Autor Thema: Haubold-Stolle: Mythos Oberschlesien  (Gelesen 1261 mal)

Niwre

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Haubold-Stolle: Mythos Oberschlesien
« am: 01.02.10 (15:35) »
Rezension
Zitat
Mit der Abstimmung über die staatliche Zugehörigkeit Oberschlesiens nach dem Ersten Weltkrieg 1921 wurde das Land an der Oder zu einem Zankapfel zwischen Deutschland und Polen. Fast 60 Prozent votierten für den Verbleib beim Deutschen Reich. Das Ergebnis war offensichtlich nur dadurch zu erklären, dass auch viele polnischsprachige Oberschlesier sich für die Zugehörigkeit zu Deutschland entschieden - trotz der noch im kollektiven Gedächtnis der Region verankerten Erinnerung an die antikatholische Politik Preußens im Kulturkampf der Bismarckzeit. Den auf die Abstimmung folgenden (dritten) polnischen Aufstand schlugen deutsche Freikorps zwar zurück, doch auf Druck vor allem der in Oberschlesien militärisch präsenten französischen Siegermacht wurde die Provinz 1922 zwischen Deutschland und Polen geteilt. Nicht diese militärischen und politischen Kämpfe der Jahre 1919 bis 1921/22 stehen aber im Mittelpunkt der Studie von Haubold-Stolle, sondern die in beiden Ländern bald darauf einsetzende Mythisierung der Erinnerung an die dramatische Zeit der Aufstände und der Volksabstimmung.

Mythos Oberschlesien: Der Kampf um die Erinnerung in Deutschland und in Polen 1919-1956 (Broschiert)
Broschiert: 518 Seiten
Verlag: Fibre Verlag (25. November 2008)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3938400390
ISBN-13: 978-3938400395
Größe und/oder Gewicht: 22,6 x 15,2 x 3,4 cm
EUR 35,00

 

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