zu: Rußland im Krieg usw. ... hier im themenfreien Raum
Schön Falk, dann aber bitte nicht vergessen wer schon 1914 in Deutschland eingefallen ist und da schon geraubt gemordet und geplündert hat!
Ja Ralf, nur hat 1914 Deutschland Rußland den Krieg erklärt, und nicht umgekehrt. Wenn man dann allerdings gleichzeitig so clever ist, und aufgrund des Schlieffenplans die Ostgrenze nicht sichert, muß man sich natürlich nicht wundern, wenn die Russen erst mal über die Grenze marschieren.
Und wir dürfen dann bitte auch nicht vergessen, daß deutsche Truppen kurz darauf tief ins Zarenreich vordrangen, dort den Militärstaat „Ober Ost“ (quasi als Vorläufer des Generalplans Ost) errichteten und in dieser Konstellation die Gegend jahrelang systematisch wie eine Zitrone auspressten und die Bevölkerung tyrannisierten. Auch das dürfte dort im kollektiven Gedächtnis hängengeblieben sein.
der Mann ist Brite und in Russland groß geworden, seine Ansichten sind weder wertfrei noch neutral!!
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Und das soll ein Einstieg sein und besser als das Lesen deutscher Memoiren-Literatur???
Werth ist 1917 im Alter von 16 Jahren mit seiner Familie aus Rußland geflüchtet. Er hatte ein sehr kritisches Verhältnis zum stalinistischen System. Das merkt man, wenn man sein Buch liest. Er hat allerdings durchaus Mitgefühl mit dem russischen Volk, und beschreibt wie das Volk den Krieg erlebt hat. Das heißt aber noch lange nicht, daß er Tatsachen verfälscht.
Man darf nicht vergessen, daß das Buch 1965 erschienen ist – also mitten im kalten Krieg. Seinerzeit war Schwarz-Weiß-Malerei groß in Mode. Natürlich gab es da auch Kritiker, die Werth das Fehlen der sonst allgegenwärtigen Russophobie nicht verziehen.
Aber ich will hier natürlich niemanden überreden, seinen Horizont zu erweitern.
Gruß Falk