Wendehalsdiskussion, war: Re:Mit welcher Motivation....

[Wolfshund]

in "Wendenächten"

Klingt fast wie ein Buchtitel... In "Wendenächten", als Deutsche sich den Siegern zu wanden, wurden Generationen von Wendehälsen geboren. Neue Titel und Namen mussten her, wie die "Volkspolizei" oder die "Nationale Volksarmee". Der Traditionsarm wurde bis in die Anfangsjahre der Weimarer Republik ausgestreckt, alles was rot war, war plötzlich ein "Arbeiter und Bauernheld", der schon immer für das "Arbeiter und Bauernparadies" gekämpft hat. 1933 wurden viel Rote zu  Braunen und 1945 viele Braune wieder rot. 1989 liefen sehr viele Rote auch plötzlich in die Kirche, bis sich mit der PDS (heute die Linke)ein kommunistisches Auffangbecken gebildet hat. Exrote die braun wurden und nach 1945 wieder sich die Frage stellten, ja was mach ich jetzt, sagten erstmal rot. Alles fast so wie am Roulettetisch, man mußte auf etwas setzen was bereits da ist. Und da waren die roten Ãœberläufer, Agitateure und Saboteure des Dritten Reiches, dazu noch die roten Insassen diverser KZs, wie etwa das in Buchenwald. Die rote Propaganda setzte ein, faste aber wegen des Hungers und der Zerstörung kaum Boden...deshalb kam auch die "Bodenreform" und die Enteignung von Privatbesitz. Das freute die Besitzlosen, aber nur kurz, bis sie ihren neuen Besitz in Kommunen und Genossenschaften "aufgehen" lassen mußten. Die mitteldeutsche Volksmasse machte wieder das, was sie immer machte. Sie unterteilte sich in Ãœberzeugte, Mitläufer und Gegner.  Aus den ersten beiden Gruppen stammen auch diejenigen, die sich in der roten Sezzesion angarierten und zur Vopo oder NVA freiwillig gingen. Hauptgrund: bequeme Vorteilsmitnahme am neu kreierten "Volkseigentum". Rote Funktionäre, die meisten frühere Habenichtse saßen plötzlich in enteigneten Villen sogenannter "Kriegsverbrecher". Wo natürlich auch jemand zum "Kriegsverbrecher" wurde, der nur Löffel hergestellt hat, weil mit diesen Löffeln ja Wehrmachtssoldaten essen konnten. Der Kommunismus in der DDR wurde immer erfinderischer,wenn es drum ging Devisen zu beschaffen. Das ging bis zum Freikauf politischer Häftlinge. Irgendwann stand auch das Problem auf, die "Errungenschaften der neuen DDR an der Grenze zu beschützen. Man setzte auf die Mischung: Ãœberzeugte, Stasi IMs und Verheiratete mit Kindern.

Größter Feind für die rote Rekrutierung der Mitteldeutschen war das "Westradio" und später das "Westfernsehen". Dort wo der Funk schlecht hinreichte, wie etwa ins "Tal der Ahnungslosen" (Dresden), war dann der  SED Staat tatsächlich etwas erfolgreicher. Aber nur etwas, denn so dumm war man dort auch nicht.

[Mario]

Hört sich ja an, als ob im Westen die "reinen" Deutschen gelebt hätten! Oder war es dort anders

[waldi44]

Deutsche waren in ihrer Geschichte schon IMMER Wendehälse. Schaun wir doch nur mal, welche Könige in Deutschland ihre Titel Ausländern verdankten und wer auch schon mal seine Landeskinder verkaufte, sich selbst "verkaufte", mal eben die Koalition mitten im Krieg wechselte- nein, ich meine nicht die Italiener- Deutsche waren es, wann immer es ihnen ins Konzept passte, bzw den Regierenden...
Was also meckert man an den DDR Wendehälsen 45 und 89 rum und wer verrenkte die sich nach 45 im Westen nicht in Richtung Westen eben?

[AK 74 ZF]

Da schreiben und fabulieren ja einige westdeutsche "Helden" ganz schön wirres Zeug über die ostdeutschen "Wendehälse".

Nun ... als "Ost- bzw. Mitteldeutscher" hab ich ja eh nur die Wahl zwischen "stalinistischem Betonkopf" und "Wendehals" ... es sei denn man war im "Widerstand".

Ich kenne heute dermaßen viele ehemalige "Widerstandskämpfer" daß mir im Nachherein echt Bange wird. ... Der tollste davon ist ein ehemaliger Kinderschänder, welcher sich nach seiner 2. Tat der Strafverfolgung durch Republikflucht entziehen wollte ... deswegen in Bautzen einsaß ... und dadurch heute "Verfolgter des DDR-Regimes" und Empfänger einer "Opferrente" ist.
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Meine Motivation mich länger zur NVA zu verpflichen bestand aus verschiedenen Gründen. Da wäre zum Einen das Interesse am Militärhandwerk und zum anderen das Motiv der "Vaterlandsverteidigung", welche in der Erziehung zu Patriotismus und Vaterlandsliebe (zur Heimat DDR) in der DDR-Schulbildung gezielt gefördert wurden. (Da ich mich schon als Schüler der 7. Klasse als zukünftiger "Berufssoldat" verpflichtet/beworben hab ... war ich entweder schon sehr früh "verdorben" oder "überzeugt". ... Nur wovon ? ... Das wäre die Frage.) Der Staat suchte "Berufssoldaten" ... ich wollte unbedingt Soldat werden ... und da hab ich mich (entgegen dem Rat "Melde Dich nie freiwillig !") als "Freiwilliger" zu de NVA-Soldaten gemeldet. ... "Ich war jung, dumm und brauchte das Geld !" greift nicht, da mir das Geld damals Schnurz war. ... Da muß ich mich heute doch als soldatischer Überzeugungstäter bekennen.

Das "Rote" nahm man ... da allgegenwärtig und gut verpackt ... als notwendiges "Beiwerk" mit. ... Daß da auch "Ãœberzeugungen" herausgebildet wurden ...  Anhand positiver Werte vermittelt ... blieb nicht aus.

Heute werd ich, von verschiedenen Seiten, wahlweise als (ehemalige) "Rote Socke" oder "Braunes Schwein" betitelt. ... irgendwie sind sich da einige der neuen "Beurteiler" (ähnlicher Typus wie unsere früheren Genossen vom MfS) nicht sicher. ... Einen so sturen Hund wie mich mit "Wendehals" betiteln zu wollen tut sich kaum jemand (der mich kennt) freiwillig an ... und daß mit dem "stalinistischem Betonkopf" scheitert wiederum an meiner Abneigung gegen Stalin und Konsorten.

Nun ... der "Genosse" Wolfshund wird mir aber sicher erkären was ich so für komischer (ost)deutscher Typus bin.

Als (ost)deutscher Nationalist und Patriot mit DDR/NVA-Vergangenheit (es gab auch in der NVA preußisch-national-deutsche Traditionslinien) kann ich über so eindimensionale "antirote" Statements wie die von "Wolfshund" nur müde grinsen. ...

Wie hieß es immer so schön in einem politisch indifferentem Schlager ? ... "Ob Rot ob Braun, ich liebe alle Fraun ... "  

AK 74 ZF - der schon eine Menge "Hobbypsychologen" ... und ihre "Kategorisierungsversuche" er- und überlebt hat-

[Wolfshund]

Deutsche waren in ihrer Geschichte schon IMMER Wendehälse

Ich weiß nicht warum die Betonung auf "IMMER" liegt, hoffe doch dass es nicht eine Art Rechtfertigung für ihr Tun ist. Und "IMMER" stimmt schon mal gar nicht. Man lese einfach mal mal bei den Hohenstauffern nach, wie sie immer wieder die Hand zum Welfen ausstreckten und er nur nach größeren Besitz strebte. Er wurde in Stade abgestraft von Barbarossa, vor allem der Reichseinheit wegen. Der Löwe hatte keine Freunde mehr, wenn es ums ganze (Reichseinheit)ging. Damals zu dieser Zeit, aber auch davor gab es immer klare Fronten, weil es keine blödsinnige Ideologie gab. Da gabs nur mit dem Kaiser oder dagegen. Das interessanteste in dieser Periode deutscher Geschichte, war der Aspekt, dass es kaum nennenswerte  Attentate durch Meuchelmörder gab. Was da zählte war allein der standhafte Charakter einer Person. Anstand und Respekt zeichnete den Hochfeudalismus aus, wo dagegen ist das heute geblieben? Charakterlose Wendehälse, die stehts ihr Fähnlein in den Wind stellen werden verklärt. Deserteure werden gefeiert und Terroristen als Helden gefeiert und bekommen "Friedenspreise". 1945 war die Zeit einer Neuorientierung, die an der Ideologie scheiterte. Was raus kam war die Teilung Deutschlands und alle die sich daran schuldig machten, sind keine Helden. Es waren nur zeitbedingte Pragmatismen. Das stinknormale Verlangen nach persönlicher Sicherheit und nach einem normalen Leben mit einem Einkommen, was einem das Ãœberleben sichert, war der absolute wichtigste Aspekt. Das Propagandagetönse kann man dabei völlig vergessen, weil nur politische Idioten am Frühstückstisch über rote Arbeiter und Bauern-Politik quatschten. "Wir sind das Volk" wurde 1989 machtvoll ausgesprochen und die Stasi versickerte meist auf zweit und drittrangige Beamtenposten. Nur wer oben rausgeschaut hat wie ein gewisser Wolfgang Schnur wurde zu recht rasiert. Ansonsten war rot noch lang nicht tot, heißt heute die Linke, die natürlich auch linkische Wirtschaftspolitik machen will, wie etwa BMW enteignen...

AK 74 ZF: "Genosse" - da liegst du soweit weg wie der Nordpol vom Südpol. Und für das was du getan oder nicht getan hast musst du mit dir selbst ausmachen. Mir gehts hier nicht ums "persönliche". Das einzige "Dumme" ist immer nur, dass es immer noch Leute gibt, die glauben, dass wir eine Ideologie brauchen. Ideologien sind nichts weiter als geistiges Gift.

[Niwre]

Diese Diskussion hat nichts mehr mit dem Ausgangsthema zu tun. Sollten weitere Beiträge dieser Art folgen, ist das Thema zu.

[AK 74 ZF]

Nun ... mach Dir um mein "Seelenheil" mal keine Gedanken ... als "Germane" hab ich´s eh net so mit dem Christenhimmel ... und das mit dem "Genosse" Wolfshund hat schon einen Hintersinn.

Denn genau so wie Du ganze "Personenkreise" stigmatisierst/kategorisierst ... genau so haben es die "Genossen" auch getan. ... Da gab es für besonders Engstirnige auch nur die Kategorien "Genosse" oder "Klassenfeind".
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Übrigens ... die Teilung Deutschlands beschlossen die "Allierten" schon lange vor Kriegsende. Sie waren sich nur nicht über das Modell (welcher Teilungsplan) einig.

Daß es auch westdeutsche Spalter ... und das war nicht nur der Herr Adenauer ... gab, welche für allierte Interessen und den "Teilstaat BRD" bereit waren gegen ihre (ost)deutschen Landsleute die Waffen zu gebrauchen wird heute gern vergessen.

Die Chance der "Deutschen Einigung" in den 50igern ... wurde auch von der Clique um Adenauer, entweder weil nicht erkannt oder bewußt, sabotiert. ... Nicht immer nur waren die "Ossis" oder "Kommunisten" allein Schuld.
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Nun denne ... schönen Sonntag