Autor Thema: Seelöwe  (Gelesen 39759 mal)

waldi44

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Re:Seelöwe
« Antwort #60 am: 09.04.10 (15:10) »
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanterieregimenter/IR65-R.htm
Da ist von immerhin 2.ooo Gefangenen die Rede, die per Schiff abtransportiert wurden. Könnte im Zusammenhang mit dem von Nomen geschilderten Kämpfen stehen, allerdings fehlen die Verlustzahlen der Luftwaffe.
"In Nachtmärschen wurde bis zum 13. Mai 1940 die Autobahn zwischen Rotterdam und Delft erreicht."
"Die etwas über 2 Dutzend gelandeten Maschinen wurden in Brand geschossen. "
"Von 523 in der Luftlandung eingesetzten Soldaten des II. Bataillon kehrten 262 wieder zurück. Mit 261 Mann Verlusten hatte das Bataillon neben den Fallschirmjägern die höchsten Verluste in diesem Teil des Westfeldzuges."

Deswegen aber die Invasion auf England abbrechen? Glaube ich nicht und auch die hierbei hohen Verluste waren sicher nicht Schuld an der Nichterlangung der Lufthoheit über England.

Nomen Nescio

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Re:Seelöwe
« Antwort #61 am: 09.04.10 (16:42) »
Wegen der Verluste der Flugzeuge! Soviel dieses Types hatte Deutschland doch nicht. Das zeigte sich im Rußlandkrieg.

Nomen Nescio

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Re:Seelöwe
« Antwort #62 am: 09.04.10 (16:50) »
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Infanterieregimenter/IR65-R.htm
Interessanter Link, Waldi.

Zitat
Auch auf Platz III, Ypenburg, waren die Fallschirmjäger zu weit südlich abgesetzt wurden. Bereits in der Luft traten starke Verluste ein. Die etwas über 2 Dutzend gelandeten Maschinen wurden in Brand geschossen. Obwohl die Soldaten im Laufe des Tages das Gefechtsfeld erreichten, gelang es nicht, den überlegenen Gegner aus seiner Stellung am Rand des Flugplatzes zu vertreiben. Am Abend musste der Widerstand aufgegeben werden. Neben zahlreichen Verwundeten gerieten 6 Offiziere darunter der Regimentskommandeur und 116 Unteroffiziere und Mannschaften, meist der 5. und 6. Kompanie in Gefangenschaft. Unter den Gefallenen befanden sich der Regimentsadjutant Oberleutnant Müller und der Ordonanz-Offizier Oberleutnant Hingler. Die um Den Haag in Gefangenschaft geratenen Soldaten des Regiments wurden am 12. Mai 1940 gegen Abend in den Fischkeller von Ymuiden gebracht und am folgenden Morgen auf den Dampfer "Phrontis" verladen. Der Angriff einer Ju88 auf den auslaufenden Dampfer verfehlte sein Ziel. Am späten Nachmittag wurde der Transport in Dover an die Engländer übergeben.
Damit ist Richtschützes Zweifel hoffentlich beseitigt.

N.B. Merke das AUCH. An anderen Stellen genau dasselbe!!

PS: IJmuiden. Also nördlich statt südlich. Das natürlich weil die Deutschen vom Süden her kamen.
« Letzte Änderung: 09.04.10 (17:02) von Nomen Nescio »

Wolfshund

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Re:Seelöwe
« Antwort #63 am: 09.04.10 (18:09) »
Zitat
Wegen der Verluste der Flugzeuge!

Das ist Unsinn. Auf Helgoland trainierten Fallschirmjäger ihren untergeordneten Beitrag für Seelöwe, wo sie überwiegend Punktziele erobern sollten. Der Schwerpunkt waren auch nicht Luftlandungen, sondern Seelandungen.
Vorsicht bissig!

Vormeister

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Re:Seelöwe
« Antwort #64 am: 09.04.10 (18:49) »
Auch ich meine, daß die Verluste bei der Eroberung der Niederlande keinen Einfluss auf das Unternehmen "Seelöwe" hatten. Die personellen Verluste waren sicher ersetzbar, und die Flugzeugverluste betrafen vorwiegend die Transportflugzeuge.

Die Invasion Englands unterblieb aber wegen der nicht erreichten Luftherrschaft, und da waren ausschließlich Kampfflugzeuge und Jäger involviert.

Anzunehmen  ist aber, daß, falls die Invasion doch stattfinden hätte können, die Verluste an Transportmaschinen bei den Kämpfen um Holland einen erheblichen Einfluss auf die wahrscheinlich notwendige Versorgung der gelandeten Truppen aus der Luft gehabt hätten.

lg aus Wien

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Nomen Nescio

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Re:Seelöwe
« Antwort #65 am: 09.04.10 (19:35) »
Anzunehmen  ist aber, daß, falls die Invasion doch stattfinden hätte können, die Verluste an Transportmaschinen bei den Kämpfen um Holland einen erheblichen Einfluss auf die wahrscheinlich notwendige Versorgung der gelandeten Truppen aus der Luft gehabt hätten.
Und genau das war, was ich auch meinte.

waldi44

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Re:Seelöwe
« Antwort #66 am: 10.04.10 (09:57) »

Anzunehmen  ist aber, daß, falls die Invasion doch stattfinden hätte können, die Verluste an Transportmaschinen bei den Kämpfen um Holland einen erheblichen Einfluss auf die wahrscheinlich notwendige Versorgung der gelandeten Truppen aus der Luft gehabt hätten.

lg aus Wien

Vormeister

"Aus der Luft..." mag sein, aber bei der gewaltigen Schiffsarmada, die es zur Landung bedurft hätte, hätte es danach genüpgend freie Transportkapazitäten für reichlich Nachschub gegeben.
@Nomen: Hollands Beitrag zur Verhinderung von "Seelöwe" war zu gering, als dass er Eingang in die Geschichtsanalen gefunden hat und auch nicht finden wird ::). Allerdings muss die Verteidigung der Insel auch als ein "Gesamtkunstwerk" betrachtet werden, dessen Ruhm nicht allein den Briten zusteht!!!

Wolfshund

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Re:Seelöwe
« Antwort #67 am: 10.04.10 (11:12) »
Zitat
die Verteidigung der Insel auch als ein "Gesamtkunstwerk"


Inhaltlich bestand diese Verdeitigung hauptsächlich psychologischer Natur. Die Illusion das man mehr hatte, als wirklich vorhanden, drang bis nach Berlin. Man glaubte dann dort mehr tun zu müssen, als tatsächlich erforderlich.
Vorsicht bissig!

waldi44

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Re:Seelöwe
« Antwort #68 am: 10.04.10 (11:56) »
Nunja, mir ging es dabei auch eher um die Feststellung, dass das wenige was vorhanden war, erst durch den Zustrom ausländischer Kräfte überhaupt zu einem nennenswerten Faktor wurde. Ich habe zwar keine Zahlen zur Hand, müsste man eben erst mal raussuchen, aber es ist allgemein bekannt, dass in englischen Flugzeugen sehr viele Piloten aus anderen Ländern sassen - Amis, Franzosen, Polen, Holländer.....und "Dynamo" nicht vergessen. Hunderttausende, allein die Franzosen retteten sich oder wurden eben gerettet ;), mit über 100.000 Mann auf die Insel, wenn auch ohne schweren Waffen- immerhin kampferprobt mit bzw. gegen den/die Deutschen.
Mag auch aus heutiger Sicht und nach heutigen Erkenntnissen viel nichts als blosser Feuerzauber gewesen sein, so wusste man das damals eben nicht und ein "zuviel" schien vielleicht gerade noch ausreichend. Man hätte eine Landung auch ohne Luftherrschaft versuchen können mit allem was Deutschland an Flugzeugen aufbieten konnte im Moment der Überfahrt und Landung über sich. Die Briten hätten vielleicht kaum Gelegenheit gefunden sich um die Invasionsflotte zu kümmern aber was danach und vor allem, was, wenn die Briten auf biegen und brechen mit ihrer Flotte dazwischen gegangen wären?

Für die Verschwörungstheoretiker ja ein Moment der Nagelprobe. Wie hätten sich die Russen in diesem Moment verhalten?

Nomen Nescio

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Re:Seelöwe
« Antwort #69 am: 10.04.10 (12:28) »
@Nomen: Hollands Beitrag zur Verhinderung von "Seelöwe" war zu gering, als dass er Eingang in die Geschichtsanalen gefunden hat und auch nicht finden wird ::). Allerdings muss die Verteidigung der Insel auch als ein "Gesamtkunstwerk" betrachtet werden, dessen Ruhm nicht allein den Briten zusteht!!!
Waldi,

Ich denke auch nicht, daß es entscheidend war. Es war ein Nebenfaktor. Für die Beurteilung des Nachschubes hätte es vllt ein wichtiges Punkt sein können.

Wolfshund

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Re:Seelöwe
« Antwort #70 am: 10.04.10 (14:19) »
Zitat
Hunderttausende, allein die Franzosen retteten sich oder wurden eben gerettet

Das hatte überhaupt keine Auswirkungen. Fast die allermeisten Franzosen wurden wieder zurück über den Kanal geschickt und in der Bretagne ausgeladen.
Schicksal dann bekannt.
Vorsicht bissig!