Liebes Volk,
nun – die Rubrik Ritterkreuzträger hat zwar auch eine Kategorie „100. Geburtstag“, aber passen würde sie trotzdem nicht.
Ich möchte hier kurz auf einen Menschen aufmerksam machen, der zwar kein Ritterkreuz erhielt, aber trotzdem jahrelang „für Volk und Vaterland“ im Dreck lag (später auch für den Führer).
Heute am 27.01.10 wäre mein Großvater Albert K. 100 Jahre alt geworden.
Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung ging er (eines von 8 Geschwistern) ca. 1931 als Berufssoldat zur Kavallerie. Für Söhne ostpreußischer Gutsbesitzer war dieser Schritt damals durchaus üblich (zumal er aufgrund der väterlichen Trakehnerzucht sich auch bestens mit Pferden auskannte).
Zunächst diente er im 2. (Preuß.) Reiter-Regiment in Allenstein und wurde bei Neuaufstellung des Kavallerie-Regimentes 4 im Jahre 1935 in dieses versetzt. Ein Foto des Jahres 1938 zeigt ihn im Dienstgrad eines Wachtmeisters (Feldwebel), eines von 1940 in der Dienststellung des Hauptwachtmeisters (Spieß). Zu dieser Zeit (seit Mobilmachung) diente er schon in der 3. Schwadron der Aufklärungs-Abteilung 161. der 61. ID.
Nach Polen, Belgien und Frankreich „bereiste“ er auch Litauen, Lettland und die Baltischen Inseln und verbrachte den Winter 1941/42 im Raum Tichwin und in den Sümpfen des Wolchow. Hier fiel er im Dienstgrad eines Leutnants am 19.02.1942. Er hinterließ eine Frau und 3 Kinder.
Ich werde heute Abend mal eine Kerze für ihn entzünden und mit seiner Tochter telefonieren.
Gruß Falk
"Heimkehr ins Lager Döberitz d. 3.7.31 - 3./ RR 2 Allenstein"