Die Rw.Führung richtete im Jahr 1923 die "Zentrale Moskau" - kurz "Z Mo." genannt - ein, die dem Chef des Truppenamtes, sp. der Heeresabteilung T 3 (Fremde Heere), unmittelbar unterstand. Die Aufgaben der Zentrale umfassten die Steuerung aller politischen, militärischen und wirtschaftlichen Vorgänge im Rahmen der dt.-russ. Vereinbarungen. Ferner führte die Zentrale laufend verhandlungen mit Dienststellen der "Roten Armee" und sonstigen Ämtern in Moskau, wobei sie von der dortigen Dt. Botschaft unterstützt wurde. Oberst a.D. Lieth-Thomsen - im Ersten Weltkrieg Ch.d.Gen.St. der Luftstreitkräfte und Ritter des "Pour le Mérite" - wurde erster Chef der Zentrale. Im Sept. wurde er von Major a.D. Dr. Ritter von Niedermayer abgelöst.
Die "Zentrale Moskau" vereinbarte mit dem Oberkommando der "Roten Armee" u.a. folgende Punkte:
1.)
Zur Verfügungstellung militärischer Stützpunkte für Ausbildungszwecke von Luftwaffe, Panzertruppe und Gaskrieg,
2.)
Aktionsfreiheit für Ausbildung und technische Erprobung auf diesen drei Gebieten,
3.)
Gegenseitiger Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen.
Die wirtschaftlichen Beziehungen hatten sich unterdessen ebenfalls vertieft. Die "Gesellschaft zur Förderung gewerblicher Unternehmungen" richtete ihre Büros in Berlin und Moskau ein und begann 1923 mit den zugesagten Aufbauhilfen. Deutsche Techniker, Ingenieure und Monteure - v.a. aber deutsches Geld - gingen in die SU. Noch 1923 wurde mit dem Aufbau folgender Rüstungsbetriebe begonnen, die sich bis in den Zweiten Weltkrieg hinein halten sollten: Waffenfabriken in Zlatust (Ural), Tula bei Moskau und Schlüsselburg. Kolpino, südostwärts von Leningrad, wurden die Putilov Werke errichtet, in denen später der "T-34" gebaut wurde und die noch Panzer herstellten, als die dt. Front im Herbst 1941 lediglich wenige km vor den Werksanlagen zum Stehen kam. Die Fa. Junkers baute in Fili bei Moskau eine Flugzeugfabrik auf, die allerdings 1927 ihren Betrieb einstellen musste.
Bei Bedarf Fortsetzung.