Infos füttern zu können.

Einen Teil des Fazits, welches man dann ziehen kann, hast Du jetzt schon vorweg genommen. Aber ein anderer Punkt wird dabei sehr interessant werden, ...


Was Deine Liste betrifft. Du hast Deine Excel-Tabelle einfach nur markiert und ins Forum kopiert ? So sieht es zumindest aus. Könntest Du Deinen Beitrag vielleicht noch etwas bearbeiten ? Beispielsweise zwischen jedem Namen eine Leerzeile und den Namen fett markieren. Nur so als Beispiel, aber irgend etwas, wo es sich besser überschauen läßt.

Alter.Sammler

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #9 am: 23.10.10 (20:37) »
Ich versuche die Liste zu ändern.
« Letzte Änderung: 23.10.10 (20:59) von Alter.Sammler »

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #10 am: 24.10.10 (17:30) »
Der vorletzte noch lebende PLM-Träger war Otto von der Linde.

Geboren worden war er am 13. Januar 1892. Er verstarb am 23. Mai 1984 im 93. Lebensjahr.

Den Pour-le-merite hatte Otto von der Linde bereits am 18. September 1914 erhalten. Er war der sechste Träger dieses Ordens im Ersten Weltkrieg und der erste Frontoffizier, der diese Auszeichung erhielt.

Am 24. August 1914 hatte er als Leutnant im 5. Garderegiment zu Fuß mit nur 5 Mann das Forts de Malonne bei Namur kampflos eingenommen. Der Kaiser selbst war von dieser Tat so beeindruckt, daß er die Verleihung seines höchsten Ordens anordnete.

Hier der Link zu seiner Bio bei Wikipedia

http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_von_der_Linde

Zu empfehlen ist jedoch auch dieser Link ins Panzerarchiv mit einem ausführlichen Lebenslauf:

http://forum.panzer-archiv.de/viewtopic.php?p=171807#171807

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #11 am: 25.10.10 (17:57) »
Der drittletzte noch lebende Pour-le-merite-Träger war der Jagdflieger Josef Jacobs. Er verstarb am 29. Juli 1978.

Hier der Link zu ein Bio über ihn:

http://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Jacobs

Und hier auch noch eine Auflistung, wann die erfolgreichsten deutschen Jagdflieger des Ersten Weltkrieges verstarben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Fliegerasse_Deutschlands_im_Ersten_Weltkrieg

Vielen von ihnen überlebten den Ersten Weltkrieg gar nicht, oder starben kurz darauf.


Mit Beginn des Jahres 1980 lebten somit nur noch zwei Pour-le-merite-Träger.

+ 17.02.1998 Ernst Jünger (im 103. Lebensjahr)
+ 23.05.1984 Otto von der Linde (im 93. Lebensjahr)

Insgesamt wurde der Pour-le-merite im Ersten Weltkrieg 687 Mal verliehen. Somit lebten mit Beginn des Jahres 1980 nur noch 0,3 % der damit Ausgezeichneten.

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #12 am: 27.10.10 (18:12) »
Der Pour-le-merite war ausschließlich den Offizieren vorbehalten. In Preußen gab es als höchste Auszeichnung für Unteroffiziere und Mannschaften das Goldene Militärverdienstkreuz, er wurde daher als Pour-le-merite für Unteroffiziere und Mannschaften bezeichnet.

http://de.wikipedia.org/wiki/Goldenes_Milit%C3%A4r-Verdienst-Kreuz

Laut Wikipedia wurde diese Auszeichnung im Ersten Weltkrieg 1.760 Mal verliehen. Auflistungen dazu habe ich keine. So wird meine Auflistung, im Gegensatz zum Pour-le-merite, nur ein vager Hinweis bleiben.


Unter den Trägern dieses Ordens befindet sich ein später sehr bekannter Name:

Gerhard Fieseler

Geboren wurde er am 15. April 1896. Gerhard Fieseler verstarb am 1. September 1987.

Während des Ersten Weltkrieges wurde Fieseler erfolgreicher Jagdflieger, brachte es bis zum Offiziersstellvertreter, errang insgesamt 19 anerkannte Luftsiege und wurde am 3. September 1918 mit dem Goldenen Militärverdienstkreuz ausgezeichnet.

Die Marke für eine Verleihung des Pour-le-merite lag bei 20 Abschüssen. Angenommen, ein Unteroffiziersdienstgrad überschreitet diese Marke, ohne Ernennung zum Offizier, gab es keinen Pour-le-merite.

In der Wiki-Bio findet man über Gerhard Fieseler folgendes:

Zitat
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde Fieseler als Freiwilliger von der Fliegerabteilung in Berlin-Johannisthal und auf dem Butzweilerhof bei Köln abgelehnt. Mangels zur Verfügung stehender Piloten wurde er dennoch 1915 im militärischen Flugdienst aufgenommen, beim Flugtraining stürzte er jedoch ab und verletzte sich so schwer, dass er erst im Februar 1916 aus dem Krankenhaus entlassen werden konnte. Im Oktober 1916 wurde Fieseler zur Fliegerabteilung 243 und später zur Fliegerabteilung 43 abkommandiert. Nach erfolgter Umschulung auf einsitzige Flugzeugmuster wurde er im Mai 1917 nach Mazedonien zur Jasta 25 verlegt. Am 20. August 1917 errang Gerhard Fieseler seinen ersten Luftsieg im Kampf gegen eine Nieuport 17 südlich von Prilep. Gerhard Fieseler wurde zum Offizierstellvertreter befördert und errang bis Kriegsende insgesamt 19 bestätigte Luftsiege.

Nach dem Krieg wurde Gerhard Fieseler Kunstpilot und später erfolger Industrieller in der Flugzeugindustrie. Am bekanntesten dürfte wohl sein "Fieseler Storch" sein.


Hier noch ein weiterer Link mit einigen Bildern von Gerhard Fieseler aus dem Ersten Weltkrieg:

http://www.flieger-album.de/geschichte/portraits/fieselergerhard.php

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #13 am: 28.10.10 (17:09) »
Ein weiterer Träger des Goldenen Militärverdienstkreuzes, der erst in den 1980er Jahren verstarb, wäre Josef Mai.

Geboren wurde er am 3. März 1887, er verstarb am 18. Januar 1982.

Das Goldene Militärverdienstkreuz hatte er am 24. Juni 1918 erhalten.


Aus der oben schon genannten Quelle findet sich auch zu Josef Mai eine kleine Bio:

http://www.flieger-album.de/geschichte/portraits/portraitjosefmai.php


Insgesamt kam Josef Mai auf 30 anerkannte Luftsiege. Nach seiner Beförderung zum Leutnant am 27. September 1918 wurde er noch für eine Verleihung des Pour-le-merite vorgeschlagen, die aber aufgrund des Kriegsendes nicht mehr zur Durchführung kam.

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Re:"Die Letzten" hochdekorierten des Ersten Weltkrieges
« Antwort #14 am: 29.10.10 (18:37) »
Weitere Ergänzungen zum Goldenen Militärverdienstkreuz kann ich erst einmal nicht machen, bis jetzt sind mir nur die beiden Genannten bekannt. Es sind mit Sicherheit nicht die Einzigen.

Damit wäre ich mit Preußen erst einmal am Ende. Hier somit mal eine erste Übersicht:

Königreich Preußen

Pour-le-merite
+ 17.02.1998    Ernst Jünger, verstorben im 103. Lebensjahr
+ 23.05.1984    Otto von der Linde, verstorben im 93. Lebensjahr

Insgesamt wurde der Pour-le-merite im Ersten Weltkrieg 687 Mal verliehen, mit Beginn des Jahres 1980 lebten somit noch 0,3 % der damit Ausgezeichneten.

Goldenes Militärverdienstkreuz
+ 01.09.1987    Gerhard Fieseler, verstorben im 92. Lebensjahr
+ 18.01.1982    Josef Mai, verstorben im 95. Lebensjahr

Insgesamt wurde das Goldene Militärverdienstkreuz im Ersten Weltkrieg 1.760 Mal verliehen. Wie viele von den damit Ausgezeichneten zu Beginn des Jahres 1980 noch lebten, ist derzeit noch unbekannt.

 

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