Autor Thema: Geheimnisträger - Instandsetzungszüge  (Gelesen 2686 mal)

Elbpirat

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Geheimnisträger - Instandsetzungszüge
« am: 04.02.10 (20:00) »
Hallo habe von einem Veteranen dessen Soldbuch erhalten.
Er meinte er sei Geheimnisträger I. Ordnung gewesen, weshalb er Verpflegungsstufe I erhalten hätte und vom Frontdienst befreit gewesen wäre.
Laut seiner Aussage, wurde die Einstufung Geheimnisträger ROT im Soldbuch vermerkt. Ich selber kann dort bis auf ein paar rote Stempel und dem Hinweis "Flug-Messgeräte-Mechaniker" keinen weiteren ROTEN Eintrag finden.

Hat hier schon mal jemand etwas von diesen Einstufungen gehört?
Bzw. wurden diese Tatsächlich nur mit der Tätigkeit gekennzeichnet?
Waren Flug-Messgeräte-Mechaniker Grundsätzlich Geheimnisträger?

Er arbeitete wohl am:
Nachtjagtgerät / FuG 217
Nachtjagdgerät / FuG 218
Freund Feind Kenngerät / FuG 25a / von ihm Flakgerät genannt
Ladehöhenmesser / FG101 / von ihm Schiffssuchgerät genannt

Weiterhin war der alte Herr bei vielen Lehrgängen der Luftnachrichten Schulen, weshalb sein B. Dienststellen Teil im Soldbuch vollständig ausgefüllt ist. Seite 4 im Soldbuch. Eine Weiterführung wurde auf Seite 3 wurde begonnen.

Er war zuletzt im Instandsetzungszug 41
Vorgesetzter "Schweizer oder Schweiger" Technischer Oberinspektor (N).
Mit ihm soll er wohl auch beim General der deutschen Luftwaffe in Italien gewesen sein, weil dieser I-Zug 41 wohl Eigenständig war und keine übergeordneten Dienststellen besaß. Ihre Instruktionen erhielt dieser I-Zug 41 wohl direkt vom General der Flieger.

Kann mir jemand nähere Infos zu diesem I-Zug 41 geben?

Ronny22

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Re:Geheimnisträger - Instandsetzungszüge
« Antwort #1 am: 04.02.10 (23:26) »
Weiterhin war der alte Herr bei vielen Lehrgängen der Luftnachrichten Schulen........

Da wird wohl der Hase im Pfeffer liegen....

Nachrichten-Soldaten erhalten diesen Status weil sie eben mit Dingen zu tun haben die für den Feind relevant sind.

Funk, Codes, geheime Geräte etc.
Die Weltgeschichte ist auch die Summe dessen, was vermeidbar gewesen wäre.
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Balsi

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Re:Geheimnisträger - Instandsetzungszüge
« Antwort #2 am: 05.02.10 (08:03) »
ich denke auch, das es mit der Entwicklung dieser Geräte zu tun hat. Wenn man bedenkt was das für ein Wettlauf war..gerade bzgl.  der Bomberabwehr. Ständig wurden neue Mittel eingesetzt, die dem Gegner nicht so schnell bekannt werden durften, damit dieser keine Gegenmaßnahmen einleiten konnte.

Die Leute die dies für mich entwickeln, würde ich auch anders kategorisieren...

Elbpirat

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Re:Geheimnisträger - Instandsetzungszüge
« Antwort #3 am: 05.02.10 (09:05) »
an der Glaubwürdigkeit hege ich keine Zweifeln. Seine Biografie wird ja in meinem neuen Buch mit aufgenommen.
Mich interessiert nur das Ganze drum herum! Die Themen Luftwaffe, Wehrmacht, Marine, Waffen XX sind ja so Fasettenreich, daß man nie auslernt!

Aber hätte ja die Möglichkeit bestehen können, daß sich hier schon mal jemand mit dem Thema befasst hat und wie aus der Pistolgeschossen alle meine Frage hätte beantworten können *g*

Speziell interessiert mich natürlich die Gliederung bezüglich der Instandsetzungszüge. Davon wird es ja nicht nur einen gegeben haben.
Wenn die alle Eigenständig waren, müssen die ja dennoch irgendwo her ihre Instruktionen erhalten haben!
Wann zu welchem Flugplatz/Flugfeld, welche Teile reparieren, an welchen Maschinen ect ect.

Denn über diese Instandsetzungszüge habe ich bisher, aber mal rein garnichts gefunden!
« Letzte Änderung: 05.02.10 (14:58) von Elbpirat »

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Re:Geheimnisträger - Instandsetzungszüge
« Antwort #4 am: 05.02.10 (17:39) »
Bei der Thematik Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz bin ich auch schon über die Bezeichnung Geheimnisträger gestolpert, ...

, ... mit dem Effekt, daß über diese Personen nichts herauszubekommen ist. Es ist bekannt der Name, ein Verleihungsdatum und dann die Bezeichnung "Geheimnisträger". Da ist man mit den zugänglichen Möglichkeiten sehr aussichtslos.  :-\

Zur Beantwortung der hier gestellten Fragen kann ich erst einmal nichts beitragen. Ich persönlich würde es jedoch irgendwie als Unsinn empfinden, wenn man bei solchen Personen Einträge in ihre Soldbücher machen würde. Was wenn sie in Gefangenschaft geraten ? Es sind schon Leute wegen kleineren Verdachtsfällen mächtig unter Druck gesetzt worden, um es einmal sehr vorsichtig auszudrücken. Warum einem potentiellen Gegner also eine solche Vorlage bieten, daß "Geheimnisträger" Dokumente mit Hinweisen über ihre Verwendungen bei sich tragen ?

Das ist jetzt aber ein rein persönlicher Gedanke.

Ansonsten habe ich bei mir in der Nähe eine ähnliche Person wohnen, zu der ich allerdings nie selbst Kontakt hatte. Ein Bekannter von mir wohnt in seiner Nähe und spricht hin und wieder mit ihm. Laut seiner Aussage war er ein wichtiger Funker, ("ich war im engsten Kreis"). Ich selbst bin da immer etwas vorsichtig. Wenn der alte Mann von nebenan etwas erzählt, was ich nicht nachprüfen kann, kann ich es ihm glauben oder nicht, ...

Das bitte nicht falsch verstehen ! Es ist nicht auf die oben gestellten Fragen bezogen, sondern wieder nur eine rein eigene Meinung dazu.


Zitat
Seine Biografie wird ja in meinem neuen Buch mit aufgenommen.
Mich interessiert nur das Ganze drum herum!

Darf man dazu mehr erfahren ?  ;D


Elbpirat

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Re:Geheimnisträger - Instandsetzungszüge
« Antwort #5 am: 05.02.10 (22:07) »
Das "Geheimnisträger" ist ja im Soldbuch garnicht als solches "Wort" vermerkt.
Sondern vermerkt ist nur in "ROT" Funk-Messgeräte Mechaniker.

Zur Glaubwürdigkeit mache ich mir weniger Gedanken.
Ich bin mir da sicher, daß er die Wahrheit erzählt.

 

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