Autor Thema: Ulrich Sporleder  (Gelesen 2265 mal)

Niwre

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Ulrich Sporleder
« am: 04.01.10 (13:15) »
Von der Kanzel die »Kristallnacht« angeprangert
Zitat
Den Beginn des Zweiten Weltkrieges am 1. September 1939 erlebte Sporleder als Offizier einer im Wehrkreis I aufgestellten Panzerjägereinheit („Gruppe Brandt“), und er nahm am Polenfeldzug teil. Seit dem 10. Mai 1940 erfolgte der Einsatz beim Frankreichfeldzug im Rahmen der so genannten Panzergruppe von Kleist. Während des Krieges gegen die Sowjetunion war er als Hauptmann Kommandant einer mit den Panzertypen „Sturer Emil“, „Dicker Max“, „Elefant“ und „Hornisse“ beziehungsweise „Nashorn“ ausgerüsteten schweren Panzerjäger-Kompanie beziehungsweise -Abteilung und wurde mehrfach schwer verwundet.
Im Anschluss an einen Lazarettaufenthalt legte Sporleder im Januar 1942 sein 2. Theologisches Examen ab und wurde anschließend in Marienburg ordiniert. Den vom Konsistorium geforderten so genannten „Führereid“ lehnte er (wie zuvor) weiterhin ab. Laza­rettaufenthalte und Heimaturlaube nutzte er nun vermehrt, um den Kontakt zu seiner Gemeinde und zu Widerstandsgruppen zu pflegen und sich politisch zu betätigen. Wohl im Zusammenhang mit diesen Aktivitäten wurde er 1942 erneut vor dem Reichskriegsgericht angeklagt. Nur durch die Protektion von Teilen der Generalität entging Sporleder einer Verurteilung. Seit kurz nach dem Hitler-Attentat vom 20. Juli, genau seit dem 25. Juli 1944, galt Sporleder in der Nähe von Lublin als vermisst. Ob er sich zusammen mit fünf weiteren Offizieren seiner Einheit in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 1944 durch einen Kopfschuss selbst getötet hat, wie fragwürdige Augenzeugen behaupteten, ist nicht gesichert.

 

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